Dienstag, 2. Februar 2021

Ever 17: The Out of Infinity #5 (Coco)

Die wichtigste Frage aus meinem letzten Beitrag wurde beantwortet: Haben Takeshi und Tsugumi gebumst? Dazu später mehr. ... xD
Okay, fangen wir mal ganz ruhig und gesittet an. Ich habe gelesen, dass es egal ist mit welchem Protagonisten man Cocos Route beginnt, weil die Perspektive dann sowieso immer wechselt - wie im Prolog bevor man sich für einen der beiden Jungs entschieden hat. Naja, bis man aber dahin gelangt muss man, wie ich dann irgendwann auch verstanden hatte, trotzdem zumindest ein paar Pluspunkte bei Coco sammeln, und das macht man durchaus entweder als Kid oder als Takeshi. Grundsätzlich war mir klar, dass Kid hierbei die interessantere Wahl sein musste, weil er insgesamt sowieso schon der spannendere Charakter ist und Coco bei Takeshi ja immerhin als tatsächliche Person auch vorkommt. Trotzdem wollte ich irgendwie nicht zu den großen Offenbarungen kommen ohne nicht den Weg von beiden Protagonisten dahin gesehen zu haben. Kurz entschlossen habe ich also Takeshi gewählt und mit ihm mal bis zu dem Zeitpunkt weitergemacht, nachdem die Charaktere das berüchtigte Spiel Kick-the-Can gespielt haben.
Ich muss sagen, es war wirklich völlig unaufregend. Interessant daran war hauptsächlich, dass Takeshi recht früh so einen komischen Verdacht hatte, dass Coco am ersten Tag nicht etwa über Decompression Sickness (äh, mal googeln... aha, Dekompressionskrankheit auf Deutsch) klagte, sondern eventuell an einer anderen Krankheit litt. Zusätzlich dazu gab es eher kleine Abweichungen, die ich trotzdem schon sehr erstaunt entgegen genommen habe. xD
Zum Beispiel befreite diesmal Takeshi selbst Coco aus dem Aufzug, aus dem er auch zwei Stimmen gehört hatte - bei Kid ist das in jeder Route genau umgekehrt, Takeshi hat diese Szenen aber einfach sonst nicht. Außerdem wusste Coco Takeshis Namen, ohne dass er ihn ihr gesagt hätte. Manche kleinen Geheimnisse wurden hier schon früher (oder überhaupt) gelüftet - zum Beispiel dass Sora eben kein Mensch ist, was verdächtigerweise nochmal ausführlich behandelt wurde, und dass Tsugumi in dem Tanuki-Kostüm am Anfang steckt. Auch wurden Baby-Bilder von You angeguckt, was zu dem Zeitpunkt aber jetzt auch nicht sonderlich aufregend wirkte.
Alles in allem war es als Spieler, der schon einige Puzzleteile vor sich hat, trotzdem interessant, aber als ich dann Kick-the-Can hinter mich gebracht hatte, hatte ich jetzt nicht das Gefühl, dass ich einem besonderen Weg auf der Spur war.

Das kann ich von Kids Start aber nicht behaupten. Nachdem ich bei Takeshi also mitten drinnen einfach aufgehört habe, fing ich nochmal mit Kid eben ganz von vorne an. Und da war schon sehr früh erheblich viel anders, was in Anbetracht der späteren Enthüllungen extrem Sinn macht.
Aber davon wusste ich ja noch nichts, und fühlte mich derweilen ein bisschen einsam in der Route. Kid hatte mehr Begegnungen mit Coco als sonst und konnte auch öfter mit ihr sprechen, wurde von den anderen Charakteren dafür aber als verrückter angesehen als ohnehin schon. Und das, obwohl Takeshi der Name "Coco" ganz offensichtlich etwas sagte, er das aber vehement leugnete. Es war alles also deutlich mysteriöser, und gleichzeitig fühlte ich mich weniger zur Gruppe zugehörig als davor. Das verstärkte sich noch mehr als der erste große Plottwists - gleich wenn die Routen zusammen geführt werden - enthüllt, dass die Person, die man gerade gespielt hat, überhaupt nicht so aussieht wie man dachte. Und auch nicht so, wie die Person selbst dachte.
Durch irgendwelche Umstände schaut Kid in den einzigen Spiegel, den es in LeMU gibt, und da blickt einen dann nicht etwa der Kid aus Takeshis Route an, sondern ein völlig fremder, blonder Kerl. Ich muss sagen, ich war erst sehr entsetzt, da das etwas durchkreuzte, das ich im Laufe des Spiels sehr zu schätzen lernte: Die Gruppe an sich, wo man jeden Charakter kennen und lieben lernt. Und dann ist da plötzlich jemand ganz Neues.
Natürlich habe ich verstanden, dass das nicht stimmt, und ich die ganze Zeit auf Kids Route schon dieser Typ war, aber ich habe echt etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Und, um es der Einfachheit halber gleich vorweg zu nehmen: Der Name dieses durchaus sehr gutaussehenden Blonden ist Hokuto. Das deckt Sara etwas später auf, die natürlich den Namen ihres Bruders kennt - was auch angenehm schnell rauskommt.
Jedenfalls habe ich natürlich dann auch gleich gedacht "Hm, Takeshi hat man in seiner Route auch nie im Spiegel gesehen, weil er niemals in die Umkleide kommt und vermutlich gar nicht weiß, dass es da einen Spiegel gibt, und der Spiegel am Klo hat ja Sprünge." Ich habe also durchaus überlegt, ob er nicht auch anders aussehen könnte, dachte mir dann aber irgendwann, dass sie ja wohl nicht zwei Mal denselben Kniff verwenden würden. ... ...


Weil mir halt der wirklich entscheidende Hinweis gefehlt hat, der so gut wie alle - selbst kleine oder nur im Hinterkopf belassene - Überlegungen sinnvoll zusammengeführt hätte.
Ich war extrem verwirrt, als nach der Hokuto-Enthüllung plötzlich zu Takeshi gewechselt wurde. Und zwar nicht einfach zu seiner Sicht, sondern überhaupt in seine Route, bei der auch Coco anwesend war. Er selbst schien ebenfalls kurzzeitig verwirrt, was in mir schon die wildesten Theorien anwachsen ließ. Als Zero Escape-Spieler ging ich eigentlich immer fest davon aus, dass die Bewusstsein der Charaktere in unterschiedlichen Parallelwelten landen. Aber irgendetwas wollte daran nicht so richtig reinpassen, was mir halt besonders in dem Moment auffiel, als ich mit Takeshi eben wieder plötzlich bei Coco war. Der hatte bisher immerhin eigentlich so gar keine Anstalten gemacht, irgendwie zu wirken als hätte er besondere Fähigkeiten. Es war aber dann erst You, durch die ich endlich, endlich zu verstehen begann.
Sie erzählte Takeshi von einer schweren Herzkrankheit, die sie ohne Zweifel dahinraffen würde. Es hatte aber einen Arzt gegeben, der zwar ihr Leben nicht direkt verlängern konnte, aber quasi einen kerngesunden Klon aus ihr erschaffen konnte - dieser wurde geboren wie ein normales Baby. Diese You war also tatsächlich You...s Mutter, und mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
Das waren keine unterschiedlichen, zeitgleichen möglichen Wege, die man aus unterschiedlicher Sicht der Protagonisten wahrnahm und je nach Entscheidungen zu anderen Ausgängen führten. Kids und Takeshis Routen waren zwei völlig unterschiedliche Dinge, mit anderen Personen! You und You waren nicht dieselbe Frau. Daher konnte eine von ihnen sich auch in Takeshi verlieben, und die andere in Kid - Pardon - Hokuto.

Mir fiel dann auch sofort wieder ein, dass ich durchaus des Öfteren darüber nachgedacht hatte, dass die Jahreszahl mit 2017 nicht stimmen könnte, da das ja mit den Informationen aus Yous Route nicht zusammenpasst. Sie fand ja heraus, dass Tief Blau eigentlich eher so vor mehreren Jahren mal als Virus bekannt war, und ihre Eltern außerdem ja zu der Zeit daran starben. Deshalb habe ich explizit darauf geachtet, ob in Kids Route die Jahreszahl jemals bestätigt wird. Und ja, das wird sie. Aber nur vom einzigen quasi Verräter innerhalb der eingesperrten Gruppe. Was natürlich der Typ ist, den ich vom allerersten Moment an am verdächtigsten gefunden habe und mir das aber sofort habe ausreden lassen, sobald ich aus seiner vermeintlichen Sicht die erste Route gespielt hatte - Takeshi. Der natürlich gar nicht Takeshi ist.
Also, wir befinden uns, wenn wir aus Hokutos Sicht spielen, im Jahr 2034. Die Route vom echten Takeshi, die mit Coco, spielt im Jahr 2017, und dort ist der Unfall tatsächlich zufällig passiert und zufällige Personen wurden in LeMU eingesperrt - daher gibt es dort auch weniger mysteriösen Scheiß. Und das ist so ziemlich die einzige Information, die ich eigentlich gebraucht hätte, damit fast alles sofort Sinn ergeben hätte. Aber mein Zero Escape-verseuchtes Hirn, zusätzlich mit klugen Finten innerhalb dieser Geschichte, hat diesen Gedanken einfach nicht zugelassen. Dabei ist das die Variante, die ich allen anderen Möglichkeiten vorziehe. Ich liebe, liebe, liebe diese Auflösung. Kein sinnloses Hirnverdrehen, kein Schönreden von Logiklöchern (das kommt erst später) - alles ist chronologisch ordentlich nachvollziehbar, und alle Ereignisse auf dieser Route passieren auch tatsächlich oder sind tatsächlich passiert.

Schauen wir uns mal die Charaktere an. Über You wissen wir bereits Bescheid, eine ist You....s Mutter, nämlich Yuubiseiharukana, und eine ist ihre Klon-Tochter, Yuubiseiakikana - im Folgenden You'haru und You'aki genannt. Sora ist zu Beginn immer eine "Default"-Sora und entwickelt sich halt je nach Erfahrungen zu einer Takeshi-Liebhaberin oder nicht. Tsugumi ist Tsugumi. Wir wissen ja, dass sie für immer jung bleibt. Und ich muss sagen, es hat mir wirklich (wieder) fast das Herz gebrochen, so viel Mitleid hatte ich mit ihr.
Hokuto findet natürlich auch heraus, dass Tsugumi seine und Saras Mutter ist (btw. ich bin einfach die Geilste, SOO INS SCHWARZE GETROFFEN!!), und sie erzählt ihren Kindern nach einem sehr, sehr tränenreichen Wiedersehen ihre Geschichte.
Wir konnten vorher ausTakeshis Sicht bereits einige kleine Änderungen erleben, auch wenn sie größtenteils schon sehr an der Variante mit Tsugumi, die wir bereits kennen, festhält. Der größte Unterschied besteht daraus, dass die beiden dort keinen Beischlaf hatten, in Cocos Route aber schon. War von mir damals eher scherzhaft gemeint, aber hey, ich beschwere mich nicht über die Info. :D Vor allem geht es ja auch darum, dass so Sara und Hokuto gezeugt wurden (wie gesagt, die Geilste), und ohne die beiden funktioniert das True Ending nicht. Außerdem ist das die einzige Sache, die Tsugumis Schmerz zu der Zeit ein bisschen lindern konnte. Ich habe ja schon gesagt, was Takeshi ihr mit seiner Aufopferung eigentlich meiner Meinung nach angetan hat, aber wenn sie schwanger ist, hat sie etwas wofür es sich weiter zu leben lohnt. Und genauso war es ja auch.
Besonders ergriffen hat mich die Tatsache, dass Tsugumi das Hologramm von Takeshi im Amulett, das Sara dann hat, 2017 selbst erstellt hat. Und, dass Sara das Lullaby, dessen echter Name "The Moon, The Sea", was Tsugumis Name übersetzt bedeutet, ist, von eben dieser hat (und Coco hat es auch bei ihr gehört hat). Ich muss sagen, die gesamte Sache mit Takeshi und Tsugumi empfand ich als das Traurigste im ganzen Spiel. Das wurde so toll und gefühlvoll präsentiert, und ich kann gar nicht oft genug beschreiben wie viel Mitgefühl ich für Tsugumi einfach empfinde.
Nachdem sie die einzige Person, die sie jemals an sich rangelassen hat, verloren hat, muss sie sich dann jahrelang auf der Flucht vor Leiblich verstecken (die sind natürlich hinter Cure her), und gibt deshalb nach einiger Zeit auch noch ihre beiden Kinder ins Waisenhaus, damit diese wenigstens ein halbwegs normals Leben führen können. Als sie diese später irgendwann wieder abholen will, sind sie längst weg... und dann wird sie Jahre danach wieder nach LeMU gelockt - was schon schmerzhaft genug sein muss - nur um wieder dort unten eingesperrt zu werden. Mit Leuten, die sie teilweise zu kennen scheint, mit Ereignissen, die sie schon erlebt hat... und mit jemandem, der sich Takeshi Kuranari nennt, es aber nicht ist. Sie ist fast noch zu wenig unfreundlich zu den anderen und vor allem ihm für all diese Umstände. Wie furchtbar muss das alles sein?!

