Donnerstag, 5. September 2019

Saga Frontier #7: Red's Quest


Das letzte Szenario in Saga Frontier hat mir nochmal alles abverlangt. Dies liegt hauptsächlich an dem recht mühsamen Anfang. Reds Geschichte ist eine Superhelden-Geschichte. Die Art Superheld, die durch ein traumatisches Erlebnis seine Familie verliert und als einsamer Rächer unterwegs ist, und dabei seine Identität wahren muss. So ein bisschen wie Batman, nur mit weniger Geld und mehr blauen Haaren.
Daher dauert es verhältnismäßig lange, bis man eine richtige Party hat und diese auch trainieren kann. An dem Punkt hat man dann auf grinding vermutlich noch weniger Lust als sowieso schon – am meisten macht es ganz am Anfang Spaß, und vor dem letzten Dungeon/Endboss ist halt einfach obsolet. Aber mitten drinnen, nachdem man schon eine Reihe Ereignisse hinter sich gebracht hat? Meh. Wobei ich sagen muss, dass dadurch der Schlusspart dann dafür ganz angenehm war, weil ich diesmal vor dem letzten Dungeon eigentlich gar nicht mehr grinden musste… außer für Geld, aber das ist eine andere Geschichte.^^ Das war dann auch der Abschnitt, der mir hier definitiv am meisten Spaß gemacht hat.

Die Geschichte beginnt mit Red und seinem Vater Dr. Okonogi, die gerade im Auto fahren. Reds Vater hat prekäre Infos über einen gewissen Dr. Klein und seine Terroristen Organisation, und das reicht natürlich aus, ihn um die Strecke bringen zu wollen. Doktor und Red haben einen Unfall, der offensichtlich von einem Typen namens Shuzer inszeniert wurde, der zu eben jener mysteriösen Organisation BlackX gehört. Der Vater stirbt sofort, der Junge wird aber nach kurzem Aufbäumen auch niedergestreckt. Da taucht allerdings der geheimnisvolle Alkarl auf – seines Zeichens maskierter Superheld und offenbar erpicht darauf, seine Fähigkeiten weiterzugeben. Statt zu sterben, verwandelt Red sich in „Alkaiser“, und kann ab nun auch heldenvolle Taten vollbringen. Red interessiert sich natürlich nur für die Rache an den Mördern seines Vaters. Aus diesem Grund schließt er sich der (Raum-)Schiffscrew eines guten Freundes seines Vaters an, wo er verschiedene Lieferaufträge abwickelt und dafür Gehalt kassiert. Er erhofft sich davon, an allen möglichen Orten vielleicht Informationen über BlackX zu bekommen.

Als Spieler verbringt man also einige Zeit auf der Cygnus - eben dem Raumschiff, auf dem Red angeheuert wurde. Während dieser Zeit kann man nicht frei herumreisen, sondern nur die Missionsziele der Crew anfliegen. Im Zuge dessen gibt es einmal die Möglichkeit, ins Bioresearch Lab zu gehen und sich Cotton zu holen (natürlich nur indem man ALLEM reibungslos ausweicht, weil man sonst Hackfleisch ist), aber es ist unmöglich irgendwelche anderen Charaktere zu rekrutieren. Erst nach vier oder fünf kleinen Missionen und einer Invasion auf das Schiff, wo man nur vorübergehende Mitstreiter bekommt, entscheidet Red sich, dass er ohne festen Arbeitgeber besser dran ist. Da kann man dann endlich die Freiheit erschnuppern, nach der man sich so gesehnt hat.
Der Aufbau macht aber auch Sinn so, denn Red kann sich im Kampf in Alkaiser verwandeln, der bessere Stats hat und ein paar einzigartige Skills vorweisen kann – aber nur, wenn er alleine in der Party ist. Er würdigt nämlich das unausgesprochene Gesetz, seine geheime Identität zu wahren. Sobald es mögliche „Zeugen“ gibt, Red als Alkaiser zu enttarnen, kann man dessen Fähigkeiten nicht mehr nutzen und steuert „nur“ einen normalen menschlichen Kämpfer. Also eigentlich schon fast von Anfang an, wenn man sich wirklich Cotton holt. Was ich getan habe. Macht aber im Endeffekt dann auch wieder nix, weil man als Alkaiser auch keine EXP bekommt, was man über weite Strecken natürlich vermeiden will.^^ Und storytechnisch gibt es ein paar Ausnahmen, zum Beispiel einen ganz praktischen Stromausfall bei einem Bossfight, wo es kurz dunkel wird und Red sich verwandeln kann. Totaaal unauffällig für den Rest der Party, da bin ich mir sicher. xD

Trotz des Helden-Aspektes fühlt sich das Szenario jetzt nicht total frisch an. Die Phase, in der man hauptsächlich alleine unterwegs ist, ist zwar nicht uninteressant, aber ich mag das halt allgemein einfach nicht besonders, und sobald man eine Party hat ist das meiste wie gewohnt. Es gilt dann, vier Bossgegner ("Emperors") aufzusuchen und zu besiegen, bevor man die BlackX Base finden und infiltrieren kann. Wäre das hier nicht mein letztes Szenario, hätte mir das vielleicht schon ganz gut gefallen, aber inzwischen habe ich halt sowas in der Art hier und da schon gesehen (vor allem wohl bei Asellus, die ich ja direkt zuvor gespielt habe^^). Obwohl schon ganz cool war, dass diese vier Bosse eigene Gebiete hatten wo man mit anderen Charakteren nicht hinkommt, und die Gegner dann am Ende nochmal aufgetaucht sind. Das hat die Geschichte irgendwie ganz gut abgerundet.
Btw.: Natürlich war der Dungeon, den ich bei meinem letzten Durchgang zum ersten Mal gesehen und erkundet hatte, diesmal ein Story-Dungeon, wo man dann halt mit Red noch einen Raum weiter gekommen ist. :0 Die Base von BlackX als letztes Gebiet hat dann eine gute Atmosphäre, weil man in diesem Szenario durch die konstante Geschichte wirklich etwas damit anfangen kann, aber ist trotzdem einer der anstrengensten finalen Dungeons. Man kann nämlich so gut wie keinen Gegnern ausweichen, da alles sehr beengt ist, und das nervt am Schluss natürlich ziemlich.^^ Ab einem bestimmten Zeitpunkt muss man da als Alkaiser kämpfen („Wo ist Red?“ „Äh… der wurde verletzt und ich hab ihn irgendwo hingelegt, aber ich, Alkaiser, bin ja jetzt da!“) und der bekommt natürlich auch keine Erfahrung mehr… die man aber auch nicht braucht wenn man ordentlich trainiert hat, was ich ja hatte. Also, eben schon zwischendurch mal. Vor dem letzten der vier Emperors war ich eigentlich schon für den Enddungeon gerüstet. Da danach aber ja noch einiges an unausweichbaren Kämpfen ansteht, kam ich mir richtig, richtig stark vor. War ich auch, obwohl ich bei Vergleich mit meinen anderen Stats vor dem Endboss sagen muss, dass es bei ein paar anderen Szenarien nicht mal soo ein krasser Unterschied war, wie es sich angefühlt hat. Und das, obwohl zum Schluss eigentlich vier Bosskämpfe direkt hintereinander ablaufen, so viele wie bei keinem anderen Charakter. Für mich war das vermutlich das leichteste Finale im ganzen Spiel.^^

Am Ende nimmt Alkarl Red übrigens wieder seine Superkräfte, weil er nach der Auslöschung von BlackX wieder einfach nur ein Junge sein darf (ich bezweifle, dass er bereits ein Mann ist :D). Da wird auch das Geheimnis gelüftet, wer Alkarl eigentlich ist… und dafür, dass überall so ein Geheimnis darum gemacht wird (sogar in Walkthoughs), war das nicht so der Plottwist sondern ergab eigentlich fast als einzigstes Sinn.^^
Und dann durfte ich schließlich das letzte Mal meinen Spielstand speichern und kam mit meiner letzten Party in die "2nd Division". Dort kann man mit den Entwicklern sprechen (die alle als Charaktere aus dem Spiel dargestellt werden) – die erzählen woran sie gearbeitet haben, plaudern ein bisschen aus dem Nähkästchen und danken ein paar Leute. Man kann auch ansehen, welche Charaktere man durchgespielt hat, was natürlich erst mal wenig Überraschungen bietet, wenn man erstmals nach allen sieben hinkommt.^^ Komisch war aber, dass da auch Rouge als Charakter stand, wodurch ich mich gefragt habe, ob man den bei Blues Szenario einfach als Rouge weiterspielt, wenn man das Duell verliert. Nachforschungen haben ergeben, dass das tatsächlich so ist. WIE COOL IST DAS BITTE? *__*
Man kann auch nochmal alle Bosskämpfe mit der aktuellen Party machen. Vielleicht probiere ich das auch noch, weil ich dann ja schließlich vergleichen kann, ob ich einfach oberkrass war oder die BlackX Bosse wirklich Pipifax.

Und damit ist es tatsächlich vollbracht. Ich denke gegen gewisse Ermüdungserscheinungen kann man bei Saga Frontier einfach nichts machen, und würde deshalb Reds Geschichte trotz mancher Motivationstiefs bei den besseren einordnen. Gott sei Dank habe ich nicht T260G als letztes gespielt. 8D
Ich kann momentan noch kaum glauben, dass das jetzt wirklich alles vorbei ist, und es fühlt sich irgendwie auch gar nicht so an.
Ich tue außerdem immer so, als wäre das ein 500 Stunden Spiel, dabei habe ich gerade so die 96 angekratzt. xD Aber es ist nun mal repetitiv, man muss sieben Mal wieder von ganz von vorne anfangen, die Storys sind nur teilweise verständlich und werden extrem minimalistisch gestaltet, man kann hunderte Fehler machen weil die Welten so frei begehbar sind, es gibt fürchterliche Schwierigkeits-Schwankungen und ungefähr 90 dieser 100 Stunden sind nur Kämpfe. Deshalb darf ich wohl auch ein bisschen stolz sein, das geschafft zu haben. Vor allem, ohne das Spiel je wirklich aus den Augen zu verlieren oder unabsichtlich total auf Eis zu legen (wie bei all meinen anderen Konsolen RPGs).
Über all die Zeit ist mir Saga Frontier schon sehr ans Herz gewachsen, und ich habe mich stets verbessert und immer besser ausgekannt – und trotzdem immer noch Neues entdeckt! Aber dazu dann bald mehr, denn ich werde hier eine Art Fazit über das gesamte Spiel schreiben, weil ich das nicht alles hier einbauen will. Hauptsächlich mit lustigen Listen! o/

Charakter:  Red (7/7)

Zeit: 12:06

Party:

Red
Rabbit
Liza <3
Cotton <3
Doll <3

Fuse
Rouge
Annie
Silence
BJ & K

Lute
Engineer Car

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