LSSSC #4 - Leaders of Vane

Mal davon abgesehen, dass es auf der Weltkarte nach wie vor keine Kämpfe gab war die Reise nach Vane natürlich nicht so einfach wie man hätte meinen können. Aber verglichen mit den beschwerlichen Aktivitäten, um nach Meribia zu kommen, war es dann doch recht angenehm. Vane liegt auf einer fliegenden Insel, die nur durch ein bestimmtes Portal erreicht werden kann. Es war schon sehr hübsch anzusehen, wie eine wirklich erhabene Stadt oben durch die Wolken schwebt und ich konnte es kaum erwarten dort hin zu gelangen. Nach einem kurzen Abstecher in den Althena-Tempel, wo keine Jessica aufzufinden war, die Priesterin uns aber ihren Segen mitgab, versuchten wir also das Portal zu betreten. Nash verkrümelte sich gleich mal mit dem Hinweis, dass er es einfach so benutzen konnte, während Erstbesucher eine Prüfung bestehen mussten um nach Vane zu gelangen. Ich hatte ja kein so gutes Gefühl nur mit Alex und Luna alleine durch eine recht groß angelegte Höhle zu laufen, aber eigentlich war es dann kaum der Rede wert. Überall standen Magier, die einmalig die Truppe heilen konnten und die Gegner waren auch nicht allzu schwer. Nur beim Boss musste ich wieder ein bisschen aufpassen, verglichen mit dem Drachen in der Kanalisation lief der Kampf dann aber doch recht zufriedenstellend.

Und dann konnten wir die fliegende Stadt betreten und uns auf die Suche nach Nash machen, der in der Zwischenzeit bestimmt wieder irgendeinen zwielichtigen Kram erledigt hatte. :0

Die Stadt zu erkunden ging eigentlich recht schnell, auch wenn sie mit relativ großen Häusern bespickt war, in denen NPCs allerlei Interessantes zu erzählen hatten. Richtig etwas passiert ist aber erst als wir schließlich die Magiergilde betraten, wo Nash uns schon erwartete und meinte, Ghaleon hätte erst etwas später Zeit. Während Alex und Nall das Gebäude selbst erkunden wollten, zog Luna es vor sich ein wenig auszuruhen. Allerdings hörte sie von ihrem Zimmer aus eine Melodie, die ihr bekannt vorkam – es war die, die auch Alex immer gerne auf seiner Ocarina (?) gespielt hatte. Das konnte sie natürlich nicht unbeachtet lassen und sie fand in einer Art Garten einen Elfen vor, der auf einer Laute (oder sowas) spielte. Wie immer gab es eine hübsche Charakter-Einführungs-Sequenz, bei der mir die Freude gleich wieder verging – der Kerl sah nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Im nachfolgenden Dialog war er natürlich sehr freundlich zu Luna, aber bitte… Lunar macht es dem geneigten Spieler rein vom Charakterdesign schon nicht gerade schwer zu ahnen, wer nicht ganz koscher ist. Jedenfalls bemerkte der Typ, dass auch sie eine Rolle zu spielen hatte und stellte die Frage in den Raum, ob sie überhaupt bereit dafür war. Und sie hatte nichts Besseres zu tun als diesem Fremden von ihrem Traum zu erzählen, der ja irgendwie eine Vorhersehung oder sowas sein dürfte. Also… kein Mensch weiß davon und sie vertraut das ehrlich einem zufälligen Typen an? Verstehe ich nicht, ist auch nicht so als wäre das Gespräch deutlich auf sowas gelenkt worden. Kam quasi aus dem Nichts.

Aber wie auch immer, nach der Szene konnte ich mit Alex und Nall dann die Gilde durchforsten. Das hat mein merkwürdiges Gefühl, das ich schon in Meribia hatte, nicht unbedingt geschmälert. Zum Beispiel konnte man ein Gefängnis betreten, in dem Lemia Leute für völlige Lappalien verurteilt hat. Einer, der spekulierte, dass Althena schon nicht mehr in ihrem Turm sitzen würde, bekam 20 Jahre. o.o Einige Angestellte schienen es deshalb auch für das Beste zu halten, Lemia die Führung zu entziehen bis sie wieder bei Sinnen war und die Stadt in Ghaleons Hände zu legen. Ja… ich glaube das würde es auch nicht besser machen, aber dazu gleich mehr. Es gab nämlich noch etwas über die einzige Frau unter den vier berühmten Helden herauszufinden. So hatte sie kürzlich einer Freundin namens… Royce… Gemächer in der Gilde eingerichtet. Offenbar kümmert sich Lemia auch mehr um Royce als um ihre eigene Tochter namens Mia (die, von der Nash ein Bild dabei hat). Nach einem kurzen Abstecher zur überhaupt nicht offensichtlich bösen „Lice“, wie Nall sie liebevoll nannte (xD), fanden wir dann auch ebenjene Tochter. Sie muss wohl dauernd in ihrem Zimmer bleiben und darf gar nichts, wahrscheinlich hat sie auch schon den leisen Verdacht, dass irgendwas mit ihrer Mutter nicht stimmt. Sie weinte jedenfalls als wir den Raum betraten, aber Nall schaffte es eigentlich gleich, Mia aufzumuntern. Er wollte sie sogar überreden mit uns zu kommen, um Abenteuer zu bestreiten, aber das durfte sie natürlich nicht. Ich fand sie jedenfalls unheimlich sympathisch – sollte Luna bald mal entführt werden, was ich irgendwie total erwarte, kann Mia ihren freien Platz in der Party ruhig nehmen. ;D

