Meine Geschichte mit The Last Remnant begann
schon 2015, wo ich das eine Mal in meinem Leben das Starten eines Spiels
durch ein Fortune Cookie, also ein zufälliges Auswahlsystem, auf der
Backloggery ausgesucht habe. Ich glaube nicht, dass
ich das sonst bisher bei den unendlichen Weiten meines Backlogs schon
ausprobiert hätte. Und meiner Meinung nach wäre das ganz
überraschenderweise sehr schade.
Überraschenderweise deshalb, weil The Last
Remnant, zumindest wenn man sich in den Ecken des Internet umhört in
denen ich so bin, kein besonders beliebtes JRPG ist. Ich habe das Gefühl
es wird oft mal ausprobiert, verschwindet dann aber
durch gewisse Unzulänglichkeiten und Hürden meist in einer vergessenen
Ecke. Das kann ich bei all dem, was ich mit dem Spiel erlebt habe, gut
verstehen. Ich würde The Last Remnant vorsichtig als schwierigstes JRPG
bezeichnen, das ich bisher gespielt habe. Zumindest war ich hier bisher definitiv am nähesten dran zu sagen, dass ich das
eventuell abbrechen werde müssen, weil ich nicht weiterkomme. Dafür war
dann aber das Erfolgsgefühl umso größer, was sicher stark zu meiner
überwiegend positiven Meinung zum Spiel beiträgt.
Ich werde jetzt nicht mehr großartig erklären, was genau man in The Last Remnant eigentlich macht, weil ich das System in meinem damaligen ersten Post schon ausführlich beschrieben habe. Interessierte sollten diesen also eventuell vorher lesen, um wenigstens das grundsätzliche Gameplay zu verstehen, da sich doch alles sehr darum zentriert. Die Kämpfe sind nun mal das Herzstück des Spiels, was in einer Geschichte um politische Machtkämpfe, Krieg und einen „Eroberer“ relativ logisch sein sollte. Und glücklicherweise sind sie durch die Verbände und die „schwammigen“ Kampfbefehle auch echt taktisch, was mir bei meinem damaligen Stand der Dinge noch gar nicht so stark aufgefallen war. Weil das eventuell erst beim zweiten oder dritten Blick deutlicher wird, da man erst noch vom Ärgernis über den RNG abgelenkt wird, bis man lernt mit dem zu arbeiten, was man bekommt (und ehrlich, soo blöd ist die K.I. mit den vorgeschlagenen Befehlen meist gar nicht).
Manche Gefecht können über eine Stunde in
Anspruch nehmen, was oft natürlich anstrengend ist, aber auch spannend
sein kann. Am schlimmsten ist eigentlich wenn die Gegner in der Überzahl
sind, man seine eigenen Züge schon gemacht hat und
wartet, bis der Feind dann endlich auch mal mit allen Einheiten durch
ist. Ist man selbst am Zug hat man aber immer viel zu planen, zu tüfteln
und aufzupassen (um die QTEs nicht zu verpassen, die einem Vorteile
verschaffen können). Wie löst man eine Situation
am besten mit den paar Befehlen, die einem in dieser Runde bei einem
Verband zur Verfügung stehen? Sollte ich ein paar Einheiten nicht
agieren lassen, damit sie nicht zu nahe am Feind und für Notfälle bereit
stehen? Ist es besser jetzt alle auf ein Ziel zu
schicken, oder teile ich die Aggressionen auf? Bin ich überhaupt nahe
genug dran, um einen Feind flankieren zu können? WARUM GEBT IHR MIR DIE
BESCHWÖRUNGEN IMMER WENN DER GEGNER IN DER NÄCHSTEN RUNDE TOT IST?
Äh, ok.
Eine Weile lang kommt man definitiv auch
irgendwie so durch, aber für spätere Herausforderungen (so ab Ende Disk
1) MUSS man das Kampfsystem verstehen lernen. Man muss es vielleicht
nicht meistern, aber wirklich wissen was man tut und
tun kann. Bei mir ist dieser Moment erst gekommen, nachdem ich mich
eher so durchgewurschtelt habe, als ich vor den berüchtigten „Six Bases“
(also sechs Basen) stand. Das ist ein Knackpunkt im Spiel, der fast
allen Spielern Sorgen bereitet und fast jeden vor
eine selten gesehene Herausforderung stellt.
Alle sechs Gefechte bestehen aus einem Kampf, wo man
eine Basis stürmt, und einen Bosskampf dann in der Basis. Man kann
zwischen den beiden Phasen nicht speichern. Der Sturm auf die Basis besteht aus
Kämpfen gegen viele Einheiten, die immer wieder Verstärkung
bekommen. Es gibt natürlich ein Limit, aber so eine halbe Stunde kann
man dafür schon mal einrechnen. Wie schon gesagt, gerade gegen eine
zahlenmäßige Übermacht kann sich das schon mal ziehen, und manche
Aktionen dauern auch ewig, zum Beispiel manche Zauber,
deren Animation man immer wieder ansehen muss. Mal davon abgesehen,
dass diese ersten Gefechte auch von der Schwierigkeit her nicht ganz
ohne sind. Da gibt es Heiler und Zauberer, die einem den Arsch aus der
Ferne rasieren können wenn man nicht vorbereitet
ist (Spoiler: War ich nicht). Und dann kommt eben ein Boss. Der ist
immer noch von fünf anderen Einheiten begleitet, die einem das Leben
richtig schwer machen, weil die meisten Bosse auch alleine schon eine
Herausforderung wären. Jeder von denen hat irgendetwas Spezielles, zum
Beispiel einen extra AoE-Angriff jede Runde. Oder eine Klinge, die
instakillen kann gepaart mit der Möglichkeit fünf
Angriffe in Folge auszuführen. Heilige Scheiße. Und hey, wenn man die
letzte Base nach viel Schweiß und Tränen geschafft hat gibt es noch
einen zusätzlichen Bosskampf gleich danach, wo man vorher wieder nicht
speichern kann. :‘D
Also ich wurde bei der ersten Base regelrecht
zermetzelt, und das soll die einfachste sein.^^ Da war ich dann in einer
Art Schockstarre und habe das Spiel erst Mal ein paar Jahre lang nicht
angerührt. In dieser langen Phase hatte ich
aber genug Zeit, mir viele Gedanken zu machen, die oft auch einfach daraus bestanden, es einfach sein zu lassen^^. Dieses Jahr war es dann
aber so weit. Ich wollte ein bisschen trainieren und dann nochmal schauen, ob
es wirklich so aussichtslos war wie es sich damals angefühlt hatte. Zu
meiner Überraschung schaffte ich die zweite
Base im ersten Anlauf, aber die Hoffnung wollte noch nicht so recht
aufflackern. 3 bis 6 sollten nämlich
nochmal ein anderes Kaliber sein, als wäre der Anfang nicht
schlimm genug gewesen. Mein Plan war nun, mir alle vier verbliebenen
Basen einmal anzusehen (nicht in dem Glauben, dass ich eine gleich
schaffe) und dann zu entscheiden in welcher Reihenfolge
ich die angehen sollte – also die schaffbaren zuerst und der Rest dann
irgendwann? Naja, bis auf Base 5 aus der Hölle habe ich alle beim ersten
Versuch geschafft. *__* Ich... kann kaum beschreiben wie ich mich da
gefühlt habe, ein größeres Erfolgsgefühl hatte
ich wahrscheinlich nie. In den paar Tagen, in denen ich eine Base nach
der anderen geschafft habe und dann auch noch die schwierigste immerhin
beim zweiten Anlauf hinter mich bringen konnte, bin ich echt auf einer
Welle der Euphorie gesurft. Das war meine beste
Woche überhaupt. xD
Ich glaube es lief so gut, weil ich durch die
harte Herausforderung wirklich richtig gelernt habe zu kämpfen, und weil
mein Battle Rank zufällig ziemlich ideal war. Die Gegner passen sich ja
an den BR an, und ich hatte bei einigen Bossen
gerade so einen hohen, dass sie knapp noch nicht ihre besseren
Fähigkeiten hatten. Außerdem war das vermutlich auch die längste Phase
bis dahin, in der ich eine fixe Teamaufstellung hatte. Einen Charakter
(Jager) hatte ich erst kurz vor den 6 Bases rekrutiert,
wodurch dessen Verband zu Beginn halt nicht so viel konnte. Ich gebe
dem ein bisschen die Schuld, dass Base 1 so traumatisch für mich war.
Aber das zusätzliche Training hat ihn und sein Team recht schnell zu
Maschinen gemacht, während die anderen konstant
immer dabei waren, und schließlich auch noch von Base zu Base stärker
wurden.
Also, man kann das wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man das Spiel kennt aber: Die 6 Bases sind furchtbar und schrecklich,
und wer sich diese Herausforderung ausgedacht hat, gehört eventuell
ausgepeitscht. Aber unter den richtigen Umständen sind sie mehr
langwierig als schwierig. Aber das muss man halt wirklich
genau richtig erwischen. Für mich war das dadurch eine der besten
Erfahrungen, die ich in einem JRPG erlebt habe, weshalb ich das auch so
genau beschreibe; andere bringt diese Stelle aber laut einschlägigen
Texten im Internet zum Aufhören. In der PC-Version
kann man übrigens zwischen Ansturm und Boss wenigstens speichern. :<
Nach den Bases hatte ich dann übrigens das
Gefühl, mich könne nichts mehr besiegen, womit ich natürlich falsch lag.
xD Aber gerade bei den Gefechten, vor denen ich echt Schiss hatte, kam
ich richtig gut zurecht. Sogar der Eroberer, vor dem ich mit Abstand dann am meisten Respekt hatte, war keine große Herausforderung. Eigentlich war er einfacher als beispielsweise ein seltenes Monster, das man im letzten Dungeon in einem normalen Zwischenkampf bekämpfen konnte. What a wuss. Gestorben bin ich meist nur noch
wenn ich was nicht ernst genug genommen habe.
Okay, aber was macht man außerhalb des
Hauptpfades denn sonst eigentlich so in The Last Remnant? In gewohnter
RPG-Manier gibt es natürlich haufenweise Sidequests, die erheblich mit
dem Spielerlebnis verknüpft sind und auch Einfluss auf
einige Dinge haben. Die namensgebenden Remnants (also eben magische
Artefakte) sind zum Beispiel nicht nur jeweiliges Zentrum der
Hauptstädte oder gewaltsam angeeignetes Eigentum der Bösewichte. Es gibt
auch ein paar in der Spielwelt, die man optional einsammeln
kann. So kann man sich beispielsweise „Lob Omen“ in einer Nebenquest
holen – macht man das nicht, hat der Endboss (The Conqueror) die
Möglichkeit, diese Beschwörung durchzuführen, weil er das dann halt
gemacht hat. Der sitzt halt nicht nur da und dreht Däumchen. Auch einige andere Aufgaben beeinflussen
die Fähigkeiten und Stärke des Conquerors, was ich eigentlich ziemlich
cool finde. Seine „wahre“ Form bekämpft man nur, wenn man alle
Sidequests gemacht hat, was in einem ersten Durchgang wohl nicht
passieren wird, da auch einige davon verpassbar sind. Meist
wird man in den Nebenaufgaben in Dungeons und Gebiete teleportiert
(sehr praktisch, sobald man zusagt wird man an den Ort des Geschehens
gebracht), um dort ein Item oder eine Person zu finden, oder einfach nur
einen instant startenden Bosskampf zu bestreiten.
Ansonsten kann man neue Gilden (hier gibt es
neben rekrutierbaren Mitstreitern nochmal gesonderte Gildenaufgaben in
Form von Sammelquests) und Anführer freischalten, Ausrüstungen bauen,
zerlegen oder modifizieren, nach Schätzen und Materialien
graben/bohren, beim Handel bessere Items freischalten und versteckte
Orte finden. Letzteres ist bei einem Beispiel auch ziemlich cool: Es
gibt sechs versteckte unterirdische Pfade, die man nur unter bestimmten
Umständen entdeckt und in denen man gute Items
und starke Monster finden kann. Der aufmerksame Spieler merkt schon,
dass die alle irgendwie über die Welt verstreut und
verbunden sind, und in der Hauptstory wird dies ganz zum Schluss
bestätigt weil das dann der einzige Weg zum finalen Gefecht ist. Da
schaltet sich dann der „sechste Pfad“ automatisch frei. Die anderen sind
aber eben eigentlich wirklich nur optional,
und dass das dann trotzdem so relevant ist, erwartet man wohl erst mal
nicht.
All diese Dinge können einen aber auch
überfordern. Also ich wollte natürlich nicht mit zu vielen Guides
spielen und hatte absolut keine Übersicht über die meisten Sachen – vor
allem was das Crafting und die ganzen Materialien anging.
Ich habe halt gehofft, dass ich auf meinen Wegen ein bisschen guten
Kram gesammelt hatte, damit wenigstens die Mitstreiter ihre Waffen
verbessern konnten (man kann außer Rush nämlich niemanden selbst
ausrüsten und das irgendwie ändern). Waffen bauen konnte
ich eigentlich nie, und aufwerten auch nur so ein oder zwei Mal.^^“ Das
automatische Verbessern (eben der Mitstreiter) klappte aber zum Glück recht gut. Auch von den Sidequests
fühlte ich mich teilweise echt übermannt. Ich habe gleichzeitig aber
auch echt viele verpasst, weil ich meinen Battle
Rank nicht zu sehr in die Höhe treiben wollte (Ihr erinnert euch? Die
Gegner leveln ja praktisch mit). Und dann konnte ich die einzige, die
ich wirklich,
wirklich machen wollte dann irgendwie nicht mehr triggern, obwohl
die eigentlich nicht verfallen sollte. Ich wollte eben Lob Omen holen,
weil es eigentlich mit Jager untrennbar verbunden ist, der einem erst
als Gegner mit seiner Beschwörung echt das
Leben an einer Stelle zur Hölle macht (auch ein sehr berüchtiger Kampf) und dann die Seiten wechselt. Ich
habe ihn mir in meine Party geholt und so ein bisschen verehrt, weshalb
ich ihm seine Beschwörung echt gerne wieder zurückgeholt hätte. Und äh,
dem Conqueror wollte ich eigentlich auch
lieber keine Beschwörung überlassen, die als eigener Verband im Kampf
agieren und somit einen großen Vorteil bringen kann. Das heißt man hat mehr
Chancen auf Flanken, mehr Möglichkeiten und
Zeit für Heilung und viel mehr taktische Möglichkeiten, obwohl man der
Beschwörung keine eigenen Befehle geben kann. Aber Jager hat mich nicht
so geliebt wie ich ihn und mir einfach nie diese Sidequest gegeben. Ja,
auch das hat mir so viel bedeutet, dass ich
das genau erzählen musste. xD
Okay, in Bezug auf das Gameplay ist The Last
Remnant also kurz am ehesten als Herausfordernd zu beschreiben. In einer
Art, die nicht jedem Spaß macht und das Spiel als recht unzugänglich
erscheinen lassen kann. Wenn einem das Kampfsystem
keinen Spaß macht, hat man eigentlich wirklich wenig Gründe sich noch
mit alledem zu befassen. Denn die Story ist, auch wenn ich sie in meinem
letzten Beitrag schon recht gelobt habe, jetzt auch nicht das große
Steckenpferd des Spiels. Versteht mich nicht
falsch, ich mochte wirklich viele Aspekte davon und sehe die
erschaffene Welt und deren Bewohner weiter als echt interessant an. Vor
allem die politischen Aspekte wurden meiner Meinung nach gut
rübergebracht. Aaaaber ich glaube einfach, dass das Writing nicht
gut ist. Dem völlig farblosen, zum Kotzen generisch naiven
Protagonisten Rush merkt man das am meisten an. Den Charakteren, die ich
lieber mochte (David Nassau, der hellste Stern unter der Sonne <3)
habe ich das leichter verziehen, aber man merkt schon, dass
sie hin und wieder alle kitschige Scheiße reden. Und naja, so gewisse
langweilige Fixpunkte in einer Geschichte, wo die weibliche Heldin
entführt wird oder sich unvernünftigerweise alleine auf den Weg in die
Gefahr begibt und man sie dauernd retten muss, gibt
es natürlich auch.
Grundsätzlich geht es zu Beginn einmal darum,
dass Rushs Schwester Irina entführt wird, und er bei der Suche quasi
zufällig auf Lord David Nassau (ihr wisst schon, der geile Typ) trifft,
der sich bereit erklärt ihm zu helfen. Das ist
zuerst natürlich erst mal ein Zweckbündnis, da Rush und Irina besondere
Kräfte in Bezug auf die Remnants besitzen und auch noch die Kinder von
angesehenen Forschern sind. David erhofft sich, durch seine
Unterstützung der Geschwister und das hoffentlich damit
verbundene Ansehen, die Unabhängigkeit für sein Reich Athlum zu
erlangen. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse – verräterische
Pläne von machthungrigen Lords nehmen Gestalt an und bieten in ihrer
letzten Konsequenz einem mysteriösen Eroberer die Möglichkeit,
die großen Artefakte der Welt einzusammeln und diese damit übernehmen
zu wollen. Bis dahin passiert aber natürlich einiges, was die Bindung
zwischen den Protagonisten stärkt, Athlum zur Unabhängigkeit verhilft
und schließlich sogar ein Treffen mit dem Gottkaiser
für den Anfangs noch so unscheinbaren Lord ansteht. Trotzdem stehen wir
am Ende alleine da, weil der Conqueror anscheinend selbst ein Remnant
ist, und die größten Worshipper der Artefakte (darunter nun mal leider
der Gottkaiser) ganz aus dem Häuschen deshalb
sind – ein einziges Mal hat ein Remnant die Möglichkeit, nicht ge- oder
missbraucht zu werden, sondern seine eigenen Wünsche zu äußern, die
MUSS man einfach respektieren. Und die bestehen halt daraus, die ganze
Welt zu unterjochen. Ok cool. Im geheiligten
Land, das Artefakt über der Hauptstadt Elysion (eine eigene Stadt im
Himmel!) kommt es dann zum Showdown – das kleine Athlum ganz alleine
gegen den Eroberer. Das ist jetzt vielleicht alles nicht der größte
Knaller den ich jemals als Geschichte erlebt habe,
vor allem weil halt die Dialoge oft einfach nicht gut sind, aber.
Wie schon gesagt, die politischen Aspekte mochte
ich sehr. Dass David Nassau (awwww yiss) keinen unabhängigen Staat
regiert und immer erst mal für alle möglichen Aktionen um Erlaubnis
bitten oder gewisse Befehle einfach ausführen
muss, ist für die Geschichte interessant. Dass sich unter den
anderen Lords auch politische Gegner befinden, die einen Krieg
anzetteln, der sowas wie der Showdown der ersten CD wird ohne dann aber
in der zweiten Hälfte noch wirklich relevant zu sein,
hat sich für mich erfrischend angefühlt. Den Conqueror Artefakte
sammeln zu lassen und zu sagen, dass er übermächtig ist, ist eine Sache,
aber dies auch zu zeigen indem er lauter bekannte Charaktere (auch ein
Partymitglied) umbringt, ist schon beeindruckender.
Ich habe jedenfalls bis zum Ende nicht verstanden, warum irgendeine
Person, die nicht so strunzdumm ist wie Rush, jemals glauben sollte, dem
Conqueror auch nur ein Haar krümmen zu können. War für mich gut
rübergebracht.
Naja, jedenfalls regen die Sachen, die mir an der
Story gefallen haben, größtenteils trotzdem keine allzu großen
Emotionen in mir an. Fand ich gut, oder sogar nice, aber dann wars auch
wieder vorbei. Mir waren eigentlich fast alle Charaktere
komplett egal, weil sie halt so viel Stuss reden, außer mein Heiland
David, Irina und Emmy (die Tochter von Emma, des einen Hauptcharakters,
der im Lauf der Geschichte umgebracht wird). Die Sovani fand ich auch
alle ganz cool, aber halt einfach weil sie so
fetzig aussehen, vor allem im Kampf.
Meine Highlights waren eigentlich vor allem Emmas
Tod, alle Szenen mit Jager (warum liebst du mich nicht?!?!!), alles zwischen Irina und holy fucking David, und als Athlum
die Unabhängigkeit erlangt hat. Bei Letzterem
musste ich sogar ein paar Freudentränchen wegwischen.
Das Ende war unter diesen Umständen aber eigentlich überraschend gut. Zuerst wurde bestätigt, dass der Conquerer ein Wächter der Remnants war, also eben einer von ihnen, der ihre "Interessen" vertreten konnte. Oder so. Er wollte dann die Remnants von der Unterjochung der Menschen befreien (fragt mich nicht warum es dafür eine Maschine gibt, die das nach etwas Rumfiddelei einfach so bewirken kann), was aber bedeutet hätte, dass diese vermutlich von den Artefakten übermannt worden wären, weil ihr bescheidener Geist sich gegen diese Magie nicht wehren konnte. Und dann wären alle Leute zu irgendwelchen Monstern geworden. Oder so². Jedenfalls wollte Irina das in einer herzzerreißenden Aktion mit ihrer eigenen Macht verhindern, scheiterte aber. Und da kam endlich der Moment, in dem Rush "erwachte". Die Bösewichte hatten hin und wieder mal gesprochen wann das wohl passieren würde, und irgendeiner fragte sogar mal, warum Rush und der Conqueror so unterschiedliche Pfade gewählt hatten. Wenig überraschend war also die Enthüllung, dass unser dümmlicher Protagonist auch ein Remnant war, und auch ein Wächter hätte sein sollen, sich aber durch seine "Familie" und die neuen Freundschaften blablabla halt ganz anders entwickelte. Jedenfalls war es dann endlich an der Zeit, dass Rush sich opferte - er würde mit seiner Macht nun die Remnants zerstören, was natürlich auch seinen eigenen Tod bedeutete. Das war nicht besonders tragisch (sollte es zwar sein, aber~), sondern einfach die logische Konklusion aus der ganzen Geschichte. War mir jetzt nicht unrecht. xD
Danach wurde es aber dann trotzdem noch gut. Vielleicht weil dann alle die Klappe gehalten haben. Es wurde gezeigt, wie die einzelnen Remnants aus den Städten verschwanden, und sich auch Rush und der Conqueror auflösten. Wie David und seine Gefolgschaft traurig auf ihren Sieg zurückblickten und Irina zu ihren Eltern zurückkehrte. Das war ohne Scheiß eigentlich echt ergreifend. Man muss auch sagen, dass die Musik da unfassbar gut war und alles sehr atmosphärisch rübergebracht wurde. Ich war auch irgendwie traurig und wehmütig, und wollte plötzlich gar nicht mehr, dass das Spiel schon vorbei war. In den letzten Momenten habe ich auch storytechnisch eine Verbindung gespürt, sodass ich kurz überlegt habe, ob ich das nicht alles gerne nochmal erleben würde. Aber äh nein, die Anstrengungen davor lohnen sich dann dafür wohl eher doch nicht. Ich war aber echt überrascht, wie gut mir das Ende dann eigentlich gefallen hat.
Danach wurde es aber dann trotzdem noch gut. Vielleicht weil dann alle die Klappe gehalten haben. Es wurde gezeigt, wie die einzelnen Remnants aus den Städten verschwanden, und sich auch Rush und der Conqueror auflösten. Wie David und seine Gefolgschaft traurig auf ihren Sieg zurückblickten und Irina zu ihren Eltern zurückkehrte. Das war ohne Scheiß eigentlich echt ergreifend. Man muss auch sagen, dass die Musik da unfassbar gut war und alles sehr atmosphärisch rübergebracht wurde. Ich war auch irgendwie traurig und wehmütig, und wollte plötzlich gar nicht mehr, dass das Spiel schon vorbei war. In den letzten Momenten habe ich auch storytechnisch eine Verbindung gespürt, sodass ich kurz überlegt habe, ob ich das nicht alles gerne nochmal erleben würde. Aber äh nein, die Anstrengungen davor lohnen sich dann dafür wohl eher doch nicht. Ich war aber echt überrascht, wie gut mir das Ende dann eigentlich gefallen hat.
Zu guter Letzt bleibt mir nur noch ein bisschen
Technisches zu beschreiben. Die Grafik gefiel mir gut, auch wenn es in
hitzigen Kampfszenen ein paar Darstellungsprobleme gab. Aber die
Cutscenes waren schon ganz schön, und die Gesichter
der Charaktere wirkten überzeugend. Vor allem Irina fand ich sehr
hübsch. Im Gegensatz zu den Städten, die sich durch ihren einzigartigen
Remnant jeweils sehr unterschiedlich angefühlt haben und auch mit Leben
befüllt waren, wirkten die Dungeons und Kampfgebiete
aber leider sehr leer. Die Musik war jetzt auch nicht wirklich
aufregend. Die Kämpfe dauern so lange, dass die eigentlich ganz fetzige
Musik einen ein bisschen ankotzen kann und mit der Zeit auch völlig
irrelevant wird. Manchmal hatte ich da sogar den Ton
abgedreht und irgendwas auf Spotify gehört.^^ Ein paar Stücke sind aber
zumindest relativ atmosphärisch, wenn auch unauffällig. Die
Synchronstimmen fand ich dafür bei den meisten Charakteren ziemlich gut.
Ich meine, im Kampf sind alle super nervig, weil alle überflüssige Kommentare angeben müssen („Chill guys, chill!“ Bist du auf
Crack, Jager?), aber in den Cutscenes fand ich alle sehr überzeugend.
Rush spricht halt genauso dumm wie er ist – vergleichbar mit Tidus aus
Final Fantasy X – und das ist jetzt vielleicht
keine direkt „sympathische“ Stimme. Aber es passt halt so ziemlich
jeder Sprecher irgendwie zu der jeweiligen Person. Bestimmt ist es nur
Zufall, dass der Synchronsprecher von David Nassau eventuell genau
meinen Nerv trifft was es so an Vorlieben für Stimmen
bei mir gibt, heh. :^)
Das Allerschlimmste am ganzen Spiel waren aber
wahrscheinlich die Ladezeiten. Vor jedem Kampf, nach jedem Kampf, bei
jedem Gebietswechsel, beim Laden des Spielstands, vor
Zwischensequenzen, nach Zwischensequenzen… Ich bin da normalerweise eh sehr geduldig,
aber die Ladezeiten waren auch noch soo lang, das war Irrsinn. Manche
Tipps zum Spiel, die im Ladebildschirm gezeigt werden, haben wir aber
tatsächlich etwas Neues gelernt. Also, beim ersten Mal Lesen. :‘D
So, wie fasse ich all das jetzt zusammen? Ich glaube ich hatte nach den Bases mehr Glück als Verstand, dass ich meinen BR und meine Truppen so auf den Punkt getroffen hatte, dass ich noch eine echt gute Zeit mit The Last Remnant verbringen konnte. Was ich aber so im Internet über manche lese, die beispielsweise wochenlang an den Bases hingen oder Lob Omen vom Conqueror nicht besiegen konnten (also das war übrigens bei mir ein Witz, da wäre es in meinen Händen doch echt besser aufgehoben gewesen), frage ich mich wie sich die einzelnen Durchläufe so signifikant voneinander unterscheiden können. Alles hätte für mich ganz anders laufen können, und bei Base 1 hatte ich ja auch einen kleinen Blick darauf erhascht, wie schlimm das theoretisch auch ablaufen könnte. Ich verstehe das alles nicht.
Rein aus meiner Perspektive ist The Last Remnant ein herausforderndes Spiel mit ein paar Einstiegshürden und Stolpersteinen, aber durchaus auch spaßig und definitiv gut durchzubringen. Aber fragt mal tecoone aus im Spieletipps-Bereich von 4players.de, der einen deutlichen höheren BR und viel mehr LP hatte als ich und an Base 3 einfach nicht vorbeikam. :0
Falls es jemand doch mal probieren wollen würde, würde ich aber definitiv zur PC-Version (oder inzwischen auch Remastered Version) raten. Dort sind zwar die Gegner schwieriger, aber sonst gibt es halt deutlich sinnvollere Gameplay-Möglichkeiten, zum Beispiel mehr Freiheit bei den Verbänden. Da kann man Rush aus der aktiven Party nehmen. 8D
Ansonsten ist The Last Remnant ruhig ein RPG, das man auch auslassen kann. Ich bin aber froh, dass ich es gespielt habe.
Rein aus meiner Perspektive ist The Last Remnant ein herausforderndes Spiel mit ein paar Einstiegshürden und Stolpersteinen, aber durchaus auch spaßig und definitiv gut durchzubringen. Aber fragt mal tecoone aus im Spieletipps-Bereich von 4players.de, der einen deutlichen höheren BR und viel mehr LP hatte als ich und an Base 3 einfach nicht vorbeikam. :0
Falls es jemand doch mal probieren wollen würde, würde ich aber definitiv zur PC-Version (oder inzwischen auch Remastered Version) raten. Dort sind zwar die Gegner schwieriger, aber sonst gibt es halt deutlich sinnvollere Gameplay-Möglichkeiten, zum Beispiel mehr Freiheit bei den Verbänden. Da kann man Rush aus der aktiven Party nehmen. 8D
Ansonsten ist The Last Remnant ruhig ein RPG, das man auch auslassen kann. Ich bin aber froh, dass ich es gespielt habe.
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