Wo war ich überhaupt? Nach der extrem rührenden Zusammenkunft von Tsugumi, Sara und Hokuto geht es dann Schlag auf Schlag mit den Enthüllungen. Zuerst wird aufgedeckt, wer zum Teufel jetzt der Typ ist, der sich 2034 als Takeshi ausgibt. Er nennt sich Ryogo Kaburaki, und das wiederum ist der Kid in 2017. Obwohl er über 30 sein sollte, sieht er noch so jung aus - natürlich wegen Cure. Das haben er und You (und Takeshi) ja damals injiziiert bekommen, und es dauert etwa 5 Jahre bis sich dann alle Zellen neu gebildet haben und der Alterungsprozess völlig endet. Bei You'haru ist es natürlich dasselbe. Kaburaki hat jedenfalls überhaupt nichts mit uns zu tun - mit "uns" meine ich mich und Hokuto - er scheint durch eine kurze Fügung des Schicksals damals Amnesie gehabt zu haben und ist ganz offensichtlich in den aktuellen Plan verwickelt. Dass es darum geht, den Unfall von damals ziemlich exakt nachzustellen, wurde damit natürlich ein Fakt, auch wenn man sich das klarerweise sofort dachte nachdem das mit den unterschiedlichen Jahren herauskommt. Dass You'haru neben Kaburaki ebenfalls eine Drahtzieherin ist, war natürlich auch eindeutig, da sie ja das "Rettungsteam" darstellt, das bei Hokutos Route am Ende dann plötzlich bereit steht. Dazu passt auch, dass Sora in der Zeit nie die Notwendigkeit sieht, jemanden durch "Himmel" zu lassen, weil es halt eigentlich einen Ausweg gibt, und sowieso fraglich ist, ob man durch das neue LeMU auch wirklich nach IBF kann, keine Ahnung. Also auch da hatte ich zurecht ein seltsames Gefühl.
Obwohl dann die Truppe 2034 auch ziemlich aprubt einen Ausweg findet, aus LeMU fliehen kann und gefühlt fast alles aufgeklärt wurde, bleiben aber natürlich dann einige Fragen offen. Warum das Ganze? Und wer hat sich im Bewusstsein von Hokuto eingenistet, dem es möglich war nicht nur seine Erlebnisse, sondern auch die von Takeshi von vor 17 Jahren mitzuerleben? Und was ist denn nun mit Coco, immerhin soll es ja ihre Route sein?

