Sonntag, 20. Dezember 2015

Game Of The Year 2015

Eigentlich könnte ich den Einleitungstext vom letzten Jahr bis zu einem gewissen Teil einfach kopieren und einfügen - ich habe wieder sehr viele tolle Sachen gespielt. So toll, dass die vier ersten Plätze tatsächlich alle 5-Sterne-Bewertungen von mir bekommen haben - 2014 gab es nur 2 solche Titel und ich vergebe die Höchstwertung wirklich nicht leichtfertig. Außerdem habe ich auch wieder extrem viele kürzere Steam-Spiele durchgebracht, insgesamt sicher nochmal deutlich mehr als letztes Jahr. Blöderweise hauptsächlich solche, die ich neu gekauft habe, weshalb mein Backlog nicht signifikant geschrumpft ist. D:
Wie auch immer, 2015 war ein gutes Jahr, auch wenn ich gegen Ende hin ziemlich nachgelassen habe. Für diese Liste ist das allerdings gut, weil ich sonst vielleicht noch härter überlegen müsste wie die Platzierungen aussehen. Ehrlich gesagt hätte ich diesmal wirklich gerne sieben statt fünf Spiele aufgelistet, aber es muss wohl bei "Honorable Mentions" bleiben. Weil ich einfach finde, dass es bei einer so begrenzten Liste einfach noch "bedeutungsvoller" ist bzw. damit eine größere Ehre, es hinein zu schaffen. ;)
Okay, auf Platz 7 wäre in diesem Jahr bei mir Journey von thatgamecompany, was ein richtig tolles Erlebnis war. Daran sieht man schon, wie viel Gutes ich gespielt habe, wenn das Spiel "nur" da hinten herumdümpelt.^^ Und Platz 6 gehört Silent Hill 2, für das ich eine echt innige Liebe verspüre, aber die Titel, die darüber liegen, haben halt nochmal so richtig emotionale Höhepunkte (hauptsächlich Stellen, an denen ich total geweint habe), die das dann doch noch so eine Spur übertreffen.
Weiters möchte ich auch noch voller Wärme Botanicula erwähnen, das für dieses Jahr wohl mein Lieblings-Steam-Kurzspiel sein dürfte.

The Walking Dead: Season 2

Zu der zweiten Staffel von The Walking Dead habe ich ja schon sehr viel geschrieben, weshalb ich wohl kaum etwas Neues dazu sagen kann. Ich habe immer noch total mitgefiebert und sehr gelitten, aber ein paar Dinge haben einfach gefehlt. Vor allem längere Momente, in denen ich einfach die Umgebung erforschen und mit allen Leuten reden konnte. Dies hat bei Season 1 damals die Bindung zu den Charakteren und der Welt an sich einfach mehr gestärkt, obwohl mir die Truppe damals insgesamt eigentlich etwas unsympathischer war. Überhaupt war das Spiel deutlich kürzer als der Vorgänger, außerdem hat Lee als Bezugsperson sehr gefehlt. Gut gefallen hat mir dafür allerdings, dass die Entscheidungen etwas mehr darauf zugeschnitten waren, dass man ein junges Mädchen spielt und da sehr viel Fokus auf Beziehungen untereinander gelegt wurde - man konnte bei den meisten Charakteren selbst entscheiden, mit wem man Freundschaft schließt oder nicht. Dies war für mich auch das Kernstück der Staffel, was dann in einem fulminanten Finale auch seinen Höhepunkt erreichte. Also insgesamt: Sehr tolles Spiel, das aber im Vergleich zum Vorgänger einfach nicht mehr ganz so perfekt war.


