Dienstag, 15. Januar 2013

Fire Emblem: Charaktere

Nachdem die Geschichte jetzt ausführlich erläutert wurde, können wir uns die einzelnen Charaktere etwas genauer ansehen.
Es dürfte ja allgemein bekannt sein, dass Charaktere in Fire Emblem unwiderruflich sterben, wenn sie auf dem Schlachtfeld besiegt werden (Tutorials mal ausgenommen). Dafür sorgt das Spiel aber natürlich auch für ausreichend Nachschub oder, wenn man niemanden sterben lässt, Auswahl an Kämpfern.
Es ist sinnvoll, sich bereits recht früh auf bestimmte Kämpfer festzulegen und diese häufig einzusetzen, da man am Ende sowieso nicht alle benutzen kann und es mitunter sehr schwer werden kann, wenn man zwar gleichmäßig trainierte, dafür aber unterlevelte Charaktere hat. Deshalb kann ich gar nicht zu allen Mitgliedern der Truppe etwas sagen, weil ich schlicht und einfach zu wenig von ihnen gesehen habe - insgesamt habe ich in meinen beiden Durchläufen übrigens nur drei Charaktere gar nicht ergattern können - Karla, Harken und Legault. Die ersten beiden waren einfach zu gut versteckt, als dass ich selbst auf die Idee kommen hätte können wie man sie erhält und für Legault war ich beide Male leider zu langsam.

Die "Guten"

Unter den drei Protagonisten findet man natürlich besonders rechtschaffene Persönlichkeiten, die trotz allen Widrigkeiten jedem mit offenen Armen begegnen. Gerade Eliwood und Lyn sind herausragende Beispiele für strahlende und moralisch überkorrekte Helden. Heißt aber nicht, dass sie nicht trotzdem sympathisch sein können - gerade Eliwood würde ich nicht anders haben wollen. Außerdem kommt mit Hector ein Dritter in diesen Bund, der zumindest ein bisschen anders tickt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und kann schon auch mal etwas rüde sein. Er hegt auch, im Gegensatz zu den anderen Protagonisten, einen Groll gegen Leute, die sich etwas zu Schulden kommen lassen haben. Eliwood und Lyn sagen zum Beispiel kaum etwas dazu, dass Jaffar der Gruppe beitritt, dabei ist er bis zu diesem Zeitpunkt der Feind. Und zwar ein krasser, erntzunehmender Feind, kein "ich stehe zufällig auf der falschen Seite"-Gegner.

Damit komme ich aber auch zum interessanten Part - nicht alle Charaktere, die man bekommt, sind eindeutig der guten Seite zugewandt. Wie gesagt, Jaffar erscheint in der Geschichte erst als Attentäter der Black Fang, der direkt Sonya unterstellt ist. Er wird also nicht manipuliert oder sonstiges. Nur seine plötzlich aufkeimende Zuneigung zu Nino führt dazu, dass er gemeinsam mit ihr Eliwoods Gefolge beitritt - ginge es nur nach ihm, so würde er wohl bis zum Spielende noch gegen uns sein und fröhlich meine Leute niedermetzeln. Zum Glück gibt es Nino, denn Jaffar ist ein richtig starker Kämpfer. ;)
Zwischen den beiden Extremen (also Eliwood und Jaffar) gibt es aber natürlich auch noch zahlreiche andere Charaktere mit den unterschiedlichsten Motiven. So tritt Vaida der Truppe bei, weil sie als urspüngliche Black Fang von der neuen Führung durch Sonya nichts hält - aber nur, wenn man sie zuvor auf dem Schlachtfeld nicht besiegt hat. Guy tritt überhaupt nur bei, wenn man ihn mit Mathew dazu zwingt, er verdankt dem nämlich sein Leben, ist aber alles andere als begeistert, sich nun in die Kämpfe einmischen zu müssen.
Natürlich sind nicht alle Motive immer sinnvoll oder verständlich (bei ca. 40 Charakteren aber auch kein Wunder), aber alleine die vielen verschiedenen Arten, wie man jemanden rekrutieren kann, ließen mich oft staunen. Und führten außerdem dazu, dass ich bei meinem ersten Durchgang sehr viel verpasst hatte, weil ich noch nicht wusste, welche Vielfalt mich erwartet. :D


Die "Bösen"

Auch hier gibt es natürlich die üblichen finsteren Gesellen, die einfach nur Böses tun wollen. Hauptsächlich sind diese aber die Morphs, die von Nergal geschaffen wurden und deshalb seine Einstellung teilen. Sie alle scharen natürlich einige Leute um sich, die ihren Größenwahnsinn teilen, zum Beispiel Marquis Lahus, der glaubt, er würde durch einen Krieg zum Weltenherrscher werden. Viele andere Bossgegner haben jedoch tatsächlich auch ihre eigenen Motive und Persönlichkeiten. Die "Four Fangs" sind hierbei besonders interessant - diese sind eine Art Spezialeinheit der Black Fang, die aus den vier stärksten Mitgliedern bestehen. Zwei davon sind Linus und Lloyd, besser bekannt als "Ninos Brüder". ;)
Die beiden sind eigentlich recht ehrenhaft und einer davon - das entscheiden bestimmte Bedingungen im Spiel - hat eben das Pech, gegen unsere Truppe antreten zu müssen (Befehl von seinem Vater, der unter dem Einfluss von Sonya handelt). Der Bruder tritt später vor allem deshalb gegen uns an, weil wir erst ja den einen umgebracht haben, was irgendwie völlig verständlich ist. Im Fall von Linus geht der Schmerz über den Verlust übrigens so weit, dass er nicht einmal zögert, seine Schwester Nino zu töten (das hab ich nämlich ausprobiert und sie ist dann abgekratzt und ich musste neu laden ;D). Die zwei Kerle sind jedenfalls durchaus sympathisch (mindestens mal Lloyd), aber gleichzeitig gibt es einfach keine Möglichkeit, nicht mit ihnen verfeindet zu sein, obwohl man unter anderen Umständen vielleicht gut mit ihnen klar gekommen wäre.
Es gibt also durchaus auch Feinde, die nachvollziehbar handeln und die man sogar irgendwie lieb gewinnt. Zugegeben, es ist abgesehen von den Gegnern, die ohnehin die Seite wechseln, eher die Ausnahme, aber ich fand es dennoch sehr toll, dass sowas auch eingebaut wurde. :)

Grundsätzlich gibt es in Rekka no Ken jedenfalls genug Charaktere zum lieben und hassen, und auch wenn einige etwas zu kurz kommen, gibt es immer noch die Möglichkeit für seine Lieblinge ein besonderes Ende zu triggern.
Die "Supports" verkuppeln die einzelnen Leute quasi miteinander - eigentlich boostet man damit auch den Status der Charaktere ein bisschen, aber jedem dürfte klar sein, dass es in Wahrheit einfach nur ums Shippen geht. ;P Natürlich gibt es auch platonische Supports, aber da gibt es anscheinend keine besonderen Enden. Leider kann auch nicht jeder mit jedem verbandelt werden, es gibt nur eine gewisse Auswahl an Möglichkeiten (wahrscheinlich weil es unlogisch wäre, zum Beispiel Hector und Jaffar voll zu den Buddies zu machen und man auch nicht unendlich viele verschiedene Endings machen kann).
Wie auch immer, die Pairings, die ich geschafft habe, möchte ich euch nicht vorenthalten - vor allem weil sie größtenteils auch meine Lieblingscharaktere beinhalten, über die ich dann noch schwärmen kann. :D


Hector und Lyn

Okay, Lyn mochte ich eigentlich nie so wirklich. Im Tutorial, wo sie die Hauptperson ist, wird sie als stolze, ehrliche und rechtschaffene Person dargestellt und mehr als das wird sie irgendwie auch nie. Wenn sie Hector trifft, kritisiert sie erst einmal total an ihm herum - zum Beispiel stellt sie mit Unmut fest, dass er seine Axt mit recht ausufernden Bewegungen schwingt und meint, er wäre zu rücksichtslos damit. Mit dieser Art hat sie mich relativ oft genervt und selbst wenn sie nett war, war mir nicht ganz wohl dabei. Irgendwie wirkte alles immer so aufgesetzt bei ihr.
Im Gegensatz dazu mochte ich Hector von Anfang an. Er war erfrischend anders als Eliwood, aber nicht auf Teufel komm raus auf "cool" getrimmt. Er war einfach etwas weniger perfekt als die anderen beiden und hat es geschafft, das gesamte Spiel durch seine Anwesenheit besser zu machen. Er zeigt die unterschiedlichsten Gefühle und Charakterzüge - er ist nicht einfach nur loyal, rechtschaffen und setzt sich für das Gute ein, er wird auch mal wütend, ist beleidigt oder misstrauisch. Ich fand es zum Beispiel sehr cool gemacht, wie sauer Hector auf Oswin war, nachdem dieser ihm erst nichts vom Tod seines Bruders sagen wollte. Hectors Route war auch von der Story her besser als Eliwoods, weil sein Charakter einfach mehr hergibt als der strahlende Held, den Letzterer nun mal darstellt.
Lyn wird im Verlauf des Spielgeschehens jedenfalls auch erträglicher, wenn sie mit Hector zusammen ist, da er ihr immerhin Paroli bieten kann, was für teilweise recht witzige Szenen sorgt. Man erkennt da auch bald, dass die beiden doch irgendwie mehr auf einer Wellenlänge sind, als man annehmen würde. Für mich wurde Lyn also durch Hector sympathischer und da war mir dann schnell klar, dass die beiden ein Paar werden müssen.
Im normalen Ende kehrt Lyn einfach zurück nach Sacae (dort, wo ihr Stamm früher lebte) und das wars dann. Hector wir Marquis von Ositia (zumindest in seiner Version der Geschichte) und bekommt mit einer nicht spezifizierten Person dann das Kind, das in "Fire Emblem: Fuin no Tsurugi" eine Rolle spielt. Lame :0
Das Ende von Hector und Lyn gemeinsam ist sehr viel schöner und ich war wirklich froh, als ich es bekommen habe. :)

