Mittwoch, 8. April 2015

FFIV: The After Years - Ceodore's & Rydia's Tale


FFIV: The After Years ist, wie der Name schon impliziert, ein direkter Nachfolger von Final Fantasy IV, über den ich erst relativ spät etwas gehört hatte. In Japan wurde das Spiel damals episodenweise veröffentlicht. Es gab die Hauptgeschichte, die mittlerweile in ein paar Teile aufgesplittet wurde, und nach und nach neue Charakter-Episoden, die jeweils beleuchteten, wie eine bestimmte Person an den Punkt gekommen ist, wo sich am Ende alles in der letzten Episode zusammenfindet. In Europa erschien eine "FFIV Complete Collection", die neben "The After Years" auch ein FFIV-Remake und die sogenannte "FFIV: Interlude" (eine kurze Geschichte, die zu den Geschehnissen des Nachfolgers führt und die man sich auch echt hätte sparen können) entält, damit man die ganze Sache in einem Rutsch erleben kann. Hier wurden dann jedenfalls alle Episoden gleich reingepackt, auch wenn man nicht alle sofort spielen kann. Man muss mit "Ceodore's Tale" anfangen und kann sich dann an einige optionale Charakter-Episoden wagen, bevor es mit "Kain's Tale" und schließlich dem Kapitel "The Crystals" in der Hauptgeschichte weitergeht. Ich werde über alle Teile ein paar Worte schreiben, damit ich bis zum Schluss nicht alles vergesse. Das wird genau ablaufen wie in meinen anderen Playthroughs, allerdings werde ich immer warten, bis ich ein paar Charaktere abgeschlossen habe - ich werde also nach jeder getippten Episode noch nicht wissen, was mich bei der nächsten erwartet, auch wenn die Einträge dann zusammengefasst veröffentlicht werden.

Grundsätzlich möchte ich aber erst noch loswerden, dass "The After Years" nicht nur im storytechnischen Sinn nahtlos an den Vorgänger anknüpft, sondern auch was Orte, Dungeons, Kämpfe und sogar Bossgegner angeht. Da wurde unglaublich viel recycelt, was mich jetzt weniger gestört hat, als es vielleicht sollte. Es ist halt schon angenehm, wenn man als Entwickler eine ganze Welt schon entworfen hat und die quasi genau so übernehmen kann. Immerhin wurden manche Schauplätze aber doch merklich ansehnlicher aufpoliert. Genauso wie die neuen Charakter-Bilder, die für jemanden, der die PS-Version gewohnt ist, völlig anders wirken. Ob sie einem nun besser gefallen oder nicht ist natürlich vom eigenen Geschmack abhängig - ich mochte die alten lieber.
Das Kampfsystem ist eigentlich auch dasselbe, wurde aber mit ein paar Kniffen erweitert. So gibt es Kombo-Angriffe zwischen bestimmten Charakteren, die ein netter Zusatz sind, aber hauptsächlich bei Bosskämpfen zum Einsatz kommen. Außerdem gibt es Mondphasen, nach denen sich die Effektivität von Fähigkeiten richtet. Jedes Mal wenn man in einem Inn oder Zelt übernachtet, ändert sich die Mondphase, und so stärkt ein Vollmond zum Beispiel die Weißmagie (aber schwächt Schwarzmagie), während es bei Neumond genau umgekehrt ist. Dies klingt eigentlich ganz interessant, aber auch nicht unbedingt bereichernd. Eigentlich nervt es meist eher, weil man nicht drei Tents verschwendet, um zur richtigen Phase zu gelangen und dann halt mit dem lebt, wo man gerade steht.
Ansonsten gibt es eigentlich nichts Außergewöhnliches. Deshalb werde ich jetzt also anfangen, über die einzelnen Episoden (in der Reihenfolge in der ich sie gespielt habe) zu schreiben, denn da gibt es natürlich einiges zu erzählen.

