Dienstag, 16. September 2014

Final Fantasy XII aka "The Grinding"


Final Fantasy 12 ist ja recht umstritten - auch wenn jeder Teil der Serie Befürworter und Gegner hat, so klafft das bei Teil 12 doch noch etwas weiter auseinander als sonst. Das verstehe ich vollkommen, denn das Spiel ist sicher nicht so, wie es ein eingefleischter Kenner der Reihe erwarten würde. Es hat auf jeden Fall einige der typischen Erfolgsrezepte, aber irgendwie wird alles vom Gameplay überschattet, das - gelinde gesagt - die Hauptrolle bei den Abenteuern in Ivalice einnimmt. Und das ist etwas, was einige enttäuscht hat und ich bilde dabei keine Ausnahme. Final Fantasy 12 hätte so richtig gut sein können, wenn die Schwerpunkte nicht so unglücklich verteilt wären.
Das Kampfsystem geht angenehm schnell von der Hand, weil es keine Zufallskämpfe mehr gibt und alles quasi in Echtzeit abläuft - gibt man Befehle ein, wird zwar pausiert, aber das schadet der Dynamik eigentlich nicht. Außerdem kann man in den Optionen auch das Kampftempo regeln und überhaupt die Pausen an sich ausstellen.
Die Charaktere und die Geschichten wirken am Anfang auch interessant, selbst Vaan hat zuerst seine Daseinsberechtigung, obwohl man mit der Zeit erkennt, dass er absolut nicht der Hauptcharakter ist. Diese Tatsache finde ich übrigens interessant - der Typ, den man in Städten steuert (auf offenem Feld steuert man wen man will und ist mit der aktuellen Party unterwegs), ist eigentlich nicht der Protagonist, aber das findet man erst mit der Zeit heraus.
Jedenfalls hatte ich gerade am Anfang des Spiels das Gefühl, ein waschechtes Final Fantasy zu spielen, das Emotionen erzeugt und immer auf irgendeine Art und Weise begeistert. Aber nach einigen Spielstunden musste ich feststellen, dass keine noch so gut gemeinte Geschichte zum Mitreißen einlädt, wenn sie über weite Strecken einfach nicht fortgeführt, oder immer wieder durch stundenlange Grindingsessions unterbrochen wird.

Gabranth und Reks
Auf den ersten Blick bietet die Story alles was man sich nur wünschen kann und klingt nacherzählt wahrscheinlich auch furchtbar spannend:
Im Intro sieht man, wie nach einer offenbar wichtigen Hochzeit der Thronfolger von Dalmasca ermordet wird und Armeen in das Land einfallen. Dann beginnt man das Spiel als Reks, der seine Heimat gegen eben diesen Einfall der archadischen Armee (das "Imperium") als Soldat schützen will. In einem kurzen Tutorial wird einem von Hauptmann Basch erklärt wie die Kämpfe so funktionieren und dann schlägt man sich eine Weile alleine durch, bis man zu König Raminas von Dalmasca vordringt. Beschützen kann den aber niemand mehr, denn neben allen Kameraden wurde auch das Oberhaupt des Landes von niemand anderem als Basch niedergemetzelt - genauso wie Reks schließlich selbst.
Also ja, das Spiel beginnt bereits mit einem üblen Verrat und dem Tod des Charakters, den man gesteuert hat. Das muss ziemlich cool sein, wenn man nicht weiß was auf einen zukommt.
Diese Ereignisse gehören zu einer Reihe von Verschwörungen, die später zu einem Krieg führen und die man dann aus den Augen von Reks Bruder Vaan miterleben darf. Das ist aber so ziemlich das einzige, wozu Vaan dient - ihn zu steuern - die zentralen Charaktere der Geschichte sind nämlich ganz andere Partymitglieder.
Da wäre zum Beispiel Prinzessin Ashe, die als Tochter von Raminas Anrecht auf den Dalmascischen Thron hätte, vom Imperium aber als tot erklärt wurde. Sie ist nämlich diejenige, die im Vorspann geheiratet hat und ihren Lord Rasler bei dem Attentat verlor, selbst aber überlebte. Also ja, Dalmasca blieb ohne Herrscher und wird von Archadis regiert, während die Prinzessin sich bedeckt halten muss, um ihr Leben nicht zu gefährden.
Ashe ist ohne Frage die Protagonistin des gesamten Spiels, da es im Verlauf der Geschichte vorrangig darum geht, wie sie an genug Macht kommt, um ihr Land zurückzufordern.
Allerdings gibt es auch noch Basch, der fast genauso wichtig ist wie die Prinzessin. Ja genau, der Typ, der Reks umgebracht hat, wird ein Partymitglied und schwört auf sein Leben, dass er Ashe beschützen wird. Es stellt sich nämlich heraus, dass Basch einen Zwillingsbruder hat, der sich als er ausgegeben hat, um Dalmasca zu Fall zu bringen. Shocking!
Nein ehrlich, das klingt vielleicht lame, aber ist doch ziemlich cool. Vor allem, weil die Entwickler auch an Details gedacht haben. Im Prolog wird der falsche Basch vom Synchronsprecher von Gabranth (also dem Bruder) vertont, was einem als unwissender Spieler natürlich absolut nicht auffällt, aber prinzipiell eigentlich schon ein Indikator sein könnte.
Zu guter Letzt ist auch Balthier ein Charakter, der eine wichtige Rolle bekommt, und zwar die des Helden. ;) Obwohl Vaan die steuerbare Figur ist, ist Balthier eine viel offensichtlichere Heldenfigur, und das nicht nur, weil er selbst immer darauf hinweist. :D Er hat meist total den Durchblick und Ideen, was als nächstes ansteht, und er entwickelt sich charaktermäßig weiter und stellt sich seiner Vergangenheit, statt wie zuvor davonzulaufen. Natürlich hat er auch die nötigen, überraschenden Verbindungen zum Hauptplot, außerdem greift er die Heldin ab. Okay, vielleicht nicht direkt, aber er gewinnt zumindest ihre Zuneigung. Und niemand, der das Ending gesehen hat kann mir sagen, dass da nichts zwischen Ashe und Balthier ist, ernsthaft. Alleine die Tatsache, dass sie offenbar auf den Charakteren von Han Solo und Prinzessin Leia (und Fran auf Chewbacca xD) basieren sollen, ist doch bitte Beweis genug.

Wie auch immer, all diese Individuuen treffen also mehr oder weniger zufällig aufeinander und bestreiten eine lange Reise, um das Imperium aufzuhalten. Bei Vaan verstand ich übrigens noch, dass er dabei ist, weil er durch seinen Bruder immerhin irgendwie eine Verbindung zu dem Ganzen hat. Aber Penelo hat eigentlich gar keine Daseinsberechtigung (weshalb ich sie auch bisher nicht erwähnt habe) - sie ist bloß die Kindheitsfreundin von Vaan, lebt halt auch in Dalmasca und kann offenbar nicht alleine dort bleiben. Sie hat auch während der Reise relativ wenig beizutragen, außer zu allen nett zu sein, während Vaan wenigstens für Ashe hin und wieder eine Stütze ist. Aber prinzipiell sind beide extrem uninteressant, dämlich und nichtssagend, vor allem wenn man bedenkt, dass Vaan nach einer Weile nie mehr ein Wort über Reks verliert, außer irgendwann ganz am Ende. Ich hatte zwischenzeitlich komplett vergessen, dass er eigentlich auch eine tragische Verbindung mit Archadis (und vor allem Gabranth, Baschs Zwillingsbruder) hat, weil man es ihm absolut nicht anmerkt. Voll verschenktes Potential.
Jedenfalls geht es dann, wie schon gesagt, darum, dass Ashe irgendwie ihren Thron zurückfordern will, dafür aber stärker werden muss und irgendetwas braucht, das sie dem Imperium entgegen stellen kann. Die würden nämlich wohl einfach leugnen, dass Ashe die Prinzessin ist (weil niemand ihr Gesicht so genau zu kennen scheint o.ô) und sie als Hochstaplerin hinstellen.
Es erfolgt also eine Reise, bei denen wir Ashes Vorfahren erforschen und aufsuchen, um ein Schwert und was weiß ich für einen Kram zu holen und so weiter. Dabei werden wir zwischenzeitlich von einem ansonsten treuen Soldaten namens Vossler verraten, was eines der Botschaften dieses Final Fantasy Teiles klarstellen soll: Jeder handelt nach seinem eigenen, besten Gewissen. Vossler bekämpft die Party nur, weil er einen Krieg verhindern will, der eindeutig aufkommen würde, sollte Ashe mit ihrem Plan durchkommen. Und so hat eigentlich jeder Böse das ein oder andere Motiv, das einfach unterschiedliche Sichtweisen darstellt.

Venat und Dr. Cid
Es gibt einige Szenen, in denen beleuchtet wird, was gerade im Imperium so vor sich geht. Zum Beispiel haben die Richter, die so eine Art Eliteinheit in Archadis sind, alle eine Persönlichkeit und unterschiedliche Motivationen. Sie unterstehen dem König und seinen zwei Söhnen Vayne und Larsa. Gabranth will zum Beispiel nichts anderes, als Larsa zu beschützen und macht dafür eben was nötig ist. Er soll wohl auch eine besonders tragische Figur darstellen (und ist auch der Richter, der im Logo abgebildet ist), was das Spiel aber leider nicht ordentlich darzustellen weiß.
Während der König gemeinsam mit dem Senat in Archadis eigentlich auch einen Krieg verhindern will, ist der älteste Sohn Vayne ziemlich erpicht auf diese Auseinandersetzung. Dies resultiert darin, dass er seinen Vater ermordet, dem Senat die Schuld zuschiebt und der alleinige Herrscher des Imperiums wird. Klingt ziemlich fies? Ist es auch, aber selbst Vayne hat teilweise menschliche Züge und seine eigenen Gründe. Er denkt einfach, dass der Krieg und in Folge seine komplette Herrschaft nötig sind, um Ivalice zu helfen. Ein Mal sagt er sogar, dass er derjenige sein muss, der die Bürde dieser Schrecklichkeiten auf sich nimmt, damit sein kleiner Bruder Larsa weiter unschuldig bleiben kann, aber in einer besseren, neuen Welt aufwächst. Und der Grund für diese Gedankengänge liegt in dem Wissen über die "Occuria". Diese sind Gottgestalten, die offenbar seit Ewigkeiten das Schicksal in Ivalice lenken und hin und wieder eben der Meinung sind, dass die Bevölkerung ausgelöscht werden muss, um die Ordnung wiederherzustellen. Eine von denen, Venat, findet das absolut nicht okay und sucht sich Verbündete, damit die Occuria dieses Vorhaben (das gerade mal wieder ansteht) nicht durchführen können. Venat ist der Meinung, dass die Bewohner von Ivalice ihr Schicksal immer selbst lenken sollten und findet Gehör bei Vayne und einem Wissenschaftler namens Doktor Cid, der auch im Imperium arbeitet. Nebenbei ist er auch noch Balthiers Vater. ;0
Die traditionelle Figur "Cid" ist in diesem Teil also erstmals ein Bösewicht, auch wenn er am Ende nicht ganz der verrückte Wissenschaftler ist, als der er erst dargestellt wird. Er erforscht die Nethizite, das sind extrem mächtige Steine, die große Magie, aber auch Zerstörungskraft, beherbergen und schafft es sogar, künstliche Formen davon zu erstellen. Ashe und Co. sind einen Großteil des Spiels auf der Jagd nach solchen Splittern, um der Prinzessin eben die nötige Macht zu geben. Später stellt sich heraus, dass sie von den Occuria auserkoren wurde, um alles mit der Macht der Nethizite zu zerstören, aber auch wenn sie erst hadert, entscheidet sie sich natürlich gegen das Vorhaben. Vor allem weil ihr geliebter Rasler so etwas nie gewollt hätte und - man glaubt es kaum - Vaan sie überzeugen kann, dass dies die Vergangenheit auch nicht rückgängig machen kann.

Also, auch wenn die Motive und vor allem das Verhalten der Bösewichte nicht in Ordnung ist, so gibt es trotzdem niemanden, der nur Antagonist ist, weil es eben so ist. Dr. Cid und Vayne werden auch nicht von Venat kontrolliert, wie man lange Zeit vermutet, sondern arbeiten tatsächlich mit ihr (eigentlich hat Venat kein offizielles Geschlecht, hat aber weibliche Synchronsprecherinnen, weshalb ich es jetzt als sie bezeichne) zusammen. Das wird vor allem dann klar, wenn Venat sich mit Vayne für den letzten Bosskampf fusioniert - sie schenkt ihm ihre Kraft und gibt sich dafür selbst auf, nicht umgekehrt.
Neben dieser übergeordneten Story gibt es auch noch mehr über die Richter zu erfahren (zum Beispiel die einzige Frau in deren Reihe, Drace, die sich früh gegen Vayne auflehnt), über Frans Ausstoßung aus ihrem Volk, über die Esper, die hier oft Wächter über die Nethizite darstellen und über politische Aktionen darüber, wer nun warum mit in den Krieg ziehen will.
Klingt alles supertoll, ich weiß. Und jetzt sollte man sich vorstellen, wie all das in wenigen Stunden präsentiert wird, während man im Gegensatz an die 70 Stunden+ reines Gameplay hat. Da ist keine Zeit, etwas atmosphärisch auszuschmücken, die Charaktere ausufernd interagieren zu lassen oder eine emotionale Verbindung aufrecht zu erhalten. Mir war am Ende relativ egal was passiert - wo Ashes Trauer über Raslers Tod mich am Anfang noch gerührt hat, konnte ich später darüber nur mit den Schultern zucken. Mir war auch komplett egal, ob Balthier und Cid ihre Vater-Sohn-Differenzen beiseite legen können, oder ob sich ein Gastcharakter nun opfert und stirbt oder nicht.

In Final Fantasy 12 kann man nämlich nicht irgendwohin gehen, sich einen neuen Storypunkt ansehen und dann frisch vergnügt weiter ziehen. Wenn man nicht innehält und immer mal wieder Stunden mit Kämpfen verbringt, wird man bei der nächsten Abbiegung nämlich von den normalen Gegnern geröstet. Selbst wenn man die entsprechenden Level haben sollte gibt es immer noch das Problem, dass man sich Rüstungen, Waffen, Zauber und Techniken für viel Gil kaufen muss und sich das nicht einfach so leisten kann. Gegner droppen nämlich üblicherweise kein Geld, sondern nur Kram, den man verkaufen kann. Das ist zwar extrem logisch (irgendein Dämon lässt dann ein Dämonenauge zurück oder so), aber einfach unglaublich anstrengend. Die Sachen sind nämlich meist nicht so viel wert, dass man sich davon gleich mal was kaufen könnte. Für das Spiel ist aber nun mal essentiell, dass man die beste Ausrüstung hat - dies ist für die Kämpfe eigentlich wichtiger als jedes Level, das man auch eher schleppend erreicht (zumindest bis man sich spät im Spiel ein Accessoire kaufen kann, das doppelt so viele EXP gibt). Also, es erfordert einiges an Zeit, um voran zu kommen und das wäre vielleicht nicht so extrem schlimm, wenn die Erkundung Spaß machen würde. Es gibt rein Location-mäßig wirklich viel zu entdecken, denn fast alle Gebiete haben optionale Abschnitte und sind sehr weitläufig. Aber es lohnt sich einfach nicht, das alles zu durchforsten. Man findet dort entweder einen geheimen Boss oder Mob für den man vermutlich noch zu schwach ist, oder einen Schatz, den niemand braucht. Meistens Rostklumpen oder ein paar Gil. o.ô Denn Schatzkisten funktionieren in Final Fantasy 12 ein bisschen anders als bisher: Sie erscheinen nach dem Zufallsprinzip (also schon an bestimmten Orten, aber sie sind nicht immer da) und haben zwei oder drei mögliche Items als Inhalt, bei denen ebenfalls das Zufallsprinzip entscheidet, was drinnen ist. Wie man sich vorstellen kann, ist die Chance, etwas Gutes zu bekommen, eher gering. Selbst die Menge an Heiltränken und -mitteln hält sich in Grenzen, so dass man diese Sachen trotzdem oft von einem Händler besorgen muss. Das ist bei allen anderen Final Fantasy Spielen nach einer gewissen Zeit einfach absolut kein Ding mehr, man schwimmt in dem Zeug.
Mich stört jetzt nicht unbedingt, dass man nicht in Fundsachen ertrinkt, aber die Tatsache, dass jegliche Motivation für eine Schatzsuche komplett fehlt. Die Nebenaufgaben bestehen ohnehin nur daraus, Botengänge zu erledigen und seltene Monster zu erlegen. Das kann ganz nett sein, vor allem sind auch die Belohnungen den Aufwand oft wert, aber irgendwann wird es einfach öde. Vor allem weil man für spätere, optionale Gegner irgendwelche Items aus Sidequests braucht, die man ob der schieren Menge aber gerne übersieht. Und zumindest für mich war es einfach unmöglich (= zu anstrengend, langweilig und unübersichtlich), die alle zu erledigen.
Es gibt also keine rechte Motivation, die Möglichkeiten wahrzunehmen, wodurch das Spiel in ein stumpfes Grindingfest ausartet. Besonders schlimm ist es an der Stelle, wo die Gruppe beschließt, nach Archadis zu gehen. Der Weg ist extrem lang und es gibt bis auf eine kurze Stelle keine Story. In dieser Phase wurde das Spielen für mich zur "Arbeit" und da habe ich dann eben auch jegliches Interesse an der Welt und den Charakteren verloren. Man wird viele Stunden über von alledem quasi auch abgeschnitten, weil nichts passiert außer Kämpfen. Wenn die Geschichte dann langsam wieder in Fahrt kommen möchte, ist man viel zu ausgelaugt, um noch einen Scheiß darauf zu geben.

Dabei ist das Ende eigentlich gar nicht so schlecht, wenn auch vielleicht etwas klischeehaft. Der Krieg wird durch Vaynes und Venats Tod gerade noch so verhindert und Balthier opfert sich mit Fran in einer fulminanten Aktion, damit Rabanastre (die Hauptstadt von Dalsmasca) nicht zerstört wird. Ein Jahr später ist Ashe Königin, Vaan Luftpirat - natürlich mit Penelo an seiner Seite - und Balthier und Fran haben doch irgendwie überlebt. Basch hat unterdessen Gabranths Platz eingenommen (der sich natürlich am Ende entschieden hat, Vayne auch zu bekämpfen und sich wirklich zu opfern) und ist in Archadis an Larsas Seite, der nun als gute Seele ja quasi das Imperium anführt.
Ich habe das dann schon auch mit Interesse verfolgt, aber es hätte so viel mehr sein können. Vorrangig war ich einfach froh, dass diese riesige, mir lästig gewordene Aufgabe, das Spiel durchzubringen, endlich bewältigt war. Dabei möchte ich nochmal betonen, dass es nicht am Kampfsystem an sich lag, das wirklich ganz gut ist, sondern an der schieren Menge der Kämpfe. Man steuert nur eine Person (die man aber jederzeit wechseln kann) und hat für die anderen automatisierte Befehle, die Gambits. Die kann man wirklich extrem genau einstellen, es gibt jegliche Art von Bedingung (zum Beispiel "Gegner mit Schwäche Wasser" oder "Gefährte mit TP < 50%"), die man mit jedem möglichem Befehl (Angriff, genauer Zauber, genaues Item, genaue Technik) verbinden kann. Außerdem kann man die Party jederzeit auswechseln und sogar heilen oder wiederbeleben, wenn sie gerade nicht im aktuellen Team sind.
Was mir am Kampf so gar nicht gefallen hat, waren die Esper. Die Mysth-Teks (starke Spezialattacken, die man aneinander reihen konnte) gehen noch, die rechtfertigen oft, dass man damit auf einen Schlag alle MP verbraucht. Aber die Beschwörungen sind fürchterlich. Man kann sie im Kampf nicht steuern, sie halten auch nicht mehr aus als die Charaktere und nach dem Einsatz hat man eben auch eine Menge, oder auch alle, MP für nichts verbraucht.
Zu guter Letzt gibt einem das Lizenzbrett nur eine vage Vorstellung davon, was man mit den Charakteren machen soll. Jeder kann eigentlich alles lernen, aber man kann Basch noch so viele Zauber beibringen, er wird da nie so stark sein wie Penelo oder Ashe. Sagt einem aber keiner. Besonders witzig ist, dass Fran und Balthier mit ihren Startwaffen wohl am schlechtesten sind. Die beiden haben nämlich für Bögen und Pistolen eine eigene Attackenanimation, die langsamer ist als die normale, weshalb sie also mit allen anderen Waffen effektiver sind.

Gut, ich denke es ist jetzt aber wirklich genug. Das hier ist ohnehin in den längsten Beitrag sein langem ausgeartet, dabei sollte man meinen es gäbe hier deutlich weniger zu sagen, als bei storylastigeren Spielen. Es war mir aber einfach wichtig auszudrücken, was dieses Spiel hätte sein können und wie sehr ich mir gewünscht hätte, es zu mögen. Gerade bei der Geschichte um Basch und seinen Zwilling, um Rasler und Ashe oder Balthier und Asche ( ;D) merke ich, dass ich traurig bin, dass das nicht intensiver behandelt wurde. Das alles wären richtig tolle, emotionale Geschichten gewesen. So war es nun nur nicht furchtbar und hatte seine Momente, aber es ist bestimmt das schlechteste Final Fantasy für mich. Das macht mich eigentlich ziemlich traurig.

2 Kommentare:

  1. Und da Vaan und Penelo so tolle Charaktere waren wurden ihnen natürlich mit Revenant Wings auch noch ein eigenes Spiel spendiert. Das hat sich sicherlich jeder gewünscht. Gut, dessen Qualität kann ich nicht einschätzen, aber das hab ich auch nicht vor. Lieber spiele ich nochmal durch die gesamte XIIIer Reihe als irgendwas das mit XII zu tun hat anzufassen. War mir einfach durch die Bank zu öde.

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    1. Ja, nämlich ausgerechnet Vaan und Penelo. So weit ich gelesen habe, kommen die dann auch irgendwie zusammen - wahrscheinlich ist ihnen nichts Besseres für ihre Story eingefallen~
      Ich denke, das werde ich mir auch nicht antun. :D

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