Sonntag, 25. Juli 2021

Cinderella Phenomenon Teil 1


Cinderella Phenomenon ist eine Visual Novel, die man auf Steam gratis spielen kann. Ich hatte die schon ewig auf meiner Wunschliste, weil ich einfach sehr auf Märchen-Adaptionen stehe, die Bewertungen sich ziemlich gut lasen und auch der Stil sehr hübsch aussah. Aber man weiß ja wie das ist, oder besser gesagt - man weiß ja wie ich bin: Trotz des nicht vorhandenen Preises hat es mir einfach nie gepasst das Spiel auch zu meinem Backlog hinzuzufügen. Weil der ja eh auch so schon voll genug ist mit Sachen für die ich tatsächlich Geld ausgegeben habe. ;0 
Vor kurzem hat es dann aber - wie so oft - spontan einfach gepasst. Ich wollte etwas Neues anfangen, der Download für mein Spiel der Wahl sollte überraschend aber etwas über drei Stunden dauern. Naja, darauf zu warten war mir natürlich zu blöd und so viel Zeit hatte ich an dem Tag auch nicht mehr, also brauchte ich etwas, das deutlich weniger Gigabyte hatte. Eine Visual Novel zum Beispiel! Und welche würde sich besser dazu eignen, als die, die ich bereits seit 4 Jahren auf meiner Steam-Wunschliste hatte? 
Ich verprach mir davon auch weniger emotionales Attachment als zu ähnlichen Spielen des Genres, die ich bereits besitze. Aber äh... wie treffend meine Einschätzung bei sowas dann immer ist, hat man ja bei Ever 17 gesehen. Cinderella Phenomenon hat mich sofort in seinen Bann gezogen und hätte ich nicht menschliche Grundbedürfnisse und manchmal Verpflichtungen hätte ich diese fast 17 Stunden vermutlich einfach komplett in einem durchgezogen. Aufgehalten hätte mich eventuell nur das schlechte Gewissen, so schnell nach der wahren Liebe auf einer Route die nächste zu suchen... :'D 

Cinderella Phenomenon spielt in einer Welt, in der Feen und Hexen existieren. Allerdings nicht so, wie man es aus den Märchen kennt - diese Märchen sind nämlich, und das ist ein zentraler Punkt der Geschichte, auch im Spiel Erfindungen von einem gewissen Hans Grimm. ;0 Sie sind allerdings der Auslöser eines Krieges, denn durch die immer einseitig erzählten Geschichten mit guten Feen und bösen Hexen hatte sich das Weltbild der Menschen mit der Zeit so verändert, dass sie anfingen Hexen zu hassen und zu jagen, obwohl diese nicht gezwungenermaßen schlecht waren. Zwar bewachen sie den magischen Kristall der Dunkelheit namens "Tenebrarum", und die Feen den des Lichts namens "Lucis", aber beide Parteien waren ursprünglich stets bemüht das Gleichgewicht zu wahren. Durch diese Hetzjagd der Menschen wurden jedenfalls viele Hexen irgendwann von Hass und Rachsucht übermannt - allen voran die Hüterin des Kristalls - und stürzten die Welt eben in diesen Krieg. Außerdem erfand dieser "Tenebrarum Bearer" den "Fairytale Curse", also einen Fluch um die Menschen zu quälen. Dieser kann bei jedem unterschiedlich aussehen, hat als Basis aber immer eines der Märchen, die den Unmut gegen Hexen überhaupt erst geschürt haben. Der Fluch blieb auch nach dem Tod der Wächterin bestehen, auch wenn die Welt seitdem wieder friedlich geworden ist und sogar wieder ein paar gute Hexen existieren. 
Die Protagonistin der Visual Novel ist Lucette, eine Prinzessin, die später Königin werden soll. Man erfährt, dass ihre Mutter vor einigen Jahren gestorben ist und der König neu verheiratet ist - mit einer bürgerlichen ehemaligen Bäckerin namens Ophelia, die zwei Kinder mit in die Ehe brachte. Und überraschenderweise sind die neue Frau, sowie ihre Tochter Emelaigne und ihr Sohn Rod wahre Goldstücke. Lucette ist die Bitch. 
Wirklich, sie ist fürchterlich - eingebildet, selbstsüchtig und kalt wie Eis. Sie kann niemanden leiden und erinnert sich an ihre Mutter als einzige Vertraute, und sie kann erst recht niemand leiden, zumindest ist ihr Vater ihr gegenüber kühl und das Volk hasst sie regelrecht. Lucette hat aber keinerlei Verständnis dafür oder ließe sich eine Schwäche anmerken - es müssen definitiv die anderen Schuld sein und nicht sie!
Sie wird schließlich vom Fairytale Curse getroffen, der bei ihr als Basis natürlich das Märchen Cinderella hat. Nur sind ihre Stiefmutter und Geschwister nicht scheiße zu ihr, und sie wird auch nicht von der quasi Dienstmagd zur Prinzessin, sondern eben genau umgekehrt. Sie landet nur mit Lumpen am Körper auf der Straße und niemand kann sich mehr an sie erinnern. Sie ist nun ein Niemand und die königliche Familie existiert ohne sie. 

