Mittwoch, 22. Dezember 2021

Game of the Year 2021

Leute, was ich diesmal für eine riesige Auswahl für diese Liste hatte ist echt nicht mehr normal. Und trotzdem waren die ersten vier Plätze schon lange klar - schwer getan habe ich mir nur bei Platz 5, für den es aber zumindest auch nicht so viele Kandidaten gab wie man meinen könnte. Im Endeffekt hat es dann der Titel noch in die Liste geschafft, der schon Zeit hatte in meiner Wahrnehmung zu "reifen"... oder so ähnlich. Es ist also diesmal nicht im letzten Moment noch etwas reingegrätscht, obwohl Black Mirror es beinahe geschafft hätte. Ich habe echt oft darüber nachgedacht, ob es nicht doch in die Liste kommt, weil das Spiel so eine gute, atmosphärische Geschichte hat. Es hat aber dann verloren, weil das der richtige Platz 5 noch geringfügig besser für mich gemacht hat und sich dabei einen kleinen Tick - trotz des Alters - weniger sperrig steuert. Der andere Anwärter war The Council, das im Endeffekt hauptsächlich aufgrund des Schlussparts den Kürzeren gezogen, mich insgesamt dieses Jahr aber trotzdem echt überzeugt hat. Meine restlichen Spiele sind weiter hinten, auch wenn viele davon trotzdem super waren und ich am liebsten noch viele mehr erwähnen würde.
Aber naja, im Endeffekt hatten dieses Jahr die Visual Novels die Nase vorne, und, auch bei mir eher ungewöhnlich: Zwei Spiele, die sogar 2021 erschienen sind, haben eine Platzierung ergattert. Ich habe diesmal gar nicht soo wenig Aktuelles gespielt! 


The Dig


Über diesen Klassiker hatte ich meist nur Gutes gehört, habe aber einen Bekannten, der ihn für maßlos überschätzt hält. Ich kann auch irgendwie die Gründe dafür ein bisschen nachvollziehen, aber ich empfinde sie selbst halt überhaupt nicht so.
Wenn ich an The Dig denke, dann höre ich sofort den bombastischen Soundtrack in meinem Kopf und sehe dazu lilafarbene Bilder der fremdartigen Landschaft - und ich werde dabei ganz träumerisch. Die Atmosphäre des Spiels hat mich offensichtlich richtig gefangen genommen und lässt mich auch nach mehreren Monaten Abstand nicht mehr los. 
Viele Punkte, die sonst vielleicht auch manchmal als Schwächen gelten, haben für mich auch einfach total zur Stimmung beigetragen. Klar sind einige Rätsel schwierig, aber das passt thematisch so toll in diese alienhafte Welt. Klar sind die Synchronstimmen technisch veraltet, aber auch das gibt dem Ganzen irgendwie so ein ganz eigenes Feeling. 
The Dig mag bestimmt nicht mehr für jeden etwas sein, aber bei mir ist es für das relativ kurze Vergnügen (was dem Spiel zusätzlich sicher zuträglich ist) doch überraschend präsent hängen geblieben - es hat den Platz in meiner persönlich Liste definitiv verdient. 


New Pokémon Snap


New Pokémon Snap war lange noch weiter oben in dieser Auflistung, musste sich bei all dem Spielspaß, den ich zwischendurch und auch jetzt noch damit habe, aber den storylastigeren Titeln geschlagen geben. 
Ich habe mich auch ohne frei begehbare Welt richtig amüsiert und hatte das Gefühl, dass auch die Größe des Spiels genau richtig war. Als die Motivation langsam nachließ war ich schon ziemlich am Ende angelangt, und wenn ich danach doch wieder Lust hatte konnte ich weiterhin die einzelnen Strecken aufleveln und kleine Neuigkeiten entdecken. Ziemlich toll ist auch, dass bereits zusätzliche, kostenlose Inhalte veröffentlicht wurden - das Spiel wird also (hoffentlich auch weiterhin) noch größer, aber erst nach und nach. Für die Motivation eben wirklich perfekt, obwohl ich das sonst bei Spielen eher weniger mag. Für dieses Spielprinzip passt das aber genau und ich werde sicher auch im nächsten Jahr noch so einige Pokémon fotografieren. :D 


World's End Club


Das zweite Spiel, das dieses Jahr erschienen ist. Kurz habe ich überlegt, ob es nicht Platz 2 sein könnte, weil meine Zuneigung zu World's End Club eigentlich über die Zeit noch zugenommen hat. Dies liegt aber sicher zu großen Teilen auch daran, dass eine ganz besondere Person in meinem Leben die nicht Ruben heißt weil er das immer noch nicht gespielt hat der Hobelschlunz das Spiel auch gespielt und ebenfalls ins Herz geschlossen hat. Naja, und natürlich am catchy Go Getters Club Theme Song. :D 
Inzwischen habe ich jedenfalls die etwas mühselige Steuerung der Gameplay-Segmente schon ziemlich vergessen und das Getränk Lifeguard schmeckt tatsächlich ziemlich gut - zwei der Kritikpunkte, die mir gerade noch so einfallen, weil ich eigentlich alles andere Negative schon echt ausgeblendet habe. Übrig bleibt vor allem das wahnsinnig tolle Gruppengefühl mit den liebenswerten Charakteren, und natürlich Anikis erotische Gesangsstimme (Aussage schamlos von besagter besonderer Person geklaut). Das Spiel würde ich jetzt, nach ein paar Monaten Abstand, auch wirklich ohne schlechtes Gewissen jedem weiterempfehlen.


Cinderella Phenomenon


Der Hauptgrund warum Cinderella Phenomenon auf Platz 2 landet und eben nicht World's End Club, ist, dass ich hier immer noch weiß, dass es einfach nichts wirklich Negatives für mich gab. Also, ich gewichte die Kritik nicht nur kaum noch, es gab gar nicht so richtig eine. Ich erinnere mich echt noch lebhaft daran wie begeistert ich beim Spielen immer war, und das wiegt halt schon eine Menge.
Diese Visual Novel hat vielleicht nicht so eine verschachtelte Geschichte wie die anderen, die ich normalerweise spiele, aber sie hat trotzdem nette Plottwists und vor allem eine Menge Herz. Teils auch einfache Szenen werden so gut gestaltet, dass sie mich mitreißen, ohne dass ich Parallelwelten, Zeitreisen oder mich selbst als Entität ins Spiel integriert brauche. Cinderella Phenomenon hat mich sogar ohne diesen (zugegeben bei mir seeehr beliebten) Schnickschnack begeistert, also hat es diese Platzierung wirklich verdient. Und inzwischen hat sich auch definitiv geklärt, welchem männlichen Protagonisten mein Herz wirklich gehört~


Ever 17


Da ich bereits am 05. Februar 2021 zurecht angekündigt habe, dass Ever 17 mein Spiel des Jahres werden wird, weiß ich gar nicht mehr so genau was ich hier eigentlich schreiben soll. Nein, an meiner Liebe zum Spiel hat sich nichts geändert. Nein, an meiner Liebe zu den Charakteren hat sich nichts geändert. Das einzige, was sich vielleicht ein bisschen geändert hat, ist meine Liebe zu Takeshi, die weniger heraussticht als meine allgemeine Zuneigung zu den Leuten als Gruppe. Er wird trotzdem bei meinen Videogame Crushes aufgelistet werden. Ja, sehr wichtig, jetzt wisst ihr das auch schon.
Ansonsten kann ich meine Worte von damals nur wiederholen: Die vielen augenscheinlich banalen Szenen haben bei mir erst dazu beigetragen richtig investiert zu sein, und die Geschichte mit all ihren Auflösungen und vor allem Cocos Route ist für mich eines der perfektesten erzählerischen Erlebnisse gewesen, das ich je hatte. <3



Das schlechteste Spiel dieses Jahr ist gar nicht schwierig herauszufiltern, da es sich zweifellos um Jack Orlando handelt. Da habe ich nicht mal ein schlechtes Gewissen, ich glaube nicht dass dieses Adventure irgendjemand gut finden kann.^^ 
Hätte ich Jack Orlando nicht gespielt wäre die Wahl schon deutlich schwieriger. Eventuell würde ich dann Septerra Core wählen, oder Ignis Universia. Ersteres ist tatsächlich auch kein gutes Spiel in allen Belangen, aber darum tut es mir trotzdem irgendwie leid, weil ich in vielen Dingen sehen konnte was möglich gewesen wäre. Und Zweiteres ist allgemein nicht mal schlecht gemacht, ich hatte nur halt einfach absolut gar keinen Bezug dazu und wahrscheinlich keine Sekunde wirklich Spaß daran. 
Bei den Let's Plays dieses Jahr sah es wiederum erneut sehr rosig aus, weil da genauso wie schon 2020 sehr viele tolle Sachen dabei waren. Mein Spitzenreiter ist ganz klar Through the Darkest of Times, das nicht nur ein ziemlich gut gemachtes Spiel über den 2. Weltkrieg in Deutschland ist, sondern von dem wunderbaren Writing Bull auch äußerst kompetent, sensibel und großartig präsentiert wurde.
Bei allen anderen Let's Plays kann ich nicht unbedingt behaupten, dass ich nicht nur die jeweiligen Spieler (oft Freunde von mir) gut fand, sondern auch die Spiele... also zumindest gibt es nirgends dieses großartige Gesamtpaket wie bei Through the Darkest of Times.

Naja, und jetzt werde ich mich bei meiner Verknalltheit zu bestimmten Charakteren eher kurz fassen, da es keine Überraschungen gibt. Takepyon habe ich ja gerade bei Ever 17 schon "gespoilert", auch wenn das schon seit Anfang des Jahres für niemanden mehr ein Spoiler sein kann, wenn man irgendetwas von meinen Beiträgen mitbekommen hat. 
Wer mich gut kennt (gesetzt dem Fall, dass man sich überhaupt an Cinderella Phenomenon erinnert) wird auch vielleicht bereits schon damals, vielleicht sogar noch vor mir, gewusst haben auf welchen Kerl es dort hinausläuft. Rod, Love of my Life. 

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