Vorsicht: Dieser Blog enthält viele Spoiler zu Videospielen, die nicht explizit gekennzeichnet werden!
Mittwoch, 2. März 2016
Filled With Determination - Undertale
Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen, die nach Erscheinen alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen und total gehypted werden, bin ich bei Undertale gar nicht soo spät auf den Zug aufgesprungen.^^ Eigentlich wollte ich es gar nicht unbedingt spielen - ich hatte zwar natürlich mitbekommen, dass es Begeisterungsstürme auslöst, aber dadurch ist es ja auch schwieriger, Spoiler zu vermeiden. Ich wusste also schon ein paar Dinge, und zusätzlich schien es auch so, als wäre das Kampfsystem nicht wirklich etwas für mich. Denn eigentlich ist Undertale kein wirkliches RPG. Es gibt zwar Levels und Ausrüstungen, aber selbst wenn man diese im Kampf nutzen möchte, geht es immer noch mehr darum, feindlichen Attacken auszuweichen - das ist eher vergleichbar mit Bullet Hell Spielen. Und es dürfte wenig überraschend sein, dass mir so etwas nun nicht wirklich liegt.
Aber ich habe Undertale geschenkt bekommen (mit Soundtrack o/) und dachte dann halt irgendwie "Let's get this over with". So konnte ich immerhin überprüfen, ob der Hype halbwegs gerechtfertigt ist.
Obwohl ich schon wusste, wie man spielen kann, welche grundsätzlichen drei Routen es gibt, und worum es beim Grundprinzip geht, wurde ich dann aber trotzdem noch oft überrascht. Ich glaube, keine Beschreibung wird Undertale wirklich gerecht - man muss es selbst erleben, um den richtigen Eindruck zu bekommen. Ob es einem dann gefällt oder nicht ist eine andere Frage, aber ausprobieren sollte man es auf jeden Fall. Denn das Spiel ist sehr einzigartig und ich kann jetzt tatsächlich nachvollziehen, wie so ein Hype darum entstehen konnte. Bei meiner persönlichen Wertung fehlt vielleicht noch die ein oder andere Kleinigkeit, um wirklich 5 Sterne zu vergeben, aber trotzdem ist Undertale etwas ganz Besonderes für mich.
Wer sich nicht spoilern lassen will, sollte jetzt aufhören zu lesen. Mega-Text incoming.
Grundsätzlich geht es in dem Spiel um ein Menschenkind, das man selbst benennen kann und das durch ein Loch in eine unterirdische Welt fällt. Dort wohnen Monster, die nach einem längst vergangenen Krieg mit den Menschen dorthin verbannt wurden. Es heißt nun also, sich durch diese Unterwelt zu schlagen, um irgendwie wieder zurück an die Oberfläche zu gelangen. Allerdings nicht so, wie man sich das vielleicht vorstellen mag. Gleich nach dem Sturz begegnet man nämlich Toriel, die einen nicht nur vor einer bösen Blume rettet, sondern auch sofort bereit ist, auf das Menschenkind aufzupassen. In einer Art Tutorial rät sie uns, bei einem Kampf (es sind Random Encounters, die aber eine recht angenehme Rate aufweisen) Zeit zu schinden, damit sie uns dann zu Hilfe eilen kann. So lernt man dann, dass man Monster nicht nur angreifen, sondern mit ihnen interagieren und sie am Ende sogar "begnadigen" kann. Und das ist das wichtigste Spielelement in Undertale.
Wie gesagt, ich wusste von Anfang an, wie das Spiel in seinen Grundzügen abläuft. Man kann jeden Kampf bestehen, ohne auch nur einen Kontrahenten zu töten. Man bekommt keine EXP, aber dafür einen ziemlich guten Ruf, was noch untertrieben formuliert ist. ;) Man kann aber auch alles angreifen, was einem unterkommt, oder abwechselnd, wie man eben Lust hat. Ooooder man sucht aktiv nach Encountern, um alles dahinzumetzeln, bis nichts mehr übrig ist.
Und je nachdem wie man spielt, ändern sich Ereignisse, Bindungen, Gegner und natürlich das Ende. Außer den beiden Enden für die extremen Routen (also gar nichts töten für "True Pacifist" oder jedes einzelne Monster aktiv jagen für "Genocide") gibt es noch zahlreiche Abwandlungen für die neutraleren Routen - der Ausgang der Geschichte variiert je nachdem wen man am Leben gelassen hat, und mit wem man sich angefreundet hat.
