Mittwoch, 19. Dezember 2018

Game of the Year 2018


Ich glaube dieses Jahr habe ich noch weniger längere Sachen gespielt als 2017, dabei habe ich damals schon ein wenig besorgt auf diesen Trend zurückgesehen. Die Zeit, die ich jetzt weniger habe, beeinflusst vor allem meine Konsolen-Spiele. Diese sind ja hauptsächlich RPGs, bei denen man nicht immer speichern kann – ich bin inzwischen der Überzeugung, dass das der Hauptgrund ist, warum ich da nicht vorankomme. Ich muss schon wirklich absolut nichts vorhaben damit ich mich vor den Fernseher setze und die Konsole anmache, weil ich da eben nicht jederzeit abbrechen kann; und das kommt einfach nicht oft vor.
Die Spiele am PC sind meist nicht nur allgemein kürzer als diese RPG-Brocken auf den Konsolen, sondern haben größtenteils eben auch die Komfortfunktion, fast immer speichern zu können. Man sieht es an Saga Frontier – dank Emulator kann ich da auch immer aufhören, und ich habe immerhin zwei Szenarien dieses Jahr geschafft.
Wie auch immer, 2019 werde ich mich vermehrt den Konsolen widmen, natürlich mit dem Risiko, nicht viele Spiele zu schaffen. Dieses Jahr hatte ich aber noch genug, um meine obligatorische Game of the Year Liste zu machen. ;0 Die Titel sind diesmal auch relativ klar, weil zwischen Platz fünf und einem Platz sechs doch schon ein recht großer Abstand besteht. Das wäre eventuell Solstice, oder vielleicht sogar Blackwell Unbound, aber ich bin nicht ganz sicher. Muss ich auch nicht sein, die Fünf ist voll!
Blackwell Epiphany


Auch wenn ich die Blackwell-Reihe grundsätzlich mochte, waren die einzelnen Spiele doch ein wenig zu kurz, um wirklich großen Eindruck bei mir zu hinterlassen – auch wenn ich einen Soft Spot für Unbound habe. Die richtige Ausnahme bildete dann aber Epiphany, das nicht nur deutlich länger als die Vorgänger war, sondern mich auch so auf vielen Ebenen abgeholt hat. Zwischen diesem letzten Teil und den anderen besteht ein derartiger qualitativer Unterschied, dass es mir kaum als möglich erscheint, Epiphany nicht als den besten zu empfinden – aber auch abgesehen davon wurde ich von manchen Sachen einfach berührt und mitgerissen. Das Ende mag nicht perfekt sein, und manches aus den Vorgängern wurde vielleicht nicht mehr aufgegriffen, aber das habe ich jetzt schon beinahe wieder vergessen. Ich erinnere mich vor allem an die beklemmende Winterkälte, ich erinnere mich an das Schicksal von Kendra, ich erinnere mich an die kurzen, spannenden Abschnitte mit Jocelyn, und ich erinnere mich an das Wiedersehen mit Lauren. Blackwell Epiphany war auf jeden Fall ein gelungener Abschluss der Reihe, der durchaus einen Platz in dieser Liste verdient hat.

Pokemon Y


Wenn ich nach so vielen Monaten an Pokemon Y zurückdenke, habe ich immer noch ein recht wohliges Gefühl im Bauch. Eine Generation, die mich trotz vereinfachender Komfortfunktionen, mehrerer „Begleiter“ und unübersichtlicher Großstädte so ganz ohne Randomizer begeistern konnte! Ich glaube immer noch, dass Y in die Top 3 meiner liebsten Generationen gehört und nur von den guten, alten „Rot/Blau“ und „Gold/Silber“ geschlagen wird. Ich hätte wirklich nicht mehr gedacht, dass sich ein neueres Spiel der Reihe so hoch oben einreihen könnte. Aber die gefühlt große Auswahl an Pokemon, die aus irgendwelchen Gründen interessantere Geschichte (ich meine hallo, ich habe selbst das Antagonisten-Team ein bisschen gelobt), die französisch angehauchte Welt und die niedlichen Outfits (:D!) haben mir einfach Freude bereitet. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da wieder lange nichts Besseres für mich nachkommen wird, also ist der vierte Platz hier wirklich mehr als verdient.

Rakuen


Rakuen müsste deutlich mehr Anerkennung erhalten. Ich bin nicht zufrieden, dass es bei mir nur Platz 3 bekommt. Eigentlich schrammt es sogar nur relativ knapp an Platz 1 vorbei, so eng ist es auf den Treppchen-Positionen bei mir. Wenn ich an Rakuen denke muss ich eigentlich sofort lächeln, obwohl es ja schon auch eine recht traurige Sache ist. Aber alleine der Gedanke an die bunte, liebevoll gestaltete Welt weckt in mir so schöne Erinnerungen. Und der wundervolle Soundtrack lässt mich nur immer wieder darüber staunen, wie fantastisch die Musikuntermalung für jede erdenkliche Situation war. Gerade für die traurigen Szenen, von denen es so viele gab, die ich aber irgendwie wie einen Schatz in meinem Herzen bewahre – es schafft nicht jedes Spiel, solche Emotionen auszulösen. Man sieht schon meiner verklärt-schwärmerischen Ader hier an, dass Rakuen etwas Besonderes für mich ist. Und jeder der meinen Beitrag dazu gelesen hat weiß auch, dass ich da auch kaum ausdrücken konnte wie sehr mir das Spiel gefallen hat. Also fällt es mir schwer, hier nur die Bronze-Medaille zu vergeben, auch wenn so ganz inoffiziell die Plätze zwei und drei bei mir eigentlich sowieso auf einer Ebene liegen. Sie sind halt grundsätzlich ganz unterschiedlich und kaum zu vergleichen. Da ich aber keine Platzierung doppelt vergebe, musste ich mich eben entscheiden.

Darkest Dungeon


Ich kann selbst nicht ganz genau begründen, warum ich Darkest Dungeon so sehr mag. Vielleicht ist es der unverkennbare Stil mit großartiger Soundkulisse, oder es sind die vielen unterschiedlich aufeinander abstimmbaren Helden, oder eventuell die Herausforderung, deren Bewältigung einen unfassbar stolz macht. Auf jeden Fall schafft alles zusammen diese ganz spezielle Atmosphäre, die einen entweder voll und ganz mitreißt oder eben nicht. Ich war trotz einiger Frustmomente und gefühlt unschaffbarer Hürden, und trotz einem unbarmherzigen RNG und viel gegrinde, wie verzaubert. Auf eine weniger magische als skurrile Art und Weise. ;0 Natürlich hat mich dieses Spiel emotional nicht so berührt und löst beim Gedanken daran auch nicht dasselbe in mir aus wie Rakuen. Aber ich liebe Darkest Dungeon eben auf eine ganz andere Art. Ich glaube der winzig ausschlaggebende Punkt, warum das hier auf Platz 2 ist, ist die möglicherweise bleibende Aktualität. Ich sehe mich auch durchaus mal wieder in dieses Spiel reinschauen, während ich bei Rakuen irgendwie das Gefühl habe, das definitiv abgeschlossen zu haben. Oooder vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich ein Jester T-Shirt habe. :0

Finding Paradise


Ist schon jemandem aufgefallen, dass drei Spiele in dieser Liste die ersten drei sind, die ich dieses Jahr gespielt habe? xD Das – also die lange Zeit seit dem Durchspielen – ist trotz aller Knappheit bei der Entscheidung wohl auch das einzige, das Finding Paradise noch irgendwie den Sieg strittig machen hätte können. Es hat mich einfach auf Ebenen berührt, die für mich relevant sind. Je älter ich werde, desto mehr fürchte ich die Endlichkeit des Lebens – egal ob nun als Angehörige (wie Sofia) oder als Person, die trotz einem erfüllten Leben das Gefühl hat, irgendetwas verpasst zu haben (wie eben Colin). Zusätzlich zum allgemeinen Thema war ich auch sonst sehr zufrieden mit dem Spiel. Im Hinblick auf To The Moon hatte es die gewohnten Stärken, wie den schönen Soundtrack, und fühlte sich vor allem mechanisch ein kleines Bisschen ausgereifter an. Aber selbst nach fast einem Jahr bin ich mir immer noch nicht sicher, welcher mir von den beiden Titeln jetzt definitiv besser gefallen hat. Ist aber ja auch nicht die Frage in diesem Beitrag – hier muss man nur wissen, dass Finding Paradise auf jeden Fall das beste Spiel war, das ich dieses Jahr gespielt haben.


In puncto Let’s Plays habe ich dieses Jahr meine Bildungslücke über Resident Evil ein wenig geschlossen und einige Teile davon angeguckt (vom ersten sogar noch das Remaster und die unterschiedlichen Hauptcharaktere – ich kenne das inzwischen ziemlich gut xD). Ich wollte zumindest alle Hauptteile sehen, was sich wenig überraschend natürlich nicht ausgegangen ist. Jedenfalls lässt sich mein Lieblingsspiel aus Zuschauerperspektive auch unter diesen finden, obwohl ich Celeste auch als sehr stark empfunden habe (und Dark Souls 3 ist zu diesem Zeitpunkt ganz knapp noch nicht abgeschlossen, weil ich den letzten Teil noch nicht geschaut habe). Resident Evil 3: Code Veronica X war einfach total spannend, unterhaltsam und charmant! Ich mag auch Claire als Hauptcharakter sehr, und fand Steve auf (sehr) ulkige Art und Weise cool. Vor allem seinen Tod. ;0

Nun fehlt noch das schlechteste Spiel, das ich dieses Jahr gespielt habe, und da bin ich ehrlich gesagt ziemlich ratlos. Beim Durchsehen aller Titel muss ich sagen, dass ich mit allen eine eher positive Assoziation habe. Selbst mit dem profanen Puzzlespiel Glass Masquerade oder dem schwierigen The Shrouded Isle. Vielleicht mochte ich am ehesten noch Blackwell Legacy am wenigsten, weil es einfach so kurz und nur ein simpler Auftakt war?
Naja, fett markieren werde ich hier jedenfalls keinen Titel, weil eigentlich kein Spiel dieses Jahr die Bezeichnung als schlechtestes verdient hat. :)

1 Kommentar:

  1. "Resident Evil 3: Code Veronica X"

    Code Veronica sollte zwar Teil 3 sein, hat aber schlussendlich keine Nummer erhalten. Und die nächsten drei Teile werden ja zunehmend actionlastiger und in Sachen Storytelling auch immer schwachsinniger. Da erwartest du dir also hoffentlich nicht zuviel von :D Schlimmer als die Filme sind sie aber zumindest nicht. RE7 würde sich aber durchaus noch lohnen. Und dafür müsste man nicht mal die Vorgänger kennen.

    Mal schauen wie das RE2 Remake so wird. Und ob sie dann noch mehr Remakes machen. RE3 würde sich aufgrund der engen Verbindung zumindest noch anbieten. Und dann bleibt ja eigentlich nur noch Code Veronica, weil die ganzen andern Spinoffs will sicher niemand neu aufgelegt sehen.

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