Montag, 1. August 2022

Turnabout Beginnings (Phoenix Wright: Ace Attorney: Trials & Tribulations)

Okay, so gut wie alle Fragen, die ich hatte, wurden hier in diesem recht kurzen Kapitel beantwortet. Zumindest die Fragen aus diesem Teil - bezüglich Misty Fey bin ich nicht mal mehr sicher, ob es da zu einer Konklusion kommt. Naja, vermutlich schon. Hoffentlich. Wenn diese Auflösung nämlich so gut sein sollte wie irgendwie ALLES in dieser vierten Episode, die ich gleich beschreiben werde, kann ich mich schon echt freuen.
Turnabout Beginnings war richtig gut, muss ich sagen. Es ging ja um Mias allerersten Fall als Verteidigerin, und wieder gab es keine Investigation, sondern nur eine Gerichtsverhandlung. Das hat jedoch gereicht, um in mir wirklich allerlei Emotionen hervorzurufen, und diese jetzt für die letzte Episode im Spiel auch mitzunehmen - denn all das dürfte noch relevant werden. Dass die Verhandlung ein tragisches Ende nahm, war eigentlich nur noch ein ziemlich gut gemachtes I-Tüpfelchen auf einer ohnehin interessanten Geschichte.

Grundsätzlich wusste ich ja schon, dass Mia die Verhandlung nicht gewinnen konnte, schließlich hatten wir ihre zweite ja schon gespielt und da Hinweise erhalten, dass es damals nicht so gut gelaufen war. Als ich sah, wer der verantwortliche Staatsanwalt war, wurde das gleich noch viel deutlicher. Miles Edgeworth durfte die Anklage machen! Ah! <3 Und naja, da er vor Phoenix als Gegner nie einen Fall wirklich verloren hatte, war der Ausgang dann ja klar. Dachte ich halt.
Und das verschaffte mir von Anfang an ein richtig ungutes Gefühl, muss ich sagen. Komischerweise meine ich das im positiven Sinn. Jede Minute, die ich gespielt habe, wollte ich mehr und mehr, dass Mia doch irgendwie gewinnt und das lag mir eben auch mehr und mehr am Herzen. Sie schlug sich so tapfer und hatte so viel herausgefunden, sie dann verlieren zu sehen war für mich definitiv schmerzhaft. Naja, das war dann zwar nicht was wirklich passierte, das heißt aber nicht, dass es weniger schmerzhaft war.^^"
Mias erster Klient war ein bereits verurteilter Mörder, der aus dem Gefängnis geflohen war um erneut zuzuschlagen. Zumindest war das, wie sich die Ausgangslage darzustellen schien. Kein Verteidiger wollte diesen Fall annehmen, weshalb es ausgerechnet das Unerfahrenste unter Grossbergs Schäfchen traf. Dieser war nicht einmal zur Unterstützung an Mias Seite - wie im ersten Fall - sondern hatte seinen besten Schüler quasi als Vertretung geschickt.
Und ja, Leute, natürlich war es Godot. Oder besser gesagt, der schneidige Diego Armando (den Namen kann man auch so richtig feurig-erotisch aussprechen), der immer alles im Griff zu haben schien und ein wachsames Auge auf das unerfahrene "Kätzchen" (Kitten) hatte.
Ich bin ja im Begriff zu sagen, dass das vielleicht das Beste am ganzen Kapitel war. Der Schocker am Ende war gut, Edgy wieder im Gericht zu sehen (wenn auch schnöselig unsympathisch) war gut, und die ganze Aufklärung des Mordes war gut... aber Diego Armando war eventuell noch ein bisschen besser. Jaja ich weiß, es ist die sich wiederholende Geschichte: Ich hasse den Prosecutor zuerst, nur um ihn am Ende doch zu lieben. Zumindest wenn es ein Mann ist. Und nicht Manfred von Karma. Oder Payne. Ach, lassen wird das - ich habe Diego also geliebt, Punkt.