Hier sind wir immer noch bei dem Stand, den ich vor Anfangen des Spiels auch ca. hatte - also ich wusste das alles so ungefähr und war trotzdem noch überrascht. Denn neben der spielerischen Freiheit hat Undertale noch viel mehr zu bieten.
Es wird einem nicht leicht gemacht, überhaupt irgendetwas umbringen zu wollen, weil die Charaktere einfach sehr liebenswert gemacht wurden. Ja, selbst die Random Encounters sind alles Monster, die man wirklich lieb gewinnen kann. Die sind auch alle sehr unterschiedlich und werden mit verschiedenen Tricks dazu bewegt, sich zurückzuziehen. Manchen muss man nur schmeicheln, bei anderen muss man in der Bullet Hell etwas bestimmtes einsammeln, damit man den Kampf verlassen kann. Gnade walten zu lassen klingt also erst mal nur nach wenig Aufwand und Abwechslung, wurde aber wirklich kreativ umgesetzt.
Mit Toriel hat man zu Beginn außerdem den ersten Bossgegner, den man kaum verletzen wollen wird, weil sie einfach eine wirklich liebe Mutterfigur ist, der aus irgendwelchen Gründen viel an dem Menschenkind liegt. Sie stellt sich einem nur in den Weg, weil sie verhindern will, dass man weiter zu Asgore kommte - das ist der König der Monster, der offenbar alle Menschen, die an diesen Ort kommen, umbringt. An ihm muss man aber vorbei, um wieder nach Hause zu können. Toriel bemüht sich also, dem Kind ein neues Heim zu schaffen. Und nach der Begegnung mit ihr erkennt man immer mehr, dass solche Figuren wie Flowey (die Blume, vor der Toriel einen zu Beginn beschützt) eher in der Minderheit sind, und alle anderen Monster einem eigentlich mit Freundlichkeit begegnen. Die, die es nicht tun, sind von Asgore ausgesandt, und auch die haben alle einen wirklich guten Kern. Mensch, selbst Asgore selbst ist richtig nett. Es stellt sich dann heraus, dass er sieben Menschenseelen braucht, um sein Volk aus der Unterwelt zu befreien, was man sich gegen Ende irgendwie selbst für all die Monster wünschen würde. Aus Wut, weil sein Sohn von Menschen umgebracht wurde, hatte er dieses Vorhaben bis zu sechs Seelen durchgezogen, aber eigentlich ist er schon längst nicht mehr so überzeugt davon. Vor allem eben, nachdem diese siebte Seele - also die Spielerfigur - ganz ohne mordende Absicht durch die ganze Welt spaziert ist.
Also ja, ich habe natürlich bei meinem ganzen Spieldurchgang nichts umgebracht, und selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich es mir gleich mal wieder anders überlegt.
Selbst im Genocide-Run, den ich mir auf Youtube angeschaut habe, sind die Monster, die sich einem in den Weg stellen, trotz allem die guten Seelen, mit denen man sich im Pacifist-Run angefreundet hat. Zum Beispiel glaubt Papyrus, der zweite Bossgegner, dass irgendwo in einem noch das Gute steckt und greift einen nicht mal an. Überhaupt wachsen die Charaktere ausgerechnet im Genocide-Run über sich hinaus. Sie legen schlechte Eingeschaften ab, weil sie es durch die große Bedrohung durch den Spielercharakter eben müssen, und werden richtige Helden. Würden sie da nicht alle sterben, wäre dieser Run für die Personen im Spiel fast besser. xD
Äh, wie auch immer, als True Pacifist wird man also mit einer Welt konfrontiert, die einem wohl gesonnen ist, und deren Freundlichkeit auch echt rührend sein kann. Wer hier nicht irgendwo mehrere Bindungen aufbaut, muss schon arg abgebrüht sein. Oder er mag den Humor des Spiels einfach nicht. Denn neben der liebenswerten Gestaltung von einfach allem ist es vor allem der Humor, der sehr zur Spielerfahrung beiträgt. Wenn man damit nicht viel anfangen kann, dann wird man Undetale vermutlich signifikant weniger mögen.
Ich hatte auch einen Durchhänger als in in den Hotlands war. Es gibt in jedem Gebiet einen oder zwei Charaktere, die einen hauptsächlich konfrontieren oder begleiten, und in den Hotlands ist das eine Wissenschaftlerin namens Alphys. Sie ist ein Anime-Nerd mit geringem Selbstbewusstsein und damit konnte ich in der Umsetzung nicht soo viel anfangen. Also ja, steinigt mich (wer auch immer), ich mag Alphys nicht besonders. Deshalb war der Part mit ihr natürlich eher nicht so meins. Das ist ein Grund, warum ich nicht 5 Sterne vergebe, weil da einfach eine relativ lange Zeit war, in der ich das meiste eher "okay" als wirklich gut empfand. Und dann hatte Alphys ausgerechnet auch noch eine Romanze mit meinem Lieblingscharakter. D:
Das war auch so eine Sache, die ich als etwas seltsam empfand. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass homosexuelle Bindungen nicht so natürlich, sondern ein bisschen "in your face" eingebaut wurden. Also, es stört mich jetzt im Allgemeinen überhaupt nicht, wenn es solche Beziehungen gibt, weil es durchaus Sinn macht, wenn nicht alle immer nur heterosexuell sind. Es gab ja auch heterosexuelle Bindungen, aber mir kam vor, dass die Homosexualität irgendwie expliziter hervorgehoben wurde, während alles Heterosexuelle schon da war und nicht erst "interessant" aufgebaut werden musste. Ich hoffe es ist klar, was ich meine.
Also ja, um zu vorhin zurückzukommen: Mein Lieblingscharakter ist Undyne, das hitzköpfige Oberhaupt der Royal Guard. Sie jagt den Spielercharakter eine Zeit lang, was mir echt extrem Angst gemacht hat, aber danach kann man sich - wenn auch etwas holprig - mit ihr anfreunden. Sie ist soooo cool.
Äh, und wenn wir schon bei Undyne und den negativen Punkten waren, dann spreche ich auch noch schnell die letzte Sache an, die mich gestört hat.
Ich war so schlecht. ;__; Also, die Kämpfe sind teilweise echt schwierig. Ich habe bei Undyne ewig gebraucht, vor allem weil ich nicht kapiert habe, dass es einfacher ist, wiederholt vor ihr zu fliehen, als den gesamten Kampf durchstehen zu wollen. xD Und Asgore war auch übel. Am schlimmsten war aber der Endgegner vom Pacifist Run. Obwohl man da nicht wirklich sterben kann, weil es kein Game Over mehr gibt und der Kampf alle paar Phasen einen Checkpoint hat (und man also nie ganz von vorne anfangen muss), bin ich da über eine bestimmte Sequenz nie hinausgekommen. Das ist halt auch schwierig, wenn man nie ein Level gestiegen ist und immer nur auf 20HP herumkrebst. xD
Ich war da teilweise dann schon frustriert, was den Gesamteindruck nicht extrem, aber zumindest ein bisschen geschmälert hat.
Aber als ich dann den Genocide-Run gesehen habe, war ich dann doch etwas mehr versöhnt. Im Genocide-Run hat man weniger "echte" Bosskämpfe - eigentlich muss man nur gegen Undyne und den Bruder von Papyrus, sans (DAS WAR SO COOL VON IHM) wirklich aktiv etwas machen. Außerdem hat man auch kaum Rätsel, weil man sich entweder weigert oder die meisten nicht einmal aktiviert wurden, weil die Monster eher mit Evakuierung beschäftigt sind. ;0
Aber gerade die zwei Bosse sind richtig heftig. Vor allem sans, heilige Scheiße. Ich würde das nie schaffen. Die Let's Playerin, bei der ich zugesehen habe, hat anscheinend 72 Versuche gebraucht. xD Aber das finde ich eben auch gerecht, denn wenn man sich wirklich aktiv durch diese tolle Welt metzelt, dann soll man selbst dafür auch so richtig leiden. Jaha! >:0
Egal, wer sich wie auch immer durchschlägt wird auf jeden Fall belohnt - nicht nur von den coolen, offensichtlichen Geschehnissen, sondern auch von einer wahren Hintergrundgeschichte, die sich nach und nach entfaltet. Auf den neutralen Routen bekommt man ein bisschen was davon mit, auf der True Pacifist Route noch mehr. Die kann man ein bisschen mit BBL in Hatoful Boyfriend vergleichen - wenn man im ersten Run gar nichts getötet hat, dann darf man nach dem "nettesten" neutralen Ende gleich weitermachen (man kann nicht sofort das Pazifisten-Ende bekommen). Es fühlt sich also schon so ein bisschen so an, als würde man dann das "True Ending" erreichen.
