Dienstag, 8. November 2022

Danganronpa 2: Goodbye Despair


Naaaaa, wer hat erwartet, dass ich den zweiten Teil dieser knallbunten Death-Game-Reihe noch im gleichen Jahr angehe wie den ersten? Hm? Alle? Ist für mich aber eigentlich nicht üblich. Vor allem weil ich um diese Zeit im Jahr eigentlich schon keinen Platz mehr in meiner Game of the Year Liste habe und jetzt wirklich in die Bredouille komme. Okay, okay, ich war schon nach Pathologic 2 in der Bredouille, deshalb dachte ich mir, jetzt ists auch schon egal. Denn obwohl der erste Teil durchaus seine Schwächen hatte, ging ich schon davon aus, dass der mal sicher in meine Liste kommt, und es der zweite wohl dann auch schaffen wird. Obwohl ich damals ja irgendwie gemeint habe, dass nichts mehr so sein wird wie der Anfang der Reihe - aus Nostalgie oder was auch immer - dachte ich nicht wirklich an einen signifikanten Abstieg meiner Begeisterung. Vielleicht würde es andere Begeisterung sein, aber nicht unbedingt viel weniger.
Damit hatte ich dann auch recht, aber überrascht war ich trotzdem, dass ich bereits zu Anfang das Gefühl hatte, dieser Teil würde mir sogar besser gefallen als der erste. Und das, obwohl mich das Setting eigentlich nicht so begeistert hatte. Eine riesige Insel statt einem mehrstöckigen, abgeschlossenen Gebäude? Hm, ich habe halt ganz allgemein eine Schwäche für letztere Art von Schauplatz. Zumindest war Jabberwock Island aber extrem abwechslungsreich und alle Bereiche deutlich voneinander zu unterscheiden - das ist vielleicht der eine Punkt, der besser war als die Schule als Setting.

Am Anfang sieht man die "Hope's Peak Academy" zwar wieder, in die gerade ein Schüler namens Hajime Hinata voller Vorfreude auf die kommenden Jahre eintritt, aber mehr als einen Klassenraum bekommt er gar nicht zu sehen. Er wird augenblicklich mit 15 anderen Schülern auf eine Insel transportiert - das wirkt alles verdächtig magisch, was es genau genommen in der realen Welt hier ja nicht zu geben scheint, weshalb ich (auch aufgrund eines anderen kurzen Hinweises) schon davon ausging, dass alles irgendwie eine Virtuelle Realität sein könnte. Allerdings war das für die Gegenwart nicht wichtig, weshalb ich das bis zum Ende ausblendete. Es galt sich auf die Insel zu konzentrieren - augenscheinlich ein Ferienparadies, um Freundschaften zu schließen. Ein Häschen namens Usami erklärt den jungen Erwachsenen, dass sie alle vorerst hier bleiben würden, sich besser kennen lernen und einfach die Gesellschaft genießen sollten. Gewalt sei strikt verboten. 
Natürlich raided Monokuma dieses Paradies, unterbuttert Usamis Authorität und macht sie zu seiner Schwester Monomi, und das übliche Death Game beginnt. Es wird natürlich zu jeder Zeit davon ausgegangen, dass man den Vorgänger bereits kennt. Also, die Regeln werden schon erklärt und sind genau dieselben, aber da man niemanden mehr mit einem Plottwist einer zerstörten Welt und verlorener Schul-Erinnerungen hinter dem Ofen hervorlocken kann, wird das den Teilnehmern ziemlich früh präsentiert. 
Für frische Überraschungen sorgen eher andere Dinge - gleich zu Beginn zum Beispiel ein bekanntes Gesicht. Oder ein bekannter Name, das Gesicht selbst sieht ein wenig anders aus. 
Neben 15 völlig neuen Charakteren (Ähnlichkeiten derselben klischeehaften Stereotypen gibt es natürlich schon) ist anscheinend auch Byakuya Togami auf der Insel gestrandet. Der Typ, dessen Signature Move jedoch beim letzten Mal noch war, Tatorte auf athletische Art und Weise, elegant wie eine Gazelle, zu manipulieren (;0), hatte an Körperumfang deutlich zugenommen. Und gleichzeitig an Egoschweinereien abgenommen. 
Natürlich verriet er nichts über irgendetwas, aber es war für mich beruhigend, einen definitiv vertrauenswürdigen Charakter an der Seite zu haben. Ich hätte echt wissen müssen, dass das alles anders war als es schien... o.ô Aber so weit sind wir noch lange nicht. Und so weit waren wir auch im Spiel noch lange nicht, denn es wird sich am Beginn etwas mehr Zeit genommen, um die anderen Personen ein bisschen kennen zu lernen. 
Wurde man in Danganronpa 1 bereits früh davor geschützt, mit Junko überhaupt wirklich ins Gespräch zu kommen, Leons Perversitäten ertragen zu müssen, und sich von Sayakas Geseier einwickeln zu lassen, hatte ich diesmal das Gefühl ein bisschen mehr Zeit mit allen zu haben.
Trotzdem musste noch die Entscheidung getroffen werden, mit wem man sich am Anfang abgeben will, und ich fand das gar nicht einfach. Nicht nur, weil ich mir am Anfang die ganzen japanischen Namen wie immer nicht merken konnte, sondern weil auf den ersten Blick viele Personen interessant und möglicherweise sogar sympathisch wirkten. Und von denen wurden dann im ersten Kapitel auch keine gleich "entfernt", weil einerseits der Tote jetzt für mich ja nicht der war, den ich "kennenlernen" wollte, und der Mörder der größte Unsympath von allen zu sein schien. 


Ansonsten mochte ich im ersten Impuls Hiyoko und Mikan nicht soo gerne, und von Nagito hielt ich mich aus Misstrauen so fern wie möglich. Alle anderen ließ ich mir offen für mögliche Freundschaften und Kennenlernrunden ;0 
Rein auf den ersten Blick wäre Nagito definitiv der erste Typ gewesen, an den ich mich rangemacht hätte, aber durch seine unmittelbare Connection zu Hajime war ich wirklich... verhalten. Er war nicht nur zu normal und nett, und dabei auch noch der Ultimate Lucky Student - also ein Ultimate, den es schon mal gab und der auch noch der sehr normale und bodenständige Protagonist gewesen war -, er war auch der, der Hajimes erste Ansprechperson war. Das zusammen war mir mehr als verdächtig, sodass ich Nagito gleich so gut es ging ignoriert habe. Ich wollte mich sicher nicht an ihn gewöhnen und dann damit auf die Schnauze fallen.
Muss mich aber trotzdem bei ihm bedanken, weil ich sonst vielleicht nicht zu Gundham gegangen wäre, der sich instant als mein Lieblingscharakter etablierte. Sobald ich seine Four Devas of Destruction, also seine Hamster, gesehen hatte, war es schon um mich geschehen. Bei den meisten anderen war es ein stetig steigender Prozess der Zuneigung - immer mit dem Risiko hintergangen zu werden - aber für Gundham hätte ich sehr schnell alles getan. Ich wusste schon im und nach dem ersten Kapitel, dass sein möglicher Tod mich ein bisschen zerstören würde, und ich ihm gleichzeitig einen möglichen Mord wohl verzeihen könnte~.

Aber naja, über die tatsächlichen Opfer und Morde dann gleich mehr wenn ich die einzelnen Kapitel beschreibe, zuerst muss ich aber noch kurz auf das Gameplay zu sprechen kommen. Prinzipiell ist es einfach dasselbe, mit dem normalen Alltag und der Free Time, den Investigations und den Trials - auch die Fortbewegung und das Untersuchen in dem neuen Setting funktionieren weitestgehend gleich. Es gibt aber überall einfach ein paar mehr zusätzliche Kleinigkeiten.
Man kann zum Beispiel mit seiner Anzahl an Schritten ein Haustier in Tamagochi-Manier hochziehen, und bekommt EXP für das Herumlaufen, Ermitteln und mehr. Auch wenn diese EXP im Endeffekt nicht wirklich viel bringen für den normalen Spielverlauf - sie steigern Skillpunkte und bestimmte Leisten für die Trials - aber mit beidem kommt man bei einem ersten Durchgang so oder so gut aus.^^ Trotzdem sind das so kleine Details, die irgendwie den Spaß am Herumlaufen ein bisschen erhöhen. 
Bei den Verhandlungen selbst funktionieren manche Modi ein bisschen anders, wobei ich sagen muss, dass ich sie allgemein alle als schwieriger empfand (vor allem das mit den Schwerthieben, das extrem unübersichtlich für mich war), aber dafür auch als etwas spannender. Nur die Panic Talk Action, wo man die Maus im Takt klicken muss, war diesmal ausgemachter Blödsinn, weil die Lieder definitiv nicht genau im Takt mitliefen. Das Surfen, um Antworten auf gewisse Fragen zu finden, war das einzige, das völlig neu war. Das war für mich das, was mich mit Abstand am wenigsten gestresst hat und damit fand ich es sogar den spaßigsten Modus. Allgemein mochte ich aber diese Spielphasen definitiv lieber als im Vorgänger. Vielleicht habe ich mich einfach daran gewöhnt, dass es so viele Modi bei den Trials gibt, oder aber sie sind tatsächlich einfach ein bisschen besser - oder mehr nach meinem Geschmack - geworden?
Ansonsten ließen sich auch diesmal andere Spielmodi freischalten, allerdings werde ich die wieder nur ganz kurz beschreiben, wenn ich mit der Hauptgeschichte fertig bin, da ich sie auch erst da ausprobiert habe.


Kurz loswerden muss ich noch, dass ich es diesmal sehr schön fand, dass einige der "Ultimate" Talente auch direkt zum Tragen kamen - also die Fähigkeiten der Charaktere auch für die Investigations genutzt wurden und oft wirklich einige Leute etwas zur Aufklärung eines Falles beitragen konnten (richtig, richtig gut fand ich die vielen Einbringungen des "Lucky Students"!). Da verteilten sich die Führungspositionen beim Ermitteln diesmal auf ein paar mehr Personen, und Hajime selbst kam mir als Protagonist diesbezüglich auch glaubhaft vor. Denn er wirkte weniger begriffsstutzig als Makoto und war auch immer vor den Zweifeln der anderen geschützt (außer vor Kazuichi), was angenehm war. Gleichzeitig hatte er aber irgendwie auch erschreckend wenig Persönlichkeit und Bindungen - mir schien oft, er hätte nur über Nagito eine ablehnende Meinung, und alle anderen waren für ihn freundschaftlich total gleich - selbst bei Chiaki kam da erst am Schluss mehr.^^ 
Nun aber zu den einzelnen Kapiteln. Ab hier gehe ich wieder davon aus, dass mögliche Leser das Spiel kennen und werde nicht alles kleinstmöglich erklären.

Kapitel 1:

Wie schon gesagt hatte ich nicht erwartet, dass es Byakuya als erstes erwischt, wofür ich mir lange auch noch echt dumm vorkam. Ich nahm einfach an, dass er noch Geheimnisse zu verraten hatte und daher irgendwie im Spiel bleiben musste, aber das ist eigentlich sogar viel mehr ein Grund, ihn frühzeitig zu "entfernen".^^ Und natürlich die für mich da noch bestehende Tatsache, dass man ihm eben vertrauen kann - nicht nur, weil er auch im ersten Teil niemals ein Mörder war, sondern weil seine Attitüde sich auch nochmal geändert hatte. Er schwor, nicht zuzulassen, dass jemand von den anderen stirbt... Mir kam das in keiner Sekunde jemals auch nur ein bisschen verdächtig vor. Ich habe nie daran gezweifelt, dass Byakuya auch Byakuya ist. Nicht meine hellsten Momente, aber davon gab es lange Zeit tatsächlich auch nicht allzu viele.
Denn ich kann voller Freude jetzt mal verkünden, dass ich nicht von vornherein wusste, wer der Mörder war. Dieses Problem hatte ich im ersten Teil ja doch relativ häufig, aber diesmal hatte ich das Gefühl, durchaus alle notwendigen Hinweise erhalten zu haben, während die Lösung aber trotzdem nicht zu offensichtlich war. Vielleicht hätte ich den Mörder erraten können, wenn ich schon ein Gefühl für den zweiten Teil gehabt hätte, so blieb mir dessen Identität aber fremd. Und das empfand ich eigentlich als genau die richtige Mischung - ich war schon auf, sagen wir, die Hälfte des Tathergangs gekommen, konnte aber trotzdem noch überrascht werden. Das hat mir gut gefallen. 
Natürlich hatte ich auch den Vorteil, dass ich aus meinem oben beschriebenen Misstrauen heraus Nagito wirklich genau unter die Lupe genommen habe, und eigentlich auf alle Sachen auch gekommen bin, die dann ihm zuzuschreiben waren. Dass sein Plan vereitelt und der tatsächliche Mord von jemand anderem ausgeübt wurde, konnte ich mir auch denken, vor allem weil die Verletzungen nicht zur augenscheinlichen Tatwaffe passten. Auf Teruteru bin ich aber einfach nicht gekommen, es hätte für mich da quasi noch jeder sein können. Ich war aber auch damit natürlich höchst zufrieden, weil der kleine Koch definitiv der schrecklichste Charakter war. Laut den Regeln des vorigen Teils überleben die schlimmsten Leute eigentlich ja bis zum Schluss, also war ich sehr entzückt. xD 
Noch entzückter war ich über Nagito, der bereits im ersten Fall seine Maske fallen ließ. Ich hatte gehofft, dass er irgendwie durchdreht - weil ich mich dann vor seiner netten Art nicht mehr distanzieren musste und es ihn natürlich auch spannender machte - aber war nicht sicher, ob es so früh passieren konnte. Aber ja, konnte es! \o/ Und damn, ich mochte ihn ab da deutlich lieber, obwohl das vielleicht die falsche Wortwahl ist. Aber sorry, er hebt das Spiel durch seine bloße Anwesenheit von einer schon bereits sehr hohen Kategorie in eine wirklich besondere. Später mehr dazu.
Von der Exekution war ich dafür aber ein bisschen schockiert, muss ich zugeben, die war ziemlich grausam. o.o


