Freitag, 18. Mai 2012

Saga Frontier II #5 - Rückblicke vor dem Ende

In den letzten paar Szenarien hat sich meine Party für den Enddungeon komplett formiert. Neben den bereits bekannten - Ginny, Robert, Gustavo und Premiere - haben sich noch Opa Will und eine Schnalle namens Mythia hinzugesellt.
Spieler, die Will in seinen Szenarien ausgiebig trainiert haben, beißen sich an dieser Stelle wahrscheinlich in den Hintern, denn im Alter hat der Kerl wieder einiges an Fähigkeiten eingebüßt. Mein Will gurkt irgendwo bei 270 HP herum und kann nicht sehr viel ausrichten. Macht aber nichts, ich bin mit den anderen Leuten durchaus zufrieden. Ich habe bei meiner aktuellen Party nur Premiere gegen Mythia getauscht, da Erstere am Anfang über keine SP, also Zauberpunkte, verfügt und ich echt keine Lust habe, ihr die ewig lange anzutrainieren. Außerdem hatte Mythia 500 HP, was so ziemlich alle anderen in der Truppe übertroffen hat.

Wie auch immer, ich habe also Ginny, Robert, Gustavo und Mythia ein wenig trainiert und bemerkt, wie viel Spaß das eigentlich macht. Da es bei Saga Frontier II keine klassischen Level gibt, sondern jede Fähigkeit einzeln gesteigert wird, gibt es kaum einen Kampf, in dem nicht irgendein Wert gebessert wird. Man merkt also stets offensichtlich, dass man Fortschritte macht. Das motiviert ungemein und lässt dieses "Nur noch ein Kampf"-Gefühl aufkommen. Hätte ich gewusst, dass ich nach Abschluss von Gustavs Geschichte nicht mehr trainieren kann (zumindest in keinen Gebieten, die nicht zum Enddungeon gehören), hätte ich bestimmt noch Tage mit reinem Kämpfen verbracht. Wusste ich aber natürlich nicht, und nun hab ich viel zu viel Fortschritt gemacht, um da nochmal zu laden und zu trainieren.

Ja, ich habe Gustavs Szenarien offiziell abgeschlossen. Auch wenn er schon lange nicht mehr unter den Lebenden geweilt hat, ging es immerhin um das Land, das er regierte, und das schon seit Ewigkeiten im Krieg war. Im letzten Szenario ging es darum, Fake Gustav aufzuhalten. Er hatte Charles, Kelvins Sohn und den Herrscher von Jade (also Nachfolger Gustavs), in einer Schlacht getötet und somit seine Absichten, die Welt zu erobern, deutlich gemacht. Bei diesem starken, gemeinsamen Feind haben sich alle Herrscher der Länder, die davor eigentlich im Krieg miteinander waren, verbündet. Charles' Sohn David hatte diese Friedensverhandlungen eingeleitet, und musste nun gegen den falschen Gustav in die Schlacht ziehen. Und diese hat es in sich.
Das letzte Gustav Szenario sieht höchst unspektakulär aus
Das Szenario "Die Schlacht von South Moundtop" gilt neben dem Enddungeon als das schwierigste Szenario in Saga Frontier II. Es ist eine taktische Schlacht, man stellt also Truppen auf, versucht den Gegner zu blockieren und die Feinde strategisch zu dezimieren. Leider kann man die Einheit von Fake Gustav mit den eigenen Truppen unmöglich schlagen, da man selbst nur normale Soldaten bzw. Bogenschützen mit jeweils 100 Leben zur Verfügung hat, Gustav aber ungefähr unendlich viele HP hat. Nun kann man entweder versuchen, 15 Runden durchzuhalten, da man dann Verstärkung aus Laubholz bekommt und das Szenario als gewonnen gilt, oder man trickst die Gegner ein wenig aus.
Wofür man sich auch entscheidet, bei beiden Lösungswegen braucht man eine Menge Glück.
Ich habe es mit dem "Trick" versucht, da man hierbei nur höchstens drei Runden spielt, bevor man merkt, ob man es schaffen wird oder nicht. Bei der "Ausharren"-Taktik merkt man, wenn man Glück hat, ab der Hälfte ungefähr, ob es sich lohnt, noch weiterzumachen.

