Freitag, 4. September 2015

Fallout Tales: Die postapokalyptischen Abenteuer von Mia LeBel #4


Nach 5 verschiedenen Locations, einigen Spielstunden und zahlreichen Game Overs habe ich herausgefunden, dass ich deutlich effektiver hätte spielen können. Ich meine nicht im Bezug auf meine Entscheidungen und Wege (das ist ja gerade das Schöne, sich das eigene Abenteuer zu schmieden), sondern in Sachen Gameplay. Es gab tatsächlich zwei Dinge, die ich schon von Anfang an machen hätte können und das Spielgeschehen etwas erleichtern, von denen ich aber einfach keine Ahnung hatte. xD
Einerseits weiß ich jetzt endlich, wie man Items direkt aus dem Inventar anwendet, ohne sie umständlich ausrüsten zu müssen, andererseits habe ich entdeckt, dass man bei den Gegnern bestimmte Körperteile angreifen kann (wie in Fallout 3, das ich ja kenne, ich Idiot...). Das ist deutlich effektiver und kann viel schneller Wunden herbeiführen, als nur allgemein auf etwas zu zielen. Und in Verbindung damit kann ich auch endlich meine Waffe nachladen, ohne kostbare Bewegungspunkte dafür zu verwenden, das im Inventarscreen zu erledigen. o.O Heilige Scheiße, ich hätte das Handbuch wirklich ganz lesen sollen und nicht nur den Part darüber, was Fertigkeiten und Werte bewirken.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Deathclaw's Lair

Die Sache mit den verschwundenen Karawanen sollte sich schneller aufklären als gedacht. Gerade als Mia und Ian sich auf den Weg zur Bruderschaft machen wollten, fiel ihnen vor Harolds Haus ein Typ auf, der augenscheinlich verrückt war. Er brabbelte unverständliches Zeug, allerdings fiel dabei das Wort Deathclaw. Mit etwas Überredungskunst bekamen wir aus Slappy, so sein Namen, sogar den Aufenthaltsort der Kreatur heraus und er führte uns gleich noch hin. Für ein geheimnisvolles Wesen, das sonst alle für einen Mythos hielten, war das schon etwas antiklimatisch. Wir bekamen sogar noch den Tipp, dass man dem Monster nicht in die Augen sehen sollte, und Angriffe sich darauf konzentrieren sollten (und so kam ich dann eben darauf, dass man mit einem Rechtsklick auf die Waffe in einen Modus wechselt, um bestimmte Regionen am Feind anzuzielen).
Im Nest der Deathclaw gab es - nun ja - eine Deathclaw und eine Leiche zu bestaunen. Der Kampf gegen die Kreatur war nicht einfach, aber nachdem Mia ihr die Augen blutig geschossen hatte, schien sie nicht mehr die beste Orientierung zu haben. Sie konnte sich nicht ganz entscheiden, ob sie Ian oder Mia angreifen sollte, die an völlig unterschiedlichen Orten standen, und wanderte deshalb eine Weile lang wirr durch die Gegend, bis sie tot war.


Danach wurde natürlich die Leiche, die da eben auch lag, geplündert. Eine Holo Disc war die einzige Ausbeute, die wir mit zurück ins Hub nahmen. Mia wusste, dass dort bestimmt irgendwo Informationen gespeichert waren, aber sie hatte offenbar keine Ahnung von ihrem Pip-Boy, weil sie bisher immer nur das Datum damit gecheckt hatte (hier habe ich dann nach Ewigkeiten herausgefunden, wie ich Items im Inventar benutze). Irgendwann klappte es jedoch, die Informationen auf den Pip-Boy hochzuladen und diese mit den Far Go Traders zu teilen.


Nun schien es also, als hätten Mutanten etwas mit den Überfällen auf die Karawanen zu tun gehabt, waren später aber von der Deathclaw auseinander genommen worden. Tja. Mias Arbeit war jedenfalls erst einmal getan, sie streichte die Belohnung der Far Go Traders ein und konnte weiterziehen. Da sie aber viele schlechte Gerüchte über Nekropolis gehört hatte, hatte sie noch Vorbehalte, dort hin zu gehen. Sie wollte wenigstens noch etwas stärker werden, und da war immer noch die Bruderschaft, der sie ohnehin irgendwann einen Besuch abstatten wollte. Für ein Zwischenziel war auch immer noch genug Zeit, also machten sie und Ian sich auf den Weg nach Norden.
Wie gesagt, Vault 13 hätte vielleicht jemanden auswählen sollen, der seine Ziele mehr im Auge behält.

The Glow

Für die Bruderschaft war tatsächlich noch locker genug Zeit, denn die Wachen vor dem Eingang ließen unsere beiden Kumpanen erst gar nicht hinein. Zutritt hatte nur, wer Mitglied war. Und Mitglied wurde man erst nach einer bestandenen Mutprobe. Dafür musste man aus den "Ruinen des Alten Ordens", einem Hightech-Forschungszentrum allgemein eher bekannt als "The Glow", irgendein Objekt mitbringen. Ach naja, das würde ja nun auch keinen großen Unterschied mehr machen... Ähem!
Die Reise zum Glow dauerte über eine Woche. Über eine Woche! Holy Shit. Mia hatte ein mulmiges Gefühl, das sich nur verstärkte, als sie und Ian endlich an ihrem Ziel ankamen. Es verstärkte sich sogar so sehr, dass eine regelrechte Übelkeit in ihr aufstieg. Nach einem kurzen Blick auf den Pip-Boy wurde ihr klar, dass hier kein negatives Instinktgefühl in ihr wallte, sondern waschechte Radioaktivität. Ja. Das Gebiet hieß dann wohl Glow, weil dort alles radioaktiv verstrahlt war. Nun waren wir aber schon mal dort und hatten sieben Tage für die Reise verschwendet - es konnte kein Zurück mehr geben! Mia warf sich also zwei RadX ein - eine Pille, die vor der gefährlichen Strahlung schützen soll - und inspizierte mit Ian das Loch, vor dem sie standen.


Glücklicherweise hatten wir ein Seil dabei (das war tatsächlich ein glücklicher Zufall) und konnten in das Labor hinabsteigen, das ein bisschen wie eine Vault aussah. Das meiste, das dort unten zu finden war, war zerstört. Lediglich der Notstrom funktionierte noch, so dass wenigstens Türen und Aufzüge in Betrieb waren. Genauso wie die Minen, die hier offenbar überall herumlagen - danke dafür, wer auch immer die dort gelassen hatte. Aber sonst war alles eher nutzlos - selbst die Wachroboter, die es hier  gab, lagen nur leblos am Boden. Aus Frust schoss Mia ein paar Mal auf die Dinger ein und fühlte sich danach wenigstens etwas besser (die Roboter gaben bei Besiegen EXP, obwohl sie sich nicht wehrten). Außerdem hatten die Waffen in ihren kalten, metallischen Händen, die man ihnen einfach abnehmen  und für einen späteren Handel aufbewahren konnte. ^_^
In besonders verwinkelten Ecken standen dann auch noch ein paar Spinte herum, die ebenfalls ziemlich gute Beute abwarfen. In der Nähe lag dann mal wieder eine Leiche, die auch wieder eine Holo Disc bei sich hatte und für die Bruderschaft ja wohl hoffentlich Beweis genug sein würde.


(von 108 Tagen auf 82 innerhalb kürzester Zeit. Heh. :'D)
 
Als es im dritten Untergeschoss des Labors keinen offensichtlichen Weg zum Vorankommen mehr gab (=ich wusste nicht, wo es weitergeht), und Mia auch langsam wieder eine Übelkeit in sich aufsteigen spürte, musste die Erkundung abgebrochen werden. Das sollte sich als Glücksfall herausstellen, denn der Weg zurück war eine Tortur. Es galt, unter dem Einfluss der Strahlenkrankheit, die Strecke zum Hub zurückzulegen, die ganze sieben Tage dauerte. Mia hatte kein RadAway - etwas, das die Verstrahlung langsam heilen konnte - und die RadX alleine bewahrten nur vor weiteren Einflüssen, nicht aber vor dem Fortschreiten der schon eingefangenen Strahlung. Gegen Ende schmerzte jeder Schritt, sie fühlte sich, als würde sich bereits das Fleisch von ihren Knochen lösen (ja, diese Meldung habe ich im Spiel bekommen). Und vermutlich sah sie auch schon aus, als würde sie gleich zerfallen, denn Ian wirkte immer distanzierter und abwesender. Und zwar so sehr, dass er in allen folgenden Kämpfen nur noch mit den Fäusten um sich schlug, statt eine Waffe zu benutzen - vermutlich musste er sich erst den Frust und die Angst aus der Seele prügeln, bis er sich von dem Schock, seine Kumpanin beinahe auseinanderfallen gesehen zu haben, erholt hatte (aus irgendeinem Grund wollte er eine Weile lang tatsächlich keine Waffe mehr benutzen, die ich in sein Inventar legte xD).
Also ja, Mia kam gerade noch so in einem Stück im Hub an, wo sie erst einmal einen Vorrat RadAways kaufte und sich ausruhte, um die Medizin wirken zu lassen. Am nächsten Morgen ging es ihr schon viel besser, und sie konnte endlich die ganzen aufgesammelten Waffen und Items verscherbeln. Aaah, das Prasseln der neu verdienten Bottlecaps linderte ihren Schmerz gleich noch um einiges mehr.

Da dieser Ausflug zum Glow nicht nur Nerven, sondern auch Zeit gekostet hatte, wollte Mia nun nicht gleich zurück zur Bruderschaft. Ein Blick auf die Karte verriet ihr außerdem, dass Nekropolis näher am Hub war, während die Organisation südlich von Vault 13 ihren Stützpunkt hatte - es ergab also ohnehin viel mehr Sinn, zuerst nach dem Wasserchip zu schauen, um danach nicht nur diesen bei der Vault, sondern auch die Disc bei der Bruderschaft abzuliefern. Hätte mal jemand vor der Reise zum Glow auf diese blöde Karte geschaut... ;0

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich muss sagen, das alles war ein ziemliches Durcheinander. Ich habe zwischendurch natürlich überlegt, ob ich einfach neu laden soll und die ganze Sache mit dem Glow nicht auf später verschiebe. Aber eigentlich ist das Schöne an dem Spiel ja, wie gesagt, definitiv meine eigene Reise mit all meinen  Erlebnissen und Entscheidungen. Ich glaube auch, dass man sich die Story selbst zusammensucht - ohne gewisse Sidequests wüsste ich ja nicht mal etwas von irgendwelchen Mutanten. Theoretisch hätte ich auch gleich von Vault 15 nach Nekropolis starten können und wüsste überhaupt nichts über irgendwelche Hintergründe oder die Welt an sich. In Fallout muss man selbst eintauchen und es erleben wollen, denke ich. Zumindest ist das bisher mein Eindruck.
Also war ich beim Glow, habe die Strahlenkrankheit erst mal überlebt und bin um eine weitere Geschichte reicher. :D Nächstes Mal wenn ich da hingehe (was auf jeden Fall passieren wird, weil es ja noch mehr Stockwerke zu erkunden gibt, wenn ich mal nicht zu dämlich bin, um weiterzukommen) bin ich dann besser vorbereitet und werde mehr über diese ominöse Einrichtung in Erfahrung bringen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen