Dienstag, 8. Februar 2022

Danganronpa: Trigger Happy Havoc


Für jemanden wie mich, der Mystery Visual Novels und vor allem welche mit Death Game Mechanik ziemlich gern mag ist es schon recht ungewöhnlich, dass ich Danganronpa erst jetzt in Angriff genommen habe. Aber die Erwartungen waren natürlich hoch, und bei Spielen von denen ich nur das Beste erhoffe bin ich immer recht zaghaft wenn es ums Anfangen geht. 
Auf den ersten Blick könnte man meinen das war gar nicht so gerechtfertigt, weil ich zumindest nicht heulen musste wie ein Schlosshund und ich einige Twists schon vorher vermutet hatte. Andererseits war es schon mal cool, endlich mal tatsächlich auf was draufzukommen und ich empfinde trotzdem dieses eigenartig mulmig-gute Gefühl wenn ich an das Spiel denke, was hauptsächlich wohl an den Charakteren, deren Dynamik und dem Ausgang der Geschichte liegt. 
Also vielleicht kann Danganronpa (bisher) für mich nicht meine beiden Lieblinge, die Zero Escape Reihe und Ever 17, schlagen, aber es ist trotzdem ein Titel von dem ich davon ausgehe, dass er auf meiner Game of the Year Liste landet. Und da kommen ja immerhin auch noch mehr Teile auf mich zu!
Disclaimer: Diesmal wirklich nicht weiterlesen wenn ihr das Spiel noch nicht kennt.

Ich habe mich vorher wirklich gar nicht spoilern lassen und wusste zwar, dass es schon irgendwie um ein Death Game gehen soll, aber wie das genau aussieht und ob da jetzt wirklich Leute sterben war mir gar nicht klar. Oh boy...
Man spielt einen Jungen namens Makoto, der auf die absolut beste Schule überhaupt aufgenommen wird: "Hope's Peak Academy", für die man sich nicht bewerben kann, sondern die sich selbst ihre Schüler aussucht. Nur die Besten der Besten und die größten Talente des Landes kommen dorthin, wie der "Ultimate Baseball Star" oder der "Ultimate Writer"... und halt Makoto, der als zufälliger Teilnehmer ausgelost wird und somit zum "Ultimate Lucky Student" wird. 
Als Makoto jedoch die Schule betritt verliert er irgendwie sein Bewusstsein und findet sich plötzlich zwar in dem Gebäude wieder, dieses ist jedoch nun von innen völlig abgeriegelt. Er und seine 14 (15) Mitschüler erfahren dann von einem verrückten Roboter-Bären namens Monokuma, dass sie ihr gesamtes Leben in der Schule verbringen müssen... es sei denn sie würden anfangen sich gegenseitig umzubringen. Würde es einer von ihnen schaffen einen anderen zu ermorden und dabei nicht entlarvt werden, würde dieser eine Schüler das Gebäude verlassen können. Äh... ja, klingt verrückt und das ist es auch. Hauptsächlich deshalb, weil das ganze Spiel eigentlich echt überdreht ist. Monokuma ist ein hyperaktiver "Spielleiter" und die anderen Charaktere größtenteils klischeehaft überzeichnete Individuen. Zugegeben, ein bisschen muss man sich daran gewöhnen, aber es macht schon echt Spaß. Viele Aspekte am Spiel haben mir zwar nicht so gefallen - so hat mich Monokuma oft einfach genervt, und von Toko rede ich erst gar nicht - aber irgendwie fügt sich alles in ein verrückt-stimmiges Gesamtbild ein. 

Bevor ich jetzt zu den heftigen Spoilern komme beschreibe ich noch kurz das Spielprinzip. Grundsätzlich bewegt man sich mit Makoto aus der Egoperspektive durch die Schule, durchsucht die Räume durch einfaches Anklicken von Hotspots oder spricht mit seinen Mitschülern. Zu Beginn, und auch zu Beginn eines jeden der insgesamt sechs Kapitel, versucht man so ein bisschen etwas über die Gründe und die Identität von Monokuma, und natürlich die anderen Charaktere, herauszufinden. Hier kann man auch sogenannte "Free Time Events" triggern in denen man einzelnen Personen besser kennenlernen kann. Dann geschieht immer das Unfassbare: Jemand wurde umgebracht. ;0 Während sich alle augenscheinlich versuchen zu weigern das Mörderspiel mitzuspielen herrscht von Anfang an natürlich Misstrauen unter den Leuten, da sie sich alle nicht zu kennen scheinen. Zusätzlich dazu liefert Monokuma immer wieder Motive damit jemand unbedingt die Schule verlassen will und bereit ist jemand anderen dafür zu opfern. Nach jedem dieser Morde hat man als Makoto dann Zeit Hinweise zu finden - diese werden bezeichnet als "Truth Bullets", die man dann in der dritten Gameplay-Phase verwenden kann, den "Class Trials".
Um einen Täter zu überführen hält Monokuma diese Verhandlungen - schaffen es die Charaktere am Ende den Mörder richtig zu identifizieren, wird dieser "bestraft" und alles geht weiter. Schaffen sie es nicht darf der Mörder die Schule verlassen und alle anderen werden "bestraft". Also umgebracht. Betrafen heißt immer umbringen. Auf jeden Fall werden dadurch natürlich alle dazu gezwungen an diesen Trials teilzunehmen, weil das Leben von jedem einzelnen auf dem Spiel steht. Es ist also durchaus recht früh angebracht sich ein bisschen zu fürchten - entweder dass ein beliebter Charakter ermordet wird, oder - noch schlimmer - zum fiesen Mörder geworden ist! 
Die Class Trials sind die Abschnitte im Spiel, die am meisten Aufwand von einem erfordern, denn hier gibt es tatsächlich mehr Gameplay als bei schnöden Visual Novels oder Rätsel-Spielen. 
Die Verhandlungen haben mehrere Phasen, von denen die meisten daraus bestehen, dass verschiedene Charaktere eine Aussage treffen und man mit den gesammelten "Truth Bullets" auf diese zielen und dann schießen muss, um einen Widerspruch geltend zu machen. Diese Abschnitte werden später etwas herausfordernder mit Hindernissen oder Aussagen erweitert, die als Truth Bullet neu absorbiert werden müssen - das erfordert durchaus einiges an Konzentration. Es gibt aber noch mehr Spielereien in den Class Trials. Zum Beispiel eine Art Hangman, wo man ein Wort erraten muss und die Buchstaben dafür in der richtigen Reihenfolge abschießt. Oder die Ausgeburt der Hölle, ein kleines Rhythmus-Spielchen bei dem es für mich unmöglich war nicht total in Stress zu kommen weil am Bildschirm so viel passiert.^^ 

Mir waren die Class Trials schon fast zu viel des Guten, weil ich da wirklich konzentriert dabei bleiben musste und ich halt außerdem super schlecht in Reaktionssachen bin.^^ Ich hatte manchmal tatsächlich frustrierende Momente und hätte mir die ein oder andere Verkürzung gewünscht. Vor allem, weil ein paar der Fragen, die in so einer Verhandlung geklärt werden mussten, für mich völlig eindeutige Antworten hatten und ich trotzdem aufgrund der Mechanik nicht genau kapiert habe was ich nun genau abschießen muss. ;0 Und Makoto ist zwar so krass, dass er am Ende immer auf die richtige Lösung kommt (wenn auch meist mit Hilfe von Kyoko oder Byakuya), stellt sich vorher aber immer an wie der größte Schmock, nur damit dem Spieler nicht gespoilert wird und von den Twists überrascht wird. Klappt aber nicht so gut - ich hatte eigentlich in jedem der sechs Kapitel viele Vorahnungen, die sich dann als wahr herausgestellt haben. Diese werde ich in einer Art Zusammenfassung der Kapitel nun auch mit auflisten - ein Weiterlesen setzt also entweder Kenntnisse voraus oder enthält ÜBELSTE Spoiler, dlle die das Spiel nicht kennen sollten aber bitte eh nicht bis hierher gelesen haben.

Kapitel 1:

Dafür, dass man noch gar nicht soo viel von allem gesehen hat sterben hier eigentlich gleich mal einen Haufen Leute, über die man zu dem Zeitpunkt irgendwie viel zu wenig weiß. Doof fand ich davon eigentlich nur Junko, bei den beiden anderen hielt sich mein Schock in Grenzen.^^
Okay, hier dürften eh alle westlichen Spieler sofort gewusst haben, dass Leon der Mörder ist, weil die Nachricht von Sayaka an der Wand einfach zu eindeutig war, und dann kann man sich gedanklich schon von ihm verabschieden. Überraschend war daran aber trotzdem noch einiges, zum Beispiel dass Sayaka eigentlich der ursprüngliche Aggressor war. Und überhaupt, dass sie als erstes "richtiges Mordopfer" gestorben ist - ich war richtig zufrieden damit weil ich vorher die Sorge hatte sie würde jetzt dauernd an Makotos Backe hängen. Das erste Free-Time-Event muss man schließlich mit ihr machen und die Kuh verpflichtet einen ja gleich auch noch zu allem Möglichen. Das war mir instant zu viel der Nähe, dankeschön. Also ja, ich war froh, dass sie das erste Opfer war. Um Leon als Mörder tat es mir jetzt auch nicht soo leid, auch wenn ich glaube dass er auf irgendeine verquere Art und Weise leichtes Love Interest Potenzial bei mir gehabt hätte. Oh Gott. xD 
Für mich verlief also alles glimpflich und ich dachte mir die Kleinigkeit mit Leons Namen kann man dem allerersten Fall ja wohl verzeihen - es hatte alles ja auch noch einen gewissen Tutorial-Charakter wo mans noch nicht so eng sehen musste dass etwas offensichtlich ist. Ich hatte eh zu tun mit der ersten Class Trial überhaupt zurecht zu kommen. xD (Fun Fact: Diese habe ich dann später locker ohne Schaden zu nehmen geschafft, ich wusste ja nicht wie einfach es da eigentlich noch war...!^^)


Kapitel 2:


Inzwischen hatte ich mich für zwei Personen für meine Free-Time Events entschieden: Sakura und Mondo. Sakura weil BEST CHARACTER EVER und Mondo weil ich auch einen Kerl näher kennen lernen wollte und ich herausfinden wollte, was hinter seiner Fassade steckt. Ihn hatte ich dann auch als erstes als "Freund" gewonnen - direkt bevor der Mord halt dann passiert ist. :')
Erstens, ich war sehr traurig, dass es Chihiro getroffen hatte, weil sie schon in die enge Auswahl derer gekommen war, die ich nach Mondo kennen lernen wollte. Oder er halt. Denn zweitens, ich wusste auch von Anfang des Kapitels an, dass Chihiro eigentlich ein Junge ist. Und als dann plötzlich Toko sich komisch verhielt und der Tatort so auffällig aussah wusste ich auch gleich, dass sie eine zweite Persönlichkeit namens Genocide Jack haben muss. Beides so direkt hintereinander hat mich ein bisschen enttäuscht, weil ich mir einiges davon echt gerne subtiler gewünscht hätte, aber naja. Rückwirkend gesehen konnte ich da eigentlich noch froh sein, weil ich bei Chihiros Mordfall am allerwenigsten draufgekommen bin, wer ihn auf dem Gewissen hat. Ich gebe die Schuld dafür Byakuya, der den Tatort manipuliert hat. Übrigens eine Frechheit, vor allem weil ihm nachher trotzdem keiner ausreichend Misstrauen entgegen bringt, aber anderen wegen viel unwichtigeren Sachen schon... aber ich versuche mich nicht darüber aufzuregen. 
Der Fall hat mich nämlich, mag er auch ein bisschen blödsinnig aufgebaut worden sein, emotional doch sehr mitgenommen. Weil halt mein bestester Freund Mondo plötzlich ein Mörder war und ich das nicht erwartet hatte. Kurz zuvor hatte ich noch Angst, dass es ihn nach der ganzen Sache mit Taka als Opfer trifft, haha! T__T Ohne ihn und Chihiro hat mir auch direkt sehr viel gefehlt, weil sie halt definitiv zu meinen Lieblingscharakteren gehören - auch jetzt noch.
Getröstet hat mich dann nur ein Bild von den beiden mit Leon, das nach Friede, Freude, Eierkuchen aussah und aus der Schule zu stammen schien. Ich hatte erst mal gehofft das würde bedeuten, dass sie irgendwie, irgendwo, durch irgendeine hanebüchene Plottwist-Megabombe noch leben würden. 


Kapitel 3:


Der Grund, warum sich Chihiro trotz weniger Interaktion mit mir ziemlich gut als Lieblingscharakter halten konnte ist genau genommen vorrangig erst mal Alter Ego - das Programm, das Chihiro den Charakteren hinterlassen hat und das quasi ein eigenes Bewusstsein hat. Erstmals hat man ein bisschen Hoffnung tatsächlich mal etwas zu erreichen statt immer nur nach Monokumas Pfeife zu tanzen! 
Naja, das war aber vermutlich auch das Beste am ganzen Kapitel, weil alles dann sehr, sehr schnell bergab ging. Es fallen viele Charaktere auf einmal weg, weil zwei umgebracht werden, einer ja auch ein Täter sein muss (mark my words) und am Ende sogar noch rauskommt, dass Sakura höchstwahrscheinlich ein Spitzel vom Mastermind ist (oder halt war, sie wird dabei gehört wie sie sich ab jetzt nicht mehr erpressen lassen will und damit aufhört). Das wäre alles noch härterer Tobak gewesen wenn ich nicht diesmal beim Mordfall so ziemlich alles von vornherein gewusst hätte und so wenigstens abschätzen konnte was auf mich zukommt. Celeste hat sich die ganze Zeit irgendwie komisch verhalten - sehr investiert, was für sie ungewöhnlich war - und ich fand ohnehin sofort verdächtig, dass ein augenscheinlicher Täter zwei Opfer mit dem Leben davonkommen lässt. Das waren nun mal Celeste und Hifumi, und da hatte ich die gleich schon misstrauisch ins Auge gefasst. Als dann noch das mit den abgewischten Brillengläsern entdeckt wurde war mir sofort klar, dass Hifumi Celeste geholfen hatte Taka umzubringen und er daraufhin von ihr noch getötet wurde. Und ehrlich, viel mehr gab es da auch nicht herauszufinden. Um Taka tats mir schon echt leid, aber nur um den ursprünglichen und nicht unbedingt um den, in den er sich nach Mondos Tod verwandelt hatte.
Aber immerhin, Celestias Hinrichtung fand ich ästhetisch am schönsten.^^


Kapitel 4:


Ich fand es ehrlich gesagt extrem unlogisch und ärgerlich, dass Makoto Sakura um ein Gespräch bittet und sie ihn auf den nächsten Tag vertröstet, was für ihn okay ist. Ich meine, würde ich mit ihr darüber sprechen wollen dass sie eventuell ein Verräter ist würde ich definitiv nicht warten, egal was sie sagt. 
Natürlich wurde das dann dazu genutzt, dass die anderen übrig gebliebenen Vollpfosten das von Monokuma erfahren haben und außer Kyoko und Hina alle ENTSETZT waren, obwohl Monokuma das Geheimnis ja genau aus dem Grund veraten hat, weil Sakura eben die "Zusammenarbeit" (die eh nie irgendwelche Auswirkungen hatte) eh schon beendet hatte. DAS IST JA SCHLIMMER ALS DAMALS WO BYAKUYA DEN TATORT MANIPULIERT HAT. 
Naja, und dann starb natürlich auch noch Sakura, was ungefähr das Schlimmste war was ich mir vorstellen konnte und übrig blieben fast nur noch furchtbare Leute. Nichts gegen Hina, und sie hatte hier in diesem Kapitel echt ihre Sternstunde, aber ohne Sakura ist sie halt doch oft farblos. Und ansonsten gab es dann nur noch Byakuya, der sich hier besonders hassenswert verhalten hat, Toko, die in jeder ihrer zwei Persönlichkeiten der Schlechteste Charakter aller Zeiten ist und der dumme Hiro. Spoiler: Die Trottel bleiben auch alle bis zum Ende am Leben und sollen die einzigen Überlebenden dieser "ultimativen" Auswahl sein. @_@ 
Äh, wo war ich? Ahja, Sakuras Mord. Oder Selbstmord. Ich habe wieder sofort auf genau das getippt, dachte mir aber, dass das ja eigentlich geschummelt sein muss. Monokuma kann uns doch keinen Täter suchen lassen, den es nicht gibt. Doch, kann er. I call Bullshit, aber okay.
Richtig gut fand ich das alles trotzdem. Es war einfach sehr emotional und alles was Sakura in ihren letzten Stunden getan hat war einfach so toll und menschlich und gut. Und ich fand Hina so, so cool wie sie in Kauf genommen hätte, dass einfach alle sterben wenn niemand draufkommt, dass es um Selbstmord geht, und das sogar forcieren wollte. "Wir haben sie alle ermordet!!!" Hach. <3 Damit hatte sie mein Herz echt endgültig erobert, auch wenn sie als eigenständiger Charakter nicht ganz so hell glänzen kann (ihre Free Time Events fand ich leider fast mit die schlechtesten von allen :-/). 


Kapitel 5:


Obwohl wir die seltsamste Charakter-Konstellation aller Zeiten hatten, habe ich mich auch lange gefragt wer jetzt bitte noch jemanden umbringen soll. Irgendwie hatte das Spiel es geschafft mir glaubhaft zu vermitteln, dass Makoto, Kyoko, Hina, Byakuya, Toko und Hiro keinen Mord begehen würden und wir das letzte Grüppchen gegen den Rest der Welt waren. Zumindest bis Kyoko endlich damit herausrückte, dass sie gar nicht so genau wusste wer sie war, oder zumindest welcher "Ultimate" sie sei (Spoiler: Ja, nach Kapitel 1 war auch mein Verdacht "Detective") und ihr Gedächtnis verloren hatte. Wieder waren alle ENTSETZT und das Misstrauen ergriff erneut die Runde! DAS IST JA SCHLIMMER ALS DAMALS WO BYAKUYA DEN TATORT MANIPULIERT HAT! ...eh? 
Wie auch immer, umgebracht wurde natürlich dann doch noch jemand, diesmal aber die mysteriöse sechzehnte Schülerin (namens Mukuro), die schon ein paar Mal angeteasert worden war und die ich Dummbatz ehrlich gesagt schon im zweiten Kapitel erwartet hatte. Lebend. xD 
Auf jeden Fall war da irgendwie schon klar, dass da irgendetwas nicht stimmte, weshalb ich mich gar nicht so recht bemühte einen Täter ausfindig zu machen. Ich rechnete am ehesten damit, dass Kyoko dran glauben würde, aber wenn man DAS macht bekommt man ein lustiges alternatives Ende, in dem Hina als einzig überlebende Frau (was auch immer genau mit Toko passiert ist) die Geburtsmaschine der anderen drei Männer wird. xD Das fand ich schon ziemlich verstörend - mehr als das meiste andere in diesem Spiel. Aber auch ziemlich cool. :'D 
Und tatsächlich durchbricht das Spiel hier erstmals so richtig die Regeln - Makoto wird dann für den richtigen Spielverlauf beim Class Trial verurteilt und ich hatte eigentlich irgendeine übernatürliche Deus Ex Machina erwartet, die ihn rettet. Ich dachte sogar dass er vielleicht irgendwohin kommt und die anderen "Verstorbenen" trifft, weil alles nur ein riesiger Schwindel ist... oder so. 
Die Wahrheit war dann für diesen Moment eigentlich schöner, denn Alter Ego rettete Makoto ganz ohne übernatürlichen Scheiß, aber weil sowieso das ganze Class Trial ein Betrug war konnte die Geschichte mit den anderen Überlebenden und Makoto noch weitergehen. 


Kapitel 6:


Ich mache es jetzt relativ kurz, da man in diesem Kapitel eigentlich nur noch eine "Investigation" hat und ein abschließendes Class Trial. Bei dieser ersten Phase ist mir vorrangig eines aufgefallen: Im Bio-Lab, das als Leichenhalle fungiert waren nur 9 Kammern belegt, wir hatten aber eigentlich 10 Leichen. Ich war mir also nun sicher, dass der Mastermind jemand sein musste, der augenscheinlich schon gestorben war. Da man aber davon ausging, dass Mukuro diesem Mastermind bisher geholfen hatte, waren trotzdem noch fast alle Toten im Rennen. Zumindest bis Makoto ein Bild fand, diesmal von der ganzen Klasse - inzwischen hatte mich mich durchaus damit abgefunden, dass es offensichtlich ein Schulleben vor dem Spiel gegeben haben musste, an das sich halt niemand erinnert - und auf dem war das Gesicht von Junko ganz komisch verdeckt. Ich speicherte mir das als Hintergrundwissen für später, und sobald beim Class Trial ganz am Anfang alle die Gruppenbilder herzeigten, die jeder von ihnen gefunden hatte, war ich mir ganz sicher, dass Junko der Mastermind ist. Denn auf keinem Foto war ihr Gesicht zu sehen. Immerhin, ich konnte mir nicht erklären was mit ihrem Gesicht sein sollte und hatte deshalb nicht vorausgesehen, dass Mukuro sie am Anfang verkörpert hat. Ich verstehe diesen Tausch auch nicht genau, außer unter der Voraussetzung dass Junko so oder so geplant hat Mukuro gleich mal zu töten - weil was hätte es gemacht selbst Junko zu sein oder diese einfach wegzulassen wenn sich eh keiner der Charaktere an die Konstellation der ganzen Klasse erinnern konnte? Aber augenscheinlich war das nicht direkt so von der echten Junko geplant, die sich darüber aufgeregt hat, dass Mukuro sie wirklich schlecht verkörperte. ?
Naja, die zweite Sache, die mir auch schon ziemlich klar geworden war war diese "Katastrophe", die offensichtlich auf der ganzen Welt stattgefunden haben musste und den ursprünglichen Direktor der Schule dazu bewegt hatte, Hope's Peak zu einer Art Refugium für die talentiertesten Schüler zu machen, um sie zu schützen und aus ihren Bindungen vielleicht wieder ordentliche Generationen von Menschen hervorzubringen. Dieser Satz war jetzt echt komplizierter als nötig. :0 
Was ich aber definitiv nicht vorausgesehen hatte war, dass das augenscheinlich schon alles war....


Ich ging bis ganz zum Schluss wirklich davon aus, dass die gestorbenen Charaktere am Ende wieder am Leben sein werden. Irgendeine abgedrehte Sache musste doch hier abgehen - wo sind meine Paralleluniversen, Zeitliniensprünge und Klone? Nirgends!! DAS IST JA NOCH SCHLIMMER ALS DAMALS WO BYAKUYA - ok, beruhige dich. 
Also ich war echt deprimiert. Als Junko erzählt hat, dass sie von Anfang an Teil der Hoffnung für diese Gruppe an Schülern war, und sie ebenfalls von Anfang an der VERRÄTER war, der den Despair von draußen mit brachte (an dem sie auch mit Schuld war), ist mir beinahe das Herz gebrochen. Die Realisation, dass sie alle Freunde gewesen waren, was von ihr nur gespielt war, und sich der Rest wirklich und wahrhaftig aufgrund ihrer Machenschaften gegenseitig umgebracht hat, hat mich echt tief getroffen. Und dann endet das Spiel auch noch so, dass mir weder widerlegt noch bestätigt wird, dass die Außenwelt wirklich untergangen ist. Ich weiß natürlich, dass es weitere Spiele gibt, aber die haben ja lauter neue Charaktere. Selbst wenn ich mehr herausfinden werde ist es nicht mehr in diesem Rahmen, nicht mehr mit diesen Idioten, die ich teilweise so lieb gewonnen habe, und nicht mehr in einer Welt, in der ich aktuell gerade Sakura, Mondo oder Taka betrauere.
Bei Zero Escape ist es ja auch so - übergreifend erfahren wir viele, viele Dinge, die aber trotzdem nicht mehr das Gefühl vom ersten Teil zurückbringen können. Daher bin ich selbst mit Aussicht auf einen Lichtblick trotzdem sehr deprimiert über das Ende. Bei MIR hatte Junko auf jeden Fall Erfolg, ICH habe wenig Hoffnungen. ;0 Aber das alles ist natürlich ein positiver Punkt für das Spiel, weil es mich trotz all meinem Gemecker und all meiner Klugscheißerei einfach emotional abgeholt hat. Ich merke auch jetzt schon, dass ich wehmütig zurückblicke und das hier - als erstes Spiel dieser Reihe - wieder so einen nostalgisch-besonderen Platz in meinem Herzen behalten wird. Die Nachfolger könnten natürlich trotzdem die besseren Spiele sein, aber naja, sie werden zumindest keine Sakura haben. :'( 

Und damit komme ich noch zur obligatorischen Auflistung der Charaktere! o/ Ich muss dazu sagen, dass ich den School Mode - also den mordlosen Modus nach dem Hauptspiel - einmal durchgespielt habe und dabei alle Report Cards aller Charaktere geholt habe. Das heißt, ich habe mit jedem Einzelgespräche geführt. Der Modus war mir allerdings zu blöd als dass ich auch noch die extra Enden von allen freigeschaltet hätte - diese kenne ich also nicht. Was ich mir so auf Youtube angesehen habe sind manche davon eine Bereicherung (Sakura, again) und andere nicht so, also nehme ich einfach mal an, dass meine Meinung über die Charaktere dadurch nicht mehr besonders anders werden würde. Es ist eh so schon schwer genug. ;0

1. Sakura Ogami, Ultimate Martial Artist
2. Kyoko Kirigiri, Ultimate Detective 
3. Chihiro Fujisaki, Ultimate Programmer, sowie Alter Ego
3 ½? Mondo Owada, Ultimate Biker Gang Leader (yep, that's a thing xD)
3 ½? Aoi Asahina, Ultimate Swimming Pro
4. Kiyotaka Ishimaru, Ultimate Moral Compass
5. Äh, vielleicht kommt hier irgendwo Makoto auch mal - ich mag ihn, aber er ist ein bisschen naiv und naja, halt im übertragenden Sinne ich.
6. Byakuya Togami, Ultimate Arschloch, äh, Affluent Progeny (klingt eh fast wie Arschloch)
6. Celestia Ludenberg, Ultimate Gambler
7. Mukuru Ikusaba als Junko Enoshima, Ultimate Fashionista
8. Danach kommt erst mal eine Weile nichts, glaube ich
9. Leon Kuwata?, Ultimate Baseball Star
9. Sayaka Maizono?, Ultimate Pop Sensation
9. Yasuhiro Hagakure?, Ultimate Clairvoyant 
10. Monokuma???
11. Hifumi Yamada, Ultimate Fanfic Creator
12. Junko Enoshima as herself, the Mastermind (die hat mich echt genervt)
13. Toko Fukawa, Ultimate Writer sowie Genocide Jack/Jill

Ja, da sind Plätze absichtlich mehrfach belegt und es gibt auch halbe. Es ist auch einfach soo schwer. Ich glaube ich habe weniger Abneigung gegen Hiro als gegen Sayaka und Leon, aber diese beiden haben auch weniger Chancen mich vom Gegenteil zu überzeugen. Es heißt schon etwas wenn ich jemanden nicht soo mag, der echt bis ganz zum Schluss dabei ist und viele Gelegenheiten hat mir sympathisch zu werden. Hina hats ja auch geschafft. 


Nun noch ganz kurz zum Schluss: Grafik ok (auch gewöhnungsbedürftig aufgrund der 2D-Modelle in 3D-Umgebungen, aber irgendwie ein eigener Stil), Musik ganz gut aber eher Beiwerk, Blut ist pink statt rot, und alle Charaktere haben ein paar vertonte Reaktionen, die aber meist nicht viel mit dem lesbaren Text direkt gemein haben - eben nur Reaktionen oder Stimmungen. Kann zu alledem nichts
Wertendes sagen, das ist einfach so und passt zusammen.
Der "School Mode" ist wie schon kurz gesagt gut, um alle Charaktere besser kennenzulernen - vor allem natürlich die, die einen im Hauptspiel schon früh verlassen haben - aber macht davon abgesehen jetzt nicht wirklich besonders viel Spaß.

Und das wars nun wirklich! Es wird auf jeden Fall fulminant mit dem zweiten Teil weitergehen, aber erst muss ich mal das hier alles verarbeiten. Im Endeffekt ist Danganronpa: Trigger Happy Havoc ein echt cooles Spiel, wenn auch in manchen Bereichen gewöhnungsbedürftig und vielleicht nicht ganz so vertrackt, kompliziert (und hanebüchen) wie genreähnliche Titel - aber das kann ja auch echt mal ganz erfrischend sein. Ich bin auf jeden Fall trotz allem ein bisschen gehypted. ^.^

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