Geht es eigentlich nur mir so? Ich spiele eigentlich ziemlich selten etwas, das ich bereits durchgespielt habe, noch einmal. Gerade seit ich auf der Backloggery angemeldet bin scheint sich das immer weniger anzubieten, da ich sehr viel mehr Motivation habe voran zu kommen, als meine Zeit mit etwas bereits Vollendetem zu "verschwenden". Einerseits finde ich das schade, da ich zeitweise schon ein bisschen die Lust verspüre, nach den Credits nochmal von vorne anzufangen oder ein "New Game+" zu wagen (zum Beispiel bei Saga Frontier 2). Ich bin ja eigentlich jemand, dem es wichtig ist, nur zu spielen, worauf ich Lust habe. Meinen Backlog zu minimieren ist natürlich ein großes
Ziel, aber ich möchte mich nie zu etwas zwingen müssen, um das zu
erreichen. Deshalb finde ich den Gedanken, viele Spiele nur ein Mal in
meinem Leben zu spielen, ein wenig erschreckend, weil es eben so vieles
gibt, dem ich gerne mehr Aufmerksamkeit widmen
würde.
Andererseits habe ich gerade die Erfahrung gemacht, dass ich bei den richtig guten Sachen ohnehin nicht widerstehen kann und es ein Spiel wohl zu etwas ganz Besonderem macht, wenn ich es tatsächlich mehr als ein Mal durchbringe.
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The Longest Journey |
Gewisse Genres sind natürlich einfacher zu bewältigen als andere, zum Beispiel Strategiespiele oder Aufbausimulationen. Hierzu zählen auch
meine Klassiker, die ich in regelmäßigen Abständen tage- oder wochenlang gesuchtet habe
und die ich inzwischen so gut kenne, dass ich sie fast mit verbundenen
Augen spielen könnte. ;) "
Heroes of Might and Magic 3", "
Civilization
4", "
Die Gilde" und "
Patrizier 2" waren wahrscheinlich jahrelang die einzigen Spiele, die ich zum Glücklichsein gebraucht hätte. Im Gegensatz dazu wird man sich gerade bei langen RPGs zwei Mal überlegen, ob man sich den ganzen Weg nochmal antut - und ich spreche wirklich vom Durchspielen und nicht davon, "bloß" nochmal neu anzufangen, denn das habe ich doch schon öfter getan. Aber nach einiger Zeit habe ich immer die Motivation verloren, weil es zum Beispiel gewisse Stellen gab, die langweilig oder frustrierend waren. Beim ersten Mal tut man sich sowas eher an, weil man bestenfalls immerhin noch wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht und endet. Bei einem wiederholten Mal braucht man entweder andere Motivationen (zum Beispiel neue Dungeons oder alternative Routen) oder das Spiel muss schon richtig, richtig gut sein. Meine Spiele, die ich tatsächlich öfter durchgespielt habe, haben meist eine Kombination aus beidem und es sind wirklich nur wenige. Ich habe nicht mal eine Pokemon-Edition zwei Mal durch, womit ich offenbar in einer ziemlichen Minderheit bin. :D
Für ein "Completed" auf der Backloggery ist es übrigens noch schlimmer - ich bin da ziemlich streng mit mir und habe zum Beispiel "Machinarium" deshalb nur als "Beaten" angegeben, weil mein Freund mir am Ende dieses komische Labyrinth machen musste. Also, nicht alles selbst gespielt, gilt nicht als Completed. Jedes Spiel hat natürlich andere Vorraussetzungen, um für mich komplett abgeschlossen zu sein, aber ich habe da meist ganz klare Vorstellungen, die ich oft einfach nicht erfüllen kann und will.