Zu ihrem Glück wird Lucette von Leuten gefunden, die sie erkennen, was nur eines bedeuten kann: Sie sind entweder Hexen, Feen oder selbst vom Fluch betroffen. So kommt sie in eine Taverne namens "Marchen", in der nur vom Fluch betroffene Zuflucht finden können. Hier erklären ihr eine Fee namens Parfait und eine Hexe namens Delora (das ist die, die Lucette überhaupt erst verflucht hat), dass es sie getroffen hat um ein besserer Mensch zu werden. Warum und wieso wird natürlich erst irgendwann enthüllt, aber für mich war zumindest sehr früh klar, dass Lucettes verstorbene Mutter der Tenebrarum Bearer sein musste, der den Großen Krieg damals angezettelt hatte und ohne den die Welt definitiv ein besserer Platz geworden war. Aber Lucette muss dies natürlich erst irgendwann herausfinden, neben einigen anderen Tatsachen - zum Beispiel dass sie natürlich die Erbin des Hexen-Kristalles ist, und verflucht wurde um zu verhindern, dass sie so eine schlimme Frau wird wie ihre Mutter. Um den Fluch zu brechen muss Lucette nämlich "nur" drei selbstlose Taten ausführen, was ihr selbst zwar extrem schwer fällt und schon aussagt was sie Anfangs für einen Charakter hat, aber alle anderen Flüche die wir kennenlernen sind wahrlich kein Zuckerschlecken.
Da Lucette sich so schwer mit ihrer Aufgabe tut soll sie sich mit jemand anderem Verfluchten zusammentun, der ihr hilft und dem sie im Gegenzug so vielleicht auch helfen kann. Die Wahl dieses Partners beeinflusst auf wessen Route man landet, wobei zwei der fünf Möglichkeiten zu Anfang gesperrt sind. Selbstverständlich lernt man alle der fünf jungen Männer im Prolog kennen, um sich ein Bild von ihnen machen zu können und eine Entscheidung zu treffen. Es gibt hierbei aber theoretisch keine "Wahre Route" am Schluss, für die erst Bedingungen erfüllt werden müssen, auch die beiden gesperrten Routen kann man nach zwei erfolgreichen Durchgängen in beliebiger Reihenfolge spielen. Es gibt allerdings eine empfohlene Reihenfolge, um sich dramaturgisch immer zu steigern, weshalb die gesperrten Routen natürlich schon deutlich mehr Konklusion bringen als die anderen drei. Ich habe, wie ich es so gerne mache, meine erste Route blind verfolgt und mich einfach auf mein Gefühl verlassen, und bin danach nach der empfohlenen Reihenfolge vorgegangen. Man muss dazu allerdings sagen, dass der eigentliche Mann meiner Wahl, Waltz, einer der beiden blockierten Routen war, und ich so auf eine überraschende zweite Wahl ausweichen musste. Das war nicht ganz so tragisch, denn wenn ich eines sofort hervorheben muss dann ist es die Tatsache, dass ich die Charaktere sofort sehr, sehr toll fand. Nicht nur die fünf Männer, deren Geschichten sich teilweise SEHR voneinander unterscheiden, sondern auch die wichtigen Nebencharaktere. 

Ich liebe Parfait und vor allem Delora, und alle Leute in der Taverne, die ein Gesicht abbekommen haben (No-name NPCs haben nur einen Mund und sehen teilweise gleich aus xD). Jurien und Garland, die "Wächter" der Taverne, sind so toll, und Annice erst recht.... Viele haben Verbindungen mit Lucette und ihnen wurde von ihr als Prinzessin Unrecht getan, und all das wird aber natürlich geklärt und sich ausgesöhnt. Letzteres ist so, so belohnend. Überhaupt ist die ganze Stimmung in der Taverne einfach so wundervoll, auch wenn Lucette zuerst kein Teil davon sein möchte - es fühlt sich an wie eine große, tolle Familie, und die meisten Personen sind einfach allerliebst. Ich vermisse sie alle jetzt schon wirklich ganz fürchterlich, es ist irgendwie auch als hätte ich all diese Freundschaften geschlossen.
Aber schon vor meiner ersten Entscheidung war ich so im Freudentaumel, weil es keine Person gab, die ich nicht mochte (außer vielleicht Lucettes Mutter in den Rückblenden) und alle Dialoge auch einfach so unterhaltsam geschrieben sind. Schon zu Beginn war es witzig und rührend und einfach eine Geschichte, die mich sofort interessiert hat. Die Märchen-Thematik zieht da natürlich wirklich sehr bei mir, vor allem auch welche als Flüche vorkommen und welchen Twist diese genau haben würden, aber es war definitiv nicht nur das. Der Ausgangspunkt, dass die Protagonistin eigentlich mit der einzige echt unsympathischer Charakter ist, der sich langsam weiterentwickelt und auf langsame, damit logische und natürliche Art und Weise bessert ist einfach so schön mitzuerleben. Wenn sie das erste Mal lächelt oder sich tatsächlich entschuldigt, bin ich jedes Mal genauso geschockt wie ihr gegenüber und kann nachempfinden wie besonders die Situation dann ist. Aber auch die anderen Charaktere... Ich habe mit allen mitgefühlt, und ich habe dann glücklicherweise auch die romantischen Emotionen wirklich spüren können ohne das Gefühl zu haben, für irgendeinen der Männer hätte man sich weniger Zeit oder Gedanken gemacht. Der übergeordnete Plot bekommt bei einigen einfach deutlich mehr Raum, aber für die Romanzen selbst wurde sich immer Mühe gegeben, und im Endeffekt fühlt sich keine Route an als wäre diese nicht genauso eine passable Möglichkeit der Geschehnisse wie alle anderen. Die wichtigsten Eckpunkte der Story bleiben, die Details ändern sich aber teilweise stark, und Lucette liebt jeden einzelnen der Männer auf ehrliche Art und Weise. Dasselbe trifft aber natürlich nicht auf mich selbst zu, weshalb ich dann gleich ausführen werde, wie man in meinen ausführlichen Berichten gleich merken wird. Die einzelnen Ereignisse sind auf jeden Fall alle wirklich sehr unterschiedlich, nichts wiederholt sich so wirklich - selbst augenscheinlich gleichbleibende Ereignisse (zum Beispiel die "Enthüllung", dass Lucettes Mutter eben die mächtigste Hexe damals war, was natürlich jedes einzelne Mal vorkommt) unterscheiden sich in ihren Sätzen, Teilnehmern an der Szene und Lucettes Reaktion. Und ich war beispielsweise auch überrascht, dass einer der Bösewichte aus meiner ersten Route in meiner dritten zum Beispiel schon tot war, ohne dass man von ihm mehr als nur aus Erzählungen erfahren hat. Es gibt mehrere Antagonisten, die zwar immer Antagonisten sind, aber nicht immer denselben Erfolg und dieselbe Wichtigkeit haben. 

