Snatcher ist ein Spiel, das ich schon sehr lange auf dem Schirm habe. Es handelt sich dabei um ein Grafik Adventure aus dem Jahr 1988, das vom inzwischen weltberühmten Hideo Kojima stammt. Auch wenn ich von ihm noch nie wirklich was gespielt habe war ich trotzdem immer neugierig auf Snatcher, da es nach etwas klang, das mir sehr gefallen könnte und ich allgemein nur Gutes darüber gehört hatte. Dabei hat das Spiel eine nicht ganz einfache Entwicklungsgeschichte hinter sich und verkaufte sich offenbar auch in keiner Auflage wirklich gut. Anscheinend hatte Kojima für Snatcher sechs Kapitel geplant, die Entwicklung dauerte aber so lange, dass Konami auf eine krasse Kürzung bestand. Es erschienen dann nur zwei Kapitel und das Spiel endete mit einem Cliffhanger. Auch wenn bei späteren Versionen, unter anderem bei der für den Westen fürs Sega CD System, zum Glück ein drittes Kapitel und echtes Ende hinzugefügt wurden, spürt man die Kürzungen beim allgemeinen Pacing. Zwar tut es dem Spaß wenig Abbruch, weil durch das letzte Kapitel eigentlich so ziemlich alle Fragen beantwortet werden, aber während sich gerade im ersten Kapitel für viele Dinge sehr viel Zeit genommen wird, eskaliert die Sache dann gegen Ende hin sehr schnell und alles kommt Schlag auf Schlag. Das macht das letzte Drittel des Spiels zwar ziemlich aufregend, trotzdem wäre ich auch ein bisschen neugierig wie viel mehr emotionalen Einfluss alles noch gehabt hätte, wenn einfach noch ein bisschen mehr Zeit für Charakterbeziehungen und subtile Hinweise auf die Plottwists gewesen wäre.Trotzdem konnte Snatcher mich aber eben überzeugen, was vor allem der dichten Atmosphäre zu verdanken ist. Der Zusatztitel „Cyberpunk-Adventure“ beschreibt das schon sehr gut.