start;again

Death Game?? Death Game!!
Okay gut, sagen wir eher Escape Room Game – das einzige Spielziel ist eigentlich, in einer bestimmten Zeit die Flucht zu schaffen. Dabei werden die vier gefangenen Charaktere nie wirklich dazu gezwungen, etwas Ungewöhnliches zu machen oder gegeneinander vorzugehen, die vorhandenen Rätsel und Puzzles beziehen sich meistens nur darauf, dass Türen sich öffnen.
Obwohl es vier Hauptrouten gibt, ist start;again ein sehr kurzes Spiel – es gibt keine lange Einführung oder Exposition (nicht einmal das Escape Game an sich wird in mehr als einem Satz verkündet), und man weiß als Spieler eigentlich überhaupt nichts über irgendetwas. Trotzdem stört das irgendwie nicht, weil einem die einzelnen Personen alleine durch ihr Verhalten und ihre Dialoge recht schnell vertraut werden, und plötzlich ist man mitten drinnen und merkt, dass man Anteil nimmt.

Da ich aber so wenig wie möglich spoilern möchte, damit man genauso blind starten kann wie ich, und auch weil es eben so ein kurzes Spiel ist, hier nur noch ein paar wichtige Punkte in einer ungeordneten Ausflistung:

- Der Grafikstil ist sehr eigen und vor allem die Charaktere haben ein sehr hübsches Design - ich war ziemlich begeistert!

- Die Häufigkeit und Schwierigkeit der Rätsel sind gleichermaßen niedrig. Ein paar vereinzelte Notizen sollte man sich machen, um bei routenübergreifenden Dingen Bescheid zu wissen
- Trotz der Simplizität war ich von manchen Aufgaben trotzdem sehr angetan. Würde sie aber nun wirklich nicht, wie auf der Steam-Page angegeben, als Minigames bezeichnen.
- Die Entwickler haben (zumindest auf Steam) ausschließlich LGTBQ+ Visual Novels veröffentlicht. start;again fällt in die Kategorie "Boy's Love". 
- Es gibt eine sehr befriedigende Auflösung, die man durch subtile Hinweise aber durchaus selbst herausfinden wird. Natürlich sind die Dimensionen jetzt natürlich nicht ausufernd bei so einem kurzen Spiel, und besonders genau wird die Auflösung auch nicht erläutert.
- Zusammen ergibt die Mischung aus dem Stil, der Musik und dem Setting durchaus eine tolle Atmosphäre, und ich war teilweise schon auch emotional berührt (vor allem am Ende)

All diese aufgelisteten Punkte sind für mich auch durch die Bank positiv gemeint, und damit hat das Spiel eigentlich alles richtig gemacht. Wäre es einen Tacken länger, hätte es mich sicher noch mehr berührt, aber ich kann mich über das Erlebnis wirklich alles andere als beschweren. Wer Mystery und schöne Synergien zwischen Charakteren zu schätzen weiß, kann hier bedenkenlos zugreifen!