Freitag, 5. Februar 2021

Game of the Year 2021 (Ever 17 Fazit)


Wenn ich Ende des Jahres nicht immer eine Liste mit meinen 5 liebsten Spielen machen würde statt nur einem, könnten wir die ganze Sache schon abblasen - denn Platz 1 ist vergeben. Zumindest müsste da schon wirklich etwas sehr Außergewöhnliches passieren, um Ever 17: The Out of Infinity noch vom Thron zu stoßen.
Das Spiel hat durchaus Schwächen, die ich auch ansprechen werde, aber die Gründe warum ich mich offenbar so dermaßen verliebt habe überwiegen und sind vielschichtiger als man vielleicht meint.
Deshalb möchte ich zur Einleitung die kleine Anekdote erzählen, dass ich Ever 17 grundsätzlich nur gespielt habe wenn es bereits dunkel war (zum Glück ist Winter) und ich immer eine Duftkerze beim Spielen anhatte. Dadurch entstand alleine durch mein Ambiente schon eine ganz eigene Atmosphäre. Jede Route hat übrigens den Duft einer anderen Kerze zugeordnet bekommen, weshalb ich nun auch bestimmte Gerüche mit bestimmten Charakteren oder Ereignissen verbinde. :D Ja, klingt vielleicht verrückt, aber verklagt mich doch. Ich dachte Anfangs ja noch es könnte nicht schaden das Erlebnis auch so ein bisschen zu boosten, da ich ja eigentlich gar nicht so hohe Erwartungen an das Spiel hatte.
Naja, das also voraus, kommen wir nun zu den tatsächlich entscheidenen Punkten - positiv und negativ - die ich an Ever 17 wahrgenommen habe.

Der Schauplatz
für die Geschichte ist in der Theorie sehr erfrischend - es ist nicht bloß irgendein Gebäude wo alle eingesperrt sind, sondern eigentlich ein Vergnügungspark. Noch dazu unter Wasser, was die Fluchtmöglichkeiten auf natürliche Art und Weise einschränkt, statt an irgendwelche "Spiele" gebunden zu sein. In der Praxis ist LeMU allerdings alles andere als spannend. Die meiste Zeit verbringt man in den Räumen, die eher für Angestellte sind, dort wo es Essen gibt und vor allem in den Gängen. Die Charaktere verirren sich nur vereinzelt zu irgendwelchen Attraktionen, bei denen man aber merkt, dass diese eigentlich die spannenderen Schauplätze wären. Der Cosmic Whale ist hierbei natürlich mein Highlight, und weckt in mir auch immer ein besonderes Gefühl, weil dort eigentlich fast nur relevante Dinge passieren.
Trotzdem finde ich, dass LeMU als Rahmen für die Handlung so funktioniert wie es soll. Zu Beginn hätte ich mir vielleicht mehr unterschiedliche Räume gewünscht, aber das hatte ich dann doch schnell wieder vergessen. Das Gebäude ist alleine durch seine Eigenschaften (eben zum Beispiel unter Wasser zu sein) natürlich relevant für die Geschichte, bereitet darüber hinaus aber einfach nur einen Hintergrund für die noch wichtigeren Dinge. Außerdem hatte ich einen guten Überblick über die einzelnen Schauplätze und fühlte mich dann auch irgendwann sehr vertraut mit wirklich allem. Und das ist eine Sache, die noch öfter vorkommen wird - ein möglicher Kritikpunkt wurde im Austausch für eine "Vertrautheit" und Bindung zu allem, für mich persönlich irrelevant.

Die Musik
ist eigentlich toll. Es mangelt zwar leider an Abwechslung und gerade die allgemeine Hintergrundmusik - also für ganz normale Gespräche oder humoristische Szenen in sehr oft besuchten Bereichen von LeMU - war jetzt echt nichts Besonderes. Aber alles, was eine bestimmte Emotion oder Stimmung untermalen sollte, war brilliant. Neben der Melodie zu "The Moon, The Sea" (bei mir besser bekannt als der "Cosmic Whale Song" oder "Moon Sprite"), bei der ich mich selbst im Alltag erwische wie ich sie vor mich hinsumme, liebe ich die Titelmelodie am meisten. Also das Lied, was im Startmenü gespielt wird, und auch in so Szenen wie Takeshis Tod, und das schon fast seit ich zu Spielen begonnen habe mein Handy Klingelton ist. Es heißt anscheinend "Karma".
"Karma" spiegelt für mich genau wider, wie ich Ever 17 empfinde. Als traurig und schön - obwohl es gut endet und obwohl es vermutlich insgesamt mehr ganz und gar nicht traurige und banale Szenen gibt als andere.

Die Spielmechaniken
an sich (oder wie man das bei einer Visual Novel nennen mag) waren für mich überhaupt kein Problem. Ich habe aber nur die erste Route völlig blind gespielt und die anderen mit einem spoilerfreien Guide. Mir kam es auch nicht schwierig vor bei You das gute Ende zu erreichen, weil es mir schon recht offensichtlich erschien wie man ihr gefallen kann, und Sara auch meiner Meinung nach weniger Gelegenheiten hat, um einem da reinzupfuschen. Ich verstehe aber, dass es zum Beispiel schwierig bei Tsugumi ist, weil man teilweise mit allem möglichen Scheiß bei Sora Punkte sammelt, und wenn man dann noch an die falschen Ort geht...
Neben einfachen Dialog-Entscheidungen kann man ja auch noch öfter mal zwischen unterschiedlichen Schauplätzen wählen, die man als nächstes besucht. Ich hatte da auch ein bisschen Glück und bin oft auf You getroffen, und ganz ganz selten kann man sich bei manchen Damen sogar denken wo sie sein könnten. Aber Tsugumi hätte ich alleine vermutlich nie, oder nur durch Zufall gefunden.^^
Und wenn einem gegen Ende hin dann ein paar Punkte fehlen schlittert man halt in ein schlechtes Ende. Da kann man dann in den meisten Fällen vielleicht die ganze Route wiederholen, die sich in großen Teilen nicht vom bisher Gesehenen unterscheidet, nur um die paar fehlenden Sympathien irgendwo einzusammeln. Ja, ich sehe ein, dass das ungemütlich sein kann, aber ich persönlich habe halt absolut keine Erfahrung damit, weshalb ich es jetzt eigentlich gar nicht in meine Meinung vom Spiel einfließen lassen kann. Bei mir lief alles wie am Schnürchen.
Die Skip-Funktion, die ich eh schon mal erwähnt habe, funktioniert auch gut genug, um sich nicht voll zu langweilen. Zwar muss man einige Dialoge trotzdem doppelt lesen, wenn man sie aus Sicht von Kid schon gesehen hat aber dann Takeshi spielt, aber das sind selten sehr lange Phasen, wo man dann halt wild selbst alle Dialoge weiterklickt.^^
Sehr cool fand ich auch die vielen Menü-Möglichkeiten. Da kann man sofort zu jeder Dialogzeile zurückspringen (was ich öfter mal gebraucht habe, um einen schönen Screenshot aufzunehmen, den ich verpasst hatte), es gibt haufenweise Infos über das aktuelle Spiel (Zeit, Komplettierungsrate, Kapitelnamen, etc.) und sogar viele Tipps zur Lore - die bei mir aber leider auf Japanisch waren und soweit ich weiß nie übersetzt wurden. xD

Jetzt aber zum Kern der Sache. Die Geschichte ist - wie man aus dem letzten Eintrag von mir ja bereits herauslesen kann - nahezu perfekt für mich. Ja, es gibt viele, viele banale Szenen, in denen es nur um Lappalien geht. Und ja, die Leute tun in LeMU kaum etwas anderes als sich nur überall umzusehen, nichts zu finden, und dann etwas zu spielen oder zu essen oder sich zu unterhalten. Ich habe das durchaus mitbekommen. Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum ich nicht überall rumlaufe und jedem erzähle sie sollen doch bitte Ever 17 spielen (wie ich es bei 999 tue :0). Es gab auch für mich Momente wo ich mir dachte, dass das jetzt auch eigentlich vorbei sein könnte.
Ich werde nie verstehen, warum es bei Kick-the-Can drei Runden geben muss, die man jedes Mal durchspielt, obwohl so wenig dabei passiert. Ja, die Dose wird mysteriöserweise von jemandem doch wieder gekickt, und man hört Kiddo einmal noch Zählen obwohl er längst auf der Suche nach den Leuten ist. Aber sonst passiert da nicht viel und es stellt sich auch im Nachhinein als völlig unwichtig ist. Mir hat zumindest bis jetzt noch niemand gesagt, wer die scheiß Dose immer gekickt hat, damit das blöde Spiel noch über weitere Runden geht. :'D
Das ist übrigens so eine Kleinigkeit, die für mich nicht eindeutig aufgelöst wurde, und davon gibt es halt die ein oder andere. Aber man kann sich hierüber meist selbst so ein bisschen seinen Teil denken, der halt einfach nicht direkt bestätigt wurde, und ansonsten gibt es fast für jedes Detail auch wirklich eine Erklärung. Am meisten fehlt mir noch eine Aufklärung darüber, wie und vor allem warum es Leiblich und You'haru geschafft haben, LeMU nochmals exakt so zu bauen wie es 17 Jahre früher war - also beispielsweise auch mit den Statuen, auf denen eingeritzte Bilder von Coco und Kaburaki waren.
Whatever, verhältnismäßig bleiben aber wirklich kaum irgendwelche Dinge unbeantwortet.
Aber ich war eigentlich immer noch dabei über die irrelevanten Szenen zu sprechen. Also kurz gesagt: Mein Kopf versteht das. Mein Herz war schon so in der Sache drinnen, dass es egal war. Es hat wirklich nicht lange gedauert bis ich einfach nur glücklich war so viele Informationen über die Charaktere zu bekommen, und so viele gemeinsame Aktionen mit ihnen zu erleben wie möglich. Egal ob es trivial war oder albern, ich wollte einfach alles über die Gruppe wissen und wie diese Leute, die ich immer lieber gewann, ihre Zeit verbringen und sich untereinander entwickeln. Mir persönlich hat die Trivialität dabei geholfen, erst einmal an den Menschen interessiert zu sein, bevor ich "nur" an die mysteriösen oder tragischen Ereignissen und Auflösungen denken konnte. Vielleicht gibt es ja doch irgendwo den ein oder anderen, der das so empfinden kann wie ich.
Ansonsten möchte ich mich bezüglich der Enthüllungen eher kurz halten, da ich hier schon anklingen habe lassen, wie perfekt für mich alles ein Ende gefunden hat. Ich bekam meine Happy Family mit Tsugumi, Takeshi, Sara und Hokuto, ich bekam die Hokuto & You Romance, ich bekam die rührende Befreieung erst im Jahr 2034 wie es sich gehört und damit Takepyon und Coco zurück, ich bekam angenehm wenig mit Paralleluniversen zu tun, ich bekam einen Körper für Sora, ich bekam meine eigene Einbindung in die Geschichte (die diesmal auch wirklich gelungen war) und ich bekam eine riesige glückliche Gruppe von Menschen, an denen mir etwas lag, die theoretisch ewig zusammen leben können. Ich kann mich wirklich nur herzlich für dieses tolle Ending bedanken.

Der wichtigste Punkt für mich an Ever 17 sind also, wie man vielleicht zwischen den Zeilen durchaus erkennen kann, die Charaktere. Denn ohne sie wären mir all die Dinge, die ich oben gerade angesprochen habe, nicht SO sehr am Herzen gelegen. Die Geschichte ist im Kern so gut, dass sie sicher auch mit etwas weniger Bindung zu den Leuten darin funktioniert, aber das ist dann für mich dieses ausschlaggebende Zünglein auf der Waage, weshalb ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendetwas mich dieses Jahr noch mehr begeistern könnte. Dabei würde ich nicht mal behaupten, dass die Charaktere außergewöhnlich gut geschrieben wären. Sie haben alle auf jeden Fall ihre eigenen Facetten, was man vor allem in den jeweiligen Routen umso mehr herausfinden darf. Sie fühlen sich auch durchaus nach nachvollziehbaren Personen an. Dazu kommt noch eine Prise Witz, die teilweise auch solche Situationen, bei denen man sonst vielleicht mit den Augen rollen würde, doch noch ziemlich unterhaltsam macht (zum Beispiel recht oft bei Coco).
Insgesamt ist es aber trotzdem eher das Gesamtpaket, das jeden Charakter auf seine eigene Art und Weise glänzen lässt. Die aktuellen Umstände, die Backstories, die bisherigen Erfahrungen, die Bindungen die aufgebaut werden,.... Was ich damit sagen will: Die Charaktere geben allem mehr Herz Herz, ohne dass es dabei nur auf ihre Eigenschaften an sich ankommt. Das Miteinander und die Verbindungen unter ihnen spielen hierbei eine große Rolle. Und da passt alles wunderbar zusammen, ergänzt sich, man erlebt viel und sie werden gefühlt eben zu dieser eingeschworenen Gruppe an "wahren Freunden" (oder Familien, oder mehr).
Alles Weitere behalte ich mir jetzt aber natürlich für meine ultimative Liste auf - meine persönliche Reihelfolge der Charaktere. Ich weiß, in Wahrheit wartet niemand darauf, aber das ist für mich der Hauptgrund, warum ich schon Motivation hatte ein Fazit zu schreiben. xD

  1. TAKEPYON!
    Das dürfte nun wirklich niemanden überraschen. Ich habe in fiktiven Medien auch eine Schwäche für Typen, die einerseits aufopferungsvoll alles für eine Dame geben, andererseits dabei aber nicht makellos oder einfach nur langweilig moralisch gut sind. Und Takeshi ist genau das. Nach außen hin wirkt er - auch nachdem ich weiß, dass es ihn nur in einer Route gibt - nicht wie der klassiche White Knight. Er kann auch ein richtiger Idiot sein. Vielleicht pusht ihn auch ein bisschen, dass ich ihn am Anfang ja nicht mochte, (was ja nicht er war) ich aber dann bei seiner Route niemals so schöne Charakterzüge von ihm erwartet hätte, wie sie dann zum Vorschein kamen. Also eigentlich muss er Kaburaki dafür danken, dass er es bis zu meiner Nummer 1 geschafft hat. Dann wiederum ist er ohnehin bei fast jeder Frau die Nummer 1, also wird es ihm wohl nicht so wichtig sein. xD Aber ja, jedenfalls habe ich schon vor Cocos Route angefangen für Takeshi zu schwärmen, konnte mich zwischen ihm und "Kid" aber nicht so recht entscheiden. Die Enthüllung, dass der echte Takeshi Kuranari später gar nicht dabei ist, gemeinsam mit seiner sehnlichst erwarteten Rettung, haben ihn dann deutlich auf Platz 1 erhoben.
    Und ich bin immer noch beeindruckt, wie das Spiel es bei jedem der Charaktere geschafft hat, sie aus den beiden Sichtweisen so signifikant anders zu machen, dass man es bemerkt, aber nicht genug, dass es auffällig wäre. Ich habe echt lange nicht wirklich geglaubt, dass Takeshi jemand anderes sein könnte, obwohl ich gerade bei ihm mit am deutlichsten wahrgenommen habe, dass irgendwas nicht zusammenpasst. Noch stärker war das nur bei...

  2. Hokuto
    Von Anfang an war "Kid" in seinen eigenen Routen eigentlich immer mein Favorit. Da war es eigentlich schockierend, wie anders er war wenn man aus Takeshis Sicht gespielt hat, aber ich wollte das einfach nicht einsehen, weil ich ihn halt schon so lieb gewonnen hatte. Da ich dachte die beiden wären ein und dieselbe Person wollte ich bei - wie sich später herausstellte - Kaburaki einfach nicht zulassen, dass ich den Bezug zu "meinem Kid" verliere.
    Jetzt könnte man natürlich sagen, wenn ich Hokuto gespielt habe, war ich ja genau genommen eigentlich nicht mal er, sondern schon eher BW. Den werde ich übrigens nicht bewerten, weil das ja irgendwie ich bin, und ansonsten irgendwie Hokuto, also... ja. Macht wenig Sinn. :D
    Ich finde man erfährt trotzdem genug darüber wer Hokuto eigentlich ist. Er ist es ja, der sich zum Beispiel in You verliebt, und es waren auch tatsächlich die Momente mit ihr, wo ich ihn am allermeisten mochte.

  3. Tsugumi
    Am Anfang fand ich sie einfach ganz interessant und war gespannt welches Geheimnis sie verbirgt, dass sie so unzugänglich ist wie sie ist. Ich hatte ja natürlich erwartet, dass sie ihre Gründe hat. Trotzdem habe ich sie dann wegen Soras Route eine Weile lang deutlich weniger gemocht als alle anderen, bzw. sogar als einzigste gar nicht. Ich dachte nicht, dass sie sich davon erholen kann, aber damn, ich fühle einfach so unfassbar mit ihr. Ich kann nicht mal genau erklären wieso, aber ihre Trauer hat mich mehr verletzt als bei anderen, und ich finde einfach ihren gesamten Weg so tragisch.
    Da sie als einziges 2034 die exakt selbe Person ist, die auch die Erlebnisse in 2017 miterlebt hat (und sich da eben auch nicht als jemand anderes ausgeben muss) finde ich auch ihr Verhalten in den unterschiedlichen Routen unfassbar interessant. Wie sie fast durchdreht wenn Hokuto sagt, dass er sein Gedächtnis verloren hat - ursprünglich hätte sie ihm wahrscheinlich wie Sara halbwegs vertraut, aber dann kommt er mit der dummen Geschichte, die sie damals mit Kaburaki erlebt hat? Natürlich glaubt sie dann auch, dass Hokuto in der Verschwörung mit drinnen steckt! Da gibts einfach so viele Momente, die jetzt Sinn ergeben, und bis auf ganz, ganz wenige Abstriche kann ich ihr Verhalten einfach nur verstehen. Ich gönne niemandem so sehr wie Tsugumi, dass sie endlich glücklich werden kann.
    Bei Tsugumi hatte ich Feigenduft.

  4. You'aki
    Ich weiß, ich habe immer gesagt, dass You best girl ist. Finde ich charakterlich eigentlich auch immer noch, nur emotional eben nicht mehr so sehr. Ich finde You also immer noch toll, und spreche dabei eigentlich auch von beiden Yous, da sie durch die Klon-Sache und vor allem die Erziehung von You'haru ja schon sehr, sehr ähnlich sind. You war für mich lange das Herz der Gruppe, weil sie oft wirkt dass sie alles so schön im Griff hat, eine starke Frau ist und sich gleichzeitig um alle so kümmert. Ich liebe ihre Gespräche mit Hokuto, wo sie sich oft uneinig waren, aber trotzdem immer mehr zueinander gefunden haben und einfach über so viele Dinge reden konnten. Deshalb ist You'aki auch vor You'haru - ich habe das Gefühl sie eine Spur besser zu kennen und sie hat natürlich den Vorteil, dass sie nicht jahrelang jemandem falsche Tatsachen vorgetäuscht hat und daher einfach auch 2034 (logischerweise) dieselbe You ist, die ich kennengelernt habe. Ich denke außerdem, dass sie durch ihre Freundschaft auch mit dafür verantwortlich ist, dass Sara sich trotz aller Widrigkeiten doch halbwegs normal benimmt.
    Bei You hatte ich Rosenduft.

  5. You'haru
    Siehe oben. Sie hat eigentlich ihr ganzes Leben weggeworfen und auch die Beziehung zu ihrer Tochter gefährdet, nur um Takeshi und Coco zu retten. Das muss ich ihr eigentlich hoch anrechnen (dann wiederum sind 17 Jahre in einem unendlichen Leben auch nicht so viel :0). Sie ist außerdem extrem klug und kann viel ihrer Fähigkeiten auch unter Beweis stellen, während das You'aki zumeist erspart bleibt (zu der ich eben trotzdem eine leicht größere Bindung spüre).

  6. Sora
    Am Anfang dachte ich eigentlich, dass Sora bestimmt mein Lieblingscharakter werden würde. Allgemein sind weibliche Charaktere wie sie nämlich die, die ich in allen Medien immer mag. Ich habe auch einen Soft Spot für sie, ohne Frage, aber ich müsste hier eigentlich auch eine Unterscheidung in zwei Personen machen - die Sora von 2017 und die von 2034. Die Grundsätze haben sie ja gemeinsam, aber eine davon entwickelt sich merklich durch ihre Erlebnisse mit Takeshi, die andere bleibt in ihren Grundzügen wie sie eben konstruiert wurde. Letztere verlässt, soweit ich das verstanden habe, LeMU ja auch gar nicht, oder? Ich würde die jedenfalls jetzt gar nicht so richtig mitzählen...
    Da fällt mir ein, ich habe nie verstanden was es gebracht hat, Soras Prioritäten 2034 zu hacken und neu zu ordnen. Ich meine, nach allem was wir wissen, hat sich dadurch nicht besonders viel geändert. Zwar hat You herausgefunden, dass ihre Eltern vor etlichen Jahren an Tief Blau gestorben sind, aber hatte das für Sora an sich dann eigentlich irgendeine Relevanz?
    Meine Lieblingsszene im ganzen Spiel - ausgenommen der Coco-Route - ist übrigens die, wo Takeshi und Sora sich durch eine Glasscheibe berühren.
    Bei Sora hatte ich den Duft "Grüner Tee".

  7. Coco
    Mein erster Eindruck, dass es im Großen und Ganzen wirklich hauptsächlich darum geht, eine Coco aus irgendeiner Vergangenheit zu retten, war tatsächlich wahr. Trotzdem bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass Takeshis Routen mit ihr auch wirklich in der Vergangenheit spielen. x'D
    Zu Coco habe ich eigentlich das Nötigste schon gesagt. Natürlich ist sie alleine deshalb interessant, weil um sie so ein großes Mysterium gemacht wird. Ich habe mir nach dem Prolog ein bisschen Sorgen gemacht, dass ich sie nervig finden würde, sie bringt mich mit ihren Verrücktheiten aber eigentlich am meisten von allen zum Lachen, auch wenn das manchmal ein wenig zu sehr ausgereizt wird.
    Jeder scheint Coco zu mögen, sogar Tsugumi, und das mag ich wiederum dann sehr an ihr.
    Ich hätte sie auch ohne Takeshi retten wollen. ;0
    Cocos Duft war die Pfingstrose.

  8. Sara
    Was für eine fiese Finte, mich glauben zu lassen, Sara müsste etwas mit Coco zu tun haben. Hat irgendjemand weniger miteinander zu tun als diese beiden? xD
    Ich mochte auch Sara am Anfang nicht soo sehr, und das hat sich schon ziemlich geändert. Trotzdem sticht sie für mich einfach nicht so sehr heraus - vielleicht auch, weil sie ja nur auf Kids Routen vorkommt, und ihre eigene kam mir am kürzesten von allen vor.
    Trotzdem bin ich ihr dankbar, dass sie Hokutos Schwester und kein weiterer Love Interest ist. xD Wenn überhaupt, wäre sie eventuell sowieso eher an Nakkyu, also You'aki interessiert. Immerhin meint sie ja sie wäre eifersüchtig wenn man auf Yous Route ist, und ich habe immer ein bisschen das Gefühl, dass Sara von Anfang an irgendwie spürt, dass sie eine (nicht romantische) Verbindung zu Hokuto hat.
    Bei Sara hatte ich Granatapfel-Duft.

  9. Kaburaki
    Wenn man es genau nimmt hat Kaburaki eigentlich kaum eigene Charakterzüge, der arme Tropf. Die Hälfte der Zeit spielt er jemand anderen, der gar nicht so ist wie er selbst, und die andere Zeit über hat er Amnesie. :'D Das einzige, was ich über ihn sagen kann ist, dass er insgesamt wohl auch noch recht kindlich war. Nicht nur, weil er mit Coco so viel gemacht hat, sondern auch weil er ja teilweise schlechter mit der 2017-er Situation umgehen konnte als die anderen.
    Es tut mir leid für ihn, aber mit Kaburaki kann ich allgemein wirklich am wenigsten anfangen nachdem rausgekommen ist, dass ich ihn nicht mal gespielt habe. Von "nicht mögen", sind wir aber trotzdem weit entfernt, ich liebe sie alle auf irgendeine Art und Weise. <3

 


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