Ceodore's Tale - The Last of the Red Wings

Eigentlich ist der Beginn von Ceodore's Tale eher ein Prolog (obwohl es schon die "Interlude" und den "Prolog" gibt, die schon als sowas dienen) oder vielmehr ein Tutorial. Das war aber nicht ganz so schlecht, weil ich mich ohnehin an kaum mehr als die letzten Spielstunden von FFIV erinnern konnte und es ja doch ein paar Dinge zu erklären gab, wie die neuen Kombo-Attacken.
Die Geschichte begann auch relativ klassisch: Ceodore, der Sohn von Cecil und Rosa wollte den "Red Wings" beitreten und musste dafür eine Aufnahmeprüfung machen. Während seiner Abwesenheit strömten Horden von Monstern über Baron Castle herein und verschafften sich Zutritt aus der Luft. Kurze Zeit lang musste ich Cecil, Rosa (sigh~) und Cid steuern, die aber einfach nichts gegen die Eindringlinge unternehmen konnten. Schließlich sank Bahamut vom zweiten Mond, der kurz zuvor mysteriöserweise erschienen war, herab und besiegte Cecil. Ein zwielichtiges Mädchen mit grünen Haaren hatte ihn offenbar beschworen und brauchte den König von Baron für weitere, geheimnisvolle (und finstere) Pläne.
Die Horde Monster wurde aber natürlich nicht nur auf Baron gehetzt und so bekamen auch die Red Wings auf ihrem Luftschiff einige Attacken ab. Am Ende stürzten sie ab und nur Ceodore überlebte
den Aufprall - seine Aufgabe als nun letzter der Red Wings bestand darin, weiter Baron zu beschützen. Dafür musste er aber erst einmal hinkommen. Zum Glück tauchte bald darauf ein geheimnisvoller, vermummter Kerl auf, der sich nur "Hooded Man" nannte. Uuuuh, ein Typ mit blonden Haaren, der total emo-mäßig seinen "alten Namen" abgelegt hatte und einfach mal so dem Sohn von Cecil und Rosa half? Wer könnte das wohl sein?

Gemeinsam mit Kain, erm, ich meine, dem Hooded Man, musste Ceodore nun durch die Devil's Road, die Mysidia und Baron unterirdisch verband. Porom, die in dem Städtchen offenbar ihr Dasein als talentierte Weißmagierin fristete (und vollkommen anders aussah, als in meiner PS1-Version damals), stellte uns noch eine Eskorte zur Verfügung, und dann ging es auch schon los. Es passierte nichts besonders Aufregendes - wir mussten in Baron dann noch durch einen Geheimweg ins Schloss, weil die Soldaten den Erben des Königs nicht erkannten, und waren dann auch schon drinnen. Ceodore war blöd genug, um nicht zuerst in den Thronsaal zu gehen, wo ich dann eben mit Hoody (also Kai-, dem Hooded Man) reinschaute, weil es nun wirklich die erstbeste Adresse war. Cecil war auch dort, erinnerte sich aber nicht, unsere Gestalt mit Hut schon mal gesehen zu haben und schickte schließlich sogar seine Soldaten aus, um uns gefangen zu nehmen. Ja, also offenbar hatte der König von Baron jegliche Erinnerung verloren und verhielt sich äußerst merkwürdig, was HoodHood aber überhaupt nicht überraschte. Es war fast so, als wäre ihm dieses Phänomen mehr als bekannt, was aber auch keinen Sinn ergibt - Kain war damals vielleicht manipuliert worden, hatte aber noch sehr deutlich gewusst, wer er und wer die anderen waren.
Nun, Hoodman beschloss jedenfalls, Ceodore nichts zu sagen, und der Junge glaubte, das Schloss wäre einfach verlassen. Er schlug vor, das Luftschiff von Cid zu suchen, das ja irgendwo hingekommen sein musste, und der Hooded Man versprach weiterhin seine Unterstützung. Auf die Frage, warum er das alles machte, antwortete er nur sehr kryptisch: "Es ist nicht für dich. Ich muss um jeden Preis jemanden besiegen, koste es was es wolle. Einen Ex-Dragoon von Baron..." Ich konnte seine rauchige, mystische Stimme fast hören. Jaja, Hoody muss also Kain besiegen, also sich selbst. Mich täuschst du damit nicht, du beknackter Turban-Typ. Auch wenn das Spiel am Ende Kain in gewohnter Kluft nochmal auf einem einsamen Berg zeigte (offenbar hatte er jahrelang nichts anderes getan, als dort zu stehen, immerhin ist er auch im FFIV Ending schon da), glaube ich kaum, dass ich mich täusche.
Nun ja, damit endete die erste Episode, und auch wenn da viel Schwachsinn war, war es trotzdem eigentlich ganz cool. Ohne Hoody wäre ich zwar abgekratzt, weil Ceodore einfach mal nichts drauf hat, aber er war ja da. Und ich finde tatsächlich relativ interessant, was das mysteriöse, grünhaarige Mädchen vorhat, warum da ein zweiter Mond ist und was mit Cecil geschehen ist. Das konnte ja mit Leuten, die ich tatsächlich leiden konnte, einfach nur besser werden.

