Samstag, 3. März 2018

The Blackwell Legacy [Blackwell Year #1]


Vor etwa einer Woche sollte es losgehen mit meinem Blackwell Year. Und wie vermutet war der erste Teil ein kurzes Vergnügen und ich habe eigentlich nur so "lange" gebraucht, weil ich unter der Woche viel arbeiten und etwas feiern musste. Heh.
Das Erste was mir an The Blackwell Legacy aufgefallen ist, war die fehlende Option für einen Fenstermodus. Zwar kann man das mit ein paar Tricks laut Steam-Foren irgendwie hinkriegen, aber damit will ich mich eigentlich nicht beschäftigen wenn ich gerade ein Spiel starten will. So wirkte das Bild ein wenig gezerrt und die Pixelgrafik relativ grob. Die Charakterportraits sind trotzdem gut gelungen und man gewöhnt sich auch schnell an den Rest - Außerdem ist das die auch eigentlich so ziemlich das Einzige, das mir als wirklich negativ aufgefallen ist, und das wollte ich gleich mal geklärt haben - ansonsten hat mir The Blackwell Legacy nämlich gut gefallen. Für mich hat es Themen kombiniert, die ich beide in den meisten Spielen mag: Detektiv-artige Nachforschungen und eine geheimnisvolle Familiengeschichte.

Grundsätzlich geht es in vermutlich allen Teilen der Reihe um eine Blackwell-Frau, die sich mit einem Geist namens Joey zusammen tun muss, um andere ruhelose Geister ins Jenseits zu geleiten. Klingt eigentlich super generisch, ist aber trotzdem gut verpackt.
Erst einmal lernt man Rosangela, die Protagonistin, schon ein bisschen kennen bevor sie Joey überhaupt trifft. Und da erfährt man auch gleich einmal, dass sie eigentlich völlig alleine ist, weil ihre einzige Verwandte nach einem unerklärlichen, 25-jährigem Koma verstorben ist. Darüber findet man nach und nach mehr heraus - unter anderem auch, dass die Großmutter von Rosa (und damit Mutter der nun verstorbenen Tante) an ähnlichen mysteriösen Umständen zugrunde ging.
Im Verlauf des Spiels erfährt man dann, dass Joey offenbar an die Blackwells gebunden ist und die eben angesprochenen Damen schon begleitete, mit beiden aber ein völlig unterschiedliches Verhältnis hatte. Während die Großmutter seine Existenz bis zuletzt leugnete, hatte die Tante einige Jahre mit ihm zusammengearbeitet.
Diese ganze Sache war für mich eigentlich der interessanteste Aspekt des Spiels, weil es ja eigentlich sehr tragisch ist und ich wirklich unbedingt wissen wollte, warum die Damen dann recht elendig gestorben sind. Außerdem wollte ich auch mehr über die Dynamik der beiden mit Joey wissen, bzw. eigentlich vor allem mit der Tante. Die beiden scheinen gut klargekommen zu sein, aber als sie das Sorgerecht für Rosangela übernahm, war es vorbei mit der Geisterjagd. Er muss Rosa also vielleicht eigentlich sogar irgendwie scheiße finden, ist aber gezwungenermaßen an sie gebunden und kann sich nicht einmal kurz von ihr entfernen. 
Natürlich bleiben hier einige Dinge noch ungeklärt, da es ja noch vier weitere Teile gibt, und das macht schon mal Lust auf mehr.

Aber Hauptbeschäftigung ist dann ja eigentlich, einen ruhelosen Geist zu erlösen. Hierzu sammelt man Hinweise, spricht mit anderen Charakteren und kombiniert Begriffe, die Rosa im Notizbuch vermerkt hat. Die Menge dieser Tätigkeiten ist recht überschaubar, aber das ist auch völlig in Ordnung - sonst bestände die große Gefahr, dass man einfach immer alles erfragt und kombiniert, ohne darüber nachzudenken, da nicht immer jede Connection auf den ersten Blick Sinn ergibt. Und bestimmte Dinge kann man nicht machen, wenn man nicht etwas ganz bestimmtes getriggert hat, was oft auch Kleinigkeiten sein können. Also grundsätzlich ist man gefordert die Hinweise, die man hat, selbstständig zu kombinieren und auf Details zu achten, was bei einer größeren Menge einfach nicht mehr so gut machbar wäre. Komplexität sollte man also nicht erwarten, aber die Denkzellen werden trotzdem angeregt (oder man klickt sich eben erst recht einfach nur durch alle Begriffe und Dialoge durch, weil das nicht soo lange dauert xD).
Technisch gibt es sonst wenig zu sagen - alles wirkt ein wenig altbacken und minimalistisch, weil es beispielsweise keine Möglichkeit gibt zu rennen, oder man so gut wie keine Items bekommt außer Notizen und Fotos zum Anschauen/Lesen. Aber es stört eigentlich auch nicht wirklich. Und die Musik fand ich dafür, auch wenn es durch die wenigen Schauplätze auch nur wenige Stücke gibt, ziemlich gelungen. Zu guter Letzt sind vor allem die Sprachausgabe und die dazugehörenden Dialoge recht gelungen, was dann eben auch die Story angemessen rüberbringt.
Die Geschichte des zu erlösenden Geists fand ich dann zwar nicht extrem spannend, aber auch nicht langweilig oder so. Gerade der Anfang mit den zwei toten Freundinnen aus einer Gruppe von dreien und das Ende mit einer weiteren verzweifelten Seele waren schon ansprechend.
Also insgesamt eben genau was ich gesagt habe "ganz gut", aber auch nicht mehr.

Aber prinzipiell ist es ja auch nur ein Auftakt, und der hat aber definitiv mein Interesse geweckt. Wüsste ich nicht, dass da noch einige Spiele vor mir liegen wäre ich vielleicht enttäuschter darüber wie kurz alles ist, aber so freue ich mich eigentlich einfach nur auf das, was noch kommt.
Im nächsten Teil spielt man dann die Tante, worauf ich schon ziemlich scharf bin. Werde ich wahrscheinlich gleich hinterher schieben und erst danach eine kurze Pause einlegen.^^ Also bisher bin ich auf jeden Fall guter Dinge!



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