Das (und viel mehr) sind Dinge, die mich einfach irgendwie mitgerissen haben, und daher gibt es, statt wie Anfangs geplant, statt einem ganze drei Posts. Irgendwann musste ich mir einfach eingestehen, dass mir das Spiel zu wichtig ist um mich kurz zu fassen, und außerdem muss ich ja mal wieder raushängen lassen welche Plottwists ich bereits erahnen konnte und welche nicht. ;0 Es gibt jeweils ein gutes und ein schlechtes Ende, und während die guten dabei natürlich um einiges ausführlicher behandelt werden müssen, werde ich trotzdem immer auch kurz die negativen Ausgänge beschreiben.
Noch eine weitere Vorinformation: Die fünf Auserwählten bestehen aus drei Männern, die Lucette erst während des Spiels kennenlernt (Waltz, Karma und Rumpel), sowie zwei ihr bereits bekannten Gesichtern, Rod (ihr Stiefbruder) und Fritz (ihr persönlicher Ritter, also so etwas wie die Leibwache der Prinzessin). Nun aber los.

Karma
Fairytale Curse: Die Schöne und das Biest

Karma lernt man im Prolog als wunderschöne Frau mit langem feuerroten Haar kennen, die Lucette in einem Spielzeugladen trifft. Mir war gleich klar, dass das in Wahrheit einer unserer wählbaren Jünglinge sein würde, aber beachtete ihn erst mal gar nicht weiter, weil ich - so blöd es klingen mag - einfach nicht auf lange Haare stehe. xD Vielmehr war es Waltz, mit dem Karma zu Beginn relativ oft herumhängt, den ich im Auge hatte, weil er cool aussah und den Neverland-Fluch hatte - also irgendwas mit Peter Pan! Niemand hätte mich als alter Peter Pan Enthusiast davon abhalten können, Waltz als erstes zu daten... außer der Tatsache, dass seine Route zu den beiden gehörte, die man erst freischalten muss. ;__; Das war mir aber bis zum Zeitpunkt der Entscheidung gar nicht klar, und davor gab es bereits ein paar Möglichkeiten Gespräche mit den anderen zu suchen, bei denen ich immer Karma bevorzugt habe, obwohl ich zum Beispiel Rod deutlich schärfer fand. ;0 Aber irgendetwas hat mich zu ihm gezogen, und als dann die Wahl ohnehin nur zwischen ihm, Rod und Rumpel fallen konnte, musste ich gar nicht erst überlegen. Ich wählte den, von dem ich beim ersten Eindruck eigentlich gedacht hätte, dass ich zu ihm wahrscheinlich überhaupt keinen Zugang haben würde. Heh. 

Karma war dann einer der wenigen Personen, der über seinen Fluch nichts verraten hat. Zuerst nicht einmal welcher es ist, und schon gar nicht wie man ihn brechen könnte. Klar war nur recht schnell, dass die Verkleidung als Frau natürlich damit zusammenhing. 
In diesem ersten Durchgang war für mich alles noch aufregend, ich wusste ja die gewissen Eckpunkte noch nicht mal. Daher bin ich ganz froh, dass Karma meine erste Route war und nicht - wie empfohlen - Rod, weil das hier perfekt war um die ganze Situation und die Leute im Marchen besser kennen zu lernen. Man verbringt die meiste Zeit in der Taverne, hat mehr Gespräche mit Nebencharakteren und trifft auch hin und wieder auf die anderen Männer. Es verschafft einem einfach mehr Bezug zur gesamten Situation, was bei Rod gar nicht funktioniert hätte und wofür es bei Rumpel deutlich weniger Platz gab wegen der ganzen Ereignisse am Ende. Also für mich der perfekte Startcharakter!
Karma ist jedenfalls ein augenscheinlich offener aber etwas eitler Kerl, der gerne ein bisschen spielerisch flirtet und nichts so richtig ernst nimmt. Oder auch nicht. Das meiste an ihm, was man Anfangs erspäht, ist Fassade und falsch. Nicht auf eine verwerfliche Art und Weise, aber Karma hat sehr an seinem Fluch zu kämpfen und auch an seiner Vergangenheit. Es kommt heraus, dass er Lucette gar nicht unbedingt unähnlich war - der Prinz eines anderen Landes, der eingebildet und eitel war, und mit Frauenherzen gespielt hat wie es ihm passte. Sein eigentliche Name ist Klaude. Sein Fluch bewirkt nun, dass jede Frau sich bei seinem Anblick in ihn wirklich unsterblich verliebt, völlig egal wie alt sie ist, ob vergeben oder nicht, und welche Umstände es sonst noch gibt. Aber das alles ist eben auch "nur" Liebe aus Magie und nicht aus Aufrichtigkeit heraus, und einige Leben wurden so sogar zerstört. Daher eben die Verkleidung als Frau, und die Flucht aus dem eigenen Land, um dem zu entgehen. Diese Tatsache erfährt man verhältnismäßig früh und Lucette begeht ihre erste gute Tat sogar als sie Klaude vor einer Frauenmeute rettet. Ansonsten verbringt man aber fast mehr Zeit damit, Garlan und Jurien zusammenzubringen (<3) und Schwertkünste zu erlernen, als Karma näher zu kommen. Natürlich werden er und Lucette immer vertrauter, aber das wahre Geheimnis über seinen Fluch holt ihn nicht nur immer wieder ein und führt auch zu abweisenden Launen, sondern kommt auch tatsächlich erst ganz am Ende heraus. 

Bis dahin spitzt sich die Lage vor allem im Schloss zu. Immer mal wieder während man eigentlich damit beschäftigt ist Karma zu umgarnen wird Lucette mal fast von irgendwelchen Wachen entführt, die sie zum Schloss bringen wollen, was sehr verdächtig ist. Dort sollte ja niemand mehr wissen wer sie eigentlich ist.... der Verdacht liegt also nahe, dass es dort eine Hexe gibt, die von Lucettes wahrer Identität und Vergangenheit weiß!
Am Ende findet dann im Schloss ein Putsch statt, und der Anführer der Ritter Sir Alcaster (übrigens gleichzeitig der Vater von Fritz, den man hier aber nie zu Gesicht bekommt) lässt sich vom König zu seinem Nachfolger erklären - da er droht sonst Ophelia, Emelaigne und Rod zu töten. Wir stürmen also das Schloss, um die königliche Familie zu befreien. Mit "wir" meine ich Delora und Waltz, die mit ihrer Hexenmagie helfen wollen, Garlan und Jurien, die früher unter Sir Alcaster im Schloss Ritter waren, Klaude, der ein noch besserer Schwertkämpfer ist als die beiden zusammen, und natürlich Lucette, die ihre Familie nicht im Stich lassen kann, obwohl sie sie früher gehasst hat. Durch den Umgang mit Klaude und den anderen Leuten im Marchen ist sie bis dahin natürlich ein besserer Mensch geworden.
Und eben während dieser Befreiungsaktion entsteht das absolute Chaos. Es scheint erst als müsse nur Sir Alcaster aufgehalten werden. Er hat sich bereits der Hexe im Schloss entledigt - einen engen Vertrauten des Königs namens Sir Mythros, der eigentlich mit Alcaster zusammengearbeitet hatte bevor dieser ihn nicht mehr brauchte - sodass wir uns wenigstens nicht mehr mit feindlicher Magie herumschlagen müssen. Jedoch stoßen wir auf einen mysteriösen Mann namens Varg, der mit einer Maske verschleiert irgendwie in alle Richtungen argiert. Einerseits hilft er ganz offensichtlich Alcaster bei seinem Putsch, lässt Lucette dann aber wiederum zum König fliehen, um diesen aus seinen Fesseln zu befreien. 

Ich dachte bei Varg sofort an Waltz. Beide haben immerhin schwarze Haare und äh... das ist schon die einzige Parallele, die mir oberflächlicher Bitch aufgefallen ist. Aber könnte er nicht seine erwachsene Seite sein, wo Waltz mit dem Nimmerland-Fluch sein Dasein eher als Junge als als Mann fristet? 
Man merkt, ich hatte es wirklich nur schwer verkraftet Waltz nicht sofort romancen zu können, denn mein Sherlock-Sinn wurde beim Thema Varg erst viel später getriggert. ;0 Dabei hatte ich Klaude wirklich sehr ins Herz geschlossen auf dieser Route, und damit kommen wir zurück zur Action, wo Alcasters und Vargs Machenschaften schließlich von einer furchtbaren Kreatur unterbrochen werden. Es wird spekuliert wer die Abscheulichkeit auf das Schloss losgelassen hatte - hatte Sir Mythros in seinem Tod noch irgendwie eine letzte Verzweiflungstat begangen, um sich an Alcaster zu rächen?
Ich war mir fast sofort sicher, dass das alles ganz anders sein musste. Immerhin heißt das Märchen nicht "Die Schöne", sondern "Die Schöne und das Biest". Lucette kennt übrigens selbst keine Märchen, weil ihre Mutter ihr verboten hatte sie zu lesen (was echt Sinn macht), also keine Vorwürfe dass sie das kommen hätte sehen müssen, bitte. ;0
Klaude hat also von seinem Märchen natürlich  nicht nur die "Beauty" Seite abbekommen, sondern gleichzeitig auch die des Biests. Sollte er sich nämlich in eine Frau verlieben würde diese Liebe ihn schließlich in ein Biest verwandeln, und nur wenn die Dame des Herzens trotzdem seine Liebe erwidern würde, konnte sein Fluch gebrochen werden - natürlich gelang das bisher niemals, weil die Kombination von falscher Liebe (aufgrund des ersten Part des Fluchs) niemals die Belastung aushalten konnte, dass der schmucke Kerl plötzlich zu einer schwarzen Bestie wurde. Lucette ist durch ihren eigenen Fluch zwar immun gegen Klaudes magische Ausstrahlung, kann aber durchaus trotzdem nicht wahrhaftig genug für ihn empfinden, um seinen Fluch zu brechen. Dann bekommt man natürlich das schlechte Ende, in das ich Kopf voraus voll reingeschlittert bin. In diesem tötet Lucette das Biest, unfähig früh genug zu erkennen, wer es eigentlich ist, und so endet das Ganze. Ich war sehr traurig, ich fand das alles sehr aufregend und cool, und natürlich herzzerreißend. 
Es ist aber auch schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Jungs wollen nicht immer hören, was die offensichtlich nettere Antwort wäre. Sie haben alle ihren eigenen Charakter und sind teilweise komplizierte Persönlichkeiten. Ich dachte erst es liegt nur an Karmas widersprüchlichem Verhalten, dass ich ihn schwer durchschauen konnte, aber alle Beteiligten sind etwas komplexer als man vielleicht erwarten würde. Man muss sich schon relativ gut in den Gegenüber hineinfühlen können, was einem auch nicht immer bei jedem gleich gut gelingt. Es gibt aber einen Indikator, der einem nach einer Entscheidung anzeigt, ob man etwas richtig gemacht hat oder nicht - im Notfall könnte man also gleich laden und nochmal umschwenken, dank intelligenter Skip Funktion muss man dafür nicht mal wirklich knapp vorher unbedingt speichern.

Wie auch immer, wenn man es doch geschafft hat mit Klaude eine wirklich sehr enge Bindung aufzubauen, erkennt Lucette zuerst zumindest einmal, dass das Biest ihr keinen Schaden zufügen will, sondern sogar irgendwie mit ihr gemeinsam kämpft. Wenn sie dann mit Hilfe der Kreatur die letzten Widersacher besiegt, entdeckt sie dann auch das Geschenk (ein Rosen-Medaillon, wirlich sehr schön), das sie Klaude im Laufe der Geschichte gemacht hat und der Groschen fällt. Und natürlich ist ihre Liebe dann so stark, dass sie auch das Biest lieben kann. Mit dieser Szene, die zwar jetzt kitschig klingt aber einfach so toll präsentiert wird, können dann beide ihren Fluch brechen. 
Am Ende wird dann also der König befreit und nur Alcaster bleibt übrig, um gefangen genommen und irgendwann zum Tode verurteilt zu werden. Die Leute erinnern sich wieder an Lucette, und sie arbeitet dann tatkräftig daran das Verhältnis vor allem zu ihrem Vater zu reparieren (weil Emelaigne und wohl auch Ophelia so gute Seelen sind, dass das nicht viel Aufwand benötigt :D). Da Klaude in Wahrheit der Prinz aus einer anderen Dynastie ist, der sich nach dem Brechen seines Fluchs auch wieder als dieser zu erkennen geben kann, gibt es auch überhaupt nichts gegen diese Bindung einzuwenden. Das habe ich in dem Moment gar nicht wertgeschätzt, weil ich dachte es geht eh sowieso für jeden so aus, dass am Schluss alle Lucette heiraten oder so... aber da sollte ich noch eines Besseren belehrt werden. 
An ihrem 18. Geburtstag wird Lucette dann natürlich der neue Tenebrarum Bearer, aber das wird in diesem Ending nur sehr wenig thematisiert. Diese Route gewichtet die Beziehung zu Klaude, und vermutlich zu den ganzen Marchen-Besuchern, mehr als alles andere. Wie gesagt, zum Einstieg finde ich das perfekt. Und so ein bisschen Liebe habe ich für Klaude definitiv verspürt, ich fand seinen Fluch eine tolle vezwickte Sache und ich wollte mir gar nicht vorstellen wie die Route mit Rumpel für mich werden würde. Denn Klaude und Rumpel geraten regelmäßig in Streit, weil sie vermutlich in ihrer Art ein bisschen konkurrieren, obwohl sie innen drinnen sehr unterschiedlich sind. Auf jeden Fall war ich froh, dass bei mir als nächstes die Rod-Route kommen würde, weil ich mir nicht vorstellen wollte denjenigen zu daten, der sich mit meinem Klaude dauernd streitet.^^ Und auch später hatte ich bei jedem Auftauchen von Klaude in den anderen Routen immer ein wohliges Gefühl im Bauch - er war halt einfach mein erster Schatz, wenn auch nicht mein größter...


Rod
Fairytale: Die kleine Meerjungfrau

Ich habe mich soo auf Rod gefreut. Die Tatsache warum ich ihn trotz instanter Anziehungskraft nicht als erstes genommen habe war dem Umstand geschuldet, dass er mit Lucette als Sohn der neuen Königin ja immerhin schon ein paar Jahre verbracht hatte und diese nicht gut gelaufen sind. Es kam mir unlogisch vor, ihn als Lucette um Hilfe bei ihrem Fluch zu bitten, die beiden hassen sich zu dem Zeitpunkt ja eigentlich - wobei ihr Stiefbruder Lucette eher egal ist, sie hasst Ophelia und vor allem Emelaigne deutlich mehr, aber er hat ja trotzdem jeden Grund sie zu verabscheuen. 
Die Sache wird dann damit erklärt, dass Lucette so schlau ist sich zu überlegen, dass die offensichtlichste gute Tat gegen ihren Fluch vermutlich wäre, gewisse Angelegenheiten mit ihrer neuen Familie zu klären - auch wenn ihr die Tatsache, dass auch irgendetwas an ihr bei der ganzen Sache nicht stimmen könnte eigentlich nur durch einen feindseligen Kommentar von Rod auffällt. Er ist auch nicht unbedingt gewillt seiner Stiefschwester zu helfen, vor allem Delora hält das aber für eine recht gute Idee. Ich fand auch, dass der Gedankengang Sinn macht und verstand damit im Hinterkopf dann doch um einiges besser warum Rod vielleicht die erste Route sein könnte, die man wählt. Jedenfalls schafft Delora es, Lucette als Dienstmagd ins Schloss zu schleusen - vom Marchen aus wäre es unmöglich mit Rod zusammenzuarbeiten, da er nur manchmal und unregelmäßig in die Taverne kommt, weil er seinen Fluch gar nicht brechen will. 

Dass Rod verflucht wurde weiß man ganz von Anfang an, da er auch seiner Familie davon erzählt hat... im übertragenden Sinn. Er kann nämlich gar nicht sprechen. Es wäre also etwas schwer gewesen, das vor jemandem zu verheimlichen, weshalb alle wissen, dass er den "Mermaid" Fluch hat, in dessen Märchen die Meerjungfrau ja ihre Stimme gegen Beine tauscht. Was Rod wofür getauscht hat weiß aber niemand, aber auf den ersten Blick scheint das auch nicht allzu wichtig, da er wie gesagt seinen Fluch ja gar nicht brechen will. Unterhalten kann man sich mit ihm übrigens trotzdem, da Parfait und Delora ihm ein magisches Stoffhäschen überreicht haben, das seine Gedanken in Worte fassen kann. ... Oft auch die Gedanken, die er nicht preisgeben will. :D Zugegeben, Anfangs fand ich das ein bisschen albern, aber das ist in wichtigen Szenen nicht so relevant, und gleichzeitig gibt es dafür sogar ein paar sehr wertvolle Gespräche mit "Sebi", dem Häschen, die wirklich witzig und herzallerliebst sind. Überraschenderweise hat das die Geschichte bereichert. 
Dabei braucht es eigentlich gar keine zusätzlichen Argumente für die ganze Rod-Route, sie ist auch in ihren Grundaspekten einfach schon so gut. Alleine die Tatsache, dass Lucette diesmal die meiste Zeit über im Schloss herumhängt ist so total anders als bei Karma zuvor, und dort gibt es natürlich auch ganz andere Prioritäten. Ich glaube nicht, dass ich jemals wirklich an Waltz gedacht habe, ups. Sorry Babe. ;0 Erst mal erfährt man auch von Fritz zumindest eine Kleinigkeit mehr, der die Prinzessin erkennt und somit auch verflucht sein muss. Da Lucette ihre Tarnung als Dienstmagd allerdings aufrecht erhalten muss kann nicht viel mehr enthüllt werden, aber den bisher größtenteils mit Abwesenheit glänzenden Burschen in der Runde wenigstens manchmal zu erspähen war schon gut. Aber ich habe eigentlich von "Prioritäten" gesprochen; In Wahrheit hat mich kaum jemand anderes interessiert als Rod und Emelaigne. Ich war oft gar nicht vollkommen sicher, ob ich Emelaigne nicht mehr liebe als Rod, aber tun wir einfach mal so als wäre es nie so gewesen. 

