Montag, 18. Januar 2016

Hatoful Boyfriend: Holiday Star


Die BBL-Route von Hatoful Boyfriend bietet eigentlich recht wenig Raum für Sequels, Prequels oder sonstige direkt zusammenhängende Episoden. Deshalb beschäftigt sich Holiday Star mit einer alternativen Geschichte, die im selben Jahr stattfindet wie das Ursprungsspiel. Man kann es also als „Was wäre, wenn BBL nie passiert wäre“ sehen. Oder eher „Was wäre, wenn BBL nie passiert wäre, die Protagonistin keine Romance eingehen würde und die Hawk Party völlig okay damit wäre?“ ;) Was erwartet den geneigten Vogelliebhaber also? More of the same?
Nein, nicht wirklich.

Ich werde diesmal wieder nicht genauer auf die Geschichte eingehen, auch wenn es hier deutlich weniger zu spoilern gibt, aber trotzdem steht das eigene Erleben natürlich im Vordergrund. Ich spreche also nur den allgemeinen Aufbau, das Gameplay und die Atmosphäre des Spiels an.


Erst einmal hat Holiday Star gar keine Dating-Elemente mehr, es wird wirklich nur eine Geschichte erzählt. Es gibt nicht einmal relevante Entscheidungen – die wenigen Momente, wo man die Wahl hat, enden entweder in einer Fortsetzung der Geschichte oder in einem Game Over. Es gibt also nur eine Route.
Das ist ein Grund, warum man für diese VN auf jeden Fall den Vorgänger gespielt haben sollte. Wenn man die Vögel nicht schon kennt und mag, dann wird man sich streckenweise vermutlich langweilen. Holiday Star ist nämlich zu großen Teilen humorvoll, während Hatoful schon in einzelnen Charakterrouten ernst und traurig war und den Spieler so an der Stange gehalten hat. Hier muss man allerdings bis Kapitel 3 oder gar 4 warten, bis es richtig zur Sache geht.
Und das ist dann auch der andere Grund, wieso man BBL auf jeden Fall kennen sollte. Alle Charaktere haben natürlich dieselbe Vergangenheit und die gleichen Geheimnisse wie immer. In der Geschichte selbst kommen diese ganzen Dinge aber nicht heraus, weil dies nicht der Platz ist, wo solche Sachen erzählt werden (das ist nämlich BBL ;0). Nun gibt es aber in den letzten beiden Kapiteln haufenweise Andeutungen und sogar neue Charaktere, die eben nicht weiter erklärt werden, dem Spieler von BBL aber wohlbekannt sind. Ohne dieses Wissen wirkt Holiday Star stellenweise wahrscheinlich sehr seltsam und unzusammenhängend, während sie mit dem Wissen eine wahre Offenbarung sind. Ich glaube, dass Kapitel 3 und 4 auch so eine sehr schöne Geschichte erzählen, aber mit BBL-Kenntnissen wird es halt schon überragend.


Also wie schon angedeutet: Es gibt vier Kapitel, die zwar chronologisch stattfinden, aber eher lose zusammenhängen. Vor allem die ersten beiden sind größtenteils humorvoll angelegt und stehen Okosans Pudding-Route in nichts nach. Ab Kapitel 3 fängt es dann an, etwas zauberhafter zu werden, was mir schon gut gefallen hat. Und Kapitel 4 ist dann richtig gut und quasi das abgeschwächte BBL von Holiday Star. Daneben gibt es noch ein paar Kurz-Episoden, die recht beiläufig und eben auch humorvoll aufgebaut sind. Außerdem gibt es noch eine Radioshow, in der Ryouta echte Fragen zu Hatoful Boyfriend beantwortet. Das ist dann wieder interessanter, aber natürlich hier erst recht für Kenner des Originalspiels. Außerdem hat das logischerweise auch null Dramatik. ;D

Ich würde also sagen, dass Holiday Star eigentlich nur für Fans wirklich gut sein kann, auch wenn es sicher auch so Spaß machen kann. Aber gerade Hatoful-Freunde müssen sicher keine Angst haben, dass der Nachfolger etwas falsch macht. Er dient eigentlich am ehesten dazu, die bereits bekannten Vögel noch besser kennen zu lernen und einfach noch ein bisschen mehr mit ihnen zu erleben, obwohl die Geschichte eigentlich schon zu Ende erzählt wurde. Da ist sicher auch viel Fanservice dabei, aber trotzdem wurde alles liebevoll gemacht. Und wie gesagt, zum Schluss bekommt man auch in Sachen Dramatik noch etwas präsentiert. Ich persönlich war jedenfalls sehr zufrieden und liebe diese Vögel einfach nur noch mehr.



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