Irgendwie hatte ich mir vom letzten Teil der Blackwell Reihe schon relativ viel erwartet, habe gleichzeitig aber auch von vornherein stark bezweifelt, dass meine Wünsche diesbezüglich wirklich erfüllt werden würden. Und jetzt, nachdem ich Blackwell Epiphany durch habe muss ich sagen, dass meine Erwartungen schon leicht übertroffen wurden. Das Spiel war eigentlich richtig, richtig gut. Es wurden nicht nur so ziemlich all meine Fragen beantwortet, es wurden auch haufenweise Verbindungen zu den Vorgängern gezogen, und selbst die meisten Geister, die es zu befreien galt, waren interessant. Diesmal war ich auch von Anfang an interessiert und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, dass mir diesmal etwas Größeres bevorstand als bei den anderen Teilen.
Auch wenn der große Storypunkt aus Blackwell
Deception – nämlich dass es eine Gruppierung gibt, die Leuten das
Glück aussaugt und von den Bestowern Bescheid weiß – irgendwie ein wenig
untergegangen ist. Darum ging es zwar natürlich auch, aber man erfuhr
gefühlt nur sehr oberflächliche Sachen über die Gruppierung. Weil
Madeline halt allen die Show gestohlen hat.
Irgendwie war ich gar nicht überrascht, dass sie
dann am Ende eigentlich der große Feind war. Ich habe es nie bewusst
erwartet, aber bei der Enthüllung dachte ich irgendwie so „Okay, ja sicher.“ Da haben mich andere Dinge mehr vom Hocker gerissen, zum Beispiel
zu sehen wie die Countess bzw. Jocelyn eigentlich so war bevor sie
verrückt wurde.
Erzählerisch hat mir dieser Teil wirklich total
gut gefallen. Die Flashbacks waren cool, die Sache mit Kendra (ein totes
kleines Mädchen) war sehr traurig, der gesplittete Geist war eine
interessante Idee, ich war stolz als Rosa immer stärker wurde und dann
war da ja auch noch Lauren. Ich weiß nicht, Rosa ist in allen Belangen
eigentlich der bessere Mensch, aber ich liebe Lauren einfach trotzdem.
Und so sehr ich Madeline auch verstehe und sogar
irgendwie cool finde, dass sie Lauren ihr Schicksal beschert hat werde ich ihr
nie verzeihen. ;0
Also ja, ich war schon ziemlich begeistert. Auch
sonst habe ich wenig zu meckern – die Grafik ist nochmal besser geworden
und Rosa sieht nicht mehr so debil aus. xD Das Gameplay blieb
weitestgehend gleich, außer dass es noch eine komfortablere Menüführung
bezüglich Inventar und Notizen gab. Kein Computer mehr zu dem man immer
nach Hause muss! \o/
Leider hatte ich manchmal bei Beenden des Spiels
Abstürze meines ganzen PCs, wonach manchmal das Spiel sogar
deinstalliert zu sein schien. xD Dann musste ich bei Steam nur kurz auf
„Installieren“ klicken und alles war gleich wieder da. War teilweise
schon ziemlich nervig, und ist auch sicher das was mich am meisten
gestört hat.^^
Ansonsten war das Ende noch etwas, wo ich mir
nicht ganz sicher bin, wie gut ich das jetzt fand. Eigentlich ist nichts
davon ein wirklich dramatischer Negativpunkt – es war halt alles
einfach ein kleines Bisschen zu übertrieben, zum Beispiel dass plötzlich
noch die ganze Welt untergehen soll.^^“ Und am wenigsten gefallen hat
mir eigentlich, dass Joey wieder zu einem lebendigen Menschen wurde. Es
wäre für mich deutlich cooler gewesen, wenn er wie von allen erwartet
einfach erlöst worden wäre. Aber ich verstehe auch, dass das wahrscheinlich nicht ging, weil er schon mal durch das Licht gehen hätte können aber unfreiwillig "rausgeschmissen" wurde (als Jocelyn Madelin verbannte) und Rosa ihm halt eine zweite Chance bescheren wollte. Nur ist es für mich ein wenig weit hergeholt, dass er dann einfach wieder lebendig ist, quasi genau so wie er auch aufgehört hat
Dass Rosa gestorben ist war aber ganz gut, also
dramaturgisch gesehen, und schon auch echt traurig. Aber hey,
wahrscheinlich hängt sie irgendwo mit Lauren rum. :) Aber nicht mit
Joey. :0 Der Lauren geliebt hat. Ich war schon immer ein Romantik-Sherlock.
Und ich glaube das war dann auch alles, was ich
dazu sagen würde. Blackwell Epiphany war definitiv der beste Teil der
Blackwell-Reihe und hat sich schon echt gelohnt. Im Nachhinein denke ich
mir aber, dass man die vier Teile davor vielleicht auf zwei kürzen und
eine Trilogie daraus machen hätte sollen - auch wenn ich weiß, dass das von der Entwicklung her nicht ging (immerhin hätte Unbound gar kein eigener Teil werden sollen). Dann hätte ich aber etwas mehr das
Gefühl, dass die Vorgänger auch wirklich irgendwie Bedeutung haben. So
waren es alle ganz nette Spiele, aber irgendwie auch schon wieder vorbei
bevor man richtig darin versinken konnte. Epiphany hat das definitiv
besser gemacht. Aber ingesamt war die ganze Reihe ganz gut und hat mich
immerhin ja auch quasi das erste halbe Jahr 2018 beschäftigt. Jetzt ist
meine kleine „Challenge“ aber abgeschlossen. Meine – zugegeben eher
niedrigen – Erwartungen wurden auf jeden Fall von allen fünf Teilen
übertroffen und ich bin froh, dass ich das mal angegangen bin.
Hier noch die Liste von für mich "bester" bis "schlechtestes Spiel der Reihe. \o/
1. Blackwell Epiphany (Teil 5)
2. Blackwell Unbound (Teil 2)
3. Blackwell Convergence (Teil 3)
4. Blackwell Deception (Teil 4)
5. Blackwell Legacy (Teil 1)
Hier noch die Liste von für mich "bester" bis "schlechtestes Spiel der Reihe. \o/
1. Blackwell Epiphany (Teil 5)
2. Blackwell Unbound (Teil 2)
3. Blackwell Convergence (Teil 3)
4. Blackwell Deception (Teil 4)
5. Blackwell Legacy (Teil 1)
Dass dieser Story-Arc aus Blackwell Deception ein bisschen untergegangen ist liegt vor allem daran, dass es ursprünglich noch zwei weitere Spiele geben sollte und Dave Gilbert auch keine Ahnung hatte wie er diesen Story-Strang zusammen mit dem Rest von Epiphany noch zufriedenstellend hätte abschließen können. Ich lese aber auch gerade, dass er diese Gruppe vielleicht irgendwann nochmal in einem anderen Spiel behandeln will. Das hat er zumindest vor 4 Jahren mal geschrieben.
AntwortenLöschenAus der Reihe ein Trilogie zu machen wäre praktisch gesehen aber vermutlich nicht die beste Idee gewesen. Weil ohne die Erfahrung und den Profit aus den Vorgängern wäre das Endresultat vermutlich nicht ganz so gut gewesen. Er stimmt ja immerhin selber zu, dass der erste Teil viele Probleme hat, was mit zu den Gründen gehört, warum er sich so langsam von der Reihe lösen und etwas besseres entwickeln wollte.
Nächsten Monat erscheint mit Unavowed auch schon sein nächstes Projekt, was zumindest vom Trailer her ganz gut aussieht!