Mittwoch, 16. März 2016

Fallout Tales: Die postapokalyptischen Abenteuer von Mia LeBel #10


Ich hatte in Fallout wirklich schon einige schwierigere Aufgaben zu bewältigen, als die Militärbasis. Es mag daran liegen, dass ich die verbesserte Powerrüstung und das verstärkte Plasmagewehr hatte - vor allem Letzteres hat sich jetzt so richtig gelohnt, weil ich bei einem weiteren Levelaufstieg nochmal einige Skillpunkte in Energiewaffen investiert habe. Ich konnte dann nicht nur wieder viel besser zielen, sondern auch drei Mal pro Runde angreifen, was einen riesigen Unterschied gemacht hat. Das normale Gewehr davor brachte mir in meinem Zug nur einen gezielten und einen "normalen" Angriff und beides hat meist weniger Schaden gemacht als ein ungezielter Schuss der Plasmawaffe.
Ian wäre hier aber trotzdem abgekratzt, weil auch ich manchmal ein Game Over hatte, wenn ein Supermutant mit seiner eigenen Energiewaffe einen kritischen Treffer gelandet hat. Und die Gegner mit einem fucking Raketenwerfer waren auch so nicht besonders angenehm - da habe ich doch einige (schwache) Stimpaks verbraucht. Trotzdem fühlte sich alles für mich jetzt eher einfach an - da waren zum Beispiel die Deathclaws auf jeden Fall schlimmer. Ich glaube also, dass ich bis zum nächsten Punkt der Hauptquest, der gleichzeitig der letzte sein wird, gar nicht mehr viel zwischendurch machen werde. Es ist auch nicht unbedingt nötig - ich brauche keinen Loot mehr, weil ich meine jetzige Ausrüstung sowieso nicht mehr wechseln werde und ich sehe auch kaum Notwendigkeit zum Leveln. Also vielleicht ist dies schon mein vorletzter Erlebnisbericht zu Fallout 1!

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Die Militärbasis

Wie abgemacht traf Mia am Eingang der Militärbasis auf drei Kämpfer der Bruderschaft. Sie schienen ziemlich verlässliche Gesellen zu sein, da sie die Wachen vor dem Gebäude so ziemlich im Alleingang ausschalten konnten. In die Höhle des Löwen wollte Mia dann allerdings alleine gehen - niemand sollte mehr in ihrer Begleitung sterben, also durfte sie einfach keine Begleitung mehr haben. Die Brotherhood Knights ließen sich widerwillig dazu überreden (in Wahrheit war ich im Gebäude auf mich gestellt, ohne dass ich was dagegen machen konnte - alles andere wäre wohl auch zu einfach gewesen. Trotzdem, die Bruderschaft hat mich voll belogen mit ihrer "Unterstützung". :0).
In der Basis selbst gab es dutzende Kraftfelder, die bestimmte Durchgänge blockierten, und außerdem natürlich weitere Wachen - Supermutanten und auch Roboter.
Zahlenmäßig war Mia logischerweise in der Unterzahl, und das Gelände war auch so weitläufig, dass es gefährlich war, offen auf alles zu schießen. Hier war Geschick gefordert.
Mia begann die Kämpfe meist damit, direkt aus einer Tür auf einen Gegner zu schießen, um sich danach wieder dahinter zu verstecken. Besonders gut funktionierte dies hinter aktiven Kraftfeldern, die schon leicht beschädigt waren (erkennbar an einer tieferen roten Farbe als die intakten Felder, die man mit Reparaturgeschick kurz abstellen konnte). Nicht nur Munition konnte hier durchdringen, sondern auch alles andere, aber nicht ohne dabei Schaden zu nehmen. Mia konnte so einige Supermutanten schön einzeln hintereinander zu sich locken, und wenn sie durch die Blockade schritten, dann verletzten sie sich. Ja, schlau waren diese Kerle eben noch nie gewesen.


Mia metzelte sich also immer tiefer in die Basis und stieß doch auf einige Überraschungen. Zum Beispiel wollte sie eine Menschenfrau aus dem Gefängnis befreien und tötete die Wache. Allerdings war dies keine gute Tat, wie man meinen könnte. Die Frau namens Sarah hatte offenbar eine Liebesbeziehung mit dem Supermutanten gehabt und war eher weniger begeistert, dass ihr Liebster jetzt tot war. Mia war das schon ein bisschen unangenehm, aber insgeheim war es ihr eigentlich auch egal - woher hätte sie das wissen sollen? Wer würde wirklich auch nur mit dem Gedanken spielen, dass ein Supermutant ein Verhältnis mit einem Menschen eingegangen war? Außerdem hatte jeder in dieser Welt schon mal irgendjemanden verloren, also Deal with it, Sarah.
Mia ließ die Frau also zurück und verschwendete schon keinen Gedanken mehr an sie, als sie weiterzog und den nächsten Supermutanten umlegte.


