Montag, 16. April 2012

Pokemon G/S #3 - Trainer Rot

Seit dem letzten Blogartikel ist es ja nun keine überraschende Enthüllung mehr: Ich habe den Trainer Rot in Pokemon Gold endlich geschlagen, und das Spiel offiziell durchgespielt.
Wobei "endlich" in dem Fall eigentlich ein gar nicht so berechtigtes Wort ist, weil ich total unterlevelt war, und bloß einen riesigen Arsch voll Glück hatte.

Aber egal, dazu komme ich ja noch. Erst einmal soll erzählt werden, wie sich mein Training für diese letzte große Hürde so gestaltet hat.
Im Silberberg waren viele starke Pokemon, die für eine kurze Dauer ganz gut Erfahrungspunkte gaben. Aber wie das immer so ist mit wilden Pokemon - recht bald sind sie das Ganze nicht mehr wert.
Wie erwartet wurde mir das irgendwann zu blöd und ich fing wieder an, gegen die Top 4 anzutreten. Inzwischen waren diese absolut kein Problem mehr, und immerhin die letzten beiden und der Champ waren im Bezug auf Erfahrungspunkte noch recht ergiebig. Ampharos war schnurstracks auf Level 50, und auch die anderen zogen langsam nach.
Ich hatte während dieser Zeit noch die ganze Zeit das Traunfugil in meinem Team, das ja meine Geheimwaffe gegen Rots Psiana werden sollte. Meine kurze Motivationsspanne führte mich dann aber schließlich auf andere Wege.

Die Strudelinseln. Irgendwo links geht's zu Lugia.
Ich beschloss, Lugia zu fangen. Meinen Meisterball hatte ich schon an Ho-Oh verbraucht, also würde das nochmal ein hartes Stück Arbeit werden. Das Ding war schließlich auf Level 70 und ist ein Legendäres Pokemon, was die Fangrate noch weiter senkt.
Wie auch immer, als ich es endlich schaffte, den richtigen Weg durch die Strudelinseln zu finden (ich brauchte dazu tatsächlich ein Youtube-Video, das mir genau zeigte, wohin ich gehen muss - ich und meine Orientierung...), stellte mich das Lugia vor eine harte Geduldsprobe. Ich hatte Impergator zum Kämpfen auserkoren, weil er wahrscheinlich als einziges die Hydropumpe von Lugia überleben konnte.
Begonnen hatte ich mit Ampharos, das es zumindest schaffte, das gegnerische Pokemon zu paralysieren, viel mehr brachte es aber tatsächlich nicht zustande.
Eine ganze Weile später hatte ich das Lugia neben der Paralyse auch auf ca. 3% Leben runtergehauen, allerdings blieben alle Versuche mit Hyperbällen trotzdem fruchtlos. Das Problem war, dass Impergator mit "Zertrümmerer" so wenig Schaden machte, dass ich zwei brauchte, um das Legendäre Pokemon auf ca. 1% Leben zu bringen, und hiermit konnte ich mir nicht sicher sein, ob es zwei Runden überhaupt noch überstehen würde.
Glücklicherweise ging sich das aber dann tatsächlich ganz gut aus, und auch der erste Fangversuch funktionierte. Und damit hatte ich nicht nur Lugia, sondern setzte auch den wichtigsten Schritt für den zukünftigen Kampf mit Rot. Auch wenn ich da natürlich noch nichts davon wusste.

Weil ich ein ungeduldiges Balg bin, habe ich dann aus Spaß einmal Rot versucht. Ich dachte, der gibt mir dann wenigstens ordentlich Erfahrungspunkte, wenn ich es wenigstens gegen ein Pokemon schaffe.
Ich hatte das Lugia dabei, das Ho-Oh aber nicht, war also nicht einmal mit einem ordentlichen Team in dem Kampf. Das Pikachu von Rot, das auf Level 81 ist, wurde aber dennoch von Sandamer in den Boden gerammt. Meine Güte, Pikachu hält ja echt gar nichts aus. Nach zwei Schauflern war es Geschichte, und das, obwohl ich 30 Level unter dem Ding war! Dafür gab es aber auch erstaunlich wenig Erfahrungspunkte und hat mir im Endeffekt nichts gebracht.
Ich schaffte es dann noch, Bisaflor und Psiana zu schlagen, ging aber gegen das Turtok unter.
Der Kampf hatte mir jedoch einige Erkentnisse gebracht: Ich brauchte das Traunfugil gar nicht, weil Lugia gegen Psiana gut genug war, dafür musste ich aber das Ho-Oh unbedingt mitnehmen, weil Bisaflor mir ohne Feuerattacken dann doch recht viel Probleme beschert hatte. Ampharos musste noch ein wenig stärker werden, denn seine Attacken richteten gegen das Turtok trotz Schwäche nicht besonders viel aus. Am wichtigsten war aber, dass ich mal eben Rots halbes Team besiegt hatte, ohne überhaupt ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass ich da irgendwas reißen könnte. Durch Lugia hatten sich plötzlich ganz neue Chancen aufgetan.

Der Plan war also, in Top 4-Kämpfen das Ampharos ein wenig zu stärken, und den alles entscheidenden Kampf dann gleich noch einmal zu versuchen.
Bis auf Lugia war mein Team auf Level 50-53, was ja eigentlich hoffnungslos erscheint. In dieser älteren Generation ist es allerdings möglich, die Typen und Attacken so auszunutzen, dass selbst das machbar ist - auch wenn man eine gehörige Portion Glück benötigt.

Ich stürzte mich also mit Sandamer in den Kampf gegen Pikachu. Wie schon beim ersten Mal war das ziemlich schnell vorbei. Als nächstes wurde Bisaflor in den Kampf gerufen, das mit Ho-Oh auch wirklich absolut kein Problem darstellte. Danach folgte Turtok, das die erste, große Hürde sein sollte. Sein erster und größter Fehler war der Einsatz der Attacke "Regentanz". Zwar werden Wasserattacken dadurch verstärkt, aber meine Elektroattacken treffen auch besser, außerdem hatte Turtok damit eine Runde verschenkt, die ich gut gebrauchen konnte. Schließlich zog ein "Surfer" von ihm meinem Ampharos ungefähr dreiviertel der Leben ab.
Ich konnte also gleich voll loslegen, und machte mit "Donnerschlag" dann einigermaßen guten Schaden. Trotz Typenvorteil brauchte ich aber dennoch vier solcher Attacken, um Turtok in die Schranken zu weisen. Dies stellt sich naürlich als schwieriges Unterfangen heraus, wenn da dieser übermächtige "Surfer" dauernd eingesetzt wird. Ich schaffte es aber so weit, dass am Ende ein Donnerschlag gereicht hätte, um Turtok zu besiegen, und ich wusste, dass alle anderen meiner Pokemon weniger Chancen hatten, hier siegreich zu sein. Ich versuchte, Ampharos hochzuheilen, allerdings war dies ein sinnloses Unterfangen, da ja jeder Surfer wieder denselben zerschmetternden Effekt hatte. Schließlich habe ich mich entschlossen, es einfach drauf an kommen zu lassen. Ich wählte den Donnerschlag an, und Turtok benutzte Surfer. Die Lebenspunkte von meinem Elektropokemon gingen gegen Null, doch plötzlich bekam ich eine ungewöhnliche Nachricht: "Ampharos klammert sich an Fokus-Band fest."
Ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Dass ich Ampharos das Item "Fokus-Band" irgendwann einmal gegeben hatte, das zufällig bei einem vernichtenden Schlag das Pokemon mit einem KP überleben lässt, fand ich erst nach dem ganzen Kampf heraus. Dieses Ding hatte noch nie auch nur den Hauch einer Wirkung gezeigt, ich hatte komplett vergessen, dass es da ist, doch genau in dem Moment, wo es am wichtigsten war, wurde es aktiviert. Wie geil ist das denn bitte? =D

So wurde also Turtok besiegt, und Psiana folgte als Gegner. Wie schon vorhin gesagt, mit Lugia war das kein Problem. Zwei Hydropumpen hätten gereicht, mit einem Top-Trank von Rot waren es dann eben vier.
Doch die größte Herausforderung stand mir unmittelbar bevor: Relaxo. Ich habe es schon im Spielverlauf gehasst, und war auch diesmal total unvorbereitet. Die letzte Hydropumpe von Lugia kratzte das dicke Pokemon gerade mal ein wenig an, und mit der "Erholung" von Relaxo sah das alles ziemlich aussichtslos aus.
Ich erinnerte mich allerdings an die Taktik, auf die mein Freund mich beim letzten Relaxo-Kampf gebracht hatte, und setzte nun Sarzenia ein. "Schlafpuder" funktionierte sofort, und überraschenderweise verdammt gut. Ich tauschte mein Pflanzenpokemon gegen Ho-Oh aus, weil dies nun die stärksten Attacken übrig hatte - Läuterfeuer und Flammenwurf.
Relaxo schlief bestimmt fünf oder sechs Runden lang, und trotzdem hatte es noch so viele Lebenspunkte, dass ich es mit einer Attacke nicht besiegen hätte können.
Ho-Oh hatte vielleicht noch vier AP insgesamt (bei den starken Attacken), und hätte das Relaxo nach dem Aufwachen nur ein Mal Erholung gemacht, wäre der Kampf verloren gewesen. Das dumme Ding machte aber tatsächlich zwei Bodyslams nacheinander, und es gab auch keinen Trank von Rot, was natürlich auch zu meinen Befürchtungen gezählt hatte. Ich hatte also einerseits mit dem Schlafpuder, andererseits mit der Erholung wirklich, wirklich Glück, und ich konnte es kaum fassen, als das Relaxo besiegt war.
Die letzte Hürde zum Sieg würde schließlich nur mehr Glurak sein, und ich wusste einfach, dass Impergator das schaffen würde. Lässig ließ ich es dann zwei Surfer aus dem Ärmel schütteln, womit die Sache erledigt war.
Und plötzlich hatte ich Rot geschlagen. Mit Pokemon, die hauptsächlich 25-30 Level unter seinen waren. Like a Boss!

Jetzt ging das alles dann doch ziemlich schnell, und ich bin auch ein wenig traurig, dass Pokemon Gold damit für mich vorbei ist. Es ist wahrscheinlich das beste Pokemon-Spiel überhaupt, das derzeit nur von Blattgrün ein wenig in den Schatten gestellt wird. Weil ich das mit meinem Freund gespielt habe. ;)
Aber objektiv gesehen gefiel mir die Gold Edition so gut, dass ich sofort wieder von vorne anfangen könnte. Vor allem die Parallelen zur ersten Generation bescheren mir so ein leicht nostalgisches und wehmütiges Gefühl, und ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, wie es dazu kommen hätte können, dass Rot ganz einsam im Silberberg herumlungert. Dazu werde ich aber noch einen Blogeintrag machen, und bis dahin bleibt mir nichts anderes, als dieses wirklich tolle Spiel in bester Erinnerung zu behalten. Es war ein echtes Erlebnis. <3

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