Dieses Jahr habe ich zwar nicht ganz so viele Spiele geschafft wie im letzten, dafür war es ein richtiger Kampf auf den ersten Plätzen. Ausgerechnet im Herbst, wo ich meist eh schon versuche keine besonders vielversprechenden Titel mehr zu spielen, wenn meine Liste bereits "voll" ist, gings nochmal richtig ab. Daher muss ich diesmal im Vorfeld wieder so einige Spiele erwähnen, die mir echt am Herzen liegen, es aber trotzdem nicht in die ersten Fünf geschafft haben.
Okay, richtig weh tut es eigentlich nur bei zwei: Erst mal Impostor Factory. Das erste Mal, dass ein "großes" Freebird Game nicht in meiner Liste ist, hat nicht etwa den Grund, dass es signifikant schlechter wäre. Es kann nur nicht ganz mithalten und hat einfach viel zu viel Konkurrenz dieses Jahr. Ihr könnt alle Danganronpa dafür danken, von dem ich "leider" beide bisher gespielten Teile mit reinnehmen musste.
I Have No Mouth And I Must Scream war sicherlich das beste klassische Adventure, das ich 2022 gespielt habe, und wird sich auch allgemein bei meinen Favoriten des gesamten Genres einreihen. Ich mochte es wohl sogar lieber als Black Mirror 1 (und 3, das schon in dieses Jahr gefallen ist).
Schließlich möchte ich aber auch Lord Winklebottom Investigates nicht unerwähnt lassen. Es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet und ein kleiner Push könnte dem Spiel nicht schaden. Es verdient wirklich noch mehr Aufmerksamkeit. Es wäre außerdem einer der Titel, die auch wirklich in diesem Jahr erschienen sind - davon habe ich im Ranking jetzt gar nichts. Waren insgesamt aber auch nur drei aktuelle Spiele, weil ich mich dahingehend (also bei Käufen direkt zum Release) besser zusammenreißen konnte als erwartet.
Der Einstieg in die Danganronpa-Reihe war für mich noch etwas holprig. Nicht was das Death-Game an sich betrifft - ich konnte mich schnell mit den Charakteren und den tragischen oder auch oft überzeichneten Momenten anfreunden und habe wirklich total mitgefiebert. Aber die leichte Durchschaubarkeit der Fälle, und die Minigames bei den Trials, an die ich mich erst gewöhnen musste, haben einfach verhindert, dass dieser erste Teil einer meiner absoluten Top Titel wird. Hey, dieses Jahr ist Platz 5 bei der Konkurrenz immer noch ziemlich gut, aber es wäre mit nur ein paar kleinen Änderungen, oder vielleicht einfach etwas besseren Überlebenden (;P), sogar noch mehr drinnen gewesen. Wie man am Beispiel vom zweiten Teil ja gleich sehen kann.
Ich glaube es gibt dieses Jahr kein anderes Spiel, bei dem mir das Gameplay so kompromisslos viel Spaß gemacht hat, wie bei The Guided Fate Paradox. Es gab nie Frust, nicht mal ein kleines bisschen Zweifel, und durchgehend einfach nur totale Motivation. Die Geschichte konnte mich dann ab einem bestimmten Zeitpunkt auch abholen, verblasst aber im Vergleich zu den anderen Titeln hier inzwischen doch eher in den Hintergrund. Nichts desto trotz war dies ein Spiel, das ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, und das als erstes dieses Jahr eine volle 5-Sterne-Bewertung geschafft hat. Den spirituellen Vorgänger, und auch den Nachfolger habe ich mir beide bereits gekauft und freue mich sehr darauf, sie zu spielen.
Danganronpa 2 war für mich definitiv besser als Danganronpa 1. Allerdings wäre ohne dieses auch der zweite Teil sicher nicht ganz so perfekt, schließlich kann man sich im Vorgänger bereits an den eigenen Ton und die gewissen Mechaniken (Class Trial Minispiele) gewöhnen, um sofort alles ohne Umschweife genießen zu können. Und gewisse Plottwists wirken natürlich emotional auch mehr, wenn man bereits eine Bindung zum Vorgänger hat. Der erste Teil ist der Wegbereiter, damit der zweite voll strahlen kann. Es gibt aber auch Dinge, die Goodbye Despair für sich selbst besser macht: Es gibt mehr interessante Charaktere und einige von ihnen sind sogar überraschend vielschichtig und toll gelungen. Außerdem sind die meisten Enthüllungen überraschend, ohne dabei vollkommen abwegig und zu schwierig vorauszuahnen zu sein. Daher bekommt Danganronpa 2 etwas mehr Liebe von mir, so wirklich trennen möchte ich beide Titel im Gesamtbild aber dann trotzdem nicht voneinander.
Pathologic 2 ist alles andere als perfekt. Jedes Spiel in dieser Liste hat vermutlich besseres Gameplay, und viele davon wahrscheinlich sogar die bessere Geschichte. Aber keines hat diese spezielle Atmosphäre, diese besondere Aura, und diese einzigartige Welt. In Pathologic muss man vollständig eintauchen, dann wird man mit Erlebnissen, Emotionen und Begegnungen belohnt, die einem andere Spiele nicht geben können. Wie schon gesagt haben mich alle Routen des Bachelors, des Haruspex und des Changelings ein dreiviertel Jahr lang begleitet und das wird man so schnell nicht mehr los. Ich bin froh, dass ich mich schließlich selbst ans Spielen gewagt habe und trotz aller Schwierigkeiten einfach durchgebissen habe, um meine Lieblingscharaktere und eine Stadt, die manchmal als nicht rettungswürdig erscheint, eben doch gerettet zu haben.
Der letzte Teil der Phoenix Wright Trilogie hat doch noch einen Fan des gesamten Franchise aus mir gemacht. Plötzlich interessieren mich die nachfolgenden Teile erstmals, selbst die, die nichts mit diesem bekannten Cast an Charakteren zu tun haben - eher im Gegenteil. Ich fand den Abschluss hier so gut und perfekt, dass ich davon eigentlich keine Fortsetzung brauche und lieber neue Geschichten in diesem Universum erleben will.
Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist. Also, eine Liebe in mir für etwas noch zu entfachen, was ich eigentlich schon ein bisschen abgeschrieben hatte. Und das liegt nicht nur am grandiosen letzten Fall dieses Spiels. Schon davor war ich eigentlich zufrieden, und zumeist positiv überrascht. Selbst ohne den krönenden Abschluss wäre dies für mich vielleicht das beste Spiel der Reihe gewesen. Mit diesem Abschluss jedoch kann Trials und Tribulation nun wirklich kein anderer Titel das Wasser reichen. Die Wahl für Platz 1 fiel hier trotz starker Konkurrenz wirklich überhaupt nicht schwer. <3
Vielleicht sollte ich mal anfangen, an dieser Stelle nicht vom "schlechtesten" Spiel des Jahres zu sprechen, sondern einfach von dem, das mir am wenigsten gefallen hat. Ich finde ja selten etwas wirklich richtig schlecht, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt (Looking at you, Kentucky Route Zero).
Also, im Jahr 2022 hatte ich rückblickend gesehen am wenigsten Spaß mit The Infectious Madness of Doctor Dekker. Ich glaube ich mag einfach manche Charaktere daraus so wenig, dass es schwer ist, mich an was anderes zu erinnern. Ansonsten habe ich Grindstone auch manchmal ein bisschen gehasst, und nicht mal einen Blogbeitrag dazu geschrieben. Aber gleichzeitig hat es mir halt echt mehrere Stunden am Stück spielend leicht vertrieben, während ich mit Corona zu Hause herumhing. Da muss man dankbar sein. ;0
Bezüglich Spielen, bei denen ich nur zugesehen habe, sei es jetzt auf Youtube oder bei Freunden: Überraschung! Ich erwähne schon wieder Pathologic! Das war eben so ein eigenes und auch langwieriges Erlebnis, das ich mit nichts anderem vergleichen kann und das immer in meinem Herzen bleiben wird. Abgesehen davon war The Rewinder ein wirklich ganz vorzügliches Spiel zum Zusehen und Miträtseln (dieses hat ein Freund von mir über Skype geteilt). Das würde ich echt jedem empfehlen auch selbst anzugehen!
Ein kleines bisschen verliebt war ich dieses Jahr eigentlich in sehr viele Charaktere. xD Allen voran war natürlich Diego Armando aus meiner Nummer 1, Trials & Tribulations, mein absoluter Liebling und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich muss aber auch irgendwie Stakh Rubin und Bad Grief aus Pathologic 2 dazu zählen, weil ich für Ersteren immerhin überhaupt erst das Spiel gespielt habe, und ich für Zweiteren immerhin einen anderen Charakter quasi geopfert habe. Am aktuellsten ist aber definitiv meine Liebe für Gundham Tanaka aus Danganronpa 2. Es liegt natürlich auch daran, dass die Saga für mich noch nicht abgeschlossen ist und ich mitten im Anime bin, aber ich glaube schon, dass meine Zuneigung auch darüber hinaus anhalten wird.
Abgesehen von diesen ganzen stattlichen Herren (;0) habe ich aber tatsächlich einen deutlichen Lieblingscharakter aus diesem Jahr, den ich noch gesondert hervorheben muss. Normalerweise mache ich das nicht, weil es in vielen Spielen so gute Charaktere gibt und man diese selten vergleichen kann. Aber 2022 hat sich Sakura Ogami aus Danganronpa 1 dann doch deutlich hervorgehoben, und wird immer in meinem Herzen bleiben.
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