Samstag, 26. Juli 2014

Dreamfall: The Longest Journey #6 - Treffen

Der Wächter der Balance zu sein ist einer der crappigsten Jobs aller Zeiten. Die ganze Zeit schwebt man herum und tut quasi nichts als sicherzustellen, dass alles paletti ist. Meiner Meinung nach hat Gordon Hallaway April einen Gefallen getan, als er sich statt ihrer nackt in den Lichtstrahl begeben hat, um über die Welten zu wachen. Sie hat das aber wirklich aus der Bahn geworfen, wie sie ihm beim Treffen ziemlich deutlich gemacht hat. Erst einmal erzählte der Guardian aber, dass zumindest für die Balance gerade keine Gefahr bestand – alles war da tipp topp aus…balanciert. Zwar spürte er auch, dass mit den Träumen etwas vor sich ging, aber das bereitete ihm persönlich jetzt keine Sorgen, weil er dafür ja nicht zuständig war. Die Traumwelt war laut ihm anscheinend etwas, an dem alles seinen Anfang nahm – also wirklich alles. Die Welten, die Balance, das Schicksal, Zeit und Raum,… Und sogenannte Traumfäden waren seit jeher in den Zwischenräumen zwischen Stark und Arcadia und verbanden diese auch seit ewigen Zeiten. Gordon meinte auch, dass sie momentan nur in eine Richtung flossen – von Stark nach Arcadia – aber er sich nicht großartig drum kümmerte. Er erläuterte auch, dass April ebenfalls nicht diejenige war, die da irgendwas unternehmen musste und sie in der Angelegenheit bestimmt keine Auserwählte war. Das war schon ein bisschen unhöflich, auch wenn der Wächter es irgendwie aufbauend gemeint hatte. Er sagte, April wäre „frei“, aber sie war damit irgendwie nicht so zufrieden. Sie hatte sich selbst verloren, weil sie damals erst einmal damit klar kommen hatte müssen, dass ihre Bestimmung der crappige Guardian-Job war, und gerade als sie sich damit abgefunden hatte, hieß es „Ups, nee, doch nicht.“ Meiner Meinung nach ist sie nicht nur einem nackten Dasein als Wächter entronnen, sondern hat doch sowas wie eine Bestimmung erfüllt – Nur durch sie gab es überhaupt einen neuen Guardian und die Balance war immer noch im Einklang. Aber nein, außer mir war niemand der Ansicht, denn auch Gordon meinte, dass April ihre Bestimmung einfach noch nicht gefunden hatte.

Nach dem für unsere Protagonistin recht deprimierenden Gespräch ging es wieder zurück durch das Portal nach Marcuria. Na die Reise hatte sich ja gelohnt.
Es gab dann einen kurzen Blick auf Zoe, die von Damien an den Dreamer angeschlossen wurde. Wichtig war an der Szene eigentlich nichts, und das ist höchst alarmierend! Man könnte argumentieren, dass der Spieler einfach kurz sehen sollte, dass Zoe nach Arcadia aufbricht und auch das Mädchen wieder trifft (dazu gleich mehr), aber ich war trotzdem beunruhigt. Beim Einschlafen sagte Zoe nämlich zu Damien „Verlass mich nicht“, und da wird jeder, der paranoid genug ist, hellhörig. Ich wette den nackten Gordon Hallaway darauf, dass Damien draufgehen wird. Oh Mist.
Zoe landete dann jedenfalls wieder in der weißen Landschaft mit dem dunklen Haus und dem Mädchen davor. Das war nicht besonders in Tratschlaune, denn es wiederholte einfach immer wieder „Rette April Ryan!“. Diskutieren half da nichts, sondern nervte die Kleine höchstens so sehr, dass sie unsere Protagonistin mal wieder durch irgendein Loch im Eis fallen ließ.
Das war Grund genug, um zu Kian zu wechseln und ihn in Kampfaction zu schicken. Ich hasse das so, natürlich bin ich erst mal wieder gestorben, weil ich so lange nicht kämpfen musste und das Wenige, das man dabei gut machen konnte, wieder nicht mehr wusste. Ob man einen Schlag trifft scheint eh kompletter Zufall zu sein, aber zumindest das Ausweichen (weil das Blocken natürlich nie ordentlich funktioniert) kann man trainieren. Gerade als Kian dann einer magische Kreatur aus dem Ghetto sehr harsch Informationen entlocken wollte, kam ein Azadi und berichtete von einer Gefangenen, die befragt werden musste. Zeitgleich erfuhr auch April in der nächsten Szene von dieser Gefangenen, bei der es sich offenbar um Zoe handelte. Na wunderbar.

Zuerst machte Kian sich auf den Weg zum Gefängnis „Friar's Keep“, wo er Zoe befragen wollte. Bis dahin fand ich ihn ja total unsympathisch, weil er kurz zuvor noch einem armen magischen Wesen gedroht hatte und überhaupt so selbstgerecht erschien (obwohl er schielt, auch wenn das vermutlich keine Absicht ist, sondern Schlamperei beim Charaktermodell). Als er Zoe aber gegenüber stand und sie ihm beteuerte, dass sie keine Spionin war und auch nicht über magische Kräfte verfügte, sondern mit Hilfe eines anderen mitten auf dem Marktplatz erschienen war, glaubt er ihr. Ich war ganz baff und es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass Kian mich positiv überraschte. Er wollte, dass Zoe frei gelassen wird, weil sie unschuldig war, scheiterte aber an den Gesetzen, die in Friar's Keep herrschten - jeder Gefangene würde nach Sadir (Hauptstadt der Azadi) gebracht, um dort einen Prozess zu bekommen. Es gab niemals eine Begnadigung und schon gar keine Freilassung, absolut nie und nimmer. Kian drohte dann damit, den Azadi im Turm von dieser Tatsache zu berichten, was alle (inklusive mir) nur belächelten. Er dachte wirklich, jemand würde etwas darauf geben was er zu sagen hat, ahaha. Wie auch immer, als er dann das Gefängnis wieder verließ traf er auf April, die gerade hinspazierte, um Zoe zu helfen. Uhuhu, das erste Mal, dass sich alle Protagonisten getroffen haben, wenn auch unabhängig voneinander. Es war dann auch ziemlich cool, weil ich erst ja Kian steuerte, im Laufe des Gespräches aber die Perspektive gewechselt wurde, so dass ich bei beiden Charakteren entscheiden konnte, was sie zueinander sagen. Ich hatte dann auch gleich so ein gutes Händchen dafür, dass April und Kian fast zu streiten anfingen. :D Ich machte nämlich gleich mal Nägel mit Köpfen, indem ich voll herausposaunte, dass Kian ein Apostel auf der Seite der Azadi war. Seiner Ansicht nach hatten die den Bewohnern von Arcadia im Krieg geholfen und die Stadt wieder auf die Beine gestellt, was ja auch nicht falsch war. Allerdings machte April ihm ziemlich schnell klar, was viele einzelne Leute deshalb durchstehen mussten und was für ein schlechtes Schicksal vor allem die magischen Leute erwartete. Sie redete sich in eine leidenschaftliche Ansprache, bei der ich mir dauernd dachte, ob sie nicht lieber die Klappe halten sollte, um sich nicht sofort als Rebellin zu outen. Zu meiner Überraschung reagierte Kian aber verständnisvoll und wollte die Sache sogar besprechen. Er meinte, er und April wären keine Feinde (naja~ der Hellste scheint er nicht zu sein) und er würde gerne aus ihren Augen sehen, wie es einzelnen Individuuen in Marcuria erging. Leider war unsere Ms. Ryan davon nicht so begeistert und meinte, so etwas könne sie einfach nicht. Für sie war schon zu viel passiert, um überhaupt etwas mit einem Apostel zu tun haben zu wollen.
I smell a love interest~

Nein ernsthaft, Kian mag ein schielender Hardcore-Apostel sein, aber irgendwie habe ich etwas zwischen ihm und April gespürt, was ich ihr dann nicht verwehren will. Auch wenn es erst mal natürlich unbrückbare Differenzen zwischen den beiden gibt. Eigentlich hatte ich auch immer gehofft, April würde irgendwann doch noch bei Charlie landen, aber ich glaube der Zug ist abgefahren. Die Szene war jedenfalls schon echt interessant und ich bin geneigt zuzugeben, dass ich Kian vielleicht doch so irgendwie mögen könnte, wenn es mit ihm so weitergeht. Nun hieß es aber erst einmal Zoe aus den Fängen der Azadi zu befreien. Ich hatte ja schon relativ lange nichts mehr so wirklich Gameplay-mäßiges gemacht, also war es mal wieder an der Zeit für einen Einbruch bzw. Ausbruch. April musste irgendwie ins Gefängnis rein, um eine Wache auszuschalten und Zoe musste logischerweise dann mit ihr zusammen wieder aus dem Gefängnis raus. Nach all den ewig langen Storysequenzen war das eigentlich sogar eine ganz willkommene Abwechslung. Nach erfolgreicher Flucht war erst einmal nicht wirklich klar wie es weitergehen sollte. April war wieder ganz unkooperativ und machte Zoe klar, dass diese alleine weiter machen musste. Immerhin hatte der Guardian ihr ja gesagt, dass sie keine Verpflichtungen hatte und für nichts Aktuelles auserwählt war, also konnte sie eine ruhige Kugel schieben. Sie meinte halt, es gäbe wichtigere Dinge und hat deshalb offensichtlich immer noch nicht geschnallt, dass die Bedrohung durch die Azadi bestimmt auch irgendwas mit all den Vorkommnissen zu tun hatte. Naja, Zoe war einigermaßen erschüttert, dass April ihr immer noch nicht helfen wollte und machte sich alleine auf den Weg - auch wenn sie nicht wusste was sie eigentlich tun sollte. Krähe war so nett und begleitete sie. Er war auch echt überrascht, dass seine frühere Kumpanin Zoe so abgeschmettert hatte und wollte selbst nicht tatenlos zusehen. Das fand ich ziemlich super - nur so war es möglich wieder wie früher als dynamisches Duo auf Abenteuer zu gehen, auch wenn ein Part davon ausgetauscht worden war. Außerdem wurde es dann sogar ein Trio, weil Brian Westwood sich auch noch anschloss. Den fragten wir als "Freundin von April" nämlich um Rat und er meinte, die Draic Kin könne uns sicher helfen. Das war, zugegebenermaßen, etwas merkwürdig, so rein auf das Gameplay bezogen. Erst wurde die eine Protagonistin in die Stadt des Dunklen Volkes geschickt und nur kurze Zeit später musste die andere dahin. Keine Ahnung, ich fand das ein bisschen schwach.

Aber egal, während Zoe, Krähe und Westwood mit einem Flugschiff zum Dunklen Volk reisen wollten, verfolgte Kian eine Spur der Rebellen. Irgendwie hatte er es geschafft, Informationen über das Journeyman Inn zu bekommen und fiel dort ein, um den Skorpion zu finden. Ich musste ein paar Leute bekämpfen, was überraschend gut geklappt hat (ich glaube das war das erste Mal, dass ich bei einem Doppelkampf kein Game Over gesehen habe) und fand dann Na-ane in einem der Zimmer - wer sich nicht an sie erinnert sollte sich keine Sorgen machen, ich habe sie bisher nur ein Mal erwähnt. Ist nicht wirklich ein Verlust. Sie handelte jedenfalls einen Deal aus - die Azadi würden eine wichtige Schiffslieferung der Rebellen (um die sich andere Kumpel von April gekümmert hatten) erlauben, wenn sie Kian zum Skorpion bringen würde. Erst da habe ich Blödi gemerkt, dass "Skorpion" anscheinend nur der Name ist, den die Azadi benutzen und nicht die Rebellen. Es konnte sich dabei also doch um April handeln, was ja auch das Naheliegenste wäre. Ich hatte mich davor ohnehin schon gewundert, wer es sonst sein sollte. Naja, der Skorpion würde jedenfalls bald ziemlich in der Scheiße stecken und hätte vielleicht einer gewissen anderen Menschenfrau lieber doch helfen sollen. Schielauge wird bald die Möglichkeit bekommen, seine Aufgabe zu vollenden und dann wird April schon sehen was sie davon hat.
Wenn sie Glück hat, dann hat sie davon ganz viel Luuuuurve - falls mein Plan aufgeht, dass Kian ihr Love Interest wird. Heh. ;P

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