Mittwoch, 8. Oktober 2014

LSSSC #6 - Over the Mountains and Under the Sea

Während in den meisten JRPGs eine Katastrophe meist nach einer kurzen Einleitung kommt und den weiteren Weg des Helden vorgibt, dauerte es bei Lunar etwas mehr als 10 Spielstunden, bis etwas Vergleichbares passierte. Nach Ghaleons Verrat war es für Alex nun endlich an der Zeit, ernsthaft ein Dragonmaster zu werden, eine fixe Party zusammenzusuchen und am Ende das Böse zu besiegen. Dafür überließ Laike uns eine Art Zauberstab (namens "Dragon Wings", was die eigentliche Belohnung des Weißen Drachens sein hätte sollen), mit dem man sich an bereits besuchte Orte teleportieren konnte. Yesss! Er verriet auch noch, dass Dyne damals wegen der Liebe zu einer Frau gestorben war - was wohl irgendwie auch auf die Beziehung zwischen Alex und Luna hinweisen sollte - und verkrümelte sich dann wieder. Äh ja, vielen Dank für die Hilfe. o.ô Ernsthaft, der Typ scheint echt stark zu sein, überlässt aber trotzdem dem kleinen Jungen die Aufgabe, den Magic Emperor alleine zu besiegen.
Ich wusste aber ja, wo ich Hilfe herbekommen konnte und teleportierte mich erst nach Meribia, dann nach Vane. Im von Monstern überrannten Meribia wurde Master Mel gerade von Xenobia versteinert und Jessica hatte damit einen triftigen Grund, sich Alex anzuschließen. In Vane wurde ich von einem Bossfight begrüßt, bei dem Mia und Nash an meiner Seite kämpften und erstmals hatte ich das wohlige Gefühl, eine richtige Party zu haben. Während die Mitglieder sonst immer munter hin und her getauscht wurden, war ich diesmal überzeugt, dass diese Gruppe bestehen würde. Das war ziemlich cool, vor allem weil ich auch alle Charaktere halbwegs mag und keiner von denen unnütz im Kampf ist.
Lemia, die momentan keine magischen Kräfte mehr hatte, konnte den Kindern dann ebenso wenig helfen wie Mel, versorgte uns aber immerhin mit Informationen. Der nächste der vier Drachen war gerüchteweise in einem Vulkan südlich von Nanza, und da Alex als einziges die Prüfung von Quark bestanden hatte (und der nun ja nicht mehr da war), musste er auf jeden Fall Dragonmaster werden. Nur er konnte Ghaleon so noch aufhalten. Um zu unserem nächsten Bestimmungsort zu gelangen brauchten wir dann die Hilfe von Kyle, der, als wir in der Nanza Barrier ankamen, gerade gegen Kreaturen von Xenobia kämpfte. Gleich danach schloss er sich ohne große Probleme auch noch der Party an und diese war somit erst einmal komplett. Yay! <3 Auch wenn es innerhalb der Gruppe dauernd Zankereien gab - was vor allem an Kyles krimineller Ader, Nashs Drang zum Angeben und Jessicas Temperament lag - war es schon ziemlich cool. Sie mögen alle leicht debile Kinder sein, aber irgendwie haben sie eine schöne Dynamik und ich mag die Zusammenstellung.

Ich dachte dann, dass es nun endlich mit den Drachenprüfungen losgehen würde, aber nichts da. Das wäre wohl zu viel Hauptplot auf einmal gewesen. In einem Dorf namens Reza wurden wir nämlich beklaut - ausgerechnet die White Dragon Wings waren Nall unbemerkt abgenommen worden! D: Um sie zurück zu bekommen, mussten wir der Diebesgilde beitreten, dafür in eine andere Stadt reisen, um eine Prüfung zu bestehen und blablabla. Heilige Scheiße, man sollte meinen wir hätten keine Zeit für so einen Kram, wo doch der Vile Tribe überall zu sein schien und Ghaleon ja wohl auch nach den Drachen suchte.
Das einzig Gute war, dass ein Abstecher die Party zu "Damon's Spire" brachte, was ein Turm voller interessanter Tests und vor allem guter Items war. :D Das machte mir echt Spaß, und an der Spitze des Turms hatte Damon, der "Guardian of Knowledge" immerhin auch interessante Sachen zu sagen. Zum Beispiel sagte eine Prophezeiung von ihm, dass die Kraft der Drachen verloren gehen würde, aber Hoffnung im Leuchten des "Blauen Sterns" liegen würde. Soso. Mit subtilem Foreshadowing hat es das Spiel echt nicht so, warum lassen die Damon nicht einfach schon den gesamten Plot verraten? Außerdem wurde auch total "unauffällig" angesprochen, dass Luna der Göttin Althena total ähnlich sah... Also kurz zusammengefasst: Die Göttin wurde schon ewig lange nicht mehr gesehen, vor 15 Jahren ist irgendwas Krasses passiert und Luna wurde geboren, die mit ihrem Gesang heilen und was weiß ich noch für einen abgedrehten Scheiß kann. Und Ghaleon entführte sie, nachdem Quark ihm bestätigt hatte, dass sie "die eine" war. Also. Das schreit ja geradezu nach einer Wiedergeburts-Geschichte.
Aber egal, irgendwann hatten wir es also geschafft, die Diebesgilde als rechtmäßige Mitglieder zu betreten und bekamen die White Dragon Wings zurück. Dann musste aber erst mal ein Weg gefunden werden, wie man in den Vulkan mit der Red Dragon Cave gelangen konnte und es gab noch mehr Herumgelaufe, um einen Heißluftballon zu bekommen und was weiß ich... Prinzipiell mag ich das Spiel für die netten Ablenkungen, die an jeder Ecke lauern, aber jetzt hatte ich den großen Plot endlich zu sehen bekommen, jetzt wollte ich dem auch erst einmal folgen! So liebevoll und detailreich auch alles gestaltet war, ein bisschen mehr straight forward hätte es an der Stelle schon sein können.

