Sicher, in "Pokemon Mystery Dungeon" kann man auch ein Team zusammenstellen, aber man fängt seine Kämpfer nicht, man rekrutiert sie und hat dabei eher wenig Einfluss. Bestimmte Bedinungen müssen erfüllt sein, um einen gewissen Zufallsfaktor auszulösen, damit sich jemand dem Team anschließt und das macht sehr viel weniger Spaß, als mit Pokebällen wild um sich zu werfen. Außerdem ist es schwierig, solche Teammitglieder effektiv zu leveln, vor allem weil man irgendwann in der Mitte des Spiels eine Weile lang keinen Zugriff auf diese hat und sie in keine Dungeons mitnehmen kann. Oh, entwickeln können sich die Pokemon im normalen Spielverlauf auch nicht - weder man selbst, noch der Partner, noch irgendjemand anderes.
Man selbst? Ja, das ist der Punkt, warum ich das Spiel überhaupt angefangen habe: Man läuft im Körper eines Pokemon herum, was vor allem Anfangs einfach mal sehr cool ist. Mit einem kurzen Frage-Antwort-Spiel wird ermittelt, in welche Rolle man schlüpfen darf und zu meiner Freude war das bei mir ein Bisasam. <3 Danach darf man noch wählen, wer einen im Spielverlauf die ganze Zeit über begleitet und bei mir fiel die Wahl auf ein Feurigel. Diese beiden gründen ein Retterteam - also einen kleinen Club, der Pokemon in Nöten hilft. Ich startete mein Spiel also als Bisasam Julie, das gemeinsam mit dem Feurigel Declan das Team "Doomsday" gründete, um die Welt der Pokemon zu retten.
Irgendwann erfährt man aber von der Vulnona-Legende, bei der es in der Kurzfassung darum geht, dass ein Mensch ein Pokemon (Guardevoir) so im Stich ließ, dass er von Vulnona verflucht wurde und sich in ein Pokemon verwandelte. Da Julie, also mein Bisasam, offenbar auch ein Mensch war, liegt der Verdacht nahe, sie könne die betreffende Person gewesen sein. Daraufhin muss man aus dem sicheren Heim fliehen (was die schon angesprochene Phase ist, in der man keine anderen Mitstreiter außer dem Partner haben kann) und die Wahrheit herausfinden.
Natürlich stellt sich heraus, dass man selbst nichts Schlimmes getan hat, sondern eigentlich ein Held ist, der die Pokemon-Welt retten soll, aber trotz der Vorhersehbarkeit hat die Geschichte so ihre Momente. Zum Beispiel wird nie gesagt, wer wirklich der Mensch aus der Legende ist, aber man verdächtigt nach einer Zeit ein gewisses Gengar, das eigentlich der Oberfiesling schlechthin ist. Gegen Ende scheint es seine Taten zu bereuen und rettet einem sogar das Leben, aber das alles wird eher angedeutet und nicht so direkt gesagt. Das gefiel mir ziemlich gut - das Gengar wechselt nie offensichtlich die Seite und bleibt irgendwie ein ziemlicher Rüpel, die Geschichte lässt nur so zwischen den Zeilen durchsickern, dass es doch ein gutes Herz hat. Das hätte ich dem Spiel gar nicht zugetraut.^^
Auch das Ende war ganz nett gemacht - Julie und Declan hatten die Welt gerettet, weshalb Erstere wieder in die Menschenwelt zurückkehren musste. Der Abschied war tatsächlich etwas traurig - ich wusste zwar, dass man im Endeffekt dann wohl doch ein Pokemon bleiben würde, aber die letzten Szenen vor den Credits waren wirklich sehr schön gemacht. Man merkte da auch, dass der Partner einem doch ziemlich ans Herz gewachsen war - Declan hat zwar bei jeder klitzekleinen Möglichkeit vor Rührung geheult und war dahingehend ein bisschen trottelig, aber er war eben mein Trottel, der die ganze Zeit dabei war. <3
Insgesamt hat mir die Geschichte also überraschenderweise dann wohl am besten vom Spiel gefallen, die genau da etwas spannender wurde, als mich das Gameplay anfing zu langweilen. Das einzige Pokemon, das ich neben den beiden Hauptcharakteren hatte, war ein Absol namens Demian, das nur deshalb im Level mithalten konnte, weil man es im eher späteren Storyverlauf trifft. ;0 Ansonsten fiel die Sammel-Komponente für mich wirklich vollkommen weg und das ist in einem Pokemon-Spiel schon ziemlich bedenklich.^^ Dazu kommt, dass man einfach immer dasselbe macht - die Kämpfe in den Dungeons gaukeln einem zwar vor, dass man die strategisch planen kann, aber so lange man nicht total unterlevelt ist, fegt man ohnehin alles mit dem Drücken der A-Taste weg. Es macht auch keinen allzu großen Unterschied welche Typen die Pokemon haben. Mit meinem Bisasam hatte ich gerade im Feuer- und Eisdungeon zwar keine unbeschwerliche Zeit, aber wirklich gefährlich wurde es auch nicht. Und mein Rasierblatt hat quasi allem Schaden gemacht, ganz egal ob Pflanze nun effektiv sein hätte müssen oder nicht. Oh, und auch mein Schlafpuder hat kein einziges mal verfehlt oder nicht gewirkt. Herausforderungen sucht man also eher vergeblich - wie gesagt, wenn man nicht im Level hinterherhängt. Die letzten Ebenen im letzten Dungeon waren gar nicht so~ einfach, weil ich davor einfach zu faul war noch zu grinden.^^
Alles in allem war es aber trotzdem eine ganz nette Erfahrung (vor allem weil Bisasam so niedlich herumhüpft *_*), aber noch ein Spiel der Serie werde ich wohl nicht ausprobieren. Dafür habe ich mich zu oft gefragt, ob ich wirklich noch eine andere Motivation habe als die, einfach das Spiel noch schnell durchzubringen.
Ja, das klappt erst nach der Hauptstory |
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