Wie gesagt war aber auch der Rest des Falles ziemlich gut. Eben Edgy wieder als Anwalt zu sehen war irgendwie so cool, und es war trotzdem schön ihn dann hin und wieder auch zu überraschen. Ich hatte das schon ganz vergessen, aber jetzt so im Vergleich kommt mir schon vor, dass er deutlich gegen die anderen Staatsanwälte heraussticht und einfach wirklich richtig gut ist. Ich meine, alle von ihnen haben mich schon vor einige Herausforderungen gestellt, aber Miles Edgeworth ist einfach nochmal eine Klasse darüber. Allerdings halt auch was seine Methoden betrifft - Beweise zurückhalten und der Gegenseite damit Fallen stellen, damit diese dann dumm dasteht. :D
Wie auch immer, ich wollte eigentlich überhaupt nicht ins Schwärmen geraten, sondern eigentlich darüber schreiben, wie spannend auch der Mordfall war.
Es wurde eine Polizistin mit dem Namen Viola Hawthorne getötet, eben von einem Häftling, der aus dem Gefängnis ausgebrochen war. Es war nicht nötig, dass meine Alarmglocken natürlich gleich klingelten, denn schon kurze Zeit später tauchte Dahlia höchstselbst auf - eigentlich war sie die Schwester der Verstorbenen, aber sie trat unter anderem Namen auf. Es galt dann natürlich ihre Lüge erst mal aufzudecken, die Edgy, das Schwein, von vornherein eh gekannt hatte, und darauf basierend die Irrungen und Wirrungen der ganzen Sache zu klären.
Ich hatte ja einen Vorteil, nämlich einige Dinge über Dahlia bereits zu wissen, sodass ich wenig Probleme hatte die ganzen Zusammenhänge zu entschlüsseln. Ich hatte aber hier wenigstens auch nicht das Gefühl, dass es überhaupt darum ging. Mia und Diego kamen auch angenehm schnell auf die meisten Sachen drauf. Es ging irgendwie für uns alle einfach darum, Dahlia als schrecklichen Menschen zu entlarven...
Es kam dann heraus, dass sie mit 14 Jahren einen Freund hatte, nämlich den Angeklagten Terry Fawles. Mit diesem wollte sie eine Entführung vortäuschen, um von ihren Eltern einen 2 Millionen Dollar (oder was auch immer die Währung war) Diamanten zu erpressen. Viola, die damals schon Polizistin war, war ebenfalls in den Plan eingeweiht. Diese dachte schließlich aber nicht daran, sich an irgendwelche Abmachungen zu halten, schoss Terry an und Dahlia stürzte in einen reißenden Fluss.
Fawles und die Öffentlichkeit gingen davon aus, dass die Kleine gestorben war und Viola belastete ihn dann auch noch schwer, sodass er zum Tode verurteilt wurde für den Mord an einer 14-Jährigen.

In Wahrheit hatten jedoch die Schwestern beschlossen, den Mitwisser von vornherein zu verraten und Dahlia war absichtlich mit dem Diamanten in den Fluss gesprungen. Sie lebte fortan unter falschem Namen und mit der wertvollen Beute munter weiter. Viola jedoch hatte Schuldgefühle, und als Terry sie schließlich treffen und zur Rede stellen wollte - und dafür aus dem Gefängnis ausbrach - hatte die beschlossen ihm die Wahrheit zu sagen. Gefiel Dahlia nicht so, um es mal harmlos auszudrücken.
Sie tötete also ihre eigene Schwester und lastete es erneut ihrem ehemaligen Freund an, der ihr wiederum völlig verfallen war. Selbst als er erfuhr, dass sie gar nicht tot war, wurde ihm nicht bewusst, dass sie ihn von vorne bis hinten belogen hatte. Das war bei der ersten Verhandlung, wo sie "Feenie" ja angeschwärzt hatte, schon genauso gelaufen. Die Männer können sich offenbar nur schwer gegen Dahlia Hawthorn wehren.
Naja, auf jeden Fall schluckte Terry, als er erkannte, dass er schließlich gegen seinen "Teenage Angel" aussagen würde müssen, lieber Gift als das zu tun. Er starb einfach vor den Augen aller! O_O
Also niemand gewann diesen Fall, auch nicht Edgy, weil der Angeklagte Selbstmord beging. Ok, klar, Dahlia gewann, aber das war auch echt die einzige. Und das war ehrlich gesagt echt harter Tobak und hat mich schon recht schockiert. Gleichzeitig war es aber auch einfach so gut!