Guy und Priscilla

Guy tut mir in jeder einzelnen Situation, in der er vorkommt, leid. Er zieht offenbar umher, um Schwertmeister zu werden, scheint dabei aber nicht gerade mit Glück gesegnet zu sein. Vor den Geschehnissen im Spiel hat Mathew einmal Guys Leben gerettet, indem er ihm Essen gegeben hat und damit war dieser ihm einen Gefallen schuldig. Im Spiel selbst ist Guy Mitglied einer Gruppe von Söldnern, die eigentlich gegen die eigenen Leute kämpft, aber wenn man Mathew im Team hat, kann man die Schuld von Guy einfordern und er gehört ab sofort zu den eigenen Recken. Er ist übrigens nicht besonder begeistert darüber, weil er als Söldner immerhin bezahlt wird und bei uns wohl keinen müden Groschen bekommt.^^ Im weiteren Verlauf wird jedenfalls klar, dass der immer unglücklich dreinschauende Schwertkämpfer recht scheu ist und nicht besonders überzeugt von sich selbst - ich konnte einfach nicht anders, als ihm jemanden zu suchen, der ihn ein bisschen aufheitern kann.
Priscilla erschien mir da die beste Wahl. Sie ist sehr süß, fürsorglich und auch ein bisschen scheu. Die erste Support-Konversation zwischen den beiden war so niedlich, dass die beiden auf meiner Prioritäten-Liste schnell nach oben geschossen sind.
Leider ist Priscilla aber eine Prinzessin, die bloß irgendwo gefangen gehalten wird und deshalb dann bei uns ist - Eliwood und Co. nehmen sie nach ihrer Befreiung mit, statt sie in ihr zugehöriges Schloss zu bringen. xD Auf jeden Fall hatte ich diesen Aspekt nicht bedacht, und am Ende gehen Guy und Priscilla genau deshalb trotzdem getrennte Wege. Ich habe mich ziemlich verarscht gefühlt. Es ist gar nicht so einfach, Priscilla und Guy zusammen zu bringen (zum Beispiel ist es leichter, sie jemandem wie Erk, einem eher unsympathischen Magier, zuzuschanzen) und dann können die beiden nicht zusammen sein?! Gerade Guy, der es verdient hätte, dass er irgendwann mal Glück hat. ;__;
Das bricht mir ein bisschen das Herz.

Kent und Fiora

Kent spielt, gemeinsam mit Sain (den ich nur erwähne, weil er absolut toll ist, ich ihn aber bisher leider nie bis zum Ende im Team hatte) in Lyns Geschichte eine ziemlich große Rolle. Er ist vor den Geschehnissen ein Ritter in Caelin und das ist offenbar sowas wie seine Berufung, denn er ist genau das, was ich mir unter einem Ritter vorstelle - Ich mochte ihn sofort, er ist vernünftig, ruhig und ein perfekter Gentleman. Gerade im Tutorial fungiert Kent als guter Ratgeber, der Lyn dauernd unterstützt und somit auch dem Spieler ein wichtiger Vertrauter wird. Außerdem ist seine rote Rüstung extrem cool. :D
Und Fiora ist im Prinzip sein weibliches Ebenbild, zumindest rein vom Charakter her. Auch sie fand ich auf Anhieb super (und eindeutig besser als Florina, die zu dem Zeitpunkt die einzige Alternative als Pegasusreiter ist) und mir war ziemlich schnell klar, dass Kent auf jeden Fall die richtige Wahl für sie wäre. Es war zuerst ein wenig merkwürdig, denn die beiden haben bei ihrer zweiten Support-Unterhaltung darüber gesprochen, dass es auf jeden Fall eine Geschlechtertrennung innerhalb der Gruppe geben sollte. xD Gut, dass das offenbar nie durchgesetzt wurde, sonst hätte ich Probleme gehabt, die beiden noch zusammen zu bringen. Ich glaube die beiden waren sogar die letzten, die mir als Paar noch gefehlt haben, aber das hat sich dann immerhin gelohnt. Die sind dann nämlich auch zusammen geblieben. ;0

Eliwood und Ninian

Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss, und das hier ist auf jeden Fall das beste Paar in Fire Emblem: Rekka no Ken.
Über Eliwood und Ninian habe ich schon viel erzählt - er ist der typische, strahlende Held und sie ist ein Mädchen in Nöten. Und ein Drache.
Normalerweise mag ich total schwache Mädchen, die sich dauernd helfen lassen müssen nicht so, und so wird Ninian in Lyns Geschichte zweifellos präsentiert. Im Verlauf des Spieles ändert sich das jedoch ein bisschen und in Gegenwart von Eliwood blüht sie richtig auf. Sie beginnt ihm zu vertrauen und unterstützt die Truppe dann auch im Kampf, während er sich rührend um sie kümmert. Dass eine gewisse Bindung zwischen ihnen besteht ist auch im normalen Storyverlauf unbestreitbar.
Als ich das das erste Mal erkannt habe stand für mich fest: Diese beiden sind mein Traumpaar.
Und dann ist Ninian gestorben. Ich war schockiert, denn bei meinem ersten Durchgang hatte ich es ja völlig versäumt, irgendwelche Supports zu machen. Meine oberste Priorität beim zweiten Mal war also, Eliwood und Ninian zusammenzubringen, koste es was es wolle! Und es hat sich sowas von gelohnt. Einfach alles wurde dadurch besser.
Die Support-Gespräche waren wirklich ergreifend und Ninians Tod wurde nochmal dramatischer, weil Eliwood ihr kurz davor seine Liebe gestanden hatte (und die Szenen sich dadurch leicht verändert haben). Wenn Ninian wiederbelebt wird, geht sie in der "normalen" Version mit Nils gemeinsam durchs Drachentor, um es von innen zu versiegeln und dort ein friedliches, langes Leben zu führen. Das suckt. Hat man sie aber erfolgreich mit Eliwood verkuppelt, bleibt sie in der Menschenwelt. Sie weiß zwar, dass sie dort wohl nicht lange überleben wird, aber entscheidet sich trotzdem für die Liebe und Nils gibt sogar seinen Segen.
Ich hatte beim meinem zweiten Durchgang alleine an diesen Szenen so viel Spaß (und war hin und wieder auch den Tränen nahe) und als ich am Schluss dann das kombinierte Ende von Eliwood und Ninian bekommen habe, war ich wirklich glücklicher als ich es für möglich gehalten hätte. Durch ihre sympathische Art, in der sie sich vollkommen ergänzen und die recht dramatische Geschichte, die die beiden erleben und die sie unwiderruflich verbindet, sind sie für mich in Kombination unglaublich wichtig geworden - als würden sie alleine für den guten Ausgang der Geschichte verantwortlich sein. Ein "Rekka no Ken" ohne Eliwood und Ninian als Paar will ich gar nicht mehr spielen. Mit ihnen als Paar gerne auch noch ein dutzend Male (ja, ich habe einen dritten Durchgang gestartet~).

Die Möglichkeit, die Charaktere zu verkuppeln, gibt Fire Emblem wirklich noch einmal das gewisse Etwas. Durch die gute Geschichte und die einzelnen Motive der Charaktere ist das auch wirklich eine Sache, die einem am Herzen liegt und nicht bloß simple Spielerei.


Andere Charaktere, die ich total mochte:
Dorcas, Axtkämpfer und Ein-Mann-Festung
Pent, bester Heiler und Magier aller Zeiten! <3
Jaffar, Assassine und alles niedermetzelnder Einzelkämpfer
Rath, Nomade und zweite Wahl für Lyn ;0
Rebecca & Will, Bogenschützen und sonst nichts :D
Sain, Kavalier und Frauenaufreißer - bei mir leider frauenlos geblieben ;(

Wen ich nicht so mochte:
Florina, Pegasusreiterin und Pussy
Renault, Magier und uninteressantester Charakter ever
Geitz, Axtkämpfer mit total irrem Blick


Und weil es mir wichtig ist und ich drauf scheiße, ob es hier jetzt reinpasst oder nicht, halte ich hier noch meine Truppe vom (zweiten) Endkampf fest. ;P Verglichen mit meinem ersten Durchgang sind das hier richtig starke Leute!

Promoted:
 Hector Lvl.16 / Eliwood Lvl.20 / Lyn Lvl.15 / Athos Lvl.20 / Pent Lvl.18 / Farina Lvl.14 / Priscilla Lvl.15 / Guy Lvl.15 / Rebecca Lvl.18 / Jaffar Lvl.20 / Kent Lvl.17

Unpromoted:
Nils Lvl. 7

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