Im Vulkan selbst gab es dann eine deutlich weniger "raffinierte" Prüfung als beim Weißen Drachen - die Truppe musste lediglich durch Feuer laufen, das eben ein bisschen Schaden machte. Dafür wartete aber Royce, wie schon an einigen Orten zuvor (vermutlich soll das zeigen, dass der Vile Tribe tatsächlich überall aktiv ist, was ich gut gelungen finde) und schmiss uns vergeblich Gegner in den Weg. Außerdem verkündete sie unheilvoll, dass der Rote Drache verloren war. Ghaleon war offenbar schon vorher da gewesen - was für eine Überraschung bei dem ganzen Kram, den wir davor gemacht hatten, statt dorthin zu latschen, wo der Magic Emperor mit Sicherheit als nächstes hingehen würde. Und der Typ kann teleportieren.
Wie auch immer, die Seele des Roten Drachen schaffte es noch ein letztes Mal, sich Alex zu offenbaren, obwohl Ghaleon ihren (ja, weiblicher Drache) Körper schon verschwinden hatte lassen. Es war für den Weg des Dragonmasters also nichts verloren - es gab sogar noch ein supercooles "Red Dragon Shield" oben drauf, das deutlich stärker war als meine bisherige Ausrüstung. Trotzdem war es ein bisschen traurig, weil ich die Drachen nach wie vor cool finde. Ich war schon soo gespannt auf den Blauen Drachen! *__*
Zu dem sollte es nämlich als nächstes gehen, und diesmal hoffentlich ein bisschen zügiger. In Reza gab Laike uns gleich einen Tipp, wie es weitergehen konnte - ein Schrein an einer kleinen Stadt namens Lyton würde uns auf die richtige Spur bringen. Die Bewohner des Dorfes waren offenbar alle begeisterte Sänger, was so weit ging, dass ihr Lied den Blauen Drachen herbeirufen konnte. Sie waren seine Hüter, hatten aber momentan keine Möglichkeit, uns zu helfen. Der Gesang klappte nämlich nur mit der richtigen Untermalung, die sonst aus dem Schrein kam. Laut den Bewohnern wohnte dem Schrein der Windgeist (oder irgendsowas) inne, der liebliche Melodien durch die Gänge pfiff - jetzt störte diese Harmonien aber etwas und die Leute von Lyton meinten, es wären die Monster, die plötzlich gekommen waren.
Das fand ich im Gegensatz zur Odysse, um zum Roten Drachen zu kommen, eigentlich ganz nett. Das hier hatte immerhin direkt etwas mit unserer Quest zu tun und war auf schöne Art und Weise mit der Geschichte verbunden. So erübrigte sich diesmal das Gefühl, man würde völlig unnötig herumirren, ohne wichtige Fortschritte zu machen.

Wie auch immer, unsere Truppe drang tief in den Schrein, der eigentlich viel eher eine Höhle war, vor und erledigte das Problem. Alles was wir dadurch aber erreichten war, dass wir zum Gewässer gehen durften, wo die Bleibe des Blauen Drachens erscheinen sollte. Zutritt bekam man dort nicht durch das Lied von Lytons Dorfbewohnern (diese Lügner!), sondern durch den Gesang von zwei Menschen, die sich innig lieben. Das war ziemlich cool, weil Jessica und Kyle es versuchten und total anfingen zu streiten nachdem es nicht klappte. Ich vermute es lag vor allem an Kyle, der ja jedem Rockzipfel nachjagt und noch nicht erkannt hat, wie viel Jessica ihm bedeutet. Bei Mia und Nash ist es wahrscheinlich genau umgekehrt - er hat bestimmt die richtigen Gefühle, aber sie hat ja noch nie irgendwas dazu gesagt oder sich anmerken lassen. Dafür war ihre Stimme aber wirklich schön und Nash konnte auch eindeutig besser singen als Kyle. :D Naja, Alex kam dann auf die Idee auf seiner Ocarina zu spielen, so dass Luna es, wo sie auch immer sein möge, vielleicht in ihrem Herzen hören konnte. Und tatsächlich - sie war irgendwo mit anderen Sängerinnen eingesperrt und diese stimmten in die Melodie mit ein, was Xenobia, Phacia und Royce nicht besonders gefiel. Ghaleon schien das aber ganz knorke zu finden, denn laut ihm würde Lunas "wahres Ich" schneller erwachen, je mehr sie sang. Warum er das auch immer haben wollen würde.
Lunas Gesang bewirkte dann tatsächlich, dass der Schrein des Blauen Drachens erschien und wir ihn betreten konnten. Aww. Die Szene war tatsächlich ziemlich schön, auch wenn sie vielleicht irgendwie unlogisch und hoffnungslos schnulzig war.
Jedenfalls mussten wir dann einmal mehr zum Drachen vordringen und die Aufgabe bestand diesmal wohl darin, den richtigen Weg zu finden. Da waren nämlich eine Vielzahl von Teleportern, aber im Endeffekt konnte man dann eh nicht falsch liegen, weil aus den nicht verwendbaren einfach Monster kamen. Beim Drachen selbst spielte sich dann die bescheuertste Szene seit Menschengedenken ab: Der Blue Dragon ließ die Party gar nicht zu Wort kommen und quasselte vor sich hin (er wies unter anderem auch wieder total subtil darauf hin, dass Luna Althenas Reinkarnation sein könnte) - wir konnten ihn also nicht vor dem Vile Tribe warnen! Dies war doch die einzige Möglichkeit, einen der Dragons zu schützen, denn die Bösewichte hätten alleine niemals Zugang bekommen, weil sie ja wohl kaum zwei Personen hatten, die voller Liebe waren und zusammen ein Lied trällern konnten. Aber die Party war nicht vehement genug, sondern ließ sich einfach von dem Blauen Drachen damit abspeisen, dass der "Blue Dragon Helmet" in einer separaten Kammer zu holen war. In einer separaten Kammer! Wie bescheuert ist das denn?! Nachdem alle anderen Items direkt von den Drachen kamen war das wirklich die offensichtlich blödeste Konstruktion, um den Plot voranzutreiben. Während wir den Helm holten, kam nämlich natürlich der Vile Tribe und versiegelte den Blue Dragon. Mein Gott.

Phacia, der wir da erstmals seit der Enthüllung wieder begegneten, wirkte übrigens gar nicht so abgrundtief böse wie ihre zwei Kumpaninnen - es schien ihr schon ein bisschen um die Drachen leid zu tun, aber sie wollte eben nicht mehr in Verbannung leben und dann doch lieber ihrem Stamm helfen.
Naja, zurück in Lyton erfuhren wir dann, dass der letzte Drache - der Black Dragon - irgendwo im Osten war. Dort gab es einen Pass, den es zu überqueren galt, um in die nächste Stadt zu kommen. Wieder einmal lauerte uns jemand auf, nämlich Xenobia, aber diesmal bekam meine Truppe Hilfe von zwei Unbekannten auf Pferden. Okay. Offenbar gab es vielleicht ja doch noch irgendwo überraschende Verbündete, aber natürlich war erst einmal nicht mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Als wir dann in der Stadt Tamur ankamen erwartete uns schon Laike, der ein paar Ideen zum Schwarzen Drachen hatte. Also ehrlich, wenn der so unbeschwerlich herumreisen konnte, warum half er der Gruppe von Kindern eigentlich nicht aktiv? Meine Güte!
Jedenfalls brauchten wir, um den Schwarzen Drachen zu finden, wohl irgendein Fluggerät. Das war das Erste, worum wir uns kümmern mussten und dafür sollte Alex alleine mit Laike einen Erfinder namens Myght aufsuchen, was ich in meinem nächsten Durchgang erst angehen werde. Und danach gibt es dann auch nur noch das klitzekleine Problem, am Vile-Tribe vorbeizukommen, denn der Black Dragon hauste offenbar im "Frontier" - in dem Gebiet, wohin der Stamm verbannt worden war. Wenn der Drache überhaupt noch da war... was, logisch gesehen, eigentlich nicht der Fall sein dürfte. Wäre ich Ghaleon, hätte ich den in meiner Nähe doch als erstes aufgesucht. Aber dann ist das Spiel wiederum "Lunar", was teilweise nicht wirklich durch bestechende Logik glänzt. Nun ja, wir werden sehen.

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