In einem Raum mit vielen Computern, die von ein paar Children of the Cathedral - verdächtig, verdächtig - operiert wurden, fand Mia auch ein paar interessante Dateien. Die Leute in den Kutten waren unbewaffnet und ließen sie ungestört in den Archiven wühlen, wo sich Aufzeichnungen aus früheren Tagen befanden. So zum Beispiel über Maxson, dem Gründer der Bruderschaft (und Vater des aktuellen Maxson dort) und über einen Richard Grey, dessen Name bisher unbekannt war.
Jedenfalls konnte so rekonstruiert werden, wie es überhaupt passierte, dass die Militärbasis so wurde wie sie nun war und welche Verbindungen die Brotherhood mit ihr hatte.
So wurde die Basis schon vor dem Krieg dazu benutzt, Experimente mit Gefangenen und dem Virus zu machen, der später auch die Supermutanten kreieren würde. Als Maxson als Mitglied des Militärs, das dort stationiert war, das mitbekam, spaltete er sich mit seiner Gruppe von treuen Gefährten ab, tötete alle Wissenschaftler und übernahm das Kommando. Kurze Zeit später wurden die Atombomben abgeworfen, die die Welt in die postapokalyptische Landschaft verwandelten, die Mia kannte - das hieß, dass Maxson frei von jeder Verurteilung eigentlich machen konnte was er wollte. Und sobald man wieder einen Fuß auf die Oberwelt setzen konnte, brachte er seine Leute in einen nahegelegenen Bunker und gründete dort die Brotherhood of Steel.
Die Militärbasis war verlassen, aber mit der Zeit nisteten sich dort Kreaturen ein, die durch die hohe Konzentration des FEV-Virus mutierten und Menschen attackierten. Dies sollte irgendwann von einer Gruppe geeigneter Leute untersucht werden, damit man etwas gegen diese Kreaturen machen konnte. Die Expedition ging aber total schief und alle Mitglieder starben - einerseits durch immer noch aktive Sicherheitsvorkehrungen, andererseits durch Einstürze des baufälligen Gebäudes an sich. Nur Richard Grey überlebte durch die "glückliche" Fügung, dass er bei einem Einsturz in einem Tank voller FEV landete. Durch diese Überdosis mutierte er nicht nur, sondern verlor auch den Verstand... beziehungsweise wurde er eigentlich intelligenter, verlor dabei aber jegliche Moralvorstellung. Er wurde zum Erschaffer der Supermutanten und hatte dieser Basis zu der Glorie verholfen, in der sie jetzt war.


Mia war enttäuscht als sie merkte, dass dieser Richard Grey nicht hier war. Er war der "Meister", von dem Harry damals in Necropolis wohl gesprochen hatte, aber die einzige Respektsperson, die unsere Protagonistin finden konnte, war ein gewisser Lieutnant - auch jemand, der bereits aus Harrys Erzählungen bekannt war. Er war deutlich intelligenter als die anderen Supermutanten und vermutlich ein Beispiel dafür, wie Richard Grey sich seine Schaffungen eigentlich vorstellte.


Trotzdem hatte er keine Chance gegen das wundervolle Plasmagewehr - der Lieutnant und Mia unterschätzten die Feuerkraft beide. Er ließ sich wirklich immer treffen und ging nie in Deckung, und sie machte irgendwann so viel Schaden, dass sie nicht einmal mehr Fragen zum Meister stellen konnte, weil der Gegner plötzlich tot umfiel. Mist, dabei wollte sie doch wissen, wo Richard Grey war, der sonst vermutlich überall mit seinen Experimenten weitermachen konnte. Die Wurzel allen Übels musste vernichtet werden, wenn man der Bedrohung nachhaltig Einhalt gebieten wollte (in Wahrheit konnte man den Lieutnant natürlich nichts fragen, was aber auch Sinn macht. Vermutlich kann man das hier auch erst nach der Cathedral machen, weshalb es dann doch komisch gekommen wäre.^^).

