Nach der Ankunft in Venice und dem kurzen Besuch im Fringe war das nächste Ziel das alte Grenzhaus, das mittlerweile eine andere Funktion erfüllte, als ein Studentenwohnheim zu sein. Da konnte man auch nicht einfach hineinspazieren. Dass ich durch den Hintereingang ins
Victory Hotel schleichen musste, wusste ich schon. Das war nämlich die
Stelle, an der ich bei meinem ersten Durchgang aufgehört hatte, weil ich
da noch zu dämlich war an dem Wachhund vorbeizukommen.
Diesmal klappte das beim ersten Versuch, auch wenn ich trotzdem richtig
nervös war – dabei wusste ich noch nicht einmal, welch schröckliche
Aufgaben mich noch erwarten würden.
Zoe brach also erst mal in den Keller des
Victory Hotels ein, das extrem heruntergekommen und eher verlassen
aussah. Außerdem ließen sich in einem kleinen Raum, der Bildschirme von
Überwachungskameras enthielt, vertrauenserweckende Blutspuren
finden. Ahja, dunkel war es natürlich auch. Ich naives Ding war aber
offenbar zu blind, um die eindeutigen Zeichen zu sehen und machte mich
sorglos ans weitere Erkunden. Auf einem Bildschirm erhielt Zoe eine
weitere „Rette April“-Nachricht, allerdings war
das Mädchen, das diese Worte immer sagte, diesmal an einem anderen Ort:
In Zimmer 201 des Hotels oder anders gesagt, Aprils alter
Studentenbude. Die Einrichtung dort schien immer noch vorhanden zu sein,
zumindest öffnete das Mädchen auf dem Bildschirm die
Schranktür, die den Spielern des ersten Teiles nur allzu bekannt war.
Zoe ist Gott sei Dank auch nicht auf den Kopf gefallen und kombinierte
gleich, dass die Botschaft für sie die Anweisung enthielt, dieses Zimmer
zu finden und den Schrank zu öffnen. Gut,
ich hätte das nämlich nicht unbedingt kapiert, weil ich irgendwie nie
drauf achte, was bei den Szenen mit dem Mädchen visuell so abgeht. :x
Wie auch immer, das nächste Ziel war also Aprils
altes Zimmer. Aww. ;__; Das war eine Aufgabe, die mir die Entwickler ganz
schön schwer gemacht haben. Wie gesagt, die Anzeichen waren ja da, aber
dass das Adventure sich plötzlich aller möglichen
Horrorelemente bediente, traf mich vollkommen unerwartet. Erst galt es
nur, an einem Kerl vorbeizuschleichen, der mitten in der Haupthalle
herumsaß und wohl als eine Art Aufseher fungierte. Aufseher wofür? Oh, für die
extrem gruseligen Leute, die in dem Hotel offensichtlich
für irgendwas als Versuchskaninchen herhalten mussten. Das war echt gar
nicht spaßig. Ich fand diese erste Versuchsperson in einem kleinen
Raum, wo sie auf einer Matratze lag und an komisches Gerät angeschlossen
war, das wie eine Blume aussah. Als ich das
Zimmer dann verließ und gerade in ein anderes biegen wollte, wankte
genau diese Person völlig out of nowhere plötzlich hinter Zoe vorbei.
Boah, hab ich mich erschrocken. Kurze Zeit später entschied sich auch
der Aufseher, dass er mal nach den Patienten sehen
könnte und ich wurde gleich mal erwischt und musste gegen den Typen
kämpfen. Da habe ich einerseits wegen meiner eigenen Unfähigkeit mit dem
bescheuerten Kampfsystem versagt, andererseits aber auch weil die
Steuerung mich übelst getrollt hat. Man führt Schläge
mit der linken und rechten Maustaste aus, was leider auch die Tasten
sind, mit denen man sonst mit Objekten interagiert. Während also der Typ
auf mich eingeprügelt hat, war Zoes hilfreiches Kommentar dazu nur: „Dieses Leintuch
sieht schmutzig aus!“, weil im Raum ein verdammtes
Leintuch rumlag und die Kamera lieber das Item fokussen wollte, als
mich kämpfen zu lassen! Argh!!