Alter, jetzt muss man sich mal vorstellen - Dahlia Hawthorne ist eigentlich eine Serienmörderin. :'D Selbst wenn man ihr Terry jetzt nicht anrechnet, hat sie ihre Schwester umgebracht, danach einen Reporter (von dem ich ja vorher dachte, das wäre Mias erster Fall gewesen), und dann auch noch ihren Ex-Freund. Wenn sie gekonnt hätte, wären es auch noch einige mehr gewesen, mindestens mal Phoenix.
Verurteilt wurde sie wiederum nur für einen dieser Morde. Sie muss also jetzt offiziell eigentlich der schlimmste Mensch aller Ace Attorney Teile sein! Und deshalb muss es im letzten Fall einfach auch um sie gehen. Ich meine gut, Phoenix hat ja schon geteasert, dass er sich aus einem gewissen Grund an diese beiden Verhandlungen von Mia erinnerte - von der, die er nicht persönlich miterlebt hatte, gab es irgendwelche Aufzeichnungen. Aber auch so muss Dahlia doch quasi der Endboss sein. Meine Vermutung wäre, dass sie im Gefängnis, da sie für den Mord aus Turnabout Memories eben schließlich tatsächlich verurteilt wurde, Morgan Fey kennen gelernt hat. Denn auch diese hat im letzten Spiel geschworen, dass ihre Verurteilung noch folgen haben würde, womit die beiden Frauen schon mal was gemeinsam hätten. Und beiden wollen Rache an den Feys üben, also kann ich mir schon vorstellen, dass dahingehen irgendein Komplott geschmiedet wurde.
In dem Fall wiederum wäre ich echt gespannt wie Godot sich dann verhalten würde. Ich meine, sobald er Dahlia irgendwo zu Gesicht bekommt müsste er doch wissen, dass ihr nicht zu trauen ist. Ich träume hier wieder heimlich von einer Verbrüderung der Anwälte, wie es auch bei Justice For All schon in der letzten Episode geschah, ich gebs zu.
Weiters möchte ich sehr gerne wissen, wieso Diego Armando vom Verteidiger zum Staatsanwalt wurde. Vielleicht hat auch das seinen Ursprung in der ganzen Hawthorne-Geschichte? Der Wechsel erklärt auf jeden Fall schon mal ziemlich gut, warum er deutlich weniger ehrgeizig als Miles oder Franziska von Karma ist und es ihm ja weniger um die Anklage an sich geht, als darum gegen "Trite" anzutreten.
Boah, ich bin echt gespannt. Und ehrlich gesagt erinnere ich mich erst jetzt wieder, wie sehr mir Mia eigentlich fehlt. Ich mag Maya und Phoenix natürlich sehr, aber bis auf DL-6 haben mich die Momente mit Mia insgesamt emotional mehr abgeholt. Und das lag diesmal sicher nicht nur daran, dass Diego außerordentlich freundlich und cool zu ihr war, richtig aufbauend war und rührende Tipps gegeben hat - während er sich als Prosecutor wie ein anstrengender Vollpfosten verhält. xD


In Vorbereitung auf das Finale habe ich mir auch nochmal alte Beiträge von mir durchgelesen, die noch vom ersten Teil sind - damit ich zumindest bei den verworrenen Sachen mit Misty Fey wieder im Bilde bin. Ich hatte zum Beispiel vergessen, dass sie auch bei DL-6 mit involviert war. Kann sein, dass ich diese ganzen Infos gar nicht brauche, aber vorsichtshalber habe ich mich gewappnet. Damit mich dieser letzte Fall in der Trilogie so richtig umhauen kann. Ich bin da auch recht optimistisch, denn der Auftakt dazu war jetzt so gut, dass ich echt hohe Erwartungen habe. Gleichzeitig bin ich auch nervös, weil der Weg zum Sieg sicher wieder beschwerlich wird. Hoffentlich lassen sie wenigstens den Bullshit bei den Verhandlungen raus, dann muss ich nur storytechnisch leiden. Ah, ich bin aufgeregt!

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