Aber wirklich alle Aspekte erfasst man eigentlich nur, wenn man auch die Genocide Route kennt. Allerdings muss man wissen, wenn man sie selbst spielen will, dass man sich damit eigentlich das ganze Spiel "ruiniert". Denn es gibt in Undertale nur einen Speicherstand und keinen echten Reset. Das Spiel merkt sich, was man schon gemacht hat. Beim Genocide Run zerstört man im Endeffekt alles und kann dies nur widerherstellen, wenn man seine Seele hergibt. Und diese Seele kehrt auch nicht mehr zurück, wenn man im nächsten Durchgang den True Pacifit-Run macht. Mehr noch, eigentlich gibt man dadurch nur einer bösen Macht die Möglichkeit, ungestört weiter zu morden.
Also. Jetzt kommen wir zu dem Teil, in dem ich klarstelle, warum ich immer über den Spielercharakter geschrieben habe, und nie den Namen genannt habe, den ich vergeben habe:
Zu Beginn des Spiels benennt man nicht das Kind, das man spielt, sondern ein anderes.
Denn die eigentliche Geschichte von Undertale nimmt ihren Anfang bei einem anderen Menschenkind - dem ersten, das in die Unterwelt gefallen ist. Bei mir hieß es "Holly", im Allgemeinen wird es "Fallen Child" genannt, und der gängige Name dafür ist "Chara". Bei mir war es offensichtlich ein Mädchen, aber eigentlich ist das Geschlecht nicht definiert.
Toriel und Asgore nahmen sich Holly also an und zogen sie auf als wäre sie ein Teil der Familie. Sie hatten schon ein eigenes Kind namens Asriel, und die beiden Kleinen wurden die besten Freunde.
Im True Pacifist Run erfährt man, dass Holly eines Tages krank wurde und nur noch einmal irgendwelche Blumen in der Menschenwelt sehen wollte. Als sie starb, konnte Asriel sich mit ihrer Seele verbinden (ja, eine Menschenseele reicht, um die Unterwelt zu verlassen, aber es braucht sieben, um die Barriere für alle zu brechen) und ihren Körper nach oben tragen. Die Menschen dort glaubten aber, das Monster hätte Holly umgebracht und griffen es an. Asriel wehrte sich nicht und schleppte sich dann schwer verletzt zurück in den Untergrund, wo er (?) dann schließlich auch starb.
Er wurde dann zu Flowey - einer Blume ohne Seele - die in der neutralen Route den Endgegner darstellt (und Asgore, seinen eigenen Vater, umbringt D: D: D:). Und Flowey glaubt eine Zeit lang, dass der Spielercharakter, der eigentlich Frisk heißt, eben diese Holly ist - seine einzige und beste Freundin.
Am Ende des Pacifist Runs muss man dann eben gegen Asriel kämpfen, der irgendwann dann erkennt, dass er nicht Holly vor sich hat und schließlich besiegt wird. Das ist alles sehr herzzerreißend. Vor allem auch, weil man dann weiß, warum Toriel das Menschenkind so sehr beschützen will, und weil sie und Asgore auch nie erfahren, was aus ihrem Sohn wurde. Aber immerhin gibt es für die verbliebenen Monster ein Happy End, weil die Barriere mit Hilfe von Asriel und den bisher gesammelten Seelen zerstört werden kann. Außerdem kann Frisk auch bei Toriel bleiben und aufwachsen. <3 Das Ende ist richtig toll.
Im Genocide Run erfährt man dann aber jedenfalls, dass Holly eigentlich ziemlich scheiße war. xD Also, es wird auch vorher angedeutet, dass sie irgendwie gar nicht soo gut war. Zum Beispiel lachte sie über eine leichte Vergiftung von Asgore, weil sie und Asriel ihm einen Kuchen mit Butterblumen gebacken hatten (unabsichtlich, weil sie dachten, sie müssten beim Backen "Buttercups" verwenden und nicht "Cups of Butter"). Man kann auch spekulieren, dass sie sich später selbst auf diese Art vergiftet hat, damit Asriel sie zu den Menschen trägt und sie die alle umbringen kann. Denn sie hatte es in deren Welt offenbar auch nie leicht gehabt. Dass Asriel denen nichts getan hat, lag an seiner Willenskraft und Gutmütigkeit.
Denn die Kräfte von Holly steigen offenbar mit der Gewalttätigkeit, die man an den Tag legt. Wenn man also im Genocide-Run alles umbringt, wird Holly, deren Bewusstsein noch irgendwo schlummert, stärker. An manchen Stellen der Route übernimmt sie auch den Körper von Frisk - zum Beispiel greift sie ein Monsterkind an, vor das sich Undyne dann rettend wirft.
Am Ende bringt Holly dann sogar Flowey um, obwohl beide dann wissen, was es mit ihm auf sich hat, und zerstört eben die ganze Spielwelt. Und, wie gesagt, wenn man diese widerherstellen will, muss man Holly seine Seele geben - in einem nachfolgenden Pacifist-Run gibt man ihr dadurch eigentlich nur die Möglichkeit, wieder Frisks Körper zu übernehmen und am Ende damit zu tun, was sie will (und zwar alle umbringen ;0).
Holy Shit! Ich bin froh, dass ich den Genocide-Run nur über Videos gesehen habe... ... wie Flowey es vermutet hat.
Also ernsthaft. xD Als wäre das Spiel nicht so schon cool genug, betreibt es auch noch aktives 4th-Wall-breaking. Im Genocide Run ist das ganz extrem.
Flowey verfügt quasi über dieselben Fähigkeiten wie der Spieler - er kann speichern, resetten und alles wieder von vorne starten, so oft er möchte. Das tut er auch beim Endkampf gegen ihn im Neutral-Run sehr gerne und lässt das Spiel abstürzen (OHNE, dass man Fortschritt verliert - es setzt beim Neustart da ein, wo man rausgeworfen wurde). Er hat ja in der Form auch keine Seele mehr, und hat anscheinend so einiges mit der Spielwelt ausprobiert - vorrangig aus Langweile. Was passiert, wenn er zu allen nett ist, was passiert, wenn er alle umbringt, etc.... Und Flowey beschwert sich, dass es im Endeffekt egal war - dass sich die Charaktere nie an ihn erinnert haben, sie immer leichter durchschaubar waren und auf bestimmte Dinge sowieso immer mit denselben Sachen geantwortet haben. Er ist quasi die Personifikation eines Spielers, der alles an einem Spiel ausreizt, "weil er es eben kann", und begegnet den Konsequenzen mit Gleichgültigkeit, weil es ja im Endeffekt eh egal ist. Er kann ja resetten und neu speichern und so.
Das ist schon ziemlich krass, vor allem wenn zum Schluss eben klar gemacht wird, dass Undertale nicht so funktioniert. Auch wenn es am Ende natürlich immer noch ein Spiel ist, das man ja doch durch diverse Möglichkeiten von außerhalb irgendwie komplett resetten können wird, und bei dem trotzdem irgendwann alle Optionen erschöpft sein werden, bemüht es sich wirklich, anders zu sein.
Und das ist dann so das letzte bisschen Würze, was es wirklich zu etwas ganz Besonderem macht.
Es ist kaum zu glauben, aber ich bin wohl beim Fazit angelangt. xD
Also, Undertale hat so seine Schwächen, aber die sind wahrscheinlich stark vom Geschmack und von den Fähigkeiten des Spielers abhängig. Das Positive überwiegt hier für mich deutlich, vor allem weil die ganze Mischung aus guten Punkten irgendwie einfach ein ganz wohliges Gefühl bei mir auslöst. Ich fühle mich fast nostalgisch, wenn ich an das Spiel zurückdenke, obwohl ich es erst vor kurzem beendet habe. Aber man hat irgendwie selbst das Gefühl, ein Heim und Freunde gefunden zu haben, und wenn man dann auch noch den ganzen Geheimnissen auf die Spur kommt, kann man schon von Gänsehaut-Feeling sprechen. Vor allem weil eben je nach Route etwas völlig anderes auf einen zukommt, aber mindestens die beiden "extremen" Wege ein jeweils wirklich gutes Ende zu bieten haben. Entweder total rührend und schön, oder creepig und cool.
Der Grafikstil hat mir übrigens auch total gefallen - er war zwar teilweise sehr simpel, hatte dann aber auch ein paar richtig eindrucksvolle Umgebungen zu bieten.
Ein Wort noch zur Musik: Sie ist sicher überdurchschnittlich gut und an manchen Stellen echt Bombe, aber es ist da irgendwie dasselbe, wie beim ganzen Spiel für mich: Knapp vorbei an der Höchstwertung. Ganz knapp. <3
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen