Freitag, 1. November 2019

Saga Frontier Fazit


Am 23.01.2015 habe ich das erste Mal Saga Frontier gestartet. Damals hatte ich bei einem meiner liebsten Let’s Player den Beginn von Emelias Szenario gesehen und hatte mehr als nur mildes Interesse. Ich wusste von Anfang an, dass mich das RPG viel Zeit kosten, und der Zugang nicht ganz einfach sein würde, aber ich wusste hier trotzdem immer, dass ich eines Tages damit fertig sein würde. Bei manchen anderen RPGs, die in meinem Backlog gammeln, bin ich mir da nicht mehr so sicher.^^ Ich weiß nicht was Saga Frontier an sich hat, dass ich da keinerlei Zweifel hatte, weil es oft schwierig, anstrengend und teilweise sogar unfair erscheint. Vielleicht war es wirklich die Tatsache, dass ich durch die sieben Szenarien die perfekte Möglichkeit hatte Pausen zu machen, ohne Gefahr zu laufen alles Bisherige zu vergessen. Weil alle Charaktere unzusammenhängend genug sind, dass man ruhig mal etwas vergessen kann. Vielleicht war es auch das belohnende Gefühl, dauernd dazuzulernen und immer mehr Geheimnisse oder Kniffe zu entdecken, und mit jedem Durchgang besser zu werden, selbst wenn man immer wieder von Null anfängt. In jedem Fall ist in all der Zeit eine starke Bindung entstanden, die kein Ermüdungsgefühl wirklich auslöschen konnte. Ich habe viel geflucht und geschwitzt mit Saga Frontier, aber auch gejubelt und war stolz auf mich. Alle Emotionen, ob gut oder schlecht, und alle Stunden des Grindings, ob gechillt neben einem Fernsehprogramm oder genervt vor Langeweile, haben das Spiel und mich näher zusammengebracht. Deshalb bewerte ich Saga Frontier recht hoch, obwohl die sieben Szenarien fast zu viel sind, und ab der Hälfte die Luft raus ist. Man hätte ja zum Beispiel T260G oder Lute weglassen können…? ;0 Aber ich greife ja schon vor! Ich will hier die Chance nutzen, um Szenarien, Charaktere, Bosse und Schauplätze zu vergleichen und zu bewerten. Über das Spielprinzip und das Gameplay von Saga Frontier habe ich schon im ersten Beitrag (wenn auch sehr unqualifiziert) berichtet, und werde das nicht mehr so genau machen. Jetzt will ich lieber Sachen auflisten. o/ Und hey, ich dachte wenn ich schon fast hundert Stunden zum Spielen brauche, kann ich auch zum Schreiben so lange brauchen. Und dann zum Lesen. xD Megapost incoming.

Bester Charakter/Bestes Szenario

Hier geht es darum, wie ich die einzelnen Szenarien und Hauptcharaktere empfunden habe. Nur bei Lute bedenke ich, dass es hier keine echte Mainquest zu bewerten gibt und man sich das Abenteuer selbst schafft – er läuft quasi außer Konkurrenz und ist deshalb auf dem letzten Platz, obwohl er mir sicher nicht am wenigsten Spaß gemacht hat.

1. Blue:
Eine Geschichte über Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden und dazu bestimmt sind, gegeneinander anzutreten. Dazu müssen beide alle möglichen Magietypen erlernen. Nur der Gewinner kann die Magier und schließlich den Rest der Welt retten, indem er gegen den Höllenlord höchstpersönlich antritt.
Blue ist vermutlich der unsympathischste der Protagonisten, weil er ein… naja… ziemlicher Wichser ist. Deshalb finde ich ihn so toll. xD Weil sein Weg einfach so interessant ist. Erst ist sein einziges Ziel ohne Skrupel seinen Zwilling zu vernichten, nur um dann herauszufinden, dass sie immer eins waren und dann doch alle retten müssen. Richtig toll ist, dass man den jeweiligen Zwilling auch spielt, der das Duell gewinnt, also Blue nicht mal bis zum Ende als Charakter haben muss. xD Etwas wehmütig macht mich, dass ein Sieg von Rogue eigentlich auch canon ist. Aber selbst wenn das nicht so wäre, wäre das Ende bittersüß, da Blue so vielleicht für die Ewigkeit im Kampf mit dem Höllenfürst verwickelt ist, oder zumindest in der Hölle bleiben muss, um den Durchgang versiegelt zu lassen. Die Credits nach dem Duell, und das kalte „The End“ mitten im letzten Bosskampf tragen unfassbar zur Stimmung bei. Ich kriege jetzt noch Gänsehaut.
Obwohl es Angaben der Entwickler gibt, dass Rogue sich irgendwann doch noch irgendwann befreien konnte, weil er Freunde draußen gefunden hatte, aber das habe ich ja nicht gespielt.

2. Asellus:
Eine Geschichte über ein Mädchen, das halb Mensch und halb Mystiker ist, und auf der Suche nach ihrem eigenen Weg dem König der Mystiker entfliehen und ihn schließlich übertreffen muss.
Ich glaube Asellus hat eigentlich die beste Geschichte. Sie ist trotz des sandobxartigen Fortschrittes verhältnismäßig ereignisreich, behandelt teils tiefgründige Themen und hat mit dem Opfer von White Rose einen der stärksten Momente, der mitten drinnen mal stattfindet. Außerdem ist Fascinaturu wunderschön und besticht schon sehr mit der Atmosphäre. Zusätzlich gibt es drei verschiedene Enden, die alle eigentlich ihre bittersüße Prämisse haben und ganz cool sind!

3. Emelia:
Eine Geschichte über ein blondes Püppchen, das den überraschenden Mord an ihrem Verlobten, für den es fälschlicherweise eingesperrt wird, aufklären will. Dazu stößt sie zu einer geheimen Rebellenorganisation, die sie trainiert und auf die richtige Spur führt. Bei Emelia ist es richtig cool, die ganz normale junge Frau zu einer Kämpferin zu machen und dabei mit der Organisation Gladius (vor allem Liza und Annie) zusammenzuwachsen. Die Hauptquest ist erzähltechnisch eigentlich richtig cool; eine runde Sache mit Höhepunkten und einem guten Finale. Außerdem kann Emelia unterschiedliche Kostüme tragen (beim Bosskampf ein Hochzeitskleid :D). Leider gibt es aber natürlich einen Haken: In vielen Hauptmissionen ist Emelia ohne Party unterwegs; und manchmal nur mit den Gladius Mitgliedern. Da gibt es nicht nur oft die Gefahr, zu schwach zu sein und nicht mehr weiterzukommen (denn das sind alles kleine points of no return), es ist auch schwer eine andere Party effektiv zu trainieren. Und das macht am Spiel halt schon am meisten Spaß, wodurch das Szenario leider nur Platz drei ergattert hat.

4. Red:
Eine Geschichte über einen Jungen, dessen Vater von einer Terroristenorganisation getötet wird. Er selbst entgeht dem Tod nur durch die Hilfe des mysteriösen Superhelden Alkarl, der Red auch zu einem Helden namens Alkaiser macht. Bestückt mit neuen Kräften gilt es nun die Terroristen auszuschalten und den eigenen Vater zu rächen.
Reds Quest fühlt sich vom Aufbau her eigentlich total anders an als die anderen Charaktere, weil man ja lange Zeit keine fixe Party hat. Das hatte jetzt aber halt nicht nur positive Seiten. Es war aber immer noch angenehmer als bei Emelia, und man muss ja auch bedenken, dass das hier mein allerletztes Szenario war. Das gewichte ich jetzt in der Endwertung halt schon auch ziemlich – hätte ich den gloriosen Alkaiser nach, beispielsweise, Lute gespielt, hätte mich das schon noch mehr begeistert. Platz Vier scheint mir dafür jetzt angemessen.

5. Riki:
Eine Geschichte über ein kleines Monster, das seine Heimat und sein ganzes Volk vor dem Verfall retten soll. Dazu sammelt Riki 9 Ringe, die überall in der Welt verstreut sind und zusammen ihre wahre Macht entfalten. Hier bin ich nicht ganz sicher, ob ich das Szenario wirklich schlechter finde als das von Red. Ich liebe Artefakte und Sammelquests, die mit sowas verbunden sind, und hier führen sie alle in geheime Abschnitte bereits bekannter Orte. Außerdem ist es halt schon ziemlich krass, dass das erste Partymitglied, das man in der Story aufgabelt (Mei-Ling) dann quasi zum Endgegner wird und die Heimat nicht gerettet werden kann. :D Aber einerseits wird vieles durch Rikis kindliches (durchaus niedliches) Verhalten halt noch mehr trivialisiert als ohnehin schon, und andererseits ist das Szenario ziemlich schwer. Da erinnere ich mich explizit sogar an eine Stelle, wo ich kurzzeitig dachte, dass ich echt einfach nicht weiterkomme und das abbrechen muss.

6. T260G:
Eine Geschichte über eine defekte Roboter-Dame, die zwei Kinder vor ihrer Haustür finden, und nach erfolgreicher Reparatur versucht, ihren einprogrammierten Auftrag wiederherzustellen und auszuführen. Am Ende gilt es, als offenbare Zerstörungseinheit eine große K.I. auszuschalten.
Äh, ich muss zugeben, ich erinnere mich an das Szenario selbst gar nicht so gut. T260G ist eigentlich niedlich, es gibt immer ein bisschen Situationskomik und es ist auch irgendwo herzzerreißend, dass sie eine Bindung zu den Kindern aufbaut. Aber mich hat alles drumherum so aufgeregt. Mechs muss man halt nicht extrem lange trainieren, damit sie stark werden, und genau da gibt es eine unverhältnismäßig hohe Menge an Kämpfen, die obligatorisch sind, um überhaupt weiterzukommen? Bei einer Party, die bei dem Endgegner so gut wie vollständig aus Mechs bestehen sollte? Hier hatte ich leider echt am wenigsten Spaß. :(

7. Lute:
Eine Geschichte über einen Jungen, der von zu Hause auszieht, um seiner Mutter keine Probleme mehr zu bereiten. Er stolpert dann eher zufällig über den Mörder seines Vaters (zufällig eventuell sogar der Hauptbösewicht, der mit vielen anderen Bösewichten zusammenhängt?), der dann halt besiegt werden muss. Es gibt hier genau drei Story-Events. Man trifft Mondo (also den Antagonisten) auf dem ersten Flugschiff, dann Captain Hamilton in einer Bar, die eben sagt, dass Mondo Lutes Vater ermordet hat, und BÄM – letzter Dungeon. Dieses Szenario als erstes zu spielen ist schwierig, aber macht auch gerade deshalb Spaß, weil man die ganze Welt frei entdecken kann. Es als letztes zu spielen stelle ich mir auch nicht so schlecht vor, weil man alles, was man durch die anderen Charaktere gelernt hat, anwenden kann oder optionale Sachen nochmal erleben kann, die einem gefallen haben. Alles andere macht wenig Sinn, finde ich. Und naja, das hier ist wirklich eine so gute Zeit, wie man sie sich halt selbst macht. Kann man nicht wirklich bewerten.

Bester Nebencharakter (Mensch)

Bei den Nebencharakteren werde ich nur die auflisten, die ich wirklich toll fand, ohne feste Reihenfolge. Hier fließen Nützlichkeit im Kampf und Charakter beide in die Bewertung mit ein, soweit das möglich ist. Die Menschen sind die beste und auch einfachste Rasse im Kampf. Sie kann man am freiesten und gezieltesten trainieren. Man kann sie mit Schwertern, Schusswaffen und Magie ausrüsten, oder waffenlos kämpfen lassen. Man lernt neue Fähigkeiten und bekommt unterschiedliche Skillpunkte (HP, Stärke, etc.) je nachdem was man im Kampf einsetzt. Grundsätzlich kann ein Mensch also alles werden, was man im Rahmen des Möglichen möchte, auch wenn es gewisse Affinitäten gibt. So lernt Annie einfacher neue Schwert-Moves, und bekommt auch häufiger neue Waffenpunkte (zum Einsatz der Moves), als beispielsweise Rouge.

Liza: Nicht optional in Emelias Szenario, ansonsten aber nur bei Red noch rekrutierbar. Sie ist Emelia eine gute Freundin, hatte mal was mit Roufas und ist allgemein echt sympathisch. Sie ist im waffenlosen Kampf für mich unschlagbar. Mit ihr habe ich IMMER den geheimen DSC (beliebte Deutung: "Dream Super Combo") ohne recht viel Aufwand gelernt, der schon mal so an die 20.000 Schadenspunkte machen kann.
Rouge: Rouge kann man bei Asellus, Emelia, Red und Lute rekrutieren. Er kann bei Blue optional außerdem ja auch zum Hauptcharakter werden. ;D Mir kommt vor, als Magier ist er von den Nebencharakteren unschlagbar – er kommt mit ein paar nützlichen Sprüchen, wird schnell stark und bekommt viele Zauberpunkte. Und er ist quasi Blue in moralisch besser.
Mei-Ling: Mei-Ling war immer meine zweite Wahl als Magierin, als ich Rouge noch nicht kannte oder wenn ihn nicht haben konnte. Vermutlich ist sie eher so Mittelmaß, aber dafür eigentlich eine sympathische junge Frau, die Riki hilft, bis sie ihn halt betrügt. Bei ihr gibt es auch nur wenig Charaktere, bei denen sie nicht rekrutierbar ist.
Fuse: Fuse bekommt man wenn man die Arcane Quest macht, und bei Red automatisch. Er hätte eigentlich auch noch ein eigenes Szenario bekommen sollen, was ich gut nachvollziehen kann, da er einer der interessantesten Nebencharaktere zu sein scheint. Er hat ja auch Emelia ins Gefängnis geworfen, weil ihr Verlobter sein bester Freund war! Ich habe ihn immer waffenlos kämpfen lassen, aber ich glaube er ist für Vieles gut geeignet.
Annie: Annie bekommt man wenn man die Rune Quest macht, und bei Emelia und Red automatisch. Sie ist eine gute Schwertkämpferin und stellt sich bei Emelia auch als treue Freundin heraus. Allgemein einfach ein sehr mögenswerter Mitstreiter, der schneller Fortschritte macht als viele andere Nebencharaktere.

Bester Nebencharakter (Monster)

Monster lernen neue Fähigkeiten ausschließlich durch das Absorbieren anderer Monster im Kampf. Sie können dann die erlernte Fähigkeit benutzen, in ihr Skillset aufnehmen und schlussendlich ihre Gestalt ändern je nachdem welche Skills ausgerüstet sind. Durch diese Transformation gleichen sich die Stats an das Monster an, dessen Form man eben angenommen hat. Die möglichen Formen werden natürlich immer stärker, je mehr Gegner man absorbiert hat.

Suzaku: Suzaku bekommt man nur unter speziellen Bedingungen, wenn man die Arcane Quest macht. Da man dafür einen relativ schwierigen Bosskampf gewinnen muss, startet Suzaku in einer dementsprechend starken Form (eine Art Feuervogel). Am besten ist hier sogar, wenn man seine Form beibehält und nur Fähigkeiten absorbiert, die ihn nicht verändern – er ist so durchaus stark genug für weite Strecken des Weges.
Cotton: Cotton kann man in jedem Szenario rekrutieren, wenn man ihn aus dem optionalen Dungeon Bioresearch Lab holt. Mit etwas Geschickt ist dies sogar ohne Kämpfe möglich. Cotton ist jetzt nicht auffällig stark im Kampf, aber dafür sicher das süßeste aller Monster und geheimer IRPO Agent (wie zum Beispiel auch Fuse oder Silence)!
Sei: Sei bekommt man im Sei’s Tomb, wenn man sich entscheidet, die optionale Quest dort abzuschließen und nicht die Items als Belohnung zu nehmen. Er ist halt einfach ein cooler Skelett-Dude.

Bester Nebencharakter (Mystik)

Mystiker sind ein bisschen ein Hybrid aus Mensch und Monster. Sie können Waffen nutzen und Magien erlernen, haben aber nur bedingten Platz für die Zaubersprüche, da sie auf drei Mystiker-Tools Zugriff haben. Mit diesen können sie Gegner absorbieren und insgesamt eben drei Skills von diesen übernehmen. Ich fand immer, dass Mystiker schwer zu nutzen sind, da sie so als Zwischending für mich keine bessere Alternative zu Menschen oder Monstern waren.


WhiteRose: White Rose bekommt man nur zusammen mit Asellus, und nur einmal wirklich permanent (und das nicht mal bei Asellus‘ Szenario ;_;). Sie ist jetzt im Kampf ganz okay (vermutlich eher Magierin/Heilerin als was anderes), und aufgrund ihrer Kurzbesuche als Partymitglied entbehrlich, aber ihre Art lässt sie trotzdem alle anderen in den Schatten stellen. Sie ist wahrscheinlich charakterlich mein allerliebster Liebling bei den Nebencharakteren.
TimeLord: Naja, und gameplaytechnisch ist TimeLord mein allerliebster Liebling bei den Nebencharakteren. Man bekommt ihn wenn man sich die Time Magic holen will, die man nicht selbst meistern kann (außer bei Blue, wo man Time Lord nicht rekrutieren kann). Time Magic ist halt einfach OP und mein heiliger Gral, also ist TimeLord logischerweise der Boss. <3
Silence: Silence bekommt man, wenn man sich Shadow Magic holt und ihn mit aus den Schatten nimmt. Ich mag ihn einfach nur, weil er Schmetterlingsflügel hat und eine Lederjacke dazu trägt. Wie cool ist das denn? X3

Bester Nebencharakter (Mech )

Mechs sind Maschinen, die man mit allen Items ausstatten, also „pimpen“ kann. Mit der richtigen Ausrüstung kann man einen Mech extrem schnell mit sehr guten Stats ausstatten und spart sich eigentlich jedes Training. Neue Fähigkeiten laden die Mechs von anderen Mechs herunter (funktioniert wie beim Absorbieren der Monster). Wie viele Skills sie ausrüsten können, hängt von der Intelligenz, also quasi dem „Speicherplatz“, ab. Viele Mechs sind nur bei T260G zu rekrutieren.

ZEKE: Exklusiv für T260G! Kommt mit ein paar coolen Angriffen daher, so dass man ihn kaum umrüsten muss.
Rabbit: Ein Red-exklusives Party-Mitglied (Überraschung)! Rabbit startet bereits mit starken Pistolen, so dass man ihn auch bis kurz vorm Ende ohne viel Aufwand als nützliches Partymitglied in der Hauptparty haben kann.
Leonard: Exklusiv für T260G und storyrelevant. Letzteres ist eigentlich das, was ihn herausstechen lässt, da er ursprünglich ein Mensch war und sich selbst zum Mech gemacht hat, um dem Tod zu entrinnen.

Bester Ort

Saga Frontier ist allgemein einfach sehr hübsch anzuschauen. Die Schauplätze sind alle so unterschiedlich, wirken lebendig und es gibt echt überall etwas zu sehen. Vor allem am Anfang kann man einfach nur über alles staunen. Nachdem man dann alles schon einige Male gesehen hat, blieb mir vor allem Fascinaturu in Erinnerung. Daran kann man sich eigentlich nie satt sehen. Es gefällt mir aber auch vom Aufbau her (das Schloss mit den schlafenden Prinzessinnen etc.), hat total Atmosphäre und ist auch storytechnisch der beste Schauplatz für mich. Geht hier also als eindeutiger Gewinner hervor. Ansonsten war ich immer gerne in Scrap (wegen dem Junk Shop und der Bar, wo man immer Leute rekrutieren kann), Luminous (auch sehr sehr hübsch, und man kann Rouge rekrutieren) und Shrike (Optionale Dungeons und ein Gasthaus, in dem man sich gratis heilen kann). Es ist aber wirklich schwierig, hier etwas gesondert hervorzuheben, weil es eben überall etwas zu bestaunen gibt. Wobei viele der begehbaren Punkte in einem Ort auch Dungeons darstellen, die sich grafisch meiner Meinung nach noch mehr hervorheben, aber in diese Wertung hier nicht einflossen. Das ist nämlich die nächste Sache.

