Sonntag, 13. Januar 2019

Book of Demons

Book of Demons habe ich spontan im Early Access gekauft, weil ich durch den Besitz von Solstice irgendwie einen Gutschein dafür bekommen hatte. Im Winter war das Spiel dann plötzlich raus aus dem Early Access und ich hatte ohnehin Lust auf sowas in der Art, also habe ich es gleich mal ausprobiert. Beschrieben wird Book of Demons als „Hack & Slay Deckbau Hybrid“, aber der Deckbau ist jetzt meiner Ansicht nach weniger allzu starkes Gameplay-Element (schade) als Design-Entscheidung. Dazu aber gleich noch mehr.
Grundsätzlich kämpft man mit einem von drei Helden gegen die Armeen der Dunkelheit. Den Krieger muss man als erstes wählen und bis Level 5 hochstufen, um die anderen beiden – Schurkin und Magier – freizuschalten. Ich habe genau das gemacht und dann gleich mit der Schurkin von vorne angefangen, um das Spiel durchzuspielen. Der Stil orientiert sich dabei an Papierfiguren, was hauptsächlich bei den Charakteren und dem Dorf (quasi die Basis) richtig auffällt und ganz charmant ist.

Die Dungeons sind natürlich das Herzstück von Book of Demons. Okay, eigentlich ist es nur ein riesiger Dungeon mit vielen zufallsgenerierten Stockwerken und drei „Themenbereichen“ (also insgesamt drei „großen“ Bossen). Das Schöne hier ist, dass man selbst entscheiden kann wie weit man in einem Run gehen möchte, und es dafür eine Zeitangabe gibt. Das Spiel soll sich wohl auch dem eigenen Stil angleichen und die durchschnittlich benötigte Zeit später danach berechnen, aber da bin ich mir jetzt nicht so sicher, da ich nie länger als 20 Minuten mache. Etwas eintönig kann die Sache nämlich schon auch mal werden, da finde ich es immer schön, regelmäßig ins Dorf zurückzukehren (auch wenn das zumindest in den leichten Modi sowieso immer möglich ist) und dann zu überlegen, ob ich weitermachen will oder nicht. Spoiler: Meistens will ich nach einem Run definitiv weitermachen.
Die Fortbewegung in den Dungeons ist nicht so, wie man sich das in einem Hack & Slay sonst so vorstellen kann. Man kann nämlich nicht überall hinlaufen, sondern bewegt sich auf festen Bahnen – wie auf einer Art Schienen. Auch mit dem Krieger kann man deshalb in eine bestimmte Entfernung angreifen oder Objekte einsammeln/zerstören, weil Interaktion wiederum auf der ganzen Map stattfinden muss. Voll unfair, die Gegner können überall laufen. ;0 Einerseits ist dieses Feature eigentlich recht gemütlich, vor allem wenn es darum geht im Kopf zu behalten wo man schon überall war (es gibt immer einen Erfahrungsbonus wenn man in einem Stockwerk alles gefunden hat). Andererseits erfordert es natürlich auch eine gewisse Taktik wenn man mal ausweichen oder ähnliches will und nur einen vorbestimmten Weg dafür hat. Und dafür gibt es nun also die Karten.


Diese beherbergen Fähigkeiten, Items und Trinkets für die Helden, die eigentlich auch als Items dargestellt werden hätten können – aber Karten sind halt cooler. Ein Sammelgefühl kommt nämlich nicht auf, obwohl Drops nach dem Tutorial zufällig sind und es schon einige Karten gibt. Aber jeder Held hat sein eigenes Deck (auch wenn sich viele Items und Artefakte überschneiden), was nicht nur die Auswahl einschränkt, sondern eben eher an einen Fertigkeitenbaum erinnert. Genau darum wollte ich auch den Krieger nicht länger als nötig spielen, weil mir da die Möglichkeiten noch eingeschränkter vorkamen weil man eh nur viel Leben braucht und zuhauen muss – kann aber auch sein, dass ich dem Unrecht tue. Vor allem weil ich mit der Schurkin dann doch auch über weite Strecken immer dasselbe gemacht habe, weil ich mich einfach nicht von „Fear“ (damit vertreibt man Gegner aus dem Nahkampf) oder den Giftpfeilen trennen konnte (hey, die haben sogar Gegnern mit Schild Schaden gemacht). Anfangs hat man bloß vier Kartenslots, die man nutzen kann. Insgesamt lassen sich noch sechs weitere Slots kaufen, die werden aber immer teurer.
Die Slots kauft man – wie alles andere – im Dorf. Dort kann man sonst noch Karten aufwerten, aufladen und identifizieren lassen (magische und legendäre Karten erscheinen nämlich zuerst nur „leer“), sich Hintergrundinfos über die Welt holen, gratis Heilung abstauben und noch ein paar Kleinigkeiten. Leveln kann man aber auch in den Dungeons, was schlicht die Stats automatisch verbessert – auswählen kann man nur ob man einen Lebens- oder Manapunkt mehr haben möchte. Das, was man nicht ausgewählt hat landet im sogenannten Cauldron. Dessen Inhalt kann man sich kaufen, und der wird auch bei jedem Kauf teurer. Es lohnt sich hier einige Sachen im Cauldron zusammenkommen zu lassen, allerdings verschwindet der Inhalt wenn der Charakter stirbt. Man muss da halt das Risiko abwegen.
Da ich nach ein paar Stockwerken die Schwierigkeit auf die leichteste Stufe gesetzt habe, hatte ich da allerdings keine Probleme. xD Man kann neben leichtem, normalem und schwerem Modus auch noch „Roguelike“ spielen – es dürfte also wirklich für jeden eine passende Schwierigkeitsstufe dabei sein. Der Endboss ist aber auch bei mir noch herausfordernd gewesen.


Viel mehr fällt mir jetzt gerade auch nicht mehr ein. Book of Demons ist ein relativ kurzweiliges Vergnügen. Es dauert nur etwas über zehn Stunden, um zum Endboss zu gelangen, weil die Anzahl an Stockwerken ja vorgegeben ist und man sie erst einmal auch nicht wiederholen kann. Etwas Abwechslung bringen vor allem eben die unterschiedlichen Charaktere, aber wenn man nur bei einem bleibt dürfte man in etwa zehn Stunden durch sein. Das passt mir ganz gut, weil ich dann das Ziel vor Augen habe aber bei Lust und Laune ja trotzdem mehr Zeit mit dem Spiel verbringen könnte. Nach dem Durchspielen wird aber auch ein Endlos-Modus freigeschaltet und der aufgebaute Charakter muss nicht nur vor sich hindümpeln.
Grundsätzlich würde ich also auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen, allerdings habe ich das Gefühl, dass ähnliche Titel wie Slay the Spire schon etwas mehr Tiefgang und Abwechslung bieten. Aber da spreche ich (noch) nicht aus Erfahrung, also mal sehen.

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