Mittwoch, 11. April 2012

Pokemon FR/BG #1 - Intensives Erlebnis

Wie ich vor geraumer Zeit einmal erwähnt habe, habe ich mit meinem Freund Pokemon Saphir angefangen, das wir nur gemeinsam spielen wollten. Er war nun über Ostern eine ganze Weile bei mir, und eigentlich hätte das erhebliche Fortschritte bringen sollen. Leider(?) wurden wir aber ein wenig abgelenkt, weil ich mir unbedingt einmal eine andere Pokemon-Edition ansehen wollte, die mir bis dahin relativ unbekannt war: Pokemon LeafGreen, quasi das Remake der Blauen Edition.
Schnell hatte es uns mitgerissen, so dass unsere Tage darin bestanden, wieder einmal Kanto zu bereisen, statt in Hoenn unser Unwesen zu treiben.
Die Motivation für das Remake der ersten Generation war so hoch, dass wir es innerhalb von ein paar Tagen geschafft hatten, den Champ zu besiegen und in die Ruhmeshalle aufgenommen zu werden. Außerdem ist etwas passiert, das ich bisher bei noch keinem vollendeten Pokemon-Spiel erfahren hatte: Ich hatte tatsächlich Lust, nach dem Sieg gegen alle Top 4 noch weiter zu spielen.

Es hat mich ziemlich überrascht, wie viel Spaß das Spielen gemacht hat. Erstmals habe ich mich getraut, mit dem Feuer-Starter, also Glumanda anzufangen (während ich sonst meist den Wasser-Starter hatte, egal in welcher Edition). Mein Freund hatte Bisasam, auf das ich neidisch war, weil ich finde, dass es das beste Anfangspokemon überhaupt ist. Weil es das niedlichste ist. =D
Wie auch immer, während des Spielens hatte sich nicht nur herauskristallisiert, dass wir viel Lust auf Entdeckungen hatten, sondern auch sehr wählerisch in der Wahl unseres Teams waren.
Ich hatte mir noch vor dem ersten Orden ein Pikachu und ein Menki organisiert, außerdem ein Raupy, das eigentlich zu einem Smettbo hätte werden sollen. Allerdings ging einer unserer Speicherstände verloren, woraufhin ich keine Lust mehr hatte, das Raupy erst mühsam zu einem Safcon zu entwickeln, und mit dem dann ewig lang die Gegner an zu Härtnern, bis sich endlich der Schmetterling aus dem Kokon trauen würde.
Bis zur ersten Arena hatte ich fünf Pokemon gefangen, und drei davon hatte ich bei mir. Meinem Freund ging es ähnlich, und wir waren schon wirklich weit vorangeschritten, bis wir tatsächlich unser Team aus 6 Pokemon hatten.

Vor allem nach dem dritten Orden, wo man längere Zeit anderes Zeug macht, als in Arenen zu kämpfen, hatten wir dadurch die Sorge, die Level unserer Pokemon könnten die 30 überschreiten, was in dem Fall bedeutet hätte, dass sie uns nicht mehr gehorcht hätten. Einerseits ist also die Methode, wenige Pokemon mit sich zu führen, eine gute Taktik, um schnell höhere Level zu erreichen, und sich das Trainer-Leben erheblich zu erleichtern. Andererseits stellte es uns irgendwann vor das noch nie da gewesene Problem (weil wir auf dieser Art beide noch nicht gespielt hatten), auf die Erfahrungsstufe auch penibel achten zu müssen. Das war eigentlich ein gar nicht so schlechtes Gefühl, wo ich doch sonst quasi immer unterlevelt bin. ;)
Jedenfalls waren wir schließlich irgendwo vor Fuchsania City, als ich mein sechstes Pokemon gefangen habe. Mein Team bestand da gerade aus Glutexo (,das immer meine "Geheim"waffe gegen alles Mögliche war), Sandamer (wie schon in Gold hatte es sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als wertvoller Kämpfer erwiesen), Aquana (heilige Scheiße, das war die beste Entscheidung für ein Wasserpokemon, die ich treffen konnte), Menki (ich habe erstmals erkannt, wie verdammt nützlich ein Kampfpokemon sein kann) und Pikachu (das hat mit Abstand am wenigsten ausgehalten).
Das sechste Mitglied dieses wohlweislich ausgesuchten Teams sollte Bluzuk werden. Ich liebe Bluzuk, hatte noch nie eines, und es wird irgendwann zu einem Badass-Psycho-Attacken-Benutzer Omot.
Ich war echt glücklich, denn ich hatte das Gefühl, eine wirklich perfekte Truppe mit mir rumzuschleppen. Also, perfekt für mich, mit genug Anteilen an Niedlichkeit und so. :D
Später habe ich Pikachu dann noch zum Raichu gemacht, und gegen Ende überhaupt gegen Zapdos getauscht, da es nach einem Puster von irgendjemandem (ja, selbst gegen Typen, die schwach gegen Elektro sind) kampfunfähig war.

Vor dem Kampf gegen die Top 4 mussten mein Freund und ich dann noch ein paar andere Pokemon fangen, um an ein paar Zusatzitems zu kommen - den EP-Teiler, für den man 50 verschiedene Pokedexeinträge haben muss, konnten wir uns tatsächlich erst irgendwann nach der Siegesstraße mit zusätzlichem Aufwand holen. Aber ich mochte diese Spielweise, weil man mit dem Team zusammen viel erlebt hat, zusammen gewachsen ist und richtig Bezug zu allen Pokemon hatte.
Auf dem Indigo Plateau trat ich dann mit Glurak, Zapdos, Aquana, Omot, Rasaff und Sandamer gegen die letzten 5 Trainer an.
Es war gar nicht einfach, beim ersten Versuch wurde ich schon vom zweiten der Top 4, Bruno, weggeblasen. Auch beim zweiten Anlauf wäre das beinahe schief gegangen, es ging sich dann aber knapp aus, und schließlich wurde auch der Rivale, der bei mir übrigens Svend hieß, geschlagen. Es war alles andere als ein Spaziergang, aber es war ein schönes Gefühl, mit Glück und Taktik harte Kämpfe für sich zu entscheiden, und in die Ruhmeshalle aufgenommen zu werden.
Pokemon Perl hätte sowas beim zweiten Anlauf nie zugelassen. ;0
Meinem Freund ging es übrigens ziemlich ähnlich, er schaffte es auch im zweiten Anlauf. Falls es jemanden interessiert, sein Team bestand aus Bisaflor, Zapdos, Arktos, Dragonir (in der Spielhalle mühsam gewonnen =D), Georok und Aquana.

Natürlich trägt die Tatsache, dass ich es mit einer zweiten Person parallel am selben Bildschirm gespielt habe, zu meiner unglaublichen Begeisterung für das Spiel sehr viel bei, aber dieser positive Umstand war ja auch bei der Saphir Edition gegeben, bei der wir nur schleppend voran kommen. Was mir so gefallen hat, war vor allem das Gefühl, eine Welt entdecken zu können. Obwohl ich die eigentlich schon kannte. Bei den anderen Spielen, die ich in letzter Zeit so in der Pokemon-Reihe bestritten habe, hat mich das Drumherum selten interessiert.
In der Spielhalle haben wir viel Zeit verbracht.
Meist war für mich das Ziel, die 8 Orden zu bekommen und die Top 4 + Champ zu besiegen. In Gold war mir vor allem das Team Rocket lästig, das mich so oft von meinem Weg abkommen ließ. In Blattgrün war das komplett anders. Ich hatte oft den Eindruck, die Orden wären nur schmuckes Beiwerk zu einem spannenden Abenteuer. Es gab immer so viel mehr zu tun, als zu trainieren und die Arenaleiter zu bezwingen, und ich habe das überraschenderweise genossen. Ich weiß nicht, ob es an der Nostalgie liegt, und dass mich die ursprüngliche Geschichte mehr interessiert, als eine Fortsetzung oder ein billiger Abklatsch (ernsthaft, ich erinnere mich kaum an Team Galaktik, die konnte ich gar nicht richtig ernst nehmen). Aber ich weiß, dass die Einfachheit dazu einen großen Teil beiträgt. Legendäre Pokemon lungern in Höhlen rum und warten, bis ich sie finde. Es gibt auch nur drei davon, bzw. vier, wenn man nach den Top 4 noch weiter spielt. Es gibt klare Hinweise auf Mewtu, und es ist nichts Verwirrendes an dessen Entstehung (während ich zum Beispiel jetzt schon wieder vergessen habe, was Dialga und Palkia in Sinnoh gemacht haben und wer die überhaupt sein sollen). Entwicklungen sind einfach zu verstehen, und man muss nicht den 31. Entwicklungsstein in irgendeinem Winkel der Welt finden, ausrüsten und mit irgendjemandem tauschen, um eine Entwicklung herbeizuführen.
Also, ich mag viele neue Ideen in den neueren Spielen, aber alles in allem ist das so viel, dass ich es einfach nicht in meinem Gedächtnis speichern kann. Die erste Generation ist aber so einfach und klar zu verstehen, dass ich mich damit auskennen kann, ist aber vielseitig genug, um nicht zu langweilig und simpel zu sein. Das bevorzuge ich deutlich.

Ich fühle mich in der Welt von Kanto einfach wohl, sie ist vertraut und hat Atmosphäre, während mir alles andere immer ein bisschen wie ein billiger Abklatsch vorgekommen ist. Nur Pokemon Gold würde ich noch als vergleichbar dicht einordnen, auch wenn ich dort ebenso vor allem auf Ordensjagd war. Auf SoulSilver freue ich mich jetzt dafür umso mehr, weil Blattgrün nicht nur meine Erinnerungen aufgefrischt hat, sondern mir auch endlich wieder gezeigt hat, was für ein großes Abenteuer ein Pokemon-Spiel eigentlich sein kann.

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