Bester Dungeon

Es gibt natürlich Dungeons, die recht schmucklos daherkommen, weil sie irgendwelche Höhlen sind wo es nicht viel gibt. Aber die meisten sind doch recht kreativ, haben Alleinstellungsmerkmale und können grafisch beeindrucken. Ich gerate vor allem bei der Hölle ins Schwärmen, was ausnahmsweise nicht daran liegt, dass sie der Enddungeon in Blues Szenario ist. ;0 Schon der Weg dahin durch die geheimen Gänge im Magic Kingdom weiß zu gefallen, und die Hölle selbst ist halt ein wunderschönes Paradies. Die Schauplätze für das große Finale von Emelia und Asellus fand ich auch richtig cool und atmosphärisch – und auch nicht nervig, was man von denen von T260G oder Red jetzt nicht soo behaupten kann. Gott, war das HQ bei T260G nervig.^^

Positiv hervorheben kann man aber noch wirklich viele der anderen Dungeons, in die man während der Spielverläufe so kommt. Zum Beispiel alle, in denen man Magien meistern kann – die Wege zur Light, Shadow, Space und Time Magic sind ganz einzigartig. Ich liebe vor allem Time Lord’s Region wirklich sehr, sehr, sehr. Das Bioresearch Lab ist, blendet man die Ermüdungserscheinungen aus, auch ziemlich außergewöhnlich. Tolle Umgebung, atmosphärische Musik, entmenschlichende Experimente,… Schade, dass das nicht als Story-Dungeon integriert wurde (es war für Asellus geplant, musste aber dann leider weggelassen werden). Es gibt aber eben noch unzählige interessante Kampfgebiete; eine zerstörte Samurai-Stadt (Wakatu), das Innere eines Monsters (Tanzer), ein versteinertes Schloss im Magic Kingdom (Furdo's Workshop), einen scheebedeckten Berg (Mosperiburg Mountain) und Unzähliges mehr. Und trotzdem kann man viele dieser Dungeons nach einiger Zeit einfach nicht mehr sehen, weil für all das nötige Training zu wenige ohne dazugehörige Quest ordentlich abzuschließen sind.

Beste Magie

Inzwischen dürfte jeder aufmerksame Leser (also niemand) mitbekommen haben, dass ich eine Magie halt einfach verehre, weil ich erstens schon davon geschwärmt habe, ich zweitens den damit verbundenen NPC als meinen Liebling bezeichnet habe, und drittens auch der dazugehörige Dungeon ordentlich Lob abbekommen hat. Time Magic is best magic. Ich habe ja hauptsächlich Time Eclipse genutzt, den man einfach kaufen kann, ob man das nun gemeistert hat oder nicht. Der kann Gegner versteinern und damit instant besiegen. Funktioniert überraschend häufig. Aber auch Time Twister und Overdrive (!) sind tolle Zauber, allerdings kann die nur der Time Lord, bzw. Blue, weil sonst niemand die Magie meistern kann. Trotzdem geiler Scheiß. Light Magic ist auch ziemlich knorke, weil die einen simpel zu nutzenden und verstehenden Heilzauber hat. Außerdem zwei Schadenszauber, die alle Gegner treffen und den sehr billigen Sun Ray, der als Schadenszauber zum Start gern von mir genutzt wurde. Ich glaube ich habe allgemein definitiv am meisten Light Magic benutzt, weil da das Feld der nützlichen Zauber einfach am breitesten ist. Shadow Magic würde ich zwar nie über Light Magic stellen, hat aber trotzdem ein paar coole Sachen. Vor allem der Shadow Clone hat es mir echt angetan, wo alle Aktionen des Zauberwirkers doppelt ausgeführt werden, oder aber ein Angriff vom Schattenklon abgefangen wird. Habe ich mit Blue, mit dem ich ja zuerst alle Magien erlernt habe, die ich noch nie hatte, richtig zu schätzen gelernt.
Mit allem anderen bin ich nie richtig warm geworden. Bei Arcane und Rune Magic weiß ich nicht mal mehr so genau, was es da alles gibt (nur vereinzelt), und alles andere, das man nicht meistern kann, war jetzt einfach nie von großem Interesse. Realm Magic, das man mit Rouge von Anfang an hat, ist auch noch richtig super mit drei von mir regelmäßig genutzten Zaubern, aber da kommt man halt auch nur ordentlich eben mit Rouge ran. Und alles, was man exklusiv mit Blue oder einem anderen bestimmten Charakter erlernen kann (Evil Magic, Mirage Magic,…) zähle ich jetzt gar nicht richtig, weil ich damit zu wenig Erfahrung habe. Was schon aussagt, dass ich die auch nicht wirklich genutzt habe, wenn ich die entsprechende Fähigkeit mal hatte.

Schwierigster Endboss

Hier verlassen wir nun wieder die unreguläre Aneinanderreihung von Dingen, bei den Endbossen gibt es wieder eine strikte Rangliste. Zwar muss ich teilweise arg tief in meinem Gedächtnis kramen, um mich korrekt zu erinnern und fair vergleichen zu können, aber ich glaube ich habe das hinbekommen. Berücksichtig wird natürlich auch ein bisschen meine Erfahrung, die ich zum Zeitpunkt des jeweiligen Bosskampfes hatte; im ersten Szenario stocherte ich ja noch im Ungewissen, während ich bei den späteren eine ziemlich gute Vorstellung davon hatte, wie man stark wird. Keine Sorge, das ist eigentlich das letzte, was mir noch am Herzen liegt. ;0

1. Genocide Heart (T260G):
Das war sicher mit Abstand der härteste Bosskampf. Hört sich jetzt widersprüchlich an, wo ich dauernd jammere, dass man die Mecs in dem Szenario nicht langwierig hochtrainieren muss, aber im Vergleich macht das durchaus Sinn. Hier hat man mit einer Party aus allem anderen als Mecs erstmal sowieso keine wirkliche Chance, weil es eine Attacke gibt, die alles Nicht-Mechanische instant killt. Und mit Mecs wäre dieser Kampf auch nur einfach, wenn man alle nahe an die Höchstgrenze der Stats gebracht hätte (oder mit einem riesigen Haufen Glück, indem man von sieben möglichen Kampfgebieten abwechselnd die zwei mit lahmen Angriffen abbekommen hätte). In keinem Szenario braucht man sonst so hohe Stats für den Endkampf. Ich fühlte mich wirklich ausreichend vorbereitet, habe den Kampf aber gerade so irgendwie geschafft.^^ Und das, obwohl ich hier schon relativ gut wusste was ich tue. Dafür gibt es aber auch einige Style-Punkte. Genocide Heart ist definitiv einer der kreativsten Bosse und bleibt nicht nur aufgrund der Schwierigkeit echt in Erinnerung.

2. Master Ring (Riki):
Hier hatte ich noch relativ wenig Erfahrung, da ich dem Master Ring erst in meinem zweiten Szenario gegenüber getreten bin. Ich glaube aber, dass er aufgrund der vielen Gegner (alle Ringe) auch später eine Herausforderung gewesen wäre. Es hilft für Unwissende auch nicht unbedingt, dass Mei-Ling, die man eventuell für die Hauptparty trainiert hatte, nicht mitkämpfen kann (also, weil sie der Endboss ist). Da hat man eventuell dann plötzlich eine Schwachstelle in der Endparty.^^

3. Mondo (Lute): 
Mondo ist eigentlich der Boss, den ich am knappsten besiegt habe. Aber ich hatte damals noch keine Ahnung und es wundert mich jetzt noch, dass ich in all meiner Unwissenheit überhaupt Orte gefunden habe, an denen ich mich so hochtrainieren konnte (Bioresearch Lab, naturally). Wenn ich aber schon von DSC gewusst hätte, oder von den guten Waffen, oder wie man Magien meistert, wäre es sicher etwas einfacher gewesen. Zählt aber allgemein wohl trotzdem du den härteren Bossen – vermutlich auch deshalb, weil man Lute nicht austauschen kann (er hat die schlechtesten Werte aller Hauptcharaktere) und in reiner Eigenregie stark werden muss.