Dazu durfte ich, nachdem kurz frische Luft geschnuppert und die inzwischen etwas ältere You'haru mit misstrauischen Blicken bedacht wurde, den Ausgang von den Ereignissen 2017 noch einmal beobachten. Es lief ab IBF alles so wie in Tsugumis Route, was ich bis zum Schluss nicht wahrhaben wollte.
Tsugumi und Takeshi bleiben alleine zurück, nachdem drei Leute vom Rettungsteam geborgen wurden. Die Terabyte Disc von Sora haben wir eingesackt, und die Rettungskapsel steht bereit. Und ja. Takeshi stirbt halt wieder, was aber eh schon klar war, da Tsugumi ja die Zwillinge alleine hatte bevor sie ins Waisenhaus kamen. Trotzdem war es herzzerreißend, die Bestätigung nochmal zu bekommen - vor allem weil Hokuto auch echt fertig war seinen Vater sterben zu sehen. Takeshi, der Idiot!!! Was verspricht er, durchzukommen, wenn er dann einfach tief am Meeresboden stirbt?
Ich möchte hier gerne einbauen, wie viel mehr ich Takeshi jetzt noch verehre. Jetzt muss man ja wirklich nur mehr seine Charakterzüge in seinen eigenen Routen berücksichtigen, und da ist er leider Man Number One. Er sieht in Wahrheit auch besser aus als dieser komische Kaburaki. ;0 Man hat in dieser Route zusätzlich noch mehr Einblick auf seinen Umgang mit Coco, den ich auch sehr mag. Ich weiß allerdings nicht, warum sie nicht auch - wie jede andere Frau, die ihn im Spiel persönlich kennt - auf ihn steht.... ich meine, er ist der Beste. Takepyon. <3
Das, was wir dann jedenfalls noch nicht wussten, ist was gleich danach passierte. Pipi, der eigentlich ein Roboter-Hund ist (JUHUUUUUUUU!!!!!!!!!!!!), war nur quasi außer Betrieb, und tauchte dann nochmals nach IBF - einerseits holte er die Terabyte Disk aus Takeshis mehr als toten Händen, und entdeckte dann außerdem noch, dass eine Person von allen vergessen wurde.
Die Leute, die vom Rettungsteam aus IBF geborgen wurden, waren You'haru, Kaburaki und der tote Wissenschaftler. Der ist übrigens einfach Yous (von beiden quasi, sind ja genau genommen Klone) Vater, und sonst niemand. xD Way to fool me, game.
Coco war aus ihrem Treatment-Pod gestiegen, um Pipi zu suchen, und das Rettungsteam hatte sie nicht bemerkt. Es war richtig ekelhaft und ging genau ins Herz, als sie völlig entkräftet noch einmal zu Roboter-Pipi sprach und dann augenscheinlich auch starb. You'haru und Kaburaki waren in zu schlechtem Zustand gewesen, um etwas zu bemerken, und so wurde Coco einfach tief unten im Meer vergessen.... War schon harter Tobak, auch wenn ich zugeben muss, dass ich sie dann manchmal - jetzt wo sie während der Route noch viel mehr vorkam - wirklich grenzwertig seltsam fand. xD Zum Glück konnte ich meistens trotzdem noch herzlich darüber lachen, aber ihre kindische Randomness wurde hin und wieder vielleicht etwas zu sehr überreizt. Nichts desto trotz mochte und mag ich sie sehr.

Coco hatte jedenfalls dann so etwas wie übersinnliche Fähigkeiten, weshalb Hokuto und ich sie auch im Jahr 2034 öfter mal sehen konnten. Sie wusste auch über mich Bescheid, und damit kommen wir zum springenden Punkt der Geschichte - der eigentlich größten, übernatürlichen Sache an Ever 17, die meiner Meinung nach aber immer noch nicht so extrem ist, dass ich das Spiel doch als fast bodenständig empfinde.^^
Ich spreche jetzt immer von "mir", weil es so bisher am einfachsten war und ich mich auch immer extrem angesprochen gefühlt habe, aber eigentlich gibt es auch einen Namen für "mich", bzw. "den Betrachter":  "Blick Winkel" - lässig abgekürzt mit "BW" - ja, das hab nicht ich mir ausgedacht. ;0
BW ist derjenige, der aus der Vierten Dimension alles überblicken kann, das berühmte dritte Auge also, und irgendwie eben auch der Spieler. Er (ich nenne ihn der Einfachheit halber einfach er, weil er meist mit Hakuto zusammen ist, obwohl ich mich durchaus damit identifiziere)  kann die Ereignisse von damals durch Takeshis Augen beobachten, sowie natürlich in der Gegenwart durch Hokutos. Coco konnte ihn wahrnehmen und kontaktieren, und eigentlich ist all die Zeit, die sie mit Takepyon verbrachte auch Zeit, die sie mit BW verbrachte. Und da BW alle Zeitlinien (auch die parallelen, was die anderen Routen darstellen) sehen kann, ist er der einzige, der Coco auch Jahre später noch retten kann. Und Takeshi, was mir und Hokuto eventuell ein kleines bisschen wichtiger war. xD
Es ist dann auch Hokuto, der im Jahr 2017 durch Blickwinkel mit seinem eigentlich toten Vater am Meeresboden sprechen kann.
Fragt mich nicht, es ist ein bisschen hanebüchen, obwohl man natürlich auch davon ausgehen kann, dass Takeshi zu der Zeit ebenfalls schon mit Cure infiziert war. Trotzdem bin ich nicht einmal mehr so sicher, ob einen das vor Ertrinken retten kann - ich meine, dazu muss man ja nichts regenerieren, da ist einfach Wasser in der Lunge, das nicht mehr einfach so rausgeht wenn man so tief unten immer noch im Meer liegt.
Wie auch immer, das war eventuell die Stelle, die ich vielleicht am ehesten im Spiel anzweifeln würde, aber es war mir dann auch wieder egal - weil Hokuto auf eine Aussage von Takeshi pochte, die mir schon vorher dauernd aufgefallen war, und von der ich wusste, dass sie noch zum Tragen kommt. Er meinte, er würde dafür sorgen, dass alle gerettet werden würden. Als aber klar wurde, dass Coco entgegen seiner eigenen Meinung noch in IBF war, erwachte er wundersamerweise und konnte sogar noch irgendwie dorthin schwimmen. :'D

Nach einiger Zeit, in der heiß darüber diskutiert wurde, dass Hokuto Takeshi keinesfalls "Dad" nennen darf, fand er Coco dann auch. Sie war in keinem guten Zustand, obwohl er ihr dann auch das übrige Serum, das aus Tsugumis Blut auch für Coco erstellt worden war, verabreichte. Aber sie hatte schon länger TiefBlau als die anderen, und so schnell wirkte Cure nicht. Außerdem gab es keinen Ausweg mehr, und an Land wusste niemand, dass die beiden noch in IBF waren. Überhaupt waren alle davon ausgegangen, dass das wie LeMU dem Untergang geweiht war, aber die Einrichtung selbst war viel stabiler gebaut und alles darin war voll funktionstüchtig.
Es blieb uns dann nichts anderes übrig, als Coco in eine Kapsel zu legen, mit der sie quasi eingefroren werden konnte - sie wurde in künstlichen "Winterschlaf" versetzt. Wir hatten ja Zeit.
Coco wollte aber nicht alleine sein, und redete eindringlich auf Takeshi und vor allem BW ein, dass sie nicht in die Kapsel wollte. Beruhigen konnte sie nur, als Takepyon sagte, er würde sich in die Kapsel neben sie legen - und in dem Augenblick wusste ich bereits alles, was noch passieren würde. Und heulte deshalb schon bevor noch irgendwas war. Zu meiner Verteidigung - ich hatte bis dahin auch schon sehr, sehr viel geheult und war sehr empfindlich.
Mir war klar, dass zu dem Zeitpunkt, wo wir 2034 gerade aus dem zweiten LeMU entkommen waren, Coco und Takeshi immer noch im Meer im Tiefschlaf waren, und jetzt der Zeitpunkt gekommen war sie zu retten. Ich wusste noch nicht genau wie es ablaufen würde, bekam aber schnell die Antwort. Hokuto und BW versuchten mit You'haru zu sprechen, direkt nachdem sie aus LeMU gerettet worden war. Nach ein paar Verwirrungen (dem Versuch, Coco & Takeshi sofort zu bergen, was zu einem Paradoxon geführt hätte, das auch nicht viel paradoxer war als das was dann kam) stand der Plan: You'haru musste in genau 17 Jahren mit Hilfe von Kaburaki den LeMU-Zwischenfall genau so nachstellen, damit Blick Winkel auftaucht ohne zu merken was eigentlich vor sich geht. Deshalb musste Kaburaki sich Takeshis "Slang" antrainieren, Hokuto, Sara und Tsugumi wurden unter dem Vorwand hingelockt, ihre Familie wieder sehen zu können, und You'aki wurde einfach von ihrer Mutter dazu gebracht, in LeMU zu arbeiten. Naja, fragt mich nicht nach Details, die gibt es irgendwie auch nicht so wirklich, wichtig war eigentlich nur, dass es genau so geschah wie ich es mir gewünscht hatte. Dass nicht schon 2017 alle gerettet werden konnten, sondern erst 2034, nachdem alles genau so passiert war wie ich es gesehen hatte - und dass alle genau mit diesen Erinnerungen und Erlebnissen wieder auf ihre alten (oder neuen) Freunde treffen können. Und nein, ich sage das nicht nur, damit Hokuto und You'aki zusammen kommen könnten. :0

Naja, ich mache es jetzt kurz, Takeshi und Coco wurden dann von Hokuto und BW in einer leicht hanbeüchenen, halsbrecherischen Tauchaktion gerettet, weil die es gar nicht mehr erwarten konnten. Es hätte natürlich auch ein U-Boot gegeben, wäre ja auch ziemlich dumm wenn You'haru in all den Jahren nicht überlegt hätte wie man am Schluss nochmal nach IBF kommen soll.
Es war toll. Ich habe geweint, als Coco richtig vor mir stand, in der Gegenwart, und als lebendiger Mensch. Cure hatte inzwischen wohl gewirkt, denn sie war bei bester Gesundheit... Und hat BW ihre Liebe gestanden - da distanziere ich mich klar von BW, mein Herz gehört jemand anderem. xD
Und dieser jemand erwachte dann auch, und ich hätte mit alledem gar nicht glücklicher sein können.
Bis auf die paar Kleinigkeiten, die ich im Text schon angesprochen habe, war ich einfach sehr, sehr glücklich mit allen Auflösungen, die mir geboten wurden. Wie sich alles entwickelt hat und auf welche Art und Weise alles zusammenhing, könnte mich kaum zufriedener hinterlassen. Und bei so vielen unsicheren Elementen, die es in so einer Mystery Novel geben kann, kann es sein, dass man zu Gunsten der schon entstandenen Liebe zu einem Spiel und den Charakteren gewisse Abstriche macht, wenn nicht alles so perfekt gelöst wird wie man es sich vorgestellt hat. Aber hier musste ich das gar nicht wirklich tun.


Es gab dann natürlich auch noch einen Epilog für alle Charaktere, was besonders schön war. Es wurde zwar kaum etwas über die bevorstehende Zukunft gesagt, aber es wurde sich nochmal Zeit für jeden einzelnen der Leute genommen, mit denen man gefühlt so viel erlebt hat. Takeshi schien sich schnell an seine Vaterrolle zu gewöhnen, und Tsugumi wird ihn wohl weiterhin immer ein bisschen (liebevoll) beschimpfen müssen. xD Sora hat einen Körper bekommen und die Version mit all ihren Erinnerungen aus 2017 ist mit an Bord, wenn die Charaktere Insel Null dann alle zusammen verlassen. Hokuto hat You'aki quasi seine Liebe gestanden, was für mich wirklich das letzte Bisschen war, was mir noch gefehlt hat. Naja, Cocos Eltern könnten sie trotzdem noch werden, weil die vielleicht ja inzwischen keine eigenen mehr (der Vater, der in IBF gearbeitet hat, ist zumindest sicher tot) haben könnte. xD Kaburaki, der arme Tropf, wurde hauptsächlich von seiner Liebe zu Coco dazu getrieben, You'haru zu helfen, aber die ist ja bekanntlich schon an BW vergeben. Dass er sich in sie verliebt hat, wusste ich dann auch schon bevor es gesagt wurde.^^ Naja, und You'haru hatte ihre Zeit bei Leiblich, wo sie dann ja tatsächlich gearbeitet hatte, genutzt um schön viel Dreck über die Firma auszugraben, und hat diese Geheimnisse an die Presse gegeben. Vor denen muss sich nun also auch niemand mehr fürchten.
Und so leben alle, sogar die beiden Tiere Pipi und Chami, glücklich bis an ihr Lebensende.... das es nicht so wirklich geben wird. Okay, Hokuto, Sara und You'aki werden wohl ziemlich so aufwachsen wie es normal ist. Aber ALLE ANDEREN haben Cure. Die können wirklich ewig einfach zusammen auf einem Boot herumschippern und einfach nur zusammen sein. xD Hach~

Und damit endet mein großes Abenteuer mit Ever 17. Ich werde jetzt gar nicht so viel weitere Worte verlieren, weil ich ein Fazit auch noch schreiben werde. Ich bin immerhin noch eine Reihenfolge der Charaktere schuldig, die ich inzwischen ziemlich sicher hinbekommen werde. Ansonsten liest man meine Begeisterung bestimmt schon aus allen Zeilen hier heraus, aber ich werde dann auch noch ein wenig objektiver reflektieren, da es schon ein paar Schwächen auch gibt, über die ich jetzt aber überhaupt nicht schreiben will. Jetzt will ich einfach nur überglücklich über diese wundervolle Erfahrung erst mal vor mich hin grinsen.


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