Nash fand es dann aber irgendwie nicht so entzückend, dass wir bei seiner Schnalle rumhingen und führte uns eher unsanft wieder aus dem Zimmer. Dafür, dass er Mia gern hat, hat er ihr erstaunlich wenig zugehört. So wird er nie Chancen bei ihr haben. Aber wahrscheinlich hat Lice ihm eh versprochen, dass sie die irgendwie verkuppelt, damit er ihr hilft ihre perfiden Pläne in die Tat umzusetzen. Was immer diese auch sein mögen.

Es war dann jedenfalls an der Zeit Ghaleon endlich zu treffen und – hoho! – ein bekanntes Gesicht stand uns gegenüber. Zumindest Luna war es bekannt, weil der zwielichtige Elf aus dem Garten offenbar der zwielichtige Premierminister (?) von Vane war. Die Charakterszene von ihm war diesmal noch viel weniger vertrauenserweckend als schon zuvor, also sollte irgendein Idiot nicht kapiert haben, dass der Kerl irgendwie verdächtig ist, konnte man das jetzt nochmal etwas leichter aus der Sequenz herauslesen. Jedenfalls war Ghaleon natürlich trotzdem ganz kooperativ, schien aber nicht besonders viel Vertrauen in Alex zu haben. Aber gut, warum sollte er auch. Er wollte uns also überzeugen, doch lieber in der Magiergilde zu bleiben, vor allem weil es anscheinend schon einen neuen Anwärter für den Dragonmaster gab. Gerüchte besagten, dass in einem Fischerdorf namens Lann jemand lebte, der die Vorraussetzungen für den Titel erfüllen würde. Ghaleon bat uns dann, dort mal nachzusehen ob was Wahres dran ist und den potentiellen Drachenmeister zu ihm zu bringen. Weil er ihn gerne kennen lernen würde und außerdem ja irgendwie noch „unerledigte Geschäfte“ (unfinished business) mit seinem alten Freund und dem letzten Dragonmaster, also Dyne, hat. Ja. Da gibt es bestimmt nichts Hinterhältiges über das wir uns Sorgen machen müssten.

Um nach Lann zu gelangen mussten wir dann über den Nanza-Pass und durch die Nanza-Barriere, die in Gesprächen mit NPCs schon oft erwähnt wurde. Dort sollten berüchtigte Banditen hausen, die sich dann allerdings als recht handzahm erwiesen. Überhaupt schien es südlich der Barriere noch ganz andere Gauner zu geben und Händler die da hin mussten wurden für eine (recht hohe) Gage sogar von den Nanza-Räubern beschützt. Also ja, geht offenbar schlimmer.
Von den zahlreichen Gesprächen in Nanza erfuhren wir jedenfalls zwei Sachen sehr deutlich: Kyle, der Anführer der Bande, war ultrabeliebt und toll und überhaupt. Und Jessica, die Tochter von Mel, hatte sich offenbar hierher begeben und war auch ultrabeliebt und toll und überhaupt. Die beiden haben oder hatten auch irgendwas am laufen - ein freundliches NPC-Mädchen erzählte uns, dass Kyle ihre Hand genommen hatte und wenig später fanden wir eine äußerst betrunkene Person mit Charakterportrait (!) in einem Turm, die genau über dieses Vorkommnis jammerte. Beziehungsweise darüber, dass "Jethica" es herausgefunden hatte. Alter, ich brenne so darauf, Jessica endlich mal zu Gesicht zu bekommen, aber möglicherweise ist sie schon wieder aus Nanza verschwunden. Ich wäre ja dann auch gerne weitergezogen, aber die Weiterreise nach Lann würde uns nur gestattet werden, wenn Kyle das Okay geben würde und der schien nicht wirklich in dem Zustand dazu zu sein. Ich vertrieb mir also noch eine Weile die Zeit in Nanza und erfuhr nebenbei, dass Laike auch vor kurzem hier durch gekommen war und dass der "neue Dragonmaster" seinen Drachen offenbar dazu einsetzte, die Leute in Lann auszurauben. Vielleicht ist es dann doch nicht so schlimm, dass ich den später an Ghaleon ausliefern werde... :D

Jetzt werde ich dann jedenfalls noch ein bisschen leveln - wieder sind mir die normalen Kämpfe auf dem Weg zur Barriere recht schwer gefallen - und es dann für eine Weile sein lassen. Im Februar steht erst mal ein anderes Spiel auf meinem Programm und ich weiß noch nicht wann ich zu Lunar zurückkehre. Auf jeden Fall bin ich nach wie vor begeistert. Auch wenn das Spiel sich bisher nicht bemüht, besonders überraschend zu sein, so ist es doch bis ins kleinste Detail absolut liebevoll gestaltet. Und ich habe wirklich erstmals das Gefühl, dass es sich auch lohnt, mit allen NPCs einen Plausch zu halten. Und ich liebe Nash ganz hart.