4. Orlouge (Asellus):
Okay, wir kommen jetzt schon ins einfachere Terrain. Orlouge war nicht schwierig, aber unter Berücksichtigung meiner Erfahrung, Ausrüstung (Asura) und Partykomposition (Time Lord, Suzaku!) noch überraschend unlangweilig.^^ Hier war ich eigentlich echt gut vorbereitet und habe mich aber nicht so gefühl, als sollte ich mir viele Fehler erlauben. Atmosphärisch war dieser wenig überraschend natürlich einer der besten Bosskämpfe im Spiel, wozu das Gefühl, Orlouge nicht gleich in Grund und Boden zu rammen, auch nochmal beigetragen hat. Insgesamt eine tolle Sache.

5. Diva (Emelia):
Diva war mein erster Boss, bei dem ich mich richtig stark gefühlt habe. Es lag vielleicht auch daran, dass ich das erste Mal DSC mit einem Charakter gelernt hatte (Liza) und bis dahin ausschließlich recht schwierige Endbosse kannte, aber ich war überrascht wie gut der Kampf verlief. Atmosphärisch ist dies vermutlich mein zweitliebster Endgegner, obwohl Diva ja überhaupt keine Story-Relevanz hat – in der Kirche in einem Hochzeitskleid kämpfen ist aber einfach was Besonderes.

6. Hell’s Lord & Rouge (Blue):
Je nachdem was man als echten Endgegner zählt, kann ich diese beiden zum Glück trotzdem zusammenfassen, weil ich sie beide leichter als Diva, aber schwieriger als BossX empfand. Auch wenn ich Rouge nochmal einfacher fand, was echt überraschend war, da er eigentlich genau die Magien gemeistert hatte, die ich als Beste ansehe (Realm, Time und Light), während ich mit Shadow und Space dahergeschlunzt bin. Trotzdem war Rouge einfach nicht besonders stark, und hat seine Skills auch nicht sehr klug eingesetzt. Beim Hell’s Lord dachte ich dann, dass die Sache fast ein Selbstläufer sein muss, da man mit Blue ja wirklich alle Magien anwenden und kombinieren kann, was einfach nur extrem OP ist. Aber den Höllenfürsten haben sie dann wohl auch zumindest ein bisschen entsprechend angepasst, weil der Kampf verhältnismäßig lange gedauert hat. Er war nie schwierig oder wirklich herausfordernd, sondern eben einfach länger als ich dachte. Und – wenig überraschend – waren beide Kämpfe auch atmosphärisch und storytechnisch die für mich besten im Spiel. Gott, der ganze Endpart ist so geil, ich muss mir Emelias Hochzeitskleid ausborgen und ihn heiraten. Ja, den ganzen Endpart.

7. BossX (Red):
Ich war bei Red schon auch echt gut trainiert und hatte nochmal so viel wie möglich aus Skills und Ausrüstungen rausgeholt, aber ich glaube auch so, dass BossX jetzt etwas objektiver gesehen als Gegner nicht besonders schwierig ist. Eher der Boss-Marathon, der davor stattfindet, aber halt auch nur wenn man nicht genug trainiert oder Konterangriffen nichts entgegen zu setzen hat. Und auch sonst fand ich den Endboss nicht besonders beeindruckend, die ganze Sache habe ich jetzt wahrscheinlich schon wieder so halb vergessen.^^ War aber als letzter Gegner im gesamten Spiel ein guter Abschluss für mich, weils da wenigstens nicht mehr anstrengend war. :D
 
So, ich denke ich habe Saga Frontier nun genug gewürdigt. Es war jetzt schon nochmal ganz cool, alle Erinnerungen nochmal Revue passieren zu lassen und ein wenig zusammenzufassen und zu vergleichen. Ich hatte aber beim Schreiben teilweise das Gefühl, vieles davon schon oft irgendwo erwähnt zu haben, also bin ich jetzt definitiv mit dem Thema erst mal durch. Irgendwann is ja auch mal gut. xD Trotzdem schließe ich diesen Bericht mit dem Ending-Screen von Blue, den man bekommt während man gegen den Hell's Lord kämpft. Wer weiß, vielleicht ist auch das hier nie völlig für mich abgeschlossen, und irgendwann komme ich wieder zurück... xD


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen