Book of Demons habe ich spontan im Early Access
gekauft, weil ich durch den Besitz von Solstice irgendwie einen
Gutschein dafür bekommen hatte. Im Winter war das Spiel dann plötzlich
raus aus dem Early Access und ich hatte ohnehin Lust
auf sowas in der Art, also habe ich es gleich mal ausprobiert.
Beschrieben wird Book of Demons als „Hack & Slay Deckbau Hybrid“,
aber der Deckbau ist jetzt meiner Ansicht nach weniger allzu starkes
Gameplay-Element (schade) als Design-Entscheidung. Dazu aber
gleich noch mehr.
Grundsätzlich kämpft man mit einem von drei
Helden gegen die Armeen der Dunkelheit. Den Krieger muss man als erstes
wählen und bis Level 5 hochstufen, um die anderen beiden – Schurkin und
Magier – freizuschalten. Ich habe genau das gemacht
und dann gleich mit der Schurkin von vorne angefangen, um das Spiel
durchzuspielen. Der Stil orientiert sich dabei an Papierfiguren, was
hauptsächlich bei den Charakteren und dem Dorf (quasi die Basis) richtig
auffällt und ganz charmant ist.
Die Fortbewegung in den Dungeons ist nicht so,
wie man sich das in einem Hack & Slay sonst so vorstellen kann. Man
kann nämlich nicht überall hinlaufen, sondern bewegt sich auf festen
Bahnen – wie auf einer Art Schienen. Auch mit dem
Krieger kann man deshalb in eine bestimmte Entfernung angreifen oder
Objekte einsammeln/zerstören, weil Interaktion wiederum auf der ganzen
Map stattfinden muss. Voll unfair, die Gegner können überall laufen. ;0
Einerseits ist dieses Feature eigentlich recht
gemütlich, vor allem wenn es darum geht im Kopf zu behalten wo man
schon überall war (es gibt immer einen Erfahrungsbonus wenn man in einem
Stockwerk alles gefunden hat). Andererseits erfordert es natürlich auch
eine gewisse Taktik wenn man mal ausweichen
oder ähnliches will und nur einen vorbestimmten Weg dafür hat. Und
dafür gibt es nun also die Karten.
Diese beherbergen Fähigkeiten, Items und Trinkets
für die Helden, die eigentlich auch als Items dargestellt werden hätten
können – aber Karten sind halt cooler. Ein Sammelgefühl kommt nämlich
nicht auf, obwohl Drops nach dem Tutorial
zufällig sind und es schon einige Karten gibt. Aber jeder Held hat sein
eigenes Deck (auch wenn sich viele Items und Artefakte überschneiden),
was nicht nur die Auswahl einschränkt, sondern eben eher an einen
Fertigkeitenbaum erinnert. Genau darum wollte ich
auch den Krieger nicht länger als nötig spielen, weil mir da die
Möglichkeiten noch eingeschränkter vorkamen weil man eh nur viel Leben
braucht und zuhauen muss – kann aber auch sein, dass ich dem Unrecht
tue. Vor allem weil ich mit der Schurkin dann doch auch
über weite Strecken immer dasselbe gemacht habe, weil ich mich einfach
nicht von „Fear“ (damit vertreibt man Gegner aus dem Nahkampf) oder den
Giftpfeilen trennen konnte (hey, die haben sogar Gegnern mit Schild
Schaden gemacht). Anfangs hat man bloß vier Kartenslots,
die man nutzen kann. Insgesamt lassen sich noch sechs weitere Slots
kaufen, die werden aber immer teurer.
Die Slots kauft man – wie alles andere – im Dorf.
Dort kann man sonst noch Karten aufwerten, aufladen und identifizieren
lassen (magische und legendäre Karten erscheinen nämlich zuerst nur
„leer“), sich Hintergrundinfos über die Welt
holen, gratis Heilung abstauben und noch ein paar Kleinigkeiten. Leveln
kann man aber auch in den Dungeons, was schlicht die Stats automatisch
verbessert – auswählen kann man nur ob man einen Lebens- oder Manapunkt
mehr haben möchte. Das, was man nicht ausgewählt
hat landet im sogenannten Cauldron. Dessen Inhalt kann man sich kaufen,
und der wird auch bei jedem Kauf teurer. Es lohnt sich hier einige
Sachen im Cauldron zusammenkommen zu lassen, allerdings verschwindet der
Inhalt wenn der Charakter stirbt. Man muss da
halt das Risiko abwegen.
Da ich nach ein paar Stockwerken die
Schwierigkeit auf die leichteste Stufe gesetzt habe, hatte ich da
allerdings keine Probleme. xD Man kann neben leichtem, normalem und
schwerem Modus auch noch „Roguelike“ spielen – es dürfte also wirklich
für jeden eine passende Schwierigkeitsstufe dabei sein. Der Endboss ist aber auch bei mir noch herausfordernd gewesen.
Viel mehr fällt mir jetzt gerade auch nicht mehr
ein. Book of Demons ist ein relativ kurzweiliges Vergnügen. Es dauert
nur etwas über zehn Stunden, um zum Endboss zu gelangen, weil die Anzahl
an Stockwerken ja vorgegeben ist und man sie
erst einmal auch nicht wiederholen kann. Etwas Abwechslung bringen vor
allem eben die unterschiedlichen Charaktere, aber wenn man nur bei einem
bleibt dürfte man in etwa zehn Stunden durch sein. Das passt mir ganz
gut, weil ich dann das Ziel vor Augen habe
aber bei Lust und Laune ja trotzdem mehr Zeit mit dem Spiel verbringen
könnte. Nach dem Durchspielen wird aber auch ein Endlos-Modus freigeschaltet und der aufgebaute Charakter muss nicht nur vor sich hindümpeln.
Grundsätzlich würde ich also auf jeden Fall eine
Empfehlung aussprechen, allerdings habe ich das Gefühl, dass ähnliche
Titel wie Slay the Spire schon etwas mehr Tiefgang und Abwechslung
bieten. Aber da spreche ich (noch) nicht aus Erfahrung,
also mal sehen.
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