Was man für meine Variante wissen muss: Wenn Gustavs Einheit sich nicht zurückziehen kann (Zurückziehen passiert dann, wenn man dem Gegner mehr Schaden zugefügt hat, als dieser den eigenen Soldaten), hat man gewonnen. Man versucht also, Gustav zu umkreisen. Dazu gehört nicht nur eine kluge Aufstellung der eigenen Truppen, es muss auch taktisch gekämpft werden. Eigene Einheiten müssen ein paar Kämpfe verlieren, damit sie sich auf bestimmte Punkte zurückziehen. Gegnerische Einheiten müssen sich genau dorthin bewegen, wo man sie haben will, und das basiert leider auch bis zu einem gewissen Grad auf Zufall.
Bei meinem ersten Versuch hat alles gut geklappt, bis auf das Ende. Ich habe es nicht geschafft, Gustavs Einheit so viel Schaden zu machen, dass die sich zurückzieht. Bei meinem zweiten, dritten und vierten Versuch sind die Gegner leider irgendwo hingelaufen, wo sie meine Umkreisungstaktik zerstört haben. Aber beim fünften Versuch hatte ich das Glück dauerhaft auf meiner Seite. Nicht nur bewegungstechnisch verlief alles wie geplant, eine meiner schwächsten Einheiten haben gegen Ende sehr glorreich alle Attacken von Fake Gustav geblockt, wodurch er schon einen Zug früher seinen Rückzugsversuch machte. Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Dieses Zeug möchte ich verständlicherweise nicht noch einmal machen, also bleibt mir nichts anderes übrig, als mit meiner aktuellen, noch ein wenig schwachen Party den Enddungeon zu besuchen. Aber bitte, ich habe das berüchtigte South Moundtop geschafft, da werde ich das auch noch irgendwie hinkriegen. =D

Meine Taktik habe ich übrigens von einem Youtube-User namens explosionpills, der seinen gesamten Spielverlauf von Saga Frontier II aufgenommen hat. Ich hab da in letzter Zeit viel Zeit verbracht. ;D


Die Friedensära wird eingeleitet
Nach der Schlacht gab es übrigens noch ein paar Szenen, die Gustavs Geschichte (also die des richtigen Gustavs :0) zum Abschluss brachten. David blieb noch 50 Jahre Herrscher, und in all dieser Zeit gab es keinen einzigen Krieg mehr. Diese Jahre gingen als die "Friedensära Davids" in die Geschichte ein.
Danach gabs noch Flashbacks aller Gustav-Szenarien, und das war schon extrem cool. Von seiner Geburt über die Zeit mit dem coolen Umhang bis hin zu Davids Siegesrede war alles dabei. Ich war fast ein wenig ergriffen. So rückblickend gesehen war es bis hierhin doch ein ziemlich großes Abenteuer, man hat so viel erlebt und über Jahre die Charaktere begleitet.
Ich bin nun doch ein wenig traurig, dass Gustav so früh gestorben ist, aber vielleicht war es genau das - Ohne seinen Tod wüsste ich wahrscheinlich gar nicht, dass er mir in dem Spiel gefehlt hätte.
Flashback~
Ich bin tatsächlich etwas wehmütig und komme zu dem Schluss, dass ich sehr viel Spaß mit Saga Frontier II hatte. Es hatte auch Storymäßig einige Asse im Ärmel, war nie voraussehbar und hatte richtig Atmosphäre. Ich finde es ein wenig schade, dass ich eigentlich erst vor kurzem meine Vorliebe für das Spiel entdeckt habe. Zwar mochte ich bestimmte Sachen daran schon immer, aber richtig gefesselt hatte es mich nie. In den letzten Wochen hat sich dann aber so eine kleine Sucht entwickelt, und nun wünschte ich, ich könnte noch viele Szenarien ausgiebig genießen.

Aber es hilft nichts, es geht in den letzten Dungeon und zum letzten Szenario. Wünscht mir Glück!

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