Mittwoch, 25. April 2012

Saga Frontier II #1 - Was zur Hölle?

Wie vor Ewigkeiten angekündigt, wollte ich endlich einmal wieder bei meinem Spielstand von Saga Frontier 2 weiter machen. Heute habe ich mich tatsächlich dran gesetzt und bin eigentlich positiv überrascht: Ich habe wirklich Lust, eine Weile daran weiterzuspielen.

Grundsätzlich ist Saga Frontier ein recht ungewöhnliches Spiel und bestimmt nicht Jedermanns Sache. Ich bin nicht mal sicher, ob es meine Sache ist, aber offensichtlich gibt es genug Gründe für mich, es nicht aufzugeben, und ich muss zugeben, dass ich heute eigentlich genossen habe.
Schwachstellen gibt es bei diesem RPG viele, angefangen bei den unzähligen Kämpfen. Zwar sind alle Gegner auf der Karte sichtbar, aber ausweichen ist nicht immer einfach, und es gibt keine Möglichkeit zu fliehen (hin und wieder kann man Monster verscheuchen, aber das auch erst, nachdem man sie ausreichend geschwächt hat). Kontraproduktiv wirken in dem Fall auch die Dungeons - ich bin ja sowieso kein Orientierungsass, aber dort renne ich einfach nur wie wild umher und habe keine Ahnung, wo ich hin muss. Es gibt unzählige Wege und Passagen, die oft in Sackgassen führen, und man muss dann ewig weit zurück, um irgendwo anders abzubiegen. Und ich erinnere mich immer so schlecht, wo ich überhaupt hergekommen bin. :-/
Das ewige Rumgerenne und Gekämpfe stellt mich also oft auf eine harte Geduldsprobe, und da alle Kampf- und Magieaktionen auch noch ein gewisses Anwendungslimit haben, bin ich nach längerer Zeit in einem Dungeon schon ziemlich am Ende meiner Nerven. Aber wenn man dann mal am Ziel ist, freut man sich umso mehr.
 

Wie auch immer, das Kampfsystem legt dem Spieler also bestimmte Limits auf, aber wenigstens muss man nicht grinden. Es gibt keine Levels in Saga Frontier, nur Werte, die sich bei häufigem Gebrauch steigern. Das System hierbei ist gut balanciert - ich hatte noch nie das Gefühl dadurch benachteiligt zu sein und war bisher auch immer stark genug, um die Kämpfe gut zu bestehen, ohne dass die Herausforderung verloren ging.
Trotzdem verwirrt einen das ganze System manchmal in höchstem Maße. Das Ausrüsten der Charaktere mit Waffen, Rüstungen und Techniken ist furchtbar unübersichtlich, und ich habe eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, bis ich kapiert habe, wie ich Zauber einsetzen kann.

Lange, unübersichtliche Dungeons und ein verwirrendes Menü war den Entwicklern aber noch nicht genug des Chaos. Könnte ja doch einer durchschauen, und das Spiel dann in einem Zug durchrushen.
Die Geschichte wird auch möglichst verworren erzählt. Grundsätzlich gefällt sie mir sehr gut, es gibt zwei Hauptcharaktere, Gustav und Will. Zu so ziemlich jeder Zeit kann man sich entscheiden, ob man ein Szenario vom einen oder eines vom anderen spielen möchte, und erlebt so also zwei Geschichten. Die Entscheidungsfreiheit ist hierbei sehr angenehm und spannend, vor allem weil sich beide Charaktere doch recht unterschiedlich spielen. Blöd daran ist nur, dass die Chronologie ein wenig durcheinander kommt, da man auch zwischen den Jahren hin und her springen kann, wenn man zum Beispiel immer abwechselnd mit den Protagonisten spielen möchte. Ich habe mir inzwischen eine Liste mit allen Szenarien und Jahreszahlen gemacht, und spiele die Missionen nun genau in der zeitlichen Reihenfolge durch.
Mehr Probleme machen da die Charaktere. Ich merke mir Personen in Spielen eigentlich meist sehr gut, aber hier fällt es selbst mir schwer.
Es ist ja noch irgendwie verständlich, dass alle Leute in Gustavs Linie auch Gustav heißen, denn er ist immerhin ein Königssohn, wo es logisch ist, dass der Name einfach an den Erstgeborenen weitergegeben wird. Ich verstehe aber nicht, warum auch im Will-Szenario plötzlich irgendein Kerl auch Will genannt werden musste, und wenn mich nicht alles täuscht, gibt es auch mehrere Philipps irgendwo in dem riesigen Pool der Charaktere.

Ja genau, es gibt sehr viele Charaktere, die teilweise auch noch dieselben Namen haben. Aussuchen, wer in der Party ist, kann man sich eigentlich nicht, aber trotzdem wechseln die Teammitglieder wild umher. Einmal angeschlossen heißt noch lange nicht, dass man im nächsten Szenario wieder mit den gerade kennengelernten Kameraden spielt. Da sterben welche, werden krank, verwandeln sich in Monster, oder tauchen schlicht und einfach nicht mehr auf. Zum Glück kann man abwesenden Personen später trotzdem noch die Ausrüstung abnehmen - man weiß nämlich nie, ob man jemanden wieder sehen wird.
Das ist ein bisschen schade, man hat eigentlich kaum Bezug zu jemandem, weshalb man irgendwann anfängt, die Charaktere am meisten zu mögen, die einem im Kampf am nützlichsten sind. Leider habe ich auch von denen schon zwei, die ich wirklich cool fand, verloren, und nun krebse ich wieder mit neuen Nonames herum.^^ Auch die Protagonisten sind nicht besonders liebenswert, auch wenn man gewisse Handlungsweisen nachvollziehen kann ist da zu wenig, womit man sich identifizieren könnte. Ich mochte Will eigentlich immer ein bisschen lieber, aber Gustav ist in meinem aktuellen Szenario gerade so eine Kraftsau, dass ich stark am Wanken bin. Außerdem trägt er nen coolen Umhang.

Wie auch immer, das soll eigentlich keine Review werden, sondern ein Bericht der aktuellen Ereignisse. Ich habe gerade ein Will-Szenario angewählt und spiele mit Gustav, statt mit ihm. Seriously, what the fuck? =D Fand ich ziemlich amüsant.
Derzeit geht es jedenfalls darum, dass Gustav die Mörder seines Neffen sucht und nach Rache sinnt, und Will wie immer nach dem EGG, dem stärksten Anima-Quell, Ausschau hält (jaja,lauter spielspezifische Fremdwörter). Ich bin nun an dem Punkt, wo sich ihre Wege endlich einmal gekreuzt haben. Ich hatte das irgendwie gar nicht erwartet.^^" Dadurch bin ich ein bisschen gehypted, und bin sehr gespannt auf alles Weitere.

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