Kapitel 2:


Das Kapitel zusammenzufassen ist mir ein wenig zu komplex, mit dem Videospiel im Videospiel und den ganzen Girls A und B und so weiter. 
Daher erst mal eher zu den Charakteren: Mahiru war die Person, mit der ich nach Gundham am meisten Free Time erlebt hatte, daher war ich ein wenig pikiert, dass ausgerechnet sie gleich mal wegsterben musste. Es war zwar ein bisschen Zufall, dass ich sie als zweite "Auserwählte" aus allen vorhandenen Charakteren gepickt habe, aber sie schien relativ normal und umgänglich, dabei aber nicht gleich totlangweilig.
Das Loch, das sie bei mir hinterließ, wurde aber relativ schnell wieder verschlossen durch Chiaki. Auch sie mochte ich davor schon, und ich hatte das Gefühl sie bräuchte vielleicht nur ein wenig Zeit, um mir ans Herz zu wachsen. Das passierte in diesem Kapitel dann auch irgendwie ganz automatisch, und sie wurde zu meiner neuen Lieblingsdame. 
Bei der Lösung des Falls gab ich mir diesmal exorbitante Mühe. Da ich nun durch die Sache mit Teruteru und Nagito glaubte besser abschätzen zu können, wie die Morde diesmal ungefähr zu laufen schienen, war ich echt angespornt.  
Ich wusste, dass ich die Dinge diesmal anders angehen musste, um nicht nur auf die offensichtlichen Verdächtigen zu kommen (in diesem Fall Fuyuhiko oder Hiyoko). Ich wollte die Hinweise, die eindeutig auf sie verwiesen, völlig ausblenden, und erst einmal Antworten auf Fragen suchen, die für mich im Gesamtbild keinen Sinn ergaben. Hatte ich jemanden, würde ich schauen, ob der Rest auch irgendwie dazu passen konnte. 
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich lag komplett falsch. xD Mein Fehler war wahrscheinlich, dass ich am allermeisten nach einem Motiv gesucht habe, und daher irgendwie dachte, entweder Fuyuhikos Schwester oder Girl E hätten doch irgendwie überlebt und würden Rache ausüben oder so. Aber ich muss mir endlich echt merken: Tote stehen in Danganronpa nicht magisch wieder auf!!!111 :'(
Ich hatte zwei verdächtige Kandidatinnen, eine für die Schwester und eine für Girl E, aber in Wahrheit war es dann das einzige Mädchen (denn ich war überzeugt, dass es eine der weiblichen Charaktere gewesen war), über das ich nicht einmal nachgedacht hatte. xD 
To be fair, es war nicht wirklich möglich Pekos Verbindung zu Fuyuhiko irgendwie vorauszuahnen, also wundert es mich jetzt auch nicht, dass ich darauf nicht gekommen bin. Im ersten Moment war ich deshalb durchaus ein bisschen enttäuscht, mehr aber deprimiert, weil ich auch mit ihr schon Free Time Events gehabt hatte. Und als ich das Ende sah, in dem Fuyuhiko ihr sagte, dass er sie als sie selbst brauchte, und nicht als sein Werkzeug, war es eh um mich geschehen. Das war richtig gut, und ich musste wirklich einige Tränchen vergießen, weil ich so mitgelitten habe. T__T


Kapitel 3:

Hier hatte ich wirklich den Eindruck, dass viel zwischen den Charakteren passiert ist, ohne dass es für den Plot direkt relevant war - was ein Lob sein soll. Vielleicht ist meine Erinnerung verfälscht, aber was alles mit Fuyuhiko und den anderen, und schließlich mit Nekomaru, passiert, ist schon ziemlich viel "Bonding" zwischen allen Leuten. Mal davon abgesehen, dass es auch noch ein Konzert von Ibuki gab und schließlich die "Despair Disease", die der Auslöser fürs Morden sein würde. 
Letztere war vielleicht ein kleines bisschen albern, aber irgendwie auch unterhaltsam. Vor allem Nagito mit seinem Lügner-Syndrom war richtig fetzig, weil er wilde Verschwörungstheorien über die Geschehnisse rausgehauen hat, die von mir stammen hätten können. xD 
Ich war dann nicht unglücklich, dass Ibuki gestorben ist, weil sie mich in dem Kapitel schon ein wenig zu nerven anfing, aber ich war überrascht über Hiyokos Tod. Da sie schon relativ viel Aufmerksamkeit als Verdächtige im vorigen Fall erhalten hatte, ging ich irgendwie davon aus, dass sie safe war. Naja, trotz ihrer Charakterentwicklung war sie auch niemand, auf den ich nicht verzichten hätte können. 
Dass Mikan die Mörderin war, fand ich super. Also, weil sie einfach eine war, mit der ich eh überhaupt nicht warm wurde. Ich hatte schon früh die Hoffnung, dass sie es gewesen sein könnte, weil irgendwie auf ihr Alibi so viel Wert gelegt wurde - das fiel richtig auf. Aber ich war mir trotzdem nicht total sicher und habe mich gefreut, dass ich vorab darauf gekommen bin. Also auch hier war das deutlich mehr Herausforderung als einiges im ersten Teil, und es fühlte sich sehr belohnend an. 
Ich fand auch den Grund interessant - Mikan hatte sich durch die Despair Disease an die Vergangenheit erinnert und war dadurch völlig anders geworden. Oder vielleicht eben auch so, wie sie eigentlich ursprünglich schon gewesen war. Da fiel mir das erste Mal auf, dass viele Charaktere in diesem Spiel irgendwie gar nicht so... moralisch gut waren? Ich meine, offensichtlich sind da zu Schulzeiten schon mal zwei Morde passiert, Nagito ist verrückt, Hiyoko total gemein, Teruteru ein Perverser, und jetzt auch noch Mikan mit ihren Erinnerungen... Mit Stolz muss ich verkünden, dass ich da bereits die ursprüngliche Ausgangssituation durchschaut hatte, die später enthüllt werden sollte. Es ist mein einziger, dafür aber echt ziemlich exakter, Volltreffer in meinen Vermutungen, also lasst mir diesen Erfolg. ;0
Ich hatte da eigentlich auch gehofft, Mikan wäre der "Verräter", obwohl mir ganz unterbewusst durchaus der Gedanke gekommen war, dass dieser - aufgrund meines Verdachts bezüglich der Gesinnung der jetzigen Charaktere - diesmal gar nicht "böse" sein musste. Aber ich wollte mich darauf natürlich nicht verlassen, und machte mir schon recht große Sorgen, weil ich zu dem Zeitpunkt eigentlich nur noch auf wenige Charaktere verzichten wollte. Bis dahin hatte ich halbwegs Glück gehabt, meine größten Lieblinge waren verschont geblieben. Aber es lagen noch zwei Kapitel, in denen gestorben wurde, vor mir, und da kam es für mich dann auch echt ziemlich Dicke. :( 


Kapitel 4:

