Sonntag, 30. März 2025

Detroit Become Human


Das einzige David Cage Spiel, das ich bisher kannte, war Heavy Rain. Zumindest war es das einzige, das ich selbst gespielt hatte, ich habe mir Fahrenheit und Beyond Two Souls schon auf Youtube angeguckt, erinnere mich an beides nur so semi gut. 
Heavy Rain fand ich damals phänomenal, als es aber mein Freund vor ein paar Monaten gespielt hat, kam es nicht mehr ganz so gut an. Es ist halt einfach ein Blender, der eine Geschichte spannend und dramatisch erzählt, sodass man die Schwächen erst mal gar nicht so wirklich bemerkt - weil man damit beschäftigt ist, zu überleben. Detroit Become Human hat das etwas besser gemacht, und bemüht sich, auch seine Charaktere etwas tiefsinniger erscheinen zu lassen - was manchmal gelingt und meistens dann doch wieder nicht - hat aber prinzipiell trotzdem ähnliche Probleme. Immer noch wird das Geschehen oft viel dramatischer als nötig und man muss sich oft mit Extremen beschäftigen. Ein Mann, bei dem man um Hilfe bittet, ist nicht einfach nur ein normaler Dude, der einen vielleicht an die Polizei verrät - nein, er ist natürlich ein verrückter quasi Serienmörder, der an Androiden schreckliche Experimente durchführt. 
Dafür gibt es in Detroit aber trotzdem mehr Abwechslung und auch mal ruhige, schöne Momente, was einer der Hauptgründe ist, warum ich es wahrscheinlich als das bessere Spiel ansehe. Insgesamt ist Detroit eine gute Weiterentwicklung der Dinge, die Heavy Rain schon gemacht hat, aber es ist immer noch weit davon entfernt, das volle Potenzial so einer Erzählung auszuschöpfen. Emotional hat es mich trotzdem erreicht, auch wenn ich sagen muss, dass es nach einem extrem starken Beginn bei voranschreitender Handlung vor allem ein Erzählstrang war, der mich bei der Stange gehalten hat.

Samstag, 15. März 2025

Ken Follet's The Pillars of the Earth


Also, ich hätte niemals ein Buch gelesen, in dem die Hauptprämisse ist, dass Leute ständig unbedingt ihre Kathedralen irgendwohin bauen wollen. Vermutlich hätte ich, wenn ich mich in letzter Zeit erst damit beschäftigt hätte, auch kein Spiel mit dieser Prämisse gespielt. Damals habe ich Pillars of the Earth gekauft, weil mir irgendwo versprochen wurde, dass es eine dramatische, emotionale Geschichte bietet, ohne genau zu wissen, worum es wirklich geht. Zumindest hatte ich nicht erwartet, einen so ausufernden Weg in den Schuhen eines Mönchs zurückzulegen, was dem Ganzen von Anfang an etwas ganz Eigenes verpasst hat. Es gibt auch noch zwei weitere spielbare Hauptcharaktere und zwei andere, die man kurzzeitig steuern darf, also ist trotzdem natürlich Abwechslung geboten. Mal davon abgesehen, dass die ganze Geschichte Jahrzehnte umfasst, wo sich die Lebenssituationen natürlich ohnehin immer wieder ändern, und das alles auch in höchst unruhigen, kriegsgebeutelten Zeiten stattfindet. Aber das zentrale Thema, die Kathedrale von Kingsbridge, bleibt natürlich immer bestehen. Auch sie verändert sich mit den Geschehnissen um sie herum, einmal als Symbol für die Hoffnung, dann wieder als Symbol des Leids, wenn die Welt um alle herum einmal wieder zusammenbricht. In gewisser Weise spiegelt sie immer das wider, was gerade erlebt wird, und das ergibt trotz aller Erzählstränge einen sehr schönen, roten Faden, weil am Ende alles immer wieder durch dieses Gebäude zusammenläuft. Und es stellt auch eine Art Heimat für den Spieler, wie dann auch für die Charaktere dar, weil es das ist, was man am besten kennt, und was einem am Herz liegt, zu beschützen.
In gewisser Weise bin also auch ich einer dieser kathedralen-besessenen Deppen geworden, bei denen ich mich im Spiel gefragt habe, wo die alle herkommen. :D