Heavy Rain

Heavy Rain war für mich eine große Überraschung. Ich wusste zwar, dass man auch hier mit Quicktime-Events und Entscheidungen hantieren muss, aber dass die Geschichte SO mitreißend sein würde, war doch unerwartet. Vor allem, weil ich Anfangs etwas abgeschreckt war, weil ich jeden Handgriff mit dem Controller selbst machen musste und befürchtet habe, dass dies nerven könnte. Aber die Stimmung, der Soundtrack und vor allem die Charaktere waren dann nach kürzester Zeit so überzeugend, dass die ganze Steuerung nur noch mehr dazu beigetragen hat, sich extrem ins Geschehen integriert zu fühlen. Ich wusste gar nicht wann und wie es passiert ist, aber nachdem ich im Prolog nicht sicher war, was ich von all dem halte, fand ich mich gleich danach völlig gefangen vom Geschehen wieder. Selbst ein Charakter, den ich in erster Instanz uninteressant fand, mauserte sich innerhalb von Minuten zu meinem absoluten Liebling (Jayden <3). Und auch wenn die Story ein paar Schwächen und die Auflösung einige Plotholes aufzuweisen hat, war ich beim Spielen selten so extrem unter Spannung wie hier. Dass sich bestimmte Ereignisse je nach Spielweise unterscheiden und es auch viele unterschiedliche Enden gibt (sogar eines, wo einfach alle sterben) ist dann noch so ein I-Tüpfelchen, das Heavy Rain zu einem wahrlich außergewöhnlichen Erlebnis macht. Ich wünschte manchmal, dass ich das Spiel einfach nochmal ohne jegliches Vorwissen erleben könnte. :D


Neverwinter Nights 2: Mask Of The Betrayer

Diese Erweiterung ist eigentlich eine direkte Fortsetzung zur Originalkampagne von Neverwinter Nights 2 (ihresgleichen Game of the Year 2014), die mich wieder sehr begeistert hat. Mask of the Betrayer ist auf jeden Fall anders - das liegt zu einem großen Teil auch an dem neuen Schauplatz, den neuen Begleitern und der Story, die etwas völlig anderes erzählt als der Vorgänger. Aber gerade Letzteres ist die große Stärke der Erweiterung. Obwohl es weniger Nebenquests, weniger Ortschaften und weniger Companions gibt, erlebt man trotzdem ein Abenteuer, das sich zwar kleiner anfühlt, aber dafür einen spannenden roten Faden bietet. Durch die wenigen Ablenkungen kann man sich so richtig in die Geschichte hineinfühlen. Und für Liebhaber der Originalkampagne gibt es immer noch genügend Verbindungen, um nicht völlig die Wurzeln zu vergessen. Zum Beispiel tauchen - wie schon in meinem Post damals erwähnt - alle Charaktere, teilweise auch Nebencharaktere, etwas später im Spiel wieder auf, wenn auch teilweise nur in einer Art Traum. Und man erfährt zumindest, was mit den alten Companions nach der Originalkampagne jeweils passiert ist.
Insgesamt würde ich also sagen, dass man in Mask of the Betrayer immer ein gewisses, vertrautes Gefühl hat - man merkt wirklich, dass man denselben Protagonisten spielt, mit dem man schon so viel erlebt hat - während alles aber trotzdem so anders und neu erscheint, dass nichts langweilig kopiert wirkt. Und am besten ist das Happy End, das man nach so langer Zeit endlich verdient bekommt. Ich war wahrscheinlich noch nie so zufrieden mit einer Fortsetzung, von der ich den ersten Teil schon über alles geliebt habe. :3


