Diesmal machen wir alles etwas anders, denn ich bin schon so gehypted auf alle Jahresrückblicke und Game of the Year Listen, dass ich meine einfach früher poste, ha!
Dieses Jahr lagen mir eine Menge Spiele wirklich am Herzen. Bis auf die ersten drei Plätze, die immer ziemlich unumstößlich waren, hätte sich in jeder Gemütslage die Reihenfolge leicht verändern können. Aber nachdem ich die Liste nun schon eine Weile lang in dieser Form rasten und ruhen lasse (ich habe den Beitrag schon vor einer Weile mal vorverfasst) ist jetzt genau das richtig, was ich gleich posten werde.
Auf Twitter liste ich Ende des Jahres immer meine Top 8 auf, und weil es diesmal eben schon eine knappe Sache ist, werde ich diese Titel diesmal auch alle nennen. Auf Platz 5 oder 6 hätten auch folgende Spiele sein können: Mr. Saitou, True Remembrance und Professor Layton vs. Phoenix Wright. Die waren alle drei auch richtig gut, aber mit den ersten fünf Plätzen verbinde ich zusätzlich doch mehr persönliche Emotionen und Erlebnisse beim Spielen.
Fire Emblem 4: Genealogy of the Holy War
Das war das zweite Fire Emblem für mich, bei dem ich emotional voll dabei war. Hier fühlen sich der große Krieg und die große Bedrohung auch wirklich nach genau so etwas an – Ereignisse, die die gesamte Spielwelt beeinflussen, verändern und auch zerstören. Kleine Unterschiede zu den anderen Titeln, die ich bisher kenne, waren auch sehr zuträglich, um mir bei Genealogy ein ganz eigenes Spielgefühl zu verleihen. Angefangen bei den großen Maps, auf denen man verschiedene Ziele verfolgt und seine gesamte Armee bewegt, bis hin zu der Möglichkeit, in der Arena relativ gefahrlos zu trainieren, und Gegenstände und Geld nur mit Partnern teilen zu können. Denn ja, das Support-System tritt hier erstmals in Kraft, und weil es noch kein auszeichnendes Element der ganzen Reihe war, wurde dies auch für die Story sehr relevant. Die Kinder der Großteils verstorbenen oder zumindest verschwundenen Protagonisten ab etwa der Hälfte zu spielen, ist ein spannendes und teilweise auch bittersüßes Element (und anders als in Awakening weit mehr als nur ein cooles Gimmick).
Auch wenn die Ereignisse trotz aller Dramatik oftmals natürlich nicht besonders ausufernd erzählt werden, reicht alleine die lange, ereignisreiche Spielzeit aus, um richtig in die Welt eintauchen zu können. Dass Genealogy dabei wirklich extrem schwierig werden kann, und einige Maps exorbitante Laufwege und überwältigend wirkende Gegnerwellen haben, ist sicherlich als Nachteil zu werten, konnte mir aber das Gesamterlebnis nicht vermiesen. Das sind aber tatsächlich die Gründe, warum es dieses Jahr nur für Platz 5 reicht.
Danganronpa V3: Killing Harmony
Also Danganronpa V3 ist knapp wahrscheinlich mein
unbeliebtester Titel der Hauptreihe, und ohne Kaito Mimota vielleicht sogar
noch etwas deutlicher. Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem eine
absolut coole Zeit damit hatte. Und im Endeffekt hat genau dieser Teil diesen
kleinen Schubs in die Richtung gegeben, den es noch gebraucht hat, um mich zum
absoluten Danganronpa Nerd werden zu lassen. Das gesamte Jahr, oder zumindest
die gesamte erste Jahreshälfte, standen bei mir ganz im Zeichen des Franchises.
Es gibt wenige Reihen, die ich lieber mag, weil alle drei Spiele etwas für sich
haben, und nur knapp beieinander hoch in meiner Gunst rangieren.
Im Gegensatz zu manch anderen empfand ich den Abschluss
als sehr gelungen, und den letzten Twist wirklich gut und mutig (wenn auch
relativ offen gelassen wird, wie definitiv man die Enthüllungen tatsächlich
nehmen darf). Gerade offensichtliche Schwächen, die sich bei
solchen Death Game Visual Novels mit mehreren Teilen kaum vermeiden lassen -
wie sich wiederholende Themen oder immer albernere Plot-Twists - werden hier eigentlich absichtlich bedient und
ergeben am Ende so ein sehr sinnvolles, rundes Bild. Gleichzeitig bedeutet das
für mich aber auch, dass es keine weitere Fortsetzung geben darf und kann. So
wie sie existiert, wurde die Reihe eigentlich perfekt abgeschlossen, und darf
somit immer eine meiner liebsten überhaupt bleiben. Hoffe ich.
Tokyo Twilight Ghost Hunters (Daybreak: Special Gigs)
Vermutlich bin ich die einzige Person, auf deren Liste dieses Spiel überhaupt jemals gelandet ist, weil es kaum jemand kennt, und auch kaum jemand durchspielt. Tokyo Twilight Ghost Hunters ist dabei nicht mal ein sogenanntes „Hidden Gem“, weil es so speziell ist, dass man es auch irgendwie wenigen Leuten empfehlen kann. Aber bei mir hat das Spiel einfach alle Nerven getroffen. Alles ist so undurchsichtig und wird kaum erklärt, aber das belohnende Gefühl, wenn man sich immer mehr selbst beigebracht hat und am Ende damit Erfolg hat, gibt es kaum ein zweites Mal. Mag sein, dass ich das Endergebnis nicht ganz so euphorisch sehen würde, wenn ich nicht einen meiner Lieblingscharaktere fürs "Confession Ending" erhalten hätte (denn neben all der Geisterjägerei kann man auch jeden Charakter durch undurchsichtige Aktivitäten versuchen zu romancen, erfährt das Ergebnis aber erst ganz zum Schluss). Aber während all meiner Spielstunden hatte ich von Anfang an durchgehend so viel Spaß, dass Tokyo Twilight Ghost Hunters trotzdem einen besonderen Platz in meinem Herzen hätte. Selten hatte ich so viel Freude dabei, völlig undurchschaubare Dialoge zu führen, weil ich dabei nirgends sonst auch noch die Hand meines Gegenübers ablecken hätte können. <3
LISA (The Painful & The Joyful)
LISA galt für mich lange Zeit lang als mein Game of the Year. In meiner Erinnerung fehlen alle Unzulänglichkeiten und kleinen Schwächen, die das Spiel haben könnte, und meine Zuneigung ist mit jedem Tag, der seit dem Durchspielen vergangen ist, eigentlich nur gestiegen. Manchmal muss ich mich also erst einmal wieder aktiv daran zurückbesinnen, warum ich es auf Backloggery nur mit 4 Sternen bewertet habe. Alles in allem könnte man den Grund eigentlich so zusammenfassen: Ich würde LISA nicht nochmal spielen wollen. Manche Stellen sind anstrengend und unfair, und vielleicht verfliegt auch so mancher Zauber, wenn man alles schon kennt. Und naja, emotional würde ich das alles kein weiteres Mal durchstehen, glaube ich. :D Was aber ja wiederum eine positive Sache ist. Und nun auch wieder der Grund, warum ich LISA so sehr mag. xD Also ja, es ist ein bisschen verwirrend und es war schmerzhaft, aber es war auch SO ein krasses Erlebnis und halt richtig, richtig einzigartig. Und zwar so sehr, dass es definitiv weiter weg von Platz 3, als von Platz 1 ist. Eine Liebe wurde hier - für mich eigentlich ziemlich unerwartet - entfacht.
Überraschung, mein Game of the Year ist eine.... Mystery Visual Novel mit einem Death Game und unterschiedlichen Routen!!! xD Aber ich kann halt auch nichts dafür, dass ich bisher nur so coole Vertreter des Genres gespielt habe. Raging Loop hebt sich alleine durch die Werwolf-Thematik vom Rest ab, und macht dabei aber auch einige Sachen noch so gut, dass jegliche mögliche Schwächen für mich irrelevant waren. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, interessant und haben durch ihre unterschiedlichen Rollen im Verlauf des Spiels auch relativ viele Facetten. Es hat auch echt viel Spaß gemacht, mitzurätseln und sich vorzustellen, wie man sich selbst in so einem Werwolfsspiel verhalten würde. Dabei war auch hilfreich, dass der Protagonist ein wirklich gut geschriebener Mensch mit Persönlichkeit war - mit guten und schlechten Seiten. Die Auflösung des ganzen Mysteriums war mir persönlich auch gut genug, und die zusätzlichen Geschichten über einzelne Charaktere, sowie der Modus, in dem man auch geheime Szenen beobachten kann, haben mir noch über Spielende hinaus Freude bereitet. Vielleicht ist Raging Loop trotzdem noch der Titel in diesem Genre, den ich tendenziell am wenigsten mag, was aber eigentlich nur bedeutet, dass die Konkurrenz unfassbar stark ist. Und naja, oft mehrere Teile hat, wodurch man einfach länger in der Welt ist als hier. Ansonsten hatte ich bei keinem meiner durchgespielten so unfassbar viel Freude wie hier, wenn ich endlich wieder weitermachen konnte.
Dieses Jahr ist es wieder einmal sehr schwer für mich,
ein Spiel zu nennen, das ich als schlechtestes bezeichnen würde. Es gab
mehrere, bei denen ich frustriert war, aber dem Wort "schlecht" wird
nichts gerecht. Vielleicht sollte ich die Kategorie einfach mal umbenennen,
aber es gibt keine kurze Bezeichnung für sowas. "Das, was mir am wenigsten
Spaß gemacht hat". Naja, daran arbeiten wir noch.
Es ist auf jeden Fall Haven. Das Spiel hat mich ziemlich enttäuscht, und da ich
sowieso behindert mit Orientierung und allgemeiner Wegfindung bin, war jegliche
Erkundung für mich anstrengend. Und das Spiel hat zwei Hauptpunkte: Die
Erkundung und die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten.
Auf Youtube habe ich Anfang des Jahres relativ viel
angeschaut, das ist aber dann irgendwann extrem abgeflaut. Jetzt kommt mir vor,
dass ich 2023 irgendwie gar nicht so wirklich viele Let's Plays gesehen habe. Dead
Space hat wieder ein Freund für mich aufgenommen, was sehr cool war, aber das
Spiel an sich war irgendwie - überraschenderweise - ziemlich lame, haha.^^"
Die Nase vorn haben hier diesmal die Adventures. The Book
of Unwritten Tales 2 war, vor allem da ich ja die ersten beiden Spiele der Reihe
selbst gespielt habe, schon ganz cool, aber Gibbous war nochmal eine Spur
besser. Da freue ich mich richtig, dass ich das nächste Spiel der Entwickler
schon länger auf Kickstarter gebacked habe.
Dieses Jahr haben mich nur wenige Charaktere wahrhaftige
Verehrung empfinden lassen (ich bin so gut mit Worten ey). Ich habe natürlich
diverse Lieblingscharaktere, und gerade bei den Spielen, die auch in meiner
Game of the Year Liste sind, kann ich sofort mindestens eine Person nennen, die
mir ans Herz gewachsen ist. Von diesen muss ich einfach Kaito aus Danganronpa V3
und Rando aus LISA erwähnen, weil sie wirklich ganz weit oben rangieren. Aber
niemand von denen hat mich auf die Art und Weise erobert, dass ich - eben - von wahrer Verehrung sprechen könne. Vielleicht war ich ab dem Herbst aber auch gar nicht mehr empfänglich für so etwas, denn ab da war mein Herz quasi hoffnungslos vergeben. Mein Umfeld musste bereits wiederholt darunter leiden (und muss es nach wie vor), dass ich quasi von niemand anderem mehr spreche. Wartet nur auf meinen
Persona 4 Beitrag, wenn ich 2024 mit dem Spiel fertig werde, ihr werdet sofort
erkennen, wer sich meine immerwährende Liebe schon längst gesichert
hat.
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