Wow, das war wirklich anders. Die Location und die Bedingungen wurden plötzlich verändert, und erschufen damit ein wirklich nachvollziehbares Motiv für einen weiteren Mord. Die Leute hungern zu lassen, bis jemand umgebracht wurde, war echt ein starker Antrieb. 
Zu dieser ohnehin recht spannenden Ausgangslage kamen dann auch noch kleine Informations-Fetzen, die erstmals die Geschehnisse aus dem ersten Spiel mit diesem hier verbanden. Zumindest stießen unsere Charaktere auf einen Bericht über das erste Death-Game und dessen Überlebende und auf eine Statue von Sakura im Fun-House!!! ;__; 
Als ich das sah, nahm meine vorhin erwähnte Vermutung konkrete Form an: Dass die verbliebenen Charaktere aus dem ersten Spiel diese Welt hier eigentlich vorbereitet hatten, damit die jetzigen Protagonisten sich anfreunden würden. Da wir alle wissen, dass auch genau das passiert ist, werde ich mich nicht weiter darüber auslassen bis es soweit ist, aber ich wollte es nur nochmal erwähnt haben. ;0
Wie auch immer, ich hatte am Anfang des Kapitels das komische Gefühl, dass Gundhams letztes Stündchen in der Gruppe geschlagen hatte. Das war nur irgendwie schwache Intuition, dass er doch irgendwie noch der "Odd One Out" war, dessen Zeit nun quasi gekommen war. Ich rechnet also mit ihm als Mordopfer. Aber dann war es doch Nekomaru. Mein Gefühl hatte mich zwar trotzdem ja nicht wirklich getrügt, aber natürlich wollte ich das erst mal nicht wahrhaben. Ich hatte objektiv gesehen keine Ahnung wer der Mörder gewesen sein konnte, für mich gab es keine richtigen Hinweise. Ich wusste nur, dass ich alle außer Kazuichi, Sonia und Gundham definitiv ausschloss. Und durch das weitere Ausschlussprinzip, dass Kazuichi und Sonia den Final Dead Room alleine nicht schaffen würden, blieb nur noch einer. Aber selbst da sah ich irgendwie keine anderen Indizien, und wehrte mich auch wirklich bis fast zum Schluss gegen die Wahrheit, also kann man das definitiv nicht als richtige Vermutung von mir durchgehen lassen.
Ich war dann zwar sehr traurig, dass Gundham wirklich einen Mord begangen hatte (wem machen wir etwas vor, ich habe bei seiner Exekution total geheult), aber war trotzdem zufrieden, wie es dargestellt wurde. Im Gegensatz zu Mikan und zum Beispiel auch Peko war er nämlich nicht doch jemand ganz anderes gewesen als der, den ich kennengelernt hatte, sondern noch er selbst. Und seine Erklärungen dazu, also sein tatsächliches Motiv, trugen eigentlich nur dazu bei, dass ich ihn einfach noch mehr mochte als ohnehin schon. :') 
Highlight des Kapitels war aber definitiv, kurz in Nagitos Haut zu schlüpfen. Hatte ich echt nicht erwartet - und nochmal, richtig cooler Einsatz für sein Talent als Lucky Student. Für den Final Dead Room war ich dann zwar auch ein bisschen zu blöd, aber genossen habe ich es trotzdem. Auch wenn der Ärger schon groß war, dass ausgerechnet er die geheimen Infos erhalten hatte und sie natürlich nicht mit der Gruppe (und mir) teilen würde. Dabei war ich sooo gespannt! D:


Kapitel 5:

Gut, nachdem Nagito also noch irrer wurde als vorher, nachdem er all seine geheimen Informationen erhalten hatte, war ich mir nun auch hier ziemlich sicher, dass seine Zeit gekommen war. Naja, auch das war kein Kunststück, also kann man auch auf diese Vorahnung nicht wirklich stolz sein. ;0
Das ganze Kapitel war eigentlich sehr cool - die ganze Zeit sucht man auch irgendwie gezwungenermaßen nach dem Verräter, der natürlich weiter antagonistisch präsentiert wird, während Nagito ebenfalls so eine Rolle einnimmt. Bei den ganzen gefährlichen Vibes war ich hauptsächlich verwirrt, was ich noch glauben soll und habe dann für den Mordfall gar keine Prognose mehr abgegeben. Ich wäre ehrlich gesagt auch nicht auf Selbstmord gekommen, aber es ergab schon Sinn (und später nach allen Enthüllungen sogar noch mehr). Wenn jemand ihn umbringen hätte wollen, wäre das wahrscheinlich schon deutlich früher geschehen - er war ja nicht sonderlich beliebt und außerdem trotzdem überaus schlau. 
Abgesehen vom Ausgang der ganzen Sache war das hier ganz sicher mein liebstes Kapitel von allen. Es war spannend und nicht mehr so übertrieben verschachtelt (schon noch verschachtelt, aber doch etwas bodenständiger) und einige relevante Plottwists konnten aufgedeckt werden. So eben, dass das erste Opfer überhaupt nicht Byakuya, sondern der Ultimate Imposter gewesen war. Das fand ich richtig cool und spannend, und es tat mir sehr leid darum, diese Person nur so kurz dabei gehabt zu haben.
Die Exekution diesmal war natürlich wieder besonders schlimm und ich habe durchaus wieder eine beachtliche Menge Tränen geweint. ;0 Wah, ALLE drei meiner ABSOLUTEN Lieblingscharaktere in diesem Teil sind direkt hintereinander draufgegangen! D: Gleichzeitig war ich aber auch ein bisschen gehypted, weil mit Chiakis Enthüllung als Verräter nun für mich eigentlich schon bewiesen war, dass meine Theorie zum Besserungsprogramm für unsere Protagonisten stimmen musste. Und da ich durch einige Sätze auch davon ausging, dass Chiaki eine Art KI sein musste, und daher alles tatsächlich nur VR sein konnte, hoffte ich wie immer die Hoffnung der Glücklosen. Also, dass die toten Charaktere diesmal ja dann vielleicht doch wieder leben konnten.... Goddammit Woman (also ich), LERNST DU NIE DAZU???? 
Übrigens aber Daumen Hoch für Nagito (wieder), der einfach alle außer dem "Verräter" eigentlich sterben sehen wollte. xD Ich liebe ihn schon ein wenig. 


Kapitel 6:

Eigentlich gab es bei der Investigation nur noch die letzten wichtigen Plotpunkte (nicht zu verwechseln mit Twists an sich) zu entdecken, aber es war natürlich - wie Monokuma auch unverblümt anmerkte - ziemlich nostalgisch, das hauptsächlich am Schauplatz des ersten Teils zu machen. Und dabei auch noch Varianten von Alter Ego und Makoto zu treffen. Was für eine orgasmische Zusammenkunft mir da noch bevorstand, wusste ich da ja noch nicht. ;P 
Ich weiß nicht wann für mich der Punkt kam, dass ich fest davon ausging, die Despair-Katastrophe von damals wäre tatsächlich passiert, aber hier war es bereits längst ein Fakt für mich. Vermutlich hatte ich das, nachdem ich am Ende vom ersten Teil ja noch nicht wirklich sicher war, irgendwann zu Beginn dieses Spiels einfach akzeptiert. 
Es war also einiges für mich dann keine Überraschung mehr, weshalb mir alles vielleicht ein kleines bisschen zu sehr in die Länge gezogen vorkam. Vor allem Junko hat klar ihre nervige Anwesenheit überstrapaziert und es wurde etwas zu lange darauf herumgetrampelt, dass die Welt nicht real war und jaddajadda. Aber. Die scheinbar ausweglose Situation, die sie für alle erschaffen hat, war schon ziemlich schlau von ihr. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Hajime eigentlich der Typ war, der die ur-ursprünglichen Morde in Hope's Peak (die kamen im ersten Teil ja auch schon vor, oder?) begangen hatte und es überhaupt erst möglich gemacht hatte, dass Junko die Welt quasi zerstören konnte. Und das, obwohl ich eigentlich bereits vermutete, dass er zur "Ultimate Hope" wird, nach allem was Nagito darüber schon geschwafelt hatte... Aber ich dachte halt er bekommt den Titel neu, und nicht, dass er ihn schon hatte. xD Weiters habe ich auch nicht damit gerechnet, dass Kyoko und der echte Byakuya neben Makoto ebenfalls noch auftauchen - das war schon seeehr cool. 
Trotzdem reiche ich offiziell Beschwerde ein und rufe die Polizei, weil die gestorbenen Charaktere auch hier nicht wieder einfach leben können - obwohl alles "nur" eine Simulation war. Es gibt zwar eine winzige Ini-Mini-Chance, dass sie irgendwann aufwachen, aber naja. Darauf kann ich vermutlich lange warten. Und irgendwie wäre es dann trotzdem auch bittersüß, weil alle Toten aus dem ersten Teil dann umso... naja, toter bleiben, um das mal dumm auszudrücken. xD Das fände ich für die tragischer, als wenn einfach alle Verstorbenen auch genau das bleiben. Andererseits wäre es schon mein großer Wunsch, dass Gundham und Sonia noch zusammenfinden könnten. Mann. <_<


Ich hoffe nach alledem aber sehr, dass ich in den Animes mehr über die Charaktere erfahren werde - also, vor allem über ihre Vergangenheit. Es würde mich sooo brennend interessieren, wie die Remnants of Despair, also die Charaktere aus diesem Teil, so gewesen sind. Bei einigen kann man es sich ja denken, aber gerade Sonia würde mich interessieren, oder Nekomaru, oder wer eigentlich Mikans "Große Liebe" war (wäre es Hajime/Izuru verstehe ich nicht warum sie glauben sollte, wieder mit ihm vereint zu werden wenn sie stirbt... vielleicht also Junko?).
Und damit muss ich sagen, dass ich glaube, in diesem zweiten Teil die Charaktere allgemein eigentlich besser zu finden, als im ersten. Es gibt mehr, zu denen ich eine klar positive Meinung habe, und selbst wenn nicht finde ich die anderen dann oft durch die für mich noch unbekannten Vorgeschichten einfach interessant. Außer Teruteru natürlich. In Danganronpa 1 erscheint mir das bei viel weniger Protagonisten so gewesen zu sein. Mit diesem für mich doch sehr bedeutsamen Punkt, den schwieriger zu durchschauenden Mordfällen (wenn auch manchmal etwas zu konstruiert) und der coolen Verbindung zum ersten Teil, bleibt mein Gefühl vom Anfang also jetzt auch definitiv bestehen: Ich finde Danganronpa 2 tatsächlich etwas besser als Danganronpa 1. 
Zurück bleibe ich trotzdem mit einem recht traurigen Gefühl. Nicht nur, weil mein Auferstehungswunder einfach nie passieren will (die Hoffnung stirbt zuletzt, Nagito wäre so stolz auf mich xD), sondern weil ich auch ein bisschen Angst vor dem dritten Teil habe. Ich kann mir nicht vorstellen, was man da noch machen will, wenn es auch ein Deathgame geben soll. Und wird es dann eine Möglichkeit geben, die Despair-Truppen zu bezwingen? Wer soll die anführen? Kann Junko bitte dann endgültig wegbleiben? Aber am Wichtigsten: Ich will nicht, dass es vorbei ist. Jetzt bin ich wirklich tief drinnen, und das wird sich mit den Medien, die ich vor Teil 3 noch konsumieren werde, sicher nicht ändern. 


Bisher habe ich nur den "Island Mode" bereits hinter mir, der eigentlich ziemlich genau wie der School Mode aus dem ersten Teil funktioniert. Auch wenn der Modus genauso unspannend ist wie im Vorgänger, musste ich schon wenigstens alle Report Cards der Charaktere holen. Immerhin wollte ich Fake-Byakuya ein bisschen in Action sehen, und erfahren, wie Nagito so ganz ohne Todesbedrohung überhaupt gewesen wäre. :D Aber naja, das ist also wieder kaum der Rede Wert.
Die Light Novel "Danganronpa IF", die nur eine alternative Geschichte des ersten Teils darstellt, möchte ich mir noch vornehmen, hat aber natürlich auch nicht die höchste Priorität.
Ganz auslassen muss ich wohl den "Magical Girl Miracle - Monomi" Modus. Ich bin nie über das erste Monobiest hinausgekommen, da bin ich immer gestorben. Naja, da das alles wohl nicht viel zur Story beiträgt ist das ein Punkt, den ich verschmerzen und somit ignorieren kann. 
Was ich allerdings natürlich auf keinen Fall ignorieren kann ist..... die Auflistung der Charaktere, YAY! \o/ Endlich sind wir am wichtigsten Punkt angelangt. Und diesmal kann ich sogar deutlichere Abgrenzungen machen als beim letzten Mal!

1. Gundham Tanaka, Ultimate Breeder <3 <3 <3
2. Chiaki Nanami, Ultimate Gamer <3 <3
3. Nagito Komaeda, Ultimate Lucky Student <3 und MVC, also Most Valuable Character
4. Fuyuhiko Kuzuryu, Ultimate Yakuza
5. Sonia Nevermind, Ultimate Princess (sie schließlich so zu mögen war eine Überraschung für mich)
6. Nekomaru Nidai, Ultimate Team Manager, und Mechamaru
7. Hajime Hinata, Ultimate Hope 
8. Peko Pekoyama, Ultimate Swordswoman
9. Mahiru Koizumi, Ultimate Photographer
10. "Byakuya Togami", Ultimate Imposter
11. Akane Owari, Ultimate Gymnasiast
12. Monomi/Usami, I guess
13. Kazuichi Soda, Ultimate Mechanic (hier fangen erst die Charaktere an, die eher in den negativen Bereich gehören - Kazuichis einzig wirklich guter Moment war, als er den kleinen Mechamaru für Akane gemacht hat)
14. Ibuki Mioda, Ultimate Singer
15. Hiyoko Saionji, Ultimate Traditional Dancer
16. Mikan Tsumiki, Ultimate Nurse
17. Monokuma, aber nur der Bär. Definitiv nicht Junko, die ich quasi unterirdisch platzieren müsste, wenn sie in dieser Liste wäre
18. Teruteru Hanamura, Ultimate Cook



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