Persona 3: The Journey

Persona 3 war lange eindeutig mein Spiel des Jahres. Es ist für mich eigentlich eine perfekte Mischung aus toller Geschichte und süchtigmachendem Gameplay, das auch noch eine ganz eigene Atmosphäre aufweist - alleine durch das moderne Setting. Das einzige, was ich dem Spiel ankreiden könnte wäre das Pacing. Die Einführungsphase dauert ungefähr ewig und danach kommt die Geschichte auch eher langsam in Fahrt. Dafür machen S-Links und die vielen unterschiedlichen Personas so Laune, dass man ganz gut über diese Zeit hinwegkommt - irgendwann geht dann aber auch so richtig der Shit ab. Gerade, wenn das Gameplay langsam seine Faszination zu verlieren scheint, ist man von der Story so mitgerissen, dass man weiterhin mit Feuereifer dabei ist. Bei mir war es zumindest so - wie gesagt, ich würde Persona 3 für mich persönlich wirklich fast als perfekt einstufen. Das extrem passende und tolle Ending hebt den Gesamteindruck nur noch mehr und dürfte eines der besten sein, die ich bisher bei einem Spiel gesehen habe.
Also, mal wieder die Frage, die ich beim Game of the Year bei Platz 2 eigentlich immer stelle: Warum nicht Platz 1? Naja, auch wenn Persona 3 mit einem etwas objektiveren Blick wohl das beste Spiel ist, das ich dieses Jahr gespielt habe, und es mich auch emotional durchaus sehr mitgenommen hat, gibt es immer noch etwas, was ich mehr geliebt habe.


Hatoful Boyfriend

Hatoful Boyfriend is love, Hatoful Boyfriend is life. Spielmechanisch gesehen ist diese Vogel-Dating-Sim bestimmt nicht unter den Top Titeln, und selbst wenn man es nur Genre-Intern vergleicht, wird es einige VNs mit besserer Aufmachung und besserem Writing geben. Aber meine Güte, bei Hatoful Boyfriend geht es um Emotionen. Einen Teil der Faszination macht sicher der Überraschungseffekt aus - man erwartet höchstens ein witziges und etwas abgedrehtes Erlebnis, aber man bekommt eine detailreiche, gut durchdachte Geschichte mit Plottwists, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Im positiven Sinn. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man sich herzlich lachend, ehrlich weinend oder einfach nur völlig schockiert vor dem Bildschirm findet und plötzlich überrascht feststellt, wie sehr man diese Story und ihre Charaktere liebt. Das Ganze ist rational nicht so einfach zu erklären, und man muss es wohl selbst erleben, um wirklich zu verstehen, was Hatoful Boyfriend so besonders macht. Am besten, ohne sich jemals gespoilert zu haben, weil das Entdecken aller Zusammenhänge einen großen Teil des Spaßes ausmacht. Oder des Leidens, je nachdem. :D Deshalb gibt es auf diesem Blog ja auch so wenig tatsächliche Informationen von mir - am besten findet man alles selbst heraus. Also ja, ganz ohne Zweifel mein Lieblingsspiel 2015.
Erstmals möchte ich dieses Jahr auch noch ein paar Worte über die Let's Plays verlieren, die ich geschaut habe. Ich mache das ja gerne mal bei Spielen, die mich neugierig machen, die ich mir aber vom Gameplay her nicht zutraue oder aus sonstigen Gründen nicht bei mir im Backlog landen. Es gibt jetzt auch eine übersichtliche Seite auf diesem Blog, wo ich aufgelistet habe, was ich geschaut habe bzw. gerade schaue oder abgebrochen habe. Und im Zuge dessen möchte ich eben noch Until Dawn ehren, das von mir vermutlich ebenfalls 5 Sterne bekommen hätte, wenn ich es selbst gespielt hätte. Habe ich aber nicht, und ich bin auch sehr froh (mir wären soo viele Leute weggestorben xD), aber ich möchte trotzdem erwähnen, was für ein tolles Spiel das ist.

2015 traf meine niedrigste Bewertung - diesmal übrigens bei 2 Sternen - drei Titel, allerdings habe ich damit angefangen, alle meine Spiele auch selbst nochmal genauer einzuteilen. Und demnach sind Face Noir und Particulars dieses Jahr die großen Verlierer (mit jeweils 1,8 Sternen). Ich würde sagen, dass mir rein gefühlsmäßig Particulars nochmal eine ganz kleine Spur weniger gefallen hat, womit es also das schlechteste Spiel dieses Jahr für mich war. Äh, Glückwunsch.

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