Rydia's Tale - The Eidolons Shackled

Rydia hatte nach Cecil und Rosas Hochzeit noch einige Zeit bei ihnen verbracht und Ceodore sogar so ein bisschen aufwachsen sehen. Als sie dann in den Feymarch (das Reich der Summons) zurückkehren wollte, war sie da nicht mehr willkommen, was ich irgendwie nicht ganz verstanden habe. Aber egal, denn etwas später wurde der Feymarch sowieso infiltriert - das grünhaarige Mädchen versteinerte alle und nur Rydia konnte sich retten. Allerdings konnte sie keine Eidolons mehr beschwören, was offen gesagt ziemlich suckt. Natürlich kann sie auch Schwarzmagie wirken, aber Beschwörungen wären doch deutlich besser. Vor allem wenn es dann auch noch Gegner gibt, die man mit einfacher Magie nicht verletzen kann.
Wie auch immer, nach der Flucht vor dem mysteriösen Mädchen traf Rydia dann auf Luca, die Tochter von Zwergenkönig Giott und Cid's Schülerin. Der Eingang zur Welt der Beschwörungen befindet sich nämlich in der Unterwelt, wo ja die Zwerge seit jeher residieren. Jedenfalls wollten wir dann mit Lucas Luftschiff zum Schloss ihres Vaters, das dann allerdings angegriffen wurde. Der König berichtete vom grünhaairgen Mädchen, das sich schon drei der Unterwelt-Kristalle geschnappt hatte, von denen ich nicht einmal mehr wusste, dass sie existieren. ;0 Den letzten, der in der Sealed Cave war, sollten wir dann natürlich beschützen. Rydia und Luca wurden dabei von zwei Kindern unterstützt, die allerdings mechanisch waren. Also das waren so Puppen oder sowas ähnliches, die aber zumindest eine Persönlichkeit eingebaut hatten. Die Kämpfe waren mit denen dann auch echt angenehm, weil Calca und Brina, so ihre Namen, ohne Kosten zufällige Magie wirken konnten. Rydia war da dann noch mehr das mit Abstand nutzloseste Mitglied der Gruppe. ;0

Jedenfalls schaffte es das mysteriöse Mädchen natürlich trotzdem - in gewohnter Final Fantasy Tradition - den letzten der Unterwelt-Kristalle zu bekommen. Als Boss kämpfte da eine Beschwörung gegen die Party, was nun auch Rydia den Hinweis darauf gab, dass diese neue Antagonistin die Eidolons kontrollieren kann. Unsere Verfolgung per Luftschiff endete dann jedenfalls damit, dass die Red Wings das Ding abschossen, Calca und Brina sich zu allem Überfluss noch gegen uns wandten und wir sie schließlich zerlegen mussten, um das Gefährt zu reparieren. xD Natürlich war das alles etwas dramatischer präsentiert als ich es hier beschreibe, aber irgendwie konnte mich all das nicht richtig packen. Ich fand eigentlich nur ziemlich blöd, dass ich die Puppen im Kampf nicht mehr hatte, weil weitere Reparaturteile aus einem Dungeon geholt werden mussten und die Party nun nur noch aus zwei Leuten bestand. Den Teil hätte man sich wirklich sparen können. Die Geschichte war mit dem letzten Part insgesamt dann deutlich länger als die von Ceodore, und durch Rydias Handicap auch anstrengend. Die blöden Schiffsteile hätte man ja wirklich ganz aus Calca und Brina bergen können und dann gleich zum letzten Bossfight übergehen können. Sobald das Lustschiff nämlich wieder in Schuss war, wurden Rydia und Luca von Titan angegriffen, was sich als relativ aussichtsloser Kampf herausstellte. Am Ende eilte jedoch ein geheimnisvoller "Man in Black" herbei, um zu helfen. Nein, es war nicht der Hooded Man in neuer Verkleidung... vermutlich...., sondern ein völlig neuer, mysteriöser Kerl! Er zeigte uns dann auch, dass der Tower of Babil wieder da war, und damit endete dann Rydias Geschichte auf dieser unheilvollen Note.
Also nein, ich hatte in der vorigen Episode unrecht - nichts ist mit Rydias Geschichte besser geworden. Sie war in FFIV einer meiner Lieblingscharaktere, aber in diesem Spiel konnte ich ihren Part wirklich nicht genießen. Irgendwie war die ganze Geschichte nicht besonders spannend und schon gar nicht überraschend. Und im Kampf war Rydia zwar nicht ganz so nutzlos wie Ceodore am Anfang - ihr Stop-Zauber hat mir doch manchmal den Hintern gerettet - aber doch enttäuschend einflusslos. So macht das Gameplay auch einfach keinen Spaß.


Wir fassen also zusammen: Bisher konnte mich das Spiel nur bruchstückhaft begeistern. Teilweise sehe ich gute Ideen und interessante Storybrocken, und beim Gameplay fühle ich mich manchmal auch angenehm heimisch. Aber der Plot weist meiner Meinung nach kleine Logiklöcher auf und ist bisher auch immer total voraussehbar gewesen - außerdem gibt einfach zu viel zu kämpfen. Die Dungeons sind immer recht lange und durch die Tatsache, dass die Party meist nur aus zwei Leuten besteht, fühlen sich die Kämpfe zäh an. Die Challenge-Dungeons sind da noch das i-Tüpfelchen der anstrengenden Ärgerlichkeiten, aber davon berichte ich dann nächstes Mal etwas mehr.

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