Dann stand das junge Bewusstsein im Körper des etwas älteren Sigma Klim auf und wurde von einer jungen June (ich benutze absichtlich den Namen, weil sie hier so war wie man sie aus "999" kennt) begrüßt. Na immerhin sah man die auch nochmal in ihrer knackigeren Variante. ;0 Auf jeden Fall wusste die natürlich was abging und erklärte noch einmal ein paar Dinge. So hatte sie den alten Siggy natürlich nicht erstochen, sondern mit der Rückseite des Messers attackiert - sie wollte ihn ja nicht umbringen, sondern bloß schockieren.^^ Dadurch sprang übrigens auch Phis Bewusstsein wo anders hin, was eben notwendig war, um alle Vorkehrungen treffen zu können. Von ihr gibt es natürlich auch ein "altes" und "junges" Bewusstsein, auch wenn ihr Körper gemeinsam mit Alice und Clover im Cold Sleep-Status mit auf den Mond transportiert worden war. Genaueres über sie erfuhr man dann aber nicht - sie meldete sich anscheinend freiwillig für das Projekt, aber ihre Gründe wurden nicht aufgedeckt. Dies ist dann wohl etwas für den dritten Teil und sollte nicht das einzige ungelöste Rätsel bleiben, aber darüber werde ich mich später beschweren. Akane erzählte nur noch, dass der nächste Jump wohl zur Nevada Mars Mission gehen würde, sie aber selbst nicht sagen konnte, was dort passieren würde. Zero und Phi (die mit dem älteren Bewusstsein, glaube ich) infiltrierten die Einrichtung schon einmal, um Radical-6 aufzuhalten, scheiterten aber. Wahrscheinlich musste es deshalb ein anderes Bewusstsein noch einmal versuchen, oder was auch immer. Jedenfalls hatte Zero dort seine Arme und sein Auge verloren - anscheinend beim Versuch, eine Frau zu retten. Ich wäre ja voll dafür, dass das die ist, nach deren Vorbild er Luna später gebaut hat, aber das ist meine reine Spekulation und wird noch ewig dauern, bis ich es erfahren werde. Wenn überhaupt.
Wie auch immer, eigentlich war der "offizielle Teil" hier vorbei, aber es gab noch ein Extra-Ende, das zumindest noch ein paar mehr Informationen lieferte. Auf dem Flow Chart war es unter Phis Ende angeordnet und zeitlich gesehen waren nun ca. 5 Stunden nach dem "Angriff" von Akane auf Phi und Sigma vergangen. Ich erwachte im Infirmary. Ja, ich spreche von mir. Natürlich hatte ich erst keinen Plan und war äußerst verwirrt, wessen Bewusstsein da gerade in Kyle erwacht war. Luna begrüßte mich gleich mit dem Namen, deshalb war die Frage des Körpers wenigstens schnell geklärt, aber der Rest war äußerst verwirrend. Nachdem uns die freundliche Gaulem-Dame erklärte, dass alle inzwischen etwas gegen Radical-6 bekommen hatten, begab ich mich in eine der PECs, wo Ten und Quark sich gerade fertig zur Abreise machten. Da ich ja in Ks Körper war, hatten sie keine Probleme, mir genau zu erläutern, wo sie hinwollten: Zurück zur Erde. Tenmyouji (warum hatte er eigentlich einen anderen Namen, verdammt?) gab nämlich einen Scheiß darauf, ob die Geschichte verändert werden konnte oder nicht. Er glaubte ohnehin nicht daran, weil er immerhin alles miterlebt hatte und sich die Timeline für ihn ja ganz offensichtlich nicht geändert hatte, aber vor allem wollte er es auch nicht. Er fragte sich, was passieren würde mit Leuten wie ihm - er hatte vielleicht viel gelitten, aber Quark bekommen, was ihm nun das Wichtigste war. Das sollte nicht ausgelöscht werden, denn auch wenn der Weg beschwerlich gewesen war, hatte er doch auch Gutes erlebt. Er erläuterte das alles mit einer sehr einprägsamen Motorrad-Geschichte, so dass es auch der letzte Idiot verstehen konnte (und vielleicht gab es da sogar einen Hinweis auf Phi, die von jemandem die Tochter sein könnte, der irgendwo eine Kellnerin kennen gelernt hatte ;0). K (oder ich ;0) fragte Ten auch nach Sigma und Akane, aber Junpei hatte verständlicherweise kein gutes Wort für die zwei übrig. Vor allem für Akane - er meinte sie wäre nicht mehr die, die er gekannt hatte. Seine Akane war nicht hier und nirgendwo sonst mehr. Das war traurig, aber ich konnte seine Gefühle wirklich gut nachvollziehen. Mir geht es mit ihr eigentlich genauso, obwohl ich sie ja genau genommen erst kenne, seit sie schon ein Nonary Game veranstaltet hat.^^
Danach hatte ich die Gelegenheit mit Clover und Alice zu sprechen. Die beiden hatten ja so ziemlich die Arschkarte gezogen, sie waren in der Zukunft gefangen und konnten nirgends mehr hin. Sie hatten hier ihre Familien und Freunde und ihre Organisation nicht mehr, außerdem waren sie mehr fremd als die anderen, weil sie ja nicht mal mit irgendeinem Bewusstsein die Jahre verbracht hatten. Sie hatten einfach nur geschlafen und keine Möglichkeit gehabt, wie Junpei ein neues Lebensziel oder sonstiges zu finden. Die beiden erzählten allerdings, dass es laut Akane eine Möglichkeit gab, wieder in der Vergangenheit zu leben - auch mit Körpern. Der Hinweis war "Schrödingers Katze", und wahrscheinlich musste nur noch die Box zum Öffnen gefunden werden, damit Alice und Clover doch irgendwie wieder in der damaligen Zeit verweilen konnten. Aber das war auch nichts, was in diesem Spiel noch Platz hatte. ;0
Schließlich verschlug es mich noch zu Phi, von der ich mir zumindest irgendwelche interessante Informationen versprach. Ich war immer noch verwirrt, wessen Bewusstsein ich gerade war, denn mein Charakter wusste offenbar wirklich so ziemlich alles. Nur die Sache mit der Nevada Testsite war nach wie vor ein Rätsel (neben Phis Identität, über die sie immer noch kein Wort verlieren wollte). Phi, deren Bewusstsein gerade das mit all ihrer Erfahrung war, erinnerte sich nun natürlich an die Mars Mission, aber sie durfte nichts sagen. Zero selbst, bzw. sein Hologramm, trug ihr sogar auf, Kyle auf keinen Fall seine Fragen zu beantworten. Er wusste bereits, wer sich in dessen Körper befinden würde. Phi meinte auch, es wäre essentiell, dass ich die Details der Infiltration von ihr und Zero nicht erfahre. Nur so könne die Vergangenheit nämlich noch geändert werden. Es gibt demnach eine Timeline, in der Radical-6 niemals verbreitet wurde, aber jede zusätzliche Infor würde diese zerstören. Voll die Verarsche. :0 Aber naja, wie gesagt, der dritte Teil der Serie wird wahrscheinlich genau diese Geschichte behandeln.
Es gab dann nur noch eine Person, die mir vielleicht noch Genaueres verraten konnte, und das war natürlich die "tote Lady" Akane. Sie erklärte mir zumindest, dass ich im Körper von Kyle war, weil der mit Zeros Bewusstsein auch mitgereist war. K war wichtig für das Projekt, aber ich glaube wirklich Essentiell war vor allem, dass ich in seinem Körper erwachen konnte. Laut Akane war ich aber nicht in diesem einem Körper gefangen - ich konnte mich frei in den Routen und Timelines bewegen und war das einzige, was die Geschichte wirklich verändern konnte. Zero und Phi hatten bei der Mars Mission nichts verändern können, weil ich noch nicht da gewesen war. Aber nun konnte ich die Welt nach meinen Vorstellungen formen.
Und da bekam ich dann schon Gänsehaut. Die Alte meinte ohne Frage mich, also wirklich mich, den Spieler. Ich bin die einzige, die wirklich alles in allen Druchgängen miterlebt hat, die sich an jeden Vorgang aus "999" erinnert und die ohne Probleme jederzeit überall hinspringen kann, wenn es mir das Spiel erlaubt. Ich bin essentiell, um die Menschheit zu retten - im dritten Teil von "Zero Escape."
Das war schon seeehr cool. Vor allem weil ich vor Ewigkeiten ja schon mal an sowas gedacht hatte, nämlich als das mit den Cybernetic Arms das erste Mal erklärt worden war. Die konnten ja von irgendeiner höheren Kraft gesteuert werden, und ich habe Sigma ja quasi dauernd gesteuert. Gerade bei ein paar "Betrays" fragte er sich dann, warum er so eine Wahl getroffen hatte, obwohl er das gar nicht wirklich gewollt hatte. Ja, Freundchen, das war wohl ich.
Also das war schon ziemlich gut gemacht, aber im Endeffekt hinterließ mich das Ganze dann doch mit einem ziemlich... leeren Gefühl. Es gab auch keine Credits mehr, ich wurde einfach nur auf das komplett ausgefüllte Flow Chart befördert und konnte dann schauen wo ich bleibe. ;0 Ich war wirklich enttäuscht, dass "VLR" eigentlich viel eher ein Prolog zu etwas war, das in ferner Zukunft vielleicht mal irgendwann als Spiel erscheint. Der ganze Kram, den man gemacht hat, hatte irgendwie keinen Sinn, zumindest eben keinen greifbaren. Yeah, wir haben Siggy und Phi (und mich) auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitet, aber nichts damit gewonnen, weil die Menschheit erst später gerettet werden muss. Man kriegt als Spieler irgendwie keine Belohnung und wird mit sehr viel dringlicheren Fragen zurückgelassen, als es bei "999" der Fall war. Zumindest ich habe mich so gefühlt. Offene Enden sind ja kein Problem, aber das hier hat es echt übertrieben und damit viel versaut, was 999 noch richtig gemacht hat. Das soll aber nicht heißen, dass der Abschluss des Spieles mir von der Geschichte her nicht gefallen hat - die fand ich wirklich gut, und um das auszuführen werde ich nach diesem Eintrag hier auch noch ein detailliertes Fazit abgeben. Aber jetzt heißt es erst einmal Zurücklegen und Entspannen, nach vielen spannenden Monaten mit einem tollen Spiel.
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