Nun, wie auch immer, die Arbeit für Mia in der Basis war noch nicht ganz zu Ende. Die ganze Einrichtung musste dem Erdboden gleichgemacht werden, damit niemand sie mehr nutzen konnte. Zum Glück gab es bei den Computern mit den Cathedral-Leuten eine praktische Selbstzerstörungs-Funktion. Mia achtete darauf, dabei keinen Alarm ausrufen zu lassen und ging mit einem Grinsen an den Kuttenträgern vorbei. Sie hatte drei Minuten, bevor alles explodieren würde, und niemand wusste davon. Auch Sarah, die in ihrer aufgeschlossenen Zelle immer noch um ihren Liebhaber trauerte, hatte keine Ahnung...
Nur die Knights aus der Bruderschaft, die draußen gewartet hatten, konnten zusammen mit Mia fliehen und die riesige Explosion aus der Ferne beobachten. Von der Basis blieb nur ein völlig verschütteter Eingang übrig.


Stolz und erleichtert kehrte Mia mit ihren Begleitern zur Bruderschaft zurück. Sie brannte darauf, Vree und Maxson davon zu berichten, dass die Militärbasis vernichtet war. Aber in der Brotherhood war schon längst wieder der normale Alltag eingekehrt - vermutlich auch, weil Mia ewig gebraucht hatte, um überhaupt zur Basis zu gehen und niemand mehr an sie gedacht hatte. (*hust*) Nur der hohe Rat rang sich zu ein paar anerkennenden Worten durch, die in ihrer "Überschwänglichkeit" sehr an den Aufseher von Vault 13 erinnerten.


Übrigens... sollte dem nicht auch jemand Bescheid geben? Naah, am besten sollte es keine unnötigen Abstecher mehr geben. Nachdem die Bedrohung endgültig aufgehalten war, würde Mia ohnehin in ihre Heimat zurückkehren.
Also führte der Weg nun zum Boneyard. Denn der einzige Hinweis auf den Meister Richard Grey waren die Cathedral-Anhänger, die in der Basis gewesen waren. Die hatten irgendwie ihre Finger mit ihm Spiel, und der Hauptsitz dieser "Religion" - ihre namensgebende Cathedral - befand sich im Süden des Boneyards. Dort musste es irgendwelche Hinweise geben und vielleicht eine Spur, die zur Wurzel allen Übels führte.

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Ich weiß natürlich, dass die Cathedral der letzte Ort ist, den man im Spiel besucht, also nehme ich eigentlich an, dass der Meister dort ist. Ich weiß ja nicht was genau passiert, aber es würde mich wundern, wenn der nicht der Endgegner dieses Abenteuers wäre, weil sich ja doch alles um die Supermutanten aufgebauscht hat und es fies wäre, wenn Richard Grey davonkommen würde. Erst hatte ich lange gedacht, dass dieser Lieutnant der Endgegner sein wird bzw. überhaupt der Meister ist, weil ich ja zwischendurch mal gefangengenommen wurde und unfreiwillig in der Basis gelandet bin (und nicht ganz aufgepasst habe, was Harry mir über alle betreffenden Personen gesagt hatte). Da frage ich mich übrigens, wie man an der Stelle wieder rauskommen soll, wenn man nicht gerade echt gute Nahkampfskills oder überhaupt ein hohes Level hat. Für mich war es damals nicht machbar, aus der Situation zu entkommen und das fühlte sich auf jeden Fall wie eine "Falle" an - wenn man da nicht irgendwo davor gespeichert hat, hat man vermutlich ein Problem.^^
Wie auch immer, ich weiß ungefähr seit ich in Adytum war, dass die Cathedral der letzte Ort im Spiel sein wird( wenn man die Basis vorher gemacht hat), konnte aber die Verbindung nicht so recht herstellen. Obwohl es jetzt also durchaus cool war und Spaß gemacht hat, die Zusammenhänge endlich zu erkennen, werde ich bei Fallout 2 zusehen, dass ich echt gar keinen Guide mehr anfasse. Ich habe einen benutzt, als ich die Powerrüstung haben wollte, bin so überhaupt erst darauf gestoßen, dass ein Boneyard existiert und darin eben die Cathedral. Auch wenn mir das gut geholfen hat macht es sicher mehr Spaß, sowas selbst herauszufinden - vor allem hat man ohne das Zeitlimit ja auch alle Zeit der Welt, die komplette Karte zu erforschen. Und da ich (jetzt wieder) ohnehin dauernd speichere, macht es auch nichts, wenn das ein oder andere schief geht. :D Aber das liegt ja ohnehin in weiter Ferne.

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