The Princess Is In Another Castle
Vorsicht: Dieser Blog enthält viele Spoiler zu Videospielen, die nicht explizit gekennzeichnet werden!
Sonntag, 30. November 2025
Spiritfarer
Spiritfarer hatte für mich immer den Ruf, eine berührende Indieperle zu sein, ohne dass ich eigentlich wusste, was es genau für ein Spiel ist. Ich hatte schon mitbekommen, dass man sich irgendwie um die Bedürfnisse von tierhaften Spirits kümmert, um sie schließlich ins Jenseits zu überführen, aber das war für mich immer eher ein vernachlässigbares Detail. Ich dachte, die Geschichte alleine würde so große Emotionen erzeugen, dass der Rest schon irgendwie laufen würde. Eigentlich ist es aber genau umgekehrt. Das Gameplay nimmt definitiv den Hauptteil des Spiels ein, und wenn einen das motiviert, interessieren einen auch die Charaktere ein wenig mehr und es könnte die ein oder andere Bindung entstehen. Wenn man all das Ressourcen Management zu mühselig findet, was ich durchaus verstehen kann, können die Charaktere das Spiel aber wohl auch nicht mehr retten, denn man verbringt deutlich mehr Zeit damit, Holz, Erze, Zutaten etc. zu sammeln, als mit den Leuten zu plaudern, die man dabei hat.
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Famicom Detective Club: Emio - Der Lächelnde Mann
Für Famicom Detective Club habe ich mich schon länger ein bisschen interessiert, schließlich bin ich ja quasi auch ein Detektiv. Oder so. Als die alten Teile neu aufgelegt wurden hätte ich sie auch fast gekauft, aber irgendwo habe ich immer Stimmen gelesen, die mich dann doch davon abgehalten haben. Es fühle sich alles ein bisschen umständlich an, war da zum Beispiel dabei. Das Tempo wäre recht gemächlich, habe ich auch gehört. Beides kombiniert klang schon ein bisschen anstrengend. Als dann aber Emio: Der lächelnde Mann herauskam, musste ich doch zuschlagen. Das klang alleine vom Thema her schon gleich viel fetziger und aufregender. Ein Serienmörder mit einer Papiertüte und einem darauf gemalten lächelndem Gesicht auf dem Kopf? Count me in!
Leider muss ich sagen, dass die oben genannten Punkte hier trotzdem auch zugetroffen haben. Ich habe fast parallel mit dem Spiel auch angefangen, das erste FDC (The Missing Heir) auf Youtube zu schauen, da die ermittelnden Detektive immer dieselben sind und ein bisschen Bezug auf vergangene Ereignisse genommen wurde (allerdings wirklich nur ganz minimal, es ist absolut nicht erforderlich und war nur mir persönlich ein Anliegen, mehr zu erfahren). Das kam mir über weite Strecken sogar etwas weniger umständlich und etwas actionreicher vor, was mich wirklich überrascht hat.
Sonntag, 12. Oktober 2025
Until Then
Ich bin inzwischen ziemlich vorsichtig bei Spielen geworden, die Alltagsleben präsentieren, weil ich immer glaube, dass „Slice of Life“ mir zu langweilig ist. Aber eigentlich stimmt das nicht. Gut gemachtes Slice of Life mag ich nämlich anscheinend durchaus, oder warum hätte ich sonst bereits in der ersten Spielstunde von Until Then das Gefühl gehabt, dass hier etwas Großes vor mir liegt. Meine Erwartungen waren durchaus schon hoch, weil eine mir sehr wichtige Person es bereits sehr gehypted hat, aber gleichzeitig überschneiden sich unsere Geschmäcker dann auch nicht immer so wahnsinnig gut (komischerweise aber ausgerechnet zum bei Beispiel Danganronpa, das wir beide sehr mögen), also habe ich zumindest versucht, meine, äh, horses zu holden. Oder so. Und dann hat mich eben bereits der Anfang ziemlich weggefegt. Man merkt Until Then von Anfang an die Liebe zum Detail an, spürt schon das vorhandene Feingefühl für allerlei Situationen und wird sofort ausgezeichnet unterhalten. Dabei passiert gar nicht so viel, aber wie es präsentiert wird ist sofort absolut überzeugend. Ob es nun um ein Schulprojekt geht, um eine Unterhaltung mit Freunden oder einen kurzen Blick auf Social Media, das Spiel saugt einen sofort in seine Welt und hört über ganze ungefähr 20 Stunden nicht mehr auf damit. Klar, es wird natürlich dann auch wirklich dramatisch, mysteriös und emotional, aber wirkliche... Dinge... passieren erst, wenn man dem Ganzen schon lange hoffnungslos verfallen ist. Und dann schmerzen bestimmte Vorkommnisse natürlich umso mehr. Until Then ist wirklich richtig gut gemacht.
Sonntag, 21. September 2025
Potionomics
Ich bin ja jetzt nicht unbedingt so der Typ für Shop Management Spiele. Ich meine, ich finde einige davon schon durchaus interessant und habe auch schon ein paar solcher Demos gespielt, aber meistens kann ich mich doch nicht dazu durchringen, so ein Spiel auch zu kaufen. Oft erscheinen mir Länge und Commitment zu groß, als dass es in meinen militant geführten Backlog passen würde. Potionomics hatte aber eine Sache, die mich dann endlich auch mal überzeugt hat, zuzuschlagen: Quirkyness.
Natürlich hat es auch ein paar andere Zutaten, die es mir schmackhaft machen: Es geht darum, Potions zu brauen, zu verkaufen und in einem Wettbewerb gegen andere anzutreten, und das System hat mich ursprünglich ein bisschen an die Atelier Reihe erinnert, auch wenn es im Detail dann schon anders und auch weniger komplex ist. Was gut war, weil ich es so tatsächlich auch komplett verstanden habe. ;0 Außerdem gibt es einige Charaktere, die alle einen bestimmten Nutzen haben (z.B. einen Shop besitzen, oder die man als Abenteurer in Dungeons schicken kann) und für jeden von ihnen auch eine eigene Freundschaftsleiste. Man kann also ihre persönlichen Geschichten verfolgen, wenn man die Bindung zu ihnen verstärkt, und man kann sie dabei auch Romancen, wenn man möchte.
Soweit, so klassisch. Die Besonderheit sind eben die Charaktere selbst, und eigentlich der ganze Unterton des Spiels. Es gibt viel Humor, entgleisende Gesichtsausdrücke, ausufernde Gesten und eine extrem bunt gemischte Gruppe.
Sonntag, 7. September 2025
Blood Nova
Ich habe Blood Nova vor vielen Jahren auf Kickstarter gebacked. Inzwischen haben Cosmic Void, die Entwickler, mehrere solcher Kampagnen erfolgreich abgeschlossen, und es waren immer Point & Click Adventures im Pixelstil. Und zwar in einem sehr, sehr schönen Pixelstil. Das haben alle Spiele gemeinsam, auch wenn sie sich ansonsten in Ton und Subgenre schon sehr voneinander unterscheiden. Daher werde ich vermutlich auch erst einmal kein weiteres Abenteuer von Cosmic Void spielen, da sie Dinge beinhalten, die ich nicht so mag (zum Beispiel Humor, eww). Es liegt aber sicherlich nicht an Blood Nova, das ich nicht nur visuell als sehr einzigartig empfand, sondern durchaus auch spielerisch sehr nett war. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn es länger gedauert hätte, denn mit nicht ganz 3 Stunden wird der nachhallende Effekt dann doch leider auch ein bisschen ausbleiben.
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