Freitag, 27. April 2012

Saga Frontier II #2 - Wenn der Hauptcharakter stirbt...

...dann ist entweder das Spiel vorbei oder es werden Storykonform irgendwelche Maßnahmen ergriffen, um diese Scheiße gefälligst wieder rückgängig zu machen. Nicht aber in Saga Frontier.

Ich bin jetzt ungefähr bei der Hälfte angelangt. Begonnen hat das Spiel ja in Gustavs Kindheit. Man hat gesehen, dass er Thronfolger werden sollte, aber keine magischen Kräfte hat, was in dieser Gesellschaft höchst ungewöhnlich ist. Und auch verpönt, zumindest wurde er dadurch von seinem Vater verstoßen. Gemeinsam mit seiner Mutter ging Gustav ins Exil, und man durfte verfolgen, dass er zu einem verbitterten Mann heranwuchs. Erst nach einigen Szenario's durfte man dann den zweiten Hauptcharakter, Will, kennen lernen. Es ist also bestimmt nicht zu viel gesagt, wenn man Gustav als den Protagonisten des Spiels bezeichnet.
Der letzte "richtige" Kampf
Später hilft man ihm dann dabei, durch politisches Geschick und Kraft mehr Einfluss zu gewinnen, und schließlich seinen Anspruch auf den Thron geltend zu machen. Selbst eine Versöhnung mit der Familie (nach den Toden des Vaters und der Mutter) war drinnen, und alles hätte Friede, Freude, Eierkuchen werden können.
Als Gustavs Bruder sich in ein Monster verwandelte, dachte ich eigentlich, meine Aufgabe wäre es nun, Rache zu üben an den Unholden, die daran Schuld sind. Ich nahm auch an, dass man irgendwann am Ende gegen den eigenen Bruder in Monsterform auch antreten müssen würde, um diesen von seinem schrecklichen Dasein zu befreien. Nun, das muss jetzt wohl jemand anderes machen.

Die chronologische Reihenfolge der Szenarien sah es vor, dass ich ein paar Episoden mit Gustav spielen würde, und das war mir nur ganz recht nach einem ewig langen Part mit Will, der mich schon leicht genervt hatte. Wirklich gespielt habe ich Gustav allerdings bloß in diesem Will-Szenario, von dem ich im letzten Eintrag gesprochen habe.
Danach kam eine Geschichte von einem Attentäter, den Gustav rettete, und ein Flashback von Nebelstern, dem Befehlshaber der Armee, der seinem König von vergangenen Ereignissen erzählte. Hier wurde übrigens auch offenbart, dass Narziss, ein Kerl, der bisher nur bei Will aufgetaucht war, und den ich sehr mochte, den Kommandanten kannte - wieder eine Überschneidung der Szenarien. Ich bin ziemlich überrascht, wie sich das Ganze jetzt doch noch verdichtet hat, nachdem beide Handlungsstränge bisher sehr stark getrennt waren.
Wie auch immer, selbst im letzten Szenario, das ich heute gespielt habe, konnte man nicht mehr mit Gustav kämpfen. Einer seiner Stützpunkte wurde überfallen, und er und der Attentäter mussten die Sache ausbaden.
Ich kämpfte also mit diesem Meuchelmörder namens Johann, und es war gleich klar, dass dessen Position aussichtslos war. Es schien erst, als wäre Gustav indessen geflohen, aber am Morgen nach der Schlacht wurde die Wahrheit offenbart: Das Schwert von Gustav steckte in der Erde, beschienen von Sonnenstrahlen, die gerade durch die Wolkendecke traten.


Joa, lassen wir den Hauptcharakter nach der Hälfte des Spiels sterben. Heilige Scheiße.

Gustav ist also definitiv tot (zumindest wird im nächsten Szenario sein Nachfolger für den Thron ernannt, und soweit ich jetzt informiert bin, war's das auch wirklich mit ihm), und ich frage mich, was in "seinen" nächsten Episoden passieren wird. Was interessierts mich denn, was mit dem Land oder den Städten passiert, wenn mein Protagonist nicht mehr da ist?
Und das gerade als ich anfing, ihn wirklich zu schätzen. Die Kämpfe mit ihm im Will-Szenario waren wirklich sehr cool, und ich hatte auch schon vorher ziemlich Respekt vor seinen politischen Fähigkeiten. Und vor allem, ich sags nochmal wie gestern: Sein Umhang sah so cool aus. ;__;

Alter, welches RPG lässt den Mainchar sterben? Aber eigentlich fand ichs weniger traurig als abgefahren.

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