Freitag, 18. November 2022

Final Fantasy VII Remake: Kapitel 18

Äh. Ich habe gar nicht wirklich Lust alles, was noch passiert ist, chronologisch zu berichten, weil ich eigentlich gleich damit starten will, mich fürchterlich aufzuregen. xD
Aber das macht keinen Sinn und sind verschwendete Nerven, also sage ich zumindest kurz was zum Ablauf des letzten Kapitels, dann etwas zu den Charakteren, und dann beschwere ich mich erst. ;0
Also das Motorradfahren war viel zu lang. Wenn es das einzige Mal gewesen wäre, okay, aber so habe ich mich nach eine Weile schon gefragt, wann das endlich vorbei ist. Zum Glück ist aber Roche nicht mehr aufgetaucht (dafür, dass er Anfangs so prominent war ist der wirklich irgendwie einfach vergessen worden? Oder habe ich was verpasst?) und ich habe auch erstmals nach einer Weile die Steuerung so richtig verstanden. xD
Danach wurde es ein wenig kompliziert, weil Sephiroth irgendwie den Weg geöffnet hat, wo sich die Schicksalswege kreuzen, oder wie man da auch immer auf Deutsch sagen würde. Ich habe das zuerst nicht verstanden, aber es stellte sich als Kreuzung heraus, wo sich alle möglichen Timelines überschneiden können - um meinen Ärger kompakt zu halten, werde ich da erst nachher genauer darüber schreiben. Ursprünglich ging ich da nämlich eigentlich noch davon aus, dass es nur eine Timeline gibt, und wir im Endeffekt erst durch Betreten dieser Kreuzung eine Abspaltung erschafften.
Im Zusammenhang damit gefiel mir dann auch echt gut, dass bei jedem Besiegen eines der "größeren Whispers" (also die mit den Elementen/Farben ;0) ein Ausblick auf die feststehende Zukunft aus dem Original gezeigt wurde - also Meteor und Aeriths Tod vor allem. Es suggeriert mir, dass wir das alles nun verändern können würden und ich hatte sogar ein kleines bisschen Gänsehaut. Darüber vergaß ich sogar fast, wie oft sich eigentlich die immer gleichen Kämpfe wiederholt haben. Die damit zusammenhängenden Action-Szenen zwischendurch gingen mir aber trotzdem auf die Nerven. Meine Güte, wie oft soll ich mir noch ansehen wie irgendjemand fast irgendwo herunterfällt, von etwas beinahe zermalmt wird oder wild auf irgendwelchen Gebäudeteilen herumspringt? 

Wie auch immer, danach kam dann das große Finale - der Kampf gegen Sephiroth. Wer auch immer dieser Sephiroth dann war, ich habe hier irgendwie den Faden verloren. Es gab tatsächlich epische Kampfmusik, als wäre das der End-end-endboss, und es war zwar ein bisschen atmosphärisch, aber größtenteils viiiiel zu übertrieben. Ich meine, es hat halt einfach mehr als nur den Beigeschmack, dass unbedingt ein großer Showdown gegen Sephiroth stattfinden musste, auch wenn es keinen Sinn macht. Vor allem wenn man bedenkt, dass es ein Duell mit ihm gegen Cloud danach auch noch gab, aber halt nur als selbstablaufende Szene. Also... das war dann vermutlich der "richtige Sephiroth" (oder ein richtiger?), der eben die Timeline ändern will, was ja der Ursprung des Ganzen sein sollte. Mir hätte der auch gereicht. Ich hätte das sogar verhältnismäßig gut gefunden - Endkampf gegen die fetten Whispers, um das Schicksal ändern zu können, und dann nur die Begegnung mit dem Sephiroth, dem das auch in die Hände spielt. 
Gut, das war immer noch alles nur halb so wild. Also, mich lockte zu dem Zeitpunkt nichts mehr hinter dem Ofen hervor, der sich im letzten Kapitel ja vor mir aufgebaut hatte, aber ich war zumindest nicht angepisst. Von der Schwierigkeit der Kämpfe war ich sogar erfreut, weil ich mich auf Herausforderungen eingestellt hatte - da liefen ein paar Gefechte in Hojos Labor schon nicht mehr so gut - aber sie waren alle ziemlich einfach. Sogar der Part, wo ich kurz mit Cloud alleine gegen den ersten Sephiroth ran musste. 


Worüber ich mir in dieser ganzen Endphase Gedanken machen konnte, waren, wie oben bereits kurz angekündigt, die Charaktere. Aerith diente wenigstens noch als (trotz allem verwirrender) Erklärbär, und Red XIII ist einfach für sich selbst cool genug, aber eigentlich wurde alles davon überschattet, wie Cloud Sephiroth hinterherrennt. Selbst wenn der nicht im Bild ist. Das ist auch insofern seltsam, weil man im Remake eigentlich noch nicht weiß, welche Vergangenheit die beiden haben. Oder dass sie genau genommen überhaupt sowas haben. Was denken sich also die Neulinge, warum Cloud so einen üblen Man-Boner auf Sephiroth hat, und die anderen Charaktere das auch noch vollkommen respektieren, als wüssten sie alle was da im Busch ist?
Bin mir auch nicht sicher ob Cloud, oder die Writer der Geschichte die größere Besessenheit von Sephiroth haben, das müsste man mal eruieren. 
Auf jeden Fall waren dadurch die anderen plötzlich teilweise irgendwie Statisten, was mir ein bisschen auf die Nerven gegangen ist. Also vergesst bitte den einen Blogbeitrag, wo ich noch von Cloud geschwärmt habe, das ist vorbei. ;0
Dabei haben sie sich im Ending dann sogar bemüht, alle Personen nochmal auftauchen zu lassen. Und mit "alle" meine ich eigentlich "alle und noch ein paar mehr". Also uh. Ich muss jetzt tief durchatmen.

Durch das Besiegen der Whispers wurde also die Timeline aufgebrochen. Es gibt aber offensichtlich eben nicht nur diese eine, die dann gespalten wird, sondern es gibt grundsätzlich schon mehrere. Anders lässt sich nicht erklären, warum plötzlich Zack überlebt haben soll. Ich kann es fast nicht schreiben, so schlimm finde ich das. 
Nicht mal unbedingt wegen Zack. Ich meine, ich liebe Zack. Und es gibt ja schon ein Spiel mit ihm, also wurde sein Charakter ja schon um einiges erweitert, also existiert diese Person ja bereits über das Original hinaus. Von ihm müssen ja jetzt nicht plötzlich neue Charakterzüge erdacht werden. Also wenn es mir darum ginge hätte ich mich schon über Crisis Core aufregen müssen (was ich insgeheim auch getan habe, aber eben, der Moment ist inzwischen lange vorbei xD). 
Und es geht mir nicht mal darum, dass ich Aerith für Cloud haben will, weil der Zug ist längst abgefahren. Er und Tifa, die beiden Kackbratzen, verdienen sich gegenseitig eh, und Zack ist für Aerith gerade gut genug. Natürlich habe ich trotzdem Angst vor bestimmten Konflikten in dieser Konstellation, gleichzeitig wäre ich aber auch sehr gespannt. Also da kann ich mich nicht mal entscheiden, ob ich mich darauf freuen würde oder nicht. 
Was mich so richtig stört, ist die Logik an dem Ganzen.
Erst mal: Wenn es jetzt von Anfang an mehrere Zeitlinien gibt, warum will Sephiroth ausgerechnet diese ändern? Laufen die alternativen noch schlechter für ihn? Im Original kommt er immerhin extrem nahe an die Zerstörung der Welt durch Meteor, es kann doch da kaum was Besseres für ihn geben. Oder kann er nur in diese Vergangenheit zurück, weil er der Sephiroth eben aus dieser Zeitlinie ist? Aber warum kann er dann plötzlich doch noch eine Kreuzung öffnen? Will er vielleicht den Planeten gar nicht mehr zerstören? Wenn ja, dann würde es wiederum keinen Sinn machen, dass er der Sephiroth aus dem Original-Spiel ist. Aber dann ist wieder fraglich, warum er ausgerechnet diese Linie ändern will? 
Viel schlimmer ist aber, wie dargestellt wurde, dass Zack überlebt hat. Das war quasi irgendwie gleichzeitig, da er Midgar bereits von Whispers umschwärmt gesehen hat, aber irgendwie auch in der Vergangenheit, da er Cloud schließlich auch in die Stadt gebracht hat - also chronologisch macht es einfach Null Sinn. Die feste Vergangenheit einer Zeitlinie zu ändern, weil man die Schicksalskreuzung geöffnet hat, fühlt sich für mich falsch, unlogisch und einfach nur billig an. 
Oohh, Sephiroth ist so populär, wir finden schon ein paar dumme Begründungen, warum er im Remake von Anfang an dabei sein kann. Aber hey, wisst ihr wer auch beliebt ist? Zack! Wir lassen uns irgendwas einfallen, dass er doch am Leben sein kann! Und wenn wir gerade dabei sind, habt ihr noch Wünsche wer ebenfalls ohne Begründung einfach überlebt haben könnte? Was, Biggs? Okay, Deal!


Ich merke, dass ich in Worten so schlecht ausdrücken kann, wie ich das empfinde. Oder halt warum ich damit absolut unzufrieden bin. Um nicht zu sagen, ich HASSE es.
Mit der Erklärung der Crossroads, so wie sie nun im Spiel ist, gibt es quasi einen Freifahrtschein für alles Mögliche. Jeder Scheiß, bei dem man glaubt er könne die Fanbase befriedigen, kann passieren. Tote leben wieder, es gibt hunderte Varianten Sephiroth einzubauen, vermutlich kann man auch die ganzen Celebrity Charaktere aus den Spin-Offs und was weiß ich noch irgendwie hervorholen, es ist quasi ALLES möglich. Ich finde das schrecklich. Es muss doch gewisse Regeln geben. Und jemanden, der vor den Ereignissen eines Spiels bereits gestorben und dessen Geschichte damit eigentlich tatsächlich abgeschlossen ist, wieder magisch leben zu lassen, ist für mich ein deutlicher Regelbruch. Haltet von mir was ihr wollt, aber so empfinde ich nun mal. 
Ahja, und Biggs. Was war das denn?? Wie zum Teufel soll der jetzt überlebt haben??? Und ist denn dann nun Wedge durch die Whispers gestorben, oder nicht? Ich hatte das im vorigen Kapitel schon auch so aufgefasst, war mir aber nicht sicher, und habe es deshalb einfach nicht erwähnt. Und jetzt bin ich noch unsicherer. Ich meine, offenbar ist der Tod hier nun wirklich überhaupt nichts mehr Wert. Ich wünschte, die Leute in Danganronpa würden so wahllos wieder "auferstehen" wie sie es hier tun. xD 

Was ich dem Remake aber trotzdem lassen musst, ist die Stimmung vom Ende. Das Lied ist ein schöner Abschluss, vor allem dass es auch einsetzt, wenn Aerith und Zack sich quasi (wenn auch in unterschiedlicher Zeit) begegnen. Da bin auch nicht ganz vor Gänsehaut gefeit, aber das ist auch das einzig Gute, was ich darüber sagen kann. Ich saß ansonsten eigentlich nur noch kopfschüttelnd vor den Credits und verabschiedete mich innerlich davon, den nächsten Teil zu spielen.
Ich habe überlegt, wofür ich das machen würde, und mir fielen nicht viele Gründe ein. Andere Schauplätze zu sehen, mit den einzelnen Charakter-Episoden (die mit Dyne oder natürlich die in Cosmo Canyon) wäre sicher sowas. Ich würde auch gerne Red XIII als spielbaren Charakter sehen. Außerdem habe ich eine überraschende Liebe für Tseng entwickelt, den ich im Original weniger mochte als Rude und Reno, und würde auch gerne ihn und Rufus, und auch Reeve wieder sehen. Und mich würde zumindest interessieren, wann und wie Aerith und Zack sich vielleicht wieder begegnen würden. Aber alles andere wäre vermutlich nur eine Qual für mich. Jetzt wo viel Story so verändert werden kann wie man lustig ist, bietet diese für mich keinen Mehrwert mehr. Weil die Abschnitte, die völlig neu waren, halt alle auch ein bisschen cringey, nervig, oder sogar unlogisch waren. 
Und wenn etwas in meinen Augen falsch geändert wird, ärgere ich mich wieder nur. Oh, das Kampfsystem mag ich ja auch nicht. Also... wofür genau sollte ich den nächsten Teil spielen?
Natürlich habe ich von Anfang an, also beim Starten des Remakes, schon ein bisschen erwartet, dass ich nicht zufrieden sein werde. Mir war durchaus klar, dass das neue Spiel kaum eine Chance haben würde. Aber ich habe zumindest versucht, auch die für mich guten Dinge immer herauszuheben, und diese entsprechend zu würdigen. Dass das Ende für mich so schrecklich war liegt sicher auch daran, dass genau bestimmte Sachen getriggert wurden, die mich persönlich immer in Medien stören (also vor allem unlogische Zeitlinien-Dinge und magische Wiederbelebungen). Es gibt sicher Leute, die dem Spiel daher aus unterschiedlichen Gründen mehr abgewinnen können, selbst wenn sie das Original mögen. Aber gleichzeitig glaube ich auch nicht, dass das Remake wirklich ein "richtig gutes" Spiel ist. Aber okay, was weiß ich schon wie Action RPG heutzutage sonst so funktionieren.

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