Lucette lernt in erster Linie eben Emelaigne sehr gut kennen, weil sie ihre persönliche Magd wird. Da bleibt es natürlich unvermeidlich, dass sie auch Rod regelmäßig begegnet, aber es wird sich schon viel Zeit dafür genommen die beiden Mädchen zu Freundinnen zu machen. Und das ist SO! SCHÖN! Wir lernen sehr viel über Emelaigne, und wie sie überhaupt keine Prinzessin sein will, viel besser mit den Leuten im Dorf als am Hof zurechtkommt und sich schwer tut mit der Etikette. Lucette muss ihr einige Dinge beibringen, denn es ist ein Ball geplant zu dem Zweck, eventuell einen Ehemann für Emelaigne zu finden. Der Weg in Rods Herz führt dabei auch oft über seine Schwester, der es am liebsten hat wenn man zu ihr nett ist. Das passiert nach der Zeit aber natürlich ganz von selbst, weil Lucette irgendwann - und eigentlich angenehm schnell - einsieht wie falsch sie ihre Stiefschwester und auch -Mutter eingeschätzt hat. Es ist ein richtig gutes Gefühl mitzuerleben, wie vor allem die Damen der Familie immer näher zusammenrücken und irgendwo da mitten drinnen ist halt auch noch ein blauäugiger Schönling, den man damit auch glücklich macht. 
Das alleine ist Grund genug für mich gewesen Rods Route einfach nur zu lieben. Sie bietet aber noch so viel mehr. Wie gesagt, es ist cool auch mal wieder einen Blick auf Fritz zu werfen, oder den König hin und wieder zu sehen, der Lucette ja nicht mehr kennt. Ihr Zimmer lässt er übrigens trotzdem unangetastet, obwohl er nicht weiß warum, und ich hatte da schon öfter über das Verhältnis von Lucette und ihrem Vater nachgedacht. Man muss dabei bedenken, dass Hyldir - das ist die Mutter - den König dazu gezwungen hat sie zu heiraten und ein Kind mit ihr zu haben. Soweit das immer impliziert, und später auch erklärt wird, stand er nicht dauernd unter magischem Einfluss, sondern hat mit vollem Bewusstsein seinen Missbrauch mitbekommen. Daher ist es kein Wunder, dass er seine Tochter ein wenig unterkühlt behandelt, vor allem wenn man bedenkt, dass sich Lucette charakterlich ja doch sehr an Hyldir angepasst hat. Sie wiederum kann aber gar nicht wirklich was dafür, sie war ja nur ein Kind auf das seine Mutter ständig eingeredet hat, wie schlecht alle anderen außer ihr selbst sind. Aber egal, später mehr dazu.

Das alles sind Dinge, über die man sich auf manchen anderen Routen gar keine Gedanken machen kann, weil man nicht so nahe an diese Sache herankommt. 
Sehr schön fand ich auch, dass Lucettes gute Taten in dieser Route vorrangig nichts mit Rod zu tun hatten, sondern mit Emelaigne und Ophelia, und sich erst ganz am Ende alles auf Rod konzentriert. Versteht mich nicht falsch, er ist die ganze Zeit da, und es gibt viele Gespräche (in denen Sebi oft schon anmerken lässt, dass Rod Lucette gern hat, das ist immer am allersüßesten >///<) und Zweisamkeit. Man versucht auch bereits sehr früh seinem Fluch auf die Spur zu kommen, aber halt nicht unbedingt alleine, sondern mit Emelaigne und deren Kindheitsfreundin namens Viorica. Zu dieser ist Rod sehr abweisend, und als dann gesagt wird, dass sie bald heiratet, war mir natürlich klar, dass er in sie verliebt war. Lucette erkannte das aus Mangel an Erfahrung dieser Art von Gefühl nicht so schnell, dafür aber, dass Viorica irgendwie mit Rods Fluch zu tun haben musste. 
Es kommt dann heraus, dass Rod Viorica vor einigen Monaten das Leben gerettet hatte. Sie wäre beinahe ertrunken, und er hat sie aus dem Wasser gefischt und wollte Hilfe holen. Als er zurück kam lag sie in den Armen von irgendeinem Nobelmann, von dem sie gedacht hatte der hätte sie gerettet. Die beiden hatten sich dann verliebt. Rod dachte in geistiger Umnachtung, dass, wenn er ein Prinz werden würde, Viorica ja vielleicht doch noch ihn lieben würde und wünschte sich genau das von einer Hexe. Kurz dachte ich schockiert irgendwas würde nicht stimmen, weil ich bis dahin angenommen hatte, dass Ophelia immer die Frau der Träume für den König gewesen war, und er sie nur nicht geheiratet hatte weil Hyldir ihn zu anderem gezwungen hatte. Das ist so wie diese Geschichte erzählt wird, und ja Gott sei Dank, sie stellt sich auch als wahr heraus. Aber der König wusste gar nicht so genau wo Ophelia war. Vielleicht hatte er sie nur irgendwann mal bei irgendeinem Bäckersstand kennengelernt und nie wieder gesehen, wahrscheinlicher ist aber, dass Hyldir ihre Magie genutzt hat, dass er sie nie wieder finden konnte. Durch Rods Wunsch fand der König aber Ophelia (zum Glück) und nahm sie endlich zur Frau. Als Kind hatte Viorica wohl immer davon geträumt eine Prinzessin zu werden, aber natürlich half das später dann nicht mehr. Sie hatte in Desimond, oder wie er hieß, ihre Liebe gefunden, und naja... ich glaube nicht, dass dabei ausschlaggebend war, dass er auch adelig war, sondern er einfach dann "Der Eine" für sie war. 

Da es sich bei der Person, die Rods Wunsch erhört hatte, eben um eine Hexe handelte, hatte er für sein Dasein als Prinz natürlich etwas eintauschen müssen: Seine Stimme! Soweit so gut. Wie konnte man den Fluch jetzt aber brechen? Und was würde überhaupt passieren, wenn er nicht gebrochen wurde? In der Originalgeschichte löst sich die Meerjungfrau immerhin in Meerschaum auf, da ihr Angebeteter schließlich eine andere heiratet... 
Ja, die Realität war nahe an dem Märchen dran. Wenn Viorica den anderen Mann heiraten würde, würde Rod sich auflösen. Dayum! Und er wollte sie natürlich nicht zwingen ihn zu lieben und schon gar nicht ihr Glück zerstören. Meine Güte, diese Sache war vielleicht doch der erste ausschlaggebende Punkt, weshalb ich Rod doch mehr geliebt habe als Emelaigne. Es war einfach so toll mit ihm. Seine Geschichte war einfach... Hach...
Lucette ist natürlich verzweifelt als sie das erfährt und möchte es um jeden Preis verhindern. Zu dem Zeitpunkt - also etwas früher als bei Klaude - gab es übrigens schon einen Kuss und die "Liebesfronten" waren quasi geklärt. Sie macht dann den Fehler, sich mit Sir Mythros zusammenzutun. Der lebt in dieser Route sogar noch nachdem Sir Alcaster wiederum seinen Putschversuch starten möchte. 
Dieser geschieht auf dem Ball für Emelaigne. Varg taucht auch wieder auf und umgarnt gerade Emelaigne, als Alcaster mit seinen Rittern hereinstürmt und die Krone für sich beanspruchen will. Diesmal wird er allerdings von Mythros verraten, und auch Varg tut so als hätte er nichts mit dem Kerl zu schaffen. Die beiden werden sogar dafür geehrt, die königliche Familie vor Alcaster gerettet zu haben. 
Lucette und Rod sehen das alles aber nicht so ganz im selben Licht und wissen dann auf jeden Fall, dass Mythros eine Hexe sein muss. Obwohl man ihm nicht trauen kann lässt Lucette sich dazu hinreißen, ihn um Hilfe wegen Rods Fluch zu bitten. Und er hilft gerne, weil er ganz offensichtlich große Hoffnungen in die Prinzessin setzt, die ja bald in Hyldirs Fußstapfen treten soll. Er hofft offenbar auf eine neue Schreckensherrschaft durch Lucette und hat sich deshalb als "Retter" im Schloss aufgespielt. 

Auf jeden Fall sagt Mythros, dass es noch eine Möglichkeit gäbe Rods Fluch zu brechen, er sich darum kümmern würde und von Lucette dafür irgendwann einen Gefallen einfordern würde. Und die liebeskranke Idiotin stimmt dem einfach so zu! <_< Naja, für Rod hätte ich eventuell dasselbe getan. 
Erst nach dem besiegelten Deal liest Lucette dann mal die Geschichte der Meerjungfrau zu Ende, und in dieser findet deren Schwester heraus, dass sie ihren Liebsten vor der Hochzeit umbringen müsse, um nicht selbst zu sterben.. Also läuft es darauf hinaus, dass Emelaigne unter magischem Einfluss ein Messer bringt, Mythros irgendwie Viorica herbeischafft und Rod diese umbringen soll. 
Logischerweise kommt diese Sache eh für niemanden in Frage, aber Hexen haben nicht umsonst auch magische Fähigkeiten. Mythros möchte Rod also dazu zwingen, seine Kindheitsfreundin zu töten, vermutlich damit er auf jeden Fall diesen Gefallen bei Lucette gut hat. 
Im schlechten Ending kann Rod sich des Einflusses irgendwie erwehren, Mythros zieht enttäuscht ab (oder so irgendwie, das macht so eigentlich gar keinen Sinn, aber ich weiß es nicht mehr genau x'D) und das Unvermeidliche geschieht. Die Sache endet damit, dass Rod sich auflöst, und das hat mir schon sehr das Herz gebrochen, meine Güte. 
Sooo viel weniger gelitten habe ICH beim guten Ende aber irgendwie auch nicht. In diesem hält Lucette Rod davon ab Viorica zu erstechen, indem sie sich vor die hilflose Frau wirft. Sie wird verletzt, aber das bringt beide dazu sich zu sagen, dass sie sich lieben, und plötzlich kann Rod dann wieder sprechen. Es stellt sich heraus, dass es nicht Viorica sein musste, die den Prinzen liebt, sondern einfach diejenige, die er auch liebt. Und das war dann mit der Zeit eben Lucette geworden. Das war so schön! ;___; Ich erinnere mich auch hier nicht mehr genau was mit Mythros passiert ist (und Varg, den ich nicht mehr für Waltz hielt, aber fieberhaft überlegte welcher schwarzhaarigen Kerl er noch sein könnte xD), weil ich emotional so mitgenommen war. Aber das Schlimmste kam erst noch. 
Lucette lebt dann wieder im Schloss, weil ihr Fluch natürlich auch gebrochen wurde, und kommt sehr gut mit ihren Stiefgeschwistern und ihrer Stiefmutter zurecht. Mit dem Vater ist es etwas schwieriger, aber sie sind jetzt alle eine Familie. Und das ist das Problem. Zwar sind Rod und Lucette nicht in irgendeiner Art und Weise blutsverwandt, aber trotzdem wäre es ein Skandal wenn sie zusammen wären. Und deshalb endet die Geschichte damit, dass sie sich hin und wieder heimlich treffen, als einzige Mitwissende und Unterstützerin die reizende Emelaigne (obwohl impliziert wird, dass Ophelia Bescheid weiß aber nichts sagt), und sie ansonsten so tun müssen als wäre nichts zwischen ihnen. 

Waaah, ich war echt am Boden zerstört. Das ist kein Fairytale Ending!? >:( Wie kann man mich nur so leiden lassen? D: Also echt, das habe ich nur schwer verkraftet, und diesmal graute mir WIRKLICH noch viel mehr davor, als nächstes Rumpels Route anzugehen. Erst die Sache mit Klaude und dann kam er auch noch nach einer Route dran, die mich wirklich tief berührt und beeindruckt hat